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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 12.10.1907
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19071012021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907101202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907101202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-10
- Tag1907-10-12
- Monat1907-10
- Jahr1907
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Lies«» Blatt wird de» Lesern von Dledden »»d Umgebung am Tage vorher beretts al» Mencl-Mrgabe zugesiellt, während cd die Posi Abonneiile» am Morgen in einer Gesamtausgabe erhallen« 52. Jg-rzarrg. ^ 28S. Beg»g««e»»tzr ,««lj«dri Ntr «re», de» de, I«,lxh ,«ei- .Zunaeun, (an Hon», und Rontaeen nur NnniaU i S» Mk., durch »u«n>an>»«aon>- «iijiawlk« z.« «r «rl rnn»»>,,«r Zu- fttllun» durch di« tzo» r».t»»ne»«ft«II,eldi Dir d<» ii«iern »an Dre.de» u »mgedun,, am Da,« vorder ,u- ^eileiiie» «dend-Au«. gaben erha Iten die auii. wariigen Bezieher mit der Morgen-Auegali- zuiamme» jugeftei». «achNnuknui mit deui- licher LU-ell/nengade <»ir«.d Nachr 'i >u- liistg — Nnoerlongt« Nonuilrii»« werden nicht auideoatzr». Telegramm-Adresie: Aachrichte» Dresden. 185V Druck und Verlag von tiepsch Sc Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marienstrasse 58/10. Sonnabend, 12. Oktober 1W7. Anzeigen-Lartt Dt? einspaUigr l^rundzeil? <ra N Ltlveni 2b Pi ,>anuUen Nachrick» ? V» . Weiiltüj,- skNe ^'V Tert!ei>> go'Pi ilild ^eieltagru »i- ktnspallige l^iitildJ,- '.M P< aus Prirtltl'ei ? <0 Pf . HuiuN'eii»««'.» 35 Ps. — Au^wl Ntg.' Aufträge nur qege.t VurauSt-ezahluug Jede« Belegdlatt kostet 10 Pfennige stemm Ltüm »«1281» kl 2 kritger Strsuo 2. Lok« VLlsellksusstrasro. 2ur Undiivi-aIr»Kx«I empl'olllo ie!i: "MN 8elii>flsinsn-/1N2Ug8 Llarlt 9,9V k>8 20,— SetiilflviNkN-VIuSkN Llrrrlr 3,25 dis !4,— 8eti>If1einkn-6amL8otien Llarlc 2,90,3,90,4L0 «Iszü-lusrüstuoZ zoäor Ait II» ^K»8«»I»I. w eNer - ?e1eririen >vitdssi'<jicl>t nnpcLgnisit von ülittl. «,80 dis Ilü-v ertrSS Lsfs^. König Friedrich August begibt sich am 5. November nach Tarvis. Aus dem hiesigen neuen Landgerichtsgesängnis ist ein Ein brecher entsprungen. Nach einer Meldung des Gouverneurs von Deutsch- Süd w e st a f r i k a ist jede Beunruhigung vor einem ossensioen Wiederauftreten Simon Köppers unbegründet. Der Katarrh des K a i j e r s F r an z I o s e p h ist im Rück gänge begriffen. Der französische Minister Pichon erklärte die Lage in Marokko für ausgezeichnet. Die Fahrtdauer der „Lusitania" von Land zu Land hat angeblich nur vier Tage 2V Stunden betragen. Der Triester Dampfer „Julia" geriet bei schwerem Sturm aus offenem Meere in Brand; unter den 760 Passagierei, entstand eine Panik. Neueste Drahtmeldungen vom 11. Oktober. Koloniales. Berlin. Eine offensives Wiederauftreten Timon Köppers ist neuerdings auf grund von Privatiiachrichtcn in der Presse gemeldet worden. Der genannte Hvtten- wttensührcr sollte mit angeblich öOO Mann gegen Hainnr im Vormarsch begriffen sein. Nach einer soeben civac- iroffene» Meldung des GvnrncMcnts liegt irgend ..in Grund zur Beunruhigung nicht vor. Die Begleitung Si mon Köppers wird an amtlicher Stelle im Schutzgebiete auf, clioa 200 Mann geschäht. Es ist nicht unmöglich, das, sich versprengte Hereros und anderes Grenzgefindcl bei Si mon Köpper befinden. J.in übrige» herrscht jedoch im Hererolandc sowohl wie an der Rvrdgrenze bei de» Ovam- bos