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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 25.10.1907
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19071025026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907102502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907102502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-10
- Tag1907-10-25
- Monat1907-10
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Dresdner Nachrichten. Freitag. 25. Oktober LVV7 M» Str. 2V« Gcmätdegateric fehlten noch Geucke au» Le« erste« An. taugen der Malerei, wie sie bei Ausgrabung«» gewonnen würde». Mau möge verluchen, diesem Mangel abzuhelsen. Abg. G i, « t he r - Plauen i. V. tsreis.t bittet. Plauen >. V. bei Abgabe von Gemälden zu berücksichtigen: eS seien dort geeigncle Räume genügend vorhanden. — Abg La n g h a m in r r- Ehemnitz inatl.t begrüßt sreudig die Anregung de. Vizepräsidenten Opitz, auch wieder an die Aufgaben der Kultur und der Kunst zu denken. Wie alle anderen Städte im Lande bitte er auch Chemnitz zu be denken, das sich mit großen Kosten das König Albert Museum gebaut habe und stark darauf rechne, aus den Dresdner Sammlungen Gegenstände geliehen zu erhalten Die Regierung könne in dieser Richtung noch mehr tun als bisher, lsie möge sich immer vor Äugen halten, baß hie Kunst dem Volke gehöre. — Ab. Z s ch i e r l i ch - Geyer lkvns.s bittet, den Schuten, vor allem den Mittelschulen aus dem Mineralogischen Museum Gegenstände zu über lassen. — Vizepräsident Opitz stellt gegenüber dem Abg. Dr. Rühlmann nochmals seinen Standpunkt scsi,, da ihn dieser falsch verstanden habe. Cr habe keineswegs den Wünschen der Veamtenschast entgegentreten wollen, im Gegenteil sei seine persönliche Auffassung, das die im gegen wärtlgen Ctat vorgeschlagenen Gehaltsaufbesserungen für di« Beamten, Lehrer, Geistlichen usw. noch nicht genügend seien. Das von ihm als notwendig erachtete neue Mn seumsgebäude wünsche er »ach der Neustadt verlegt, wenn er auch im allgemeinen der Zentralisation von Sann» lungen das Wort rede. — Abg. A nd r ä - BraunsLor lkons.j: Wenn der Abg. Dr. Rühlmann den Vizepräsi denken Opitz mißverstanden habe, so sei dies zu erklären weil er wie die meisten anderen Kümmermiiglicder den Vizepräsidenten infolge seiner leisen Sprechmeile nicht ver standen habe. (Sehr richtig! von vielen Leiten.s Den von mehreren Rednern geäußerten Wünschen könne man so lange nicht näher treten, solange das finanzielle Verhält nis zum Reiche sich nicht günstiger gestalte, so lange die Einkommensteuer nicht ermäßigt werden könne. sSehr richtig!» Da die Regierung erklärt Habe, daß noch auf zehn .Zahre hinaus Gemälde ausgenommen werden könnten, tonnten alle Teile zufrieden sein, die Regierung, die Künst ler und das Volk. Ueber die Ausschmückung der Räume deS neuen Ständehauses mit Bildern aus der Galerie erklärt sich der Redner sehr einverstanden und freut sich insbeson dere über ein Gemälde. -aS in seinem Fraktionszimmer gufgehangt worden sei. Er wisse nicht, ob der Künstler mit Absicht dabei verfahren sei. das Bild stelle nämlich dar. wie ,ich die Böcke von den Schafen scheiden, jedenfalls habe er schon in diesen Tagen ein großes Vergnügen an diesem Bilde gehabt. sAllgemeinc Heiterkeit.» Finanzminister Dr. v. Rüger: Die Debatte habe nach und nach einen finanziellen Beigeschmack angenommen Auch