vollkommene Ruhe. Zum Befinden des Kaisers Franz Joseph. Wien. Die aus Schönbrun» cingetrossenen Mit teilungen geben ein sehr günstiges Bild vom Befinden des K a i s e r s. Fast den ganzen gestrigen Tag verbrachte der Monarch in seinem Arbeitszimmer, wie zur «seit seines vollsten Wohlbefindens, unö empfing nachmittags den zweiten Oberhosmeister Fürsten uv» Mvntenuouo, der ihm verschiedene Schriftstücke unterbreitete. Bis zur Dincr- itunde um 5 Uhr ins; der Kaiser am Arbeitstische und nahm alsdann das Diner ein. Abends erschien Pros. Ncußcr i» den kaiserlichen Appartements und nahm zusammen mit Hofrat Kerzl eine eingehende Untersuchung vor. Hierbei wurde von beiden Aerzten erfreulicherweise übereinstim mend konstatiert, das, die katarrhalische Affektiv» im Nück- aange begriffen ist, so Vak von einer, wenn auch vorläufig nur erst leichten Besserung gesprochen werden kann. Das subjektive Befinden des Kaisers mar durch den noch vor handenen Hustenreiz und die den ganzen Tag über an haltende erhöhte Kürpcrtemvcratur einigermaßen beci» trächtig». Der Kaiser fühlt sich etwas müde und abgespannt. Der Appetit ist auch nicht so rege, wie sonst, aber dieses Unbehagen schwindet natürlich mit der fortschreitenden Besserung. Zur gewohnten Stunde um 8 Uhr begab sich der Kaiser zur Ruhe und erfreute sich bald daraus eines nur durch Husten einigermaßen beeinträchtigten Schlummers. Wien. Der Generalsekretär der Börscnkammcr ging an der heutigen Borbürsc von Gruppe zu Gruppe und gab folgende Erklärung ab: Der landesfürstliche Börsen- kommissar ist vom Finanzminister beauftragt worden, hier mitzuteilen, daß der Ä a t a r r h de s K a i s e r S i m R tt ck - gange begriffen ist, daß der Kaiser gestern abend vollkommen fieberfrei und die Nacht ziemlich gut war, und daß das Befinden heute morgen gegen gestern abend unver ändert ist. Wien. (Priv.-Tel.f Das Ergebnis der durch Hofrat Neuster vorgenommenen ärztlichen Untersuchung, das durch Extrablatt bekannt gegeben wurde, ist folgendest Gesundes Herz, gesunder Magen, kein Zucker, keine Verkalkung. Konstatiert wurde lediglich Bronchialkatarrh, der bereits in Lösung begriffen ist In den letzten Tagen haben die starken Hustenansälle, die große Schmerzen in den Bauchmuskeln hervorgcrufen haben, auf gehört. Bei der gestrigen ärztlichen Untersuchung äußerte der Kaiser, daß er sich müde und abgespannt fühle. Zur Lage in Marokko. Paris. Wie der ,/Petit. Parisien" meldet, erklärte der Minister des Acußeren Pichön in einer Unterredung, daß die Lage in Marokko ausgezeichnet sei. Tic Zusammenkunft des französischen Gesandten mit dem ,Sultan Abdul Aziz in Rabat habe äußerst günstige Be- üiirgungcn geschaffen und gestatte, mit vollem Vertrauen in die Zukunft zu btiekn. Franksnrtg. M. 'Nach einer Meldung der „Franks. Ztg." aus Ncwlwrk ist der Triester Dampfer ./Julia" mit 760 Passagieren 700 Meilen westlich von den Azoren bei schwerem Sturme in Brand ge raten. Die Passagiere ergriff eine Panik. Sie füllten 12 Rettungsboote. 'Auch Leute der Mannschaft schlossen sich an, doch zeigte diese im allgemeinen eine gute Disziplin und bekämpfte das im Zwischendeck ansgcbrvchenc Feuer. 'Nach mehrstündigen Bemühungen schlug eine mächtige Welle über das Deck und löschte das Feuer. Die aus Süd früchten bestehende Ladung mußte teilweise über Bord ge worfen werde». Hannover. (Priv.-Tel.) Dem „Hann. Cour." wird aus Karlsruhe gemeldet, dem Parteivorstandc der sozialdemokra tischen Lande-spartci sei der Antrag auf Ausschluß der Abge ordneten Frank und Kolb wegen ihrer Teilnahme an der Beisetzung des Großherzogs zugcgangen. — Der angesehene Bau unternehmer Pott in Hannover-Laatzen ist nach großen Wcchsol- sälschungen flüchtig geworden. Es werden für 100000 Marl Wechselfalsifikate sestgestellt. L e n u e p. lAintliche Meldung.s T er Pcrsvnenzug öRt ist heute vormittag zwilchen Remscheid und Remscheid Güldenwerth vor dem Tunnel mit der Maschine und mehre reu Wagen e » tglci st. Ein Reisender wurde leicht ver letzt. Ter Verkehr nach Düsseldorf wird über Elberscld geleitet. Köln. Der „Köln. Ztg." wird aus Athen von Heine telegraphiert, daß in der" G e s ch ü tz l i e s e r u » g s s r a g e die Entscheidung gefallen sei. Tie S ch n e i d e r s ch c Fabrik in E r e u z o t habe die Bestellung erhalten. P a r i s. Aus einem Fährboot sind 7 Eiscnbahuarbeiter in den augeschwollenen Tvnbsstrom gestürzt, von denen 6 ertranken, während nur einer gerettet werden tonnte. Paris. Dem „Echo de Paris" zufolge werdet! mehrere Infanterie- und Kavallerieregimenter Ende dieses Jahres, spätestens aber Anfang nächsten Jahres neu artige Maschlneuge w ehre erhalten. Die Kriegs- vcrwaltung hat arvße Maschinengewehre nach dem Modell Hetchkiß und nach einem Modell der Fabrik Puteause au- fertigeu lassen. London. Die „Tribüne" meldet aus Ncwyork: Die von H e a r st abhängigen Blätter berichten, daß die deutsch-amerikanische Entente, die Hearst ins Leben zn rufen bemüht ist. aus viel breiterer Grundlage organisiert werden soll, als die englisch-amerikanischen Pil- grimsgcsellschaften in London und Rewyort. Die ganzen Unkosten der Delegierten, die im nächsten Frühjahre nach Deutschland gehen sollen, wird Hearst tragen, einschließlich der Repräsentatioliskostcn in Berlin. Es soll ein großes Gebäude für das Germanische Museum der Har vard-Universität errichtet und auch eine deutsche Kunstausstellung veranstaltet werden. An den Deutschen Kaiser und den Präsidenten Roosevelt seien Ein gaben zur Empfehlung des beabsichtigten Zusammenschlusses gemacht worden. London. Der Präsident des Handelsamtcs Llond George erklärte in Earöiss bei einer Unterredung, die Re giernng sei sich des Ernstes der E i s e n b a h n k r i sk s voll bewußt, und er stehe deshalb in ständiger Verbindung mit dem Premierminist.'r. Im übrigen irxrde das Han delsamt alles ansbicten, was in seiner Macht stehe, um einem Ausstand der Eisenbahner vorzubeugen. Londo n. Die „Tribüne" erklärt, Mitteilen zn können, daß mit Rücksicht aus das umfangreiche Arbeitsprogramm die P arIa m e » t e bereits am 28. Januar u. I., also erheblich früher als sonst, wieder znsannncntrete» treten. Pctersbu r g. Dem „Rußkij Invalid" zufolge trügt der Besuch des Generals Fleuch in Petersburg einen ganz privaten Eharaktcr. Ter General ist hier ain Urlaub und begibt sich dann über Moskau und Kiew nach Odessa und weiter nach Kvnstantinvpcl. Moskau. Der Herausgeber der „Moskowisa Wjedo- mosti", Wladimir G r i n g m n t h. ist gestorben. Lodz. Eine b e w a s s n e t c Bande qriss heute eine Militärpatrouille an. Es kam zu einem heftigen Kngcl- Kunst und Wissenschaft. Berliner Leben. Mitteilung ans dem Bureau der Königlichen Hosthcatcr. Dem Lustspiel „Ballast", das morgen, Sonnabend, den 12. Oktober, zum ersten Male im König lichen Schauspielliause aufgesührt und das ohne Zwischen pause gespielt