er 'müsse gegenüber geäußerten Wünschen sagen, daß der Staat nur dasjenige leisten könne, wozu er die Mittel habe. Hinsichtlich der Ausleihung von Sammlungsgegen- ständen in die Provinz sei bereits jetzt geschehen, was ge schehen konnte. Die Sammlungen erfüllten nur dann ihren Zweck, wenn sie als Glanzes wirkten. Die Museen seien dazu da, daß die Besucher zu ihnen kämen, nicht die Lamm I lungen zu den Besuchern. Die Auswahl der Gegenstände I sei außerordentlich schiver: auch der Orte, wohin man bei spielsweise Gmnäldc geben könne, habe man in Sachsen nicht allzu viele, denn diese Kunstgegenstände müßten sicher vor menschlichen Angriffen und auch vor den Naturkrästen geschützt fein. Weiter habe man die Verleihung als ein Mittel empfohlen, um die Sammlungen vor Uebersüllun- gcn zu bewahren, dies veranlasse ihn, aus die Anregungen mehrerer Redner bezüglich eines Museumünenbaues einzu gehen. Im laufenden Etat sei keine Aussicht vorhanden, um eine dahingehende Forderung zu verwirklichen, viel- leicht aber würden schon öm nächsten Etat Mittel dazu ge fordert werden müssen. »Bravo.» Unser Archivgebäude bedürfe am dringlichsten der Vergrößerung und es sei be reits im gegenwärtigen Etat ein kleiner Betrag für ent sprechende Vorarbeiten eingestellt. Für dieses Musenms- geknude könnte vielleicht das ehemalige Kasernenareal in der Neustadt benutzt iveiden. Die Verlegung der Archiv sammlung fei >um so wünschenswerter, als dadurch für die Skulpturensammlung ausreichende Räume frei würden. Auch der Zeitpunkt, wo man an die Schaffung eines Neu baues für di« Gemäldegalerie denken müsse, >'ei nicht mehr allzu fern, denn sie reiche augenblicklich nicht mehr aus. Vielleicht sei im übernächste» Etat die Möglichkeit gegeben, für diesen Zweck Mittel zu verlangen. Dvch auch schon im neuen Etat würden für Zwecke der Königlichen Samm lungen 40 000 Mk. mehr verlangt, denn die Regierung wolle den Kammern Vorschlägen, den Germchrnngsfonds auf »25 000 Mk. zu erhöhen. Im übrigen gab der Minister -er Befriedigung über die wohlwollende Behandlung des Be- richts Ausdruck und stellte die Erfüllung mancher Wünsche für mäier in Aussicht. Abg. Greulich- Riesa skons.) möchte auch die Kirchen und Schulen auf dem Lande bei Abgabe von Bildern bedacht sehen. Der frische, fröhliche Zug. -er jetzt durch das Volk gehe, werde dadurch weiter vertieft. — Abg. Dr. Vogel macht noch auf die cmtzerordontlich hohen Werte aufmerk sam. deren sich die Sammlungen vorübergehend entäußer- ten. wenn sic Kunsigegenstände auSliehen. Für die Kirchen und Schulen wünscht er mehr Gemälde der neueren Maler verwendet, um das Kunstleben zu fördern. — Abg. Zeid ler - Oberlosa skons.) verkennt nicht den groben Wert, den die Abgabe von Geinäldcu und anderen Gegenständen aus den Sammlungen für die betreffenden Orte mit sich bringe. Gleich dringend sei aber auch zu wünschen, daß die in den Vrovinzstädten veranstalteten Ausstellungen heimischer Künstler »Redner bezieht sich im besonderen aus Plauen i V.» bei den Ortseingesessenen di: gebührende Beachtung finde. Er bitte, daß die Regierung auch diesen Bestrebun gen forderlich sei. — Das Dekret wird wie beantragt der Rcchcnfchasts - Deputation überwiesen. Nächste Sitzung Freitag vormittag V-1V Utzr: Kirche ngesctz aber dt« «erbt«, dun« auswärtiger Kirchgemeinde« und Geilt, licher mit der evangelisch-lutherischen Landeskirche. — An die öffentliche Sitzung schloß sich eine kume vertraulich« Besprechung. vertliche» u«R Sächsisches. Dresden. 2t. Oktober. —* Ge. Majestät derKönig begab sich heute früh von Pillnitz aus zur Jagd aus Uürwalber Revier und traf, über die Dresdner Heid« kommend, zu Pferde am Treffpunkt« an der Salkreuther Straße ein. Zu dieser Jagd waren mehrere Herren aus der dortigen Umgebung mit Ein ladungen beehrt worden. Gegen abend kehrt der König nach Pillnitz zurück. » —* Prinz und Prinzessin Johann Georg L« suchten die Kunstausstellung Emil Richter, Prager Straße, um die dort ausgestellten Werke der Künstlervereini ung ..Mappe", sowie die Bildnis-Photographien von Hugo rfurth, Dresden, in Augenschein zu nehmen. —* Zur Erinnerung an die jüngste Erzgebirgs- reise der Königlichen Prinzen übersandte die Firma G. Kirchhof jr. in An nabe rg ihnen je ein Taschenmesser mit dem Annaberger Stadtwappen, in hoch seiner Ausführung ziseliert. ES ging nun folgendes Dank schreiben ein: „Se. Majestät der König lassen Ihnen für Ihre freundliche Darbietung der mit dem Annaberger Stadtmappen verzierten Taschenmesser, die Ihrem Wunsche entsprechend den Prinzen Söhnen Sr. Majestät deS König» zur Erinnerung an ihr« jüngste ErzgebirgSreise über mittelt worden sind. Allerhöchstscinen Dank auSsprechen. Dresden, am 21. Oktober 1007. Der Kümmerer Sr. Ma jestät des Königs, v. Ericgern." —* Herr Sanitätsrat Dr. Barth in Blasewitz, der om Sonnabend auf einer Fahrt zu einem Patienten verun glückte. befindet sich auf dem Wege der Besserung. Der Unfall hat sich aus dem Wege zwischen Gönnsdorf und Cunnersdorf zugeiragen. Herr Eanitätsrat Barth wurde von einem Patien- icn mit dessen Geschirr nach Tunnrrsdors geholt und unterwegs ereignete sich dann der Unfall bei der Begegnung mit der Hof Equipage der Prinzessin Mathilde. Die Prinzessin bemühte stck ofort um den Verletzten und hat sich dann auch mehrmals nach dessen Befinden telephonisch erkundigen lassen. Die Prinzessin ist auch am Sonntag nachmittag persönlich im Hause des Kran ken gewesen, um sich von, Fortschreiten der Genesung zu über- zeugen. —* Die Kenntlichmachung der Linieunummern der Straßenbahnwagen mährend der Nachtstunden ist ein langgehegte» Wunsch deS Publikums. Versuchsweise sind nun auf den Wagen der Linie 17 (P o st p l a tz - M i ck t e n) je 2 Transparentlaternen angebracht worden, die aus drei Seiten die "Nummer der Linie tragen. Zum Zwecke der Erprobung der unterschiedlichen Wirkung haben zwei Arien Verwendung gefunden. Bei der «inen ist die in Schwarzblech geschnittene Nummer mit Milchglas hinterlegt, während im anderen Falle die Zahl schwarz aus ebensolches Glas gemalt ist. Des Abends würde sich letzter« als dunkle Nummer von erleuchtetem Grunde abheben, bei der ersteren dagegen eine leuchtend« Zahl zu sehen sein. Jedenfalls bedeutet diese Einrichtung einen weiteren Schritt in der Ausgestaltung unseres Verkehrswesens, da dadurch jeder Sdggcn bei Tage sowohl, als auch des AbendS van allen Seiten leicht kenntlich gemacht ist. —» Man schreibt uns: „Dem Vernehmen nach und nach einem Schreiben des Rates zu Dresden an das Stadtverordnetcn- Kollegium beabsichtigt der Rat, eine Verbindungslinie wischen Löbtau und Cotta durch den Flügelweg, Rat haus, Lübecker Straße, Kronprinzenstraße nach der Kesselsdorfer Straße herzustellen. So dankbar die Vorstadt Cotta dem Rate