wird, geht der Einakter „Der Puppen spieler" von A. Schnitzler voraus. Tic Vorstellung be ginnt um halb 8 Uhr. Graf Zeppelin hoch droben (Nachdruck nur mit genauer Quellenangabe gestattet.) tkaiiii nicht mehr gratulieren, Gewähr' kein Interview, bann nicht mehr kondolieren, kiab' keine Zeit dazu; bann nicht Besuche mache» I» Llague und feiner Kluft, Ich denk' an andre Sachen I» der Lust — in der Luft! Mahlt einer mich z»m Paten, Vas Kind ist übel d'ran; Lßt ohne mich de» Braten, Lin kein Gevattersmann l vcn „Luftikus", den Grasen, Umsonst Ihr alle ruft, Ich schweb' ob Friedrichshofen In der Luft — in der Luft! Kann keinem Geld mehr borgen, Sah' all mein Gut zergehn, Ls hatte schwere Sorgen ver Beichs-Luftkapilän; Für Briefe, Ansichtskarten, Luketts mit Rosendust Sollt Ihr des Danks nicht warten Ans der Lust — aus der Lust! ') «ras Zeppeltn ha, »rMr,. daß d>» r»1«lll,»n Verkehr, ,» genügen. Kann niemanden mehr grüßen, Ich habe andres vor, Die Welt zu meinen Füßen Grüßt surrend mein Motor; Ich brauche keinen Knigge, wen» mein Maschinchen pufft; Kein Mensch, wohin ich blicke, I» der Lust — in der Luft! Nur wenn mich ruft mein Kaiser, wie da die Schraube schwirrt! Dann stell' ich meinen Weiser, Der sich noch nie geirrt. Hab' 70 ohne Zagen Den Franzmann mit geknufft; Gilt's neuen Ritt zu wagen Durch die Luft — durch die Luft? Drum wen» ich jetzt mißachte, lvas Etikette heißt, Und sie als „Luft" betrachte, Nicht, Michel, d» verzeihst? Sonst holt zu früh ein Neider: Der Tod, zur stillen Gruft vom Bodcnsee den Reiter Aus der Luft — aus der Lust... Georg Müller- Heim. keine Zeit mehr habe, den Anforderungen L. Berlin, 10. Oktober. Tie Väter der grüßten deutschen Stadt habe» neuer dings wieder von sich reden gemacht. Die Stadtverord neten und auch ein Toil der Mitglieder des Magistrats opfern ihre Zeit und Arbeitskraft ohne jede Entschädigung dem allgemeinen Wohl. Sie möchte» aber ivenigsiens, nachdem sogar die Neichstagsabgeordncten sich endlich Diäten erkämpft haben und schon lange die Wohltat der freien Eisenbahnsahrt genießen, nun auch mit ihrem Ehren amte eine kleine Vergünstigung verknüpfen. Deshalb ist angeregt worden, ans Gciierglunkvste» für die Mitglieder des Magistrats ein 'Automobil und für jeden Stadtverord neten ein Straßeiibalin-Abvniicmcnt nliznschasscn. Darob sind nun die Gemüter innerhalb und außerhalb der Stadt verwaltung in ziemlich heftiger Felide entbrannt. Die damit verbundene Ausgabe an sich, obwohl nicht geringftlgig. da allein die' Abonnements ans die Straßenbahn eine jähr liche Ausgabe von mehr als 38 000 Mk. verursache» würden, möchte man noch allcnsalls hingehen lassen. Denn wi, haben angcnblicklich wieder einmal „heidenmäßig viel Geld". Die Stadt Berlin sonnt sich in einem Ueberschns, von reichlich 14 Millionen, und da spielt eine solche Lappalie keine Rolle. Aber die Steuerzahler wollen nicht cinsehe», wie sie dazu kommen, ans ihren Taschen Straßeiibahiisalir- ten der Stadtverordneten zu bestreiten. 'Anderseits fürchtet man auch, daß unter solcher Ueppigkcit die übrigens ohne hin bedenklich verminderte Einsachlnit der Berliner Sitten Abbruch erleide» könnte. Der Antrag wird daher wohl mit Pauken und Trvinpetcn durchsalle», während das Magistrats-Automobil alle Aussicht hat, demnächst ans dem Berliner Asphalt dahin z» sausen. Ein derartiger beschleunigter Fortschritt wäre nicht nur für die Mitglieder des Magistrats, sondern auch für die Herren Stadtverordneten ganz cinpsehlcnswcrt. Tenn mit unter bekunden diese eine erstaunliche Neigung, am Alt hergebrachten kleben zu bleiben und sich gegen Neuerun gen zu stemmen. Während die Wertzuwachssleuer in ver schiedenen große» deutschen Städte» bereits eingciührt ist oder vorbereitet wird, hat ihr die Berliner Ltadtverord- ncten-Versammliing soeben aus längere Zeit hinaus ein schlichtes Begräbnis bereitet. Und doch wäre eine solche Steuer gerade in Berlin, wo bebaute und unbebaute Grundstücke in kürzester Frist eine gewaltige Wcrlstcige- rurig ohne Zutu» ihrer Besitzer erfahre», sehr am Platze. Aber die Hausbesitzer sträuben sich naturgemäß gegen eine Steuer, die sie allein treffen würde, und ihr Einfluß in der Stadlvcrordn.'tcn-Bcrsammlung hat de» Magistrats antrag schließlich zn Falle gebracht. Dabei kam ihnen die Gunst der augenblicklichen städtischen Finanzlage zn statten. Sie wird nicht allzu lange mehr anhaltcn, und dann wird man sicher in erster Reihe ans diese Steuer zurückgreisen, deren ausglcichendc Gerechtigkeit in Berlin wenigstens fraglos ist. Wenn man hört, welche Summen Besitzer bebauter und unbebauter Grundstücke hier ver dienen, und beinahe ohne Risiko verdienen, da diese Werte seit Jahrzehnten in allen Stadtgcgenden ohne Ausnahme, wenn auch natürlich verschieden, gestiegen sind, dann findet man cs begreiflich, wenn auch die Allgemeinheit einen kleinen Teil davon sür sich haben mochte. Einen erheblichen Fortschritt auf dem Gebiete dcS Ber liner Verkehrswesens bedeutet die Eröffnung des neuen Uiitcrgrnndbahnhoscs am Leipziger Platz. Damit ist der erste Schritt zum 'Wege in das eigentliche Stadtinnere ge tan worden, ein kleiner ja vorerst. 'Aber auch in diesem Falle war es nur der erste Schritt, der schwer war. Ein Rieienhvtel. zwei belebte Straßen und ein großer Platz mußten nntertiinnelt werden. Das war ein schwieriges Stück 'Arbeit, das ohne erhebliche Berkehrsbcichränlnngen bewältigt worden ist. Der Potsdamer Platz, dessen Ueber- schreiten für Fußgänger oft geradezu lebensgefährlich ist trotz aller polizeilichen Bewachung und Regelung des ge wattigen Wagenvcrkehrö, ist durch diesen Bahnlws teilweise entlastet worden. Die zahlreichen Fahrgäste der Unter grundbahn brauche» ihn nun nicht mehr zu überschreite» Eifrig wird an der Fortführung der Untergrundbahn zu nächst bis zum Spittelmarkt gearbeitet, und in absehbarer Zeit wird auch diese Strecke dem 'Berlehr übergebe» wer den können. Dann wird die Beliebtheit dieses ausgezeich neten Verkehrsmittels beim Publikum »och weiter wachsen Der neue Bahnhos ist wcit.breiter, Heller und beanemcr als die älteren Bahnhöfe der Untergrundbahn. Er kann geradezu als eine Mnsteranlage seiner Art bezeichnet wer den, wie überhaupt die Berliner Hoch- und Untergrund bahn nach dem Urteile der Fachleute in jeder Hinsicht vor zügltch ist. Schon erstreckt sic sich im Westen bis ties in die älteren Teile EharlvttenburgS und soll bis zum Grüne ivald svrtgejührl werden. I», Osten ist sie zunächst bis zum 'Alexanderplatz geplant, an dem sie aber auch nicht allzu lange Hglt machen wird. Sie ist jedenfalls das hauptsäch lichste Berliner Berlehrsniiftcl der Zukunft und soll eine notwendige Ergänzung in der von der Stadt geplanten Lüd-Nvrdbahn finden. Mit welchen gewaltigen Zukunftsplänen man sich innerhalb unserer städtischen Verwaltung sonst noch trägt,
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