ist, daß er endlich beabsichtigt, nach dem Innern des Vorortes eine Straßenbahn zu führen, so sehr enttäuscht ist man darüber, daß der Rat die Straßenbahn immer nur wieder an der Grenze von Cotta hinführcn will-, weil dadurch das eigentliche Cotta üwic das gesanitc Wcidcntalviertel nicht nur nicht berücksichtigt wird, sondern auch durch die vom Rat geplante Linie in Zukunft abgeschlossen bleibt. Seitens der Einwohnerschaft wünscht man eine Linie, die durch den Flügelweg, die Thonbergstraße, Grill parzerstraße. Steinbacher Straße, Pennricher Straße, Kron prinzenstraße nach der Kesselsdorfer Straße führen wird, nur so würde eine Straßenbahn geschaffen werden, die dem Vororte Cotta wirklich etwas nützen könnte. Durch mehrere Petitionen und mündliche Verhandlung mit Herrn Bürgermeister Kretzsch mar ist der Rat schon auf vorstehendes Projekt hingewresen wor den, und auch neuerdings hat der Bezirks- und Bürgerverein Dresden-Cotta in seiner Mitgliederversammlung beschlossen, beim Rat zu Dresden in Verbindung mit dem Grundbesttzer- oerein und anderen Korporationen wegen des Baues einer Straßenbahn in der von der Cottaer Einwohnerschaft gewünsch ten Weise zu petitionieren. Hoffen und wünschen wir, daß diese ür den Vorort Cotta so wichtige Straßenbahnfrage endlich ihre irledigung findet." —* Der Vortrag über moderne Kunstlicht- Ateliers. der den Abschluß der Tagung deS Sächsischen Photographen-Bundes bildete, ist infolge Verhinderung des Direktors Kersten, Frankfurt a. M., im letzten Augen blick von Herrn Oskar Bohr-Dresden übernommen wor den. Nach allgemeinen Erläuterungen über Kunstlicht- Ateliers führte der Vortragende die Jupiterlampe praktisch vor. Diese Lampe ist nicht nur im stände, das natürliche Tageslicht bei den Ausnahmen vollkommen zu ersetzen, sondern sie übertrisst dieses noch an Leistungsfähigkeit, in dem die Lampe wirkliche Moment-Aufnahmen im Zimmer liefert, deren Erzeugung selbst bei gutem Tageslicht einfach unmöglich sein würde. Der lehrreiche Vortrag wurde mit Beifall ausgenommen. —* Der Gcwerbeverein hielt gestern abend im großen Gewerbehaussaale unter zahlreicher Beteiligung einen r-eatera»« rh-l^ad. ^ ^ g-laugte Blumen . liKadoltzarg» ^»rotzfiichUuft" und «war i« einer Dar stellung. Li« sich auf rocht achLungge-ietender H»tze hielt, obgleich sie nicht von vernsssckmnspiettr«. son-er« von spiel- gcivandten Mitgliedern Le» ^Vereins -mmatftcher Dilechn». ten" geboten wurde. Besonder« verddeusie um die abg« rundete Vorstellung erwarben sich dt« Dame« Schelk« u»d Grasseau sals Sabine und Antonie). sowie Beyer (Ingenieur Flemming). Groll (Dr- l Kirchhofs »Bernhard Ävtnpej. Die Zwischen»! der gelungenen Barstelluna. die «ft frendt» eilig ege «genommen wurde, führte die Vlanierkcwel« au», »i« auch zu dem nachfolgende» Lall« ihre flotte» Wetfen er klingen Uetz. —* Der r. Obstmartt tz«« Lantzw.vdktban.vems»» hat heute ' ien Anfang vormittag in der «u»ß seinen Anfang genommen. Ar »llellung sei ist außerordentlich starr mit Aepfekn und Birnen aller späteren Sorten be> " v zum Teil Frücht« von önheit, deren Erzeugung tritt, daß sie unter Le id« Umsicht und ... «.schickt, darunter außerordentlicher Größe und en sächsischen Züchtern da» Lob auestrltt Nutzung aller Umstände und durch hervorragend Fleiß das Höchste auf dem Gebiete der Zucht feineren Obste» an- >estrebt haben. Vor allem ist da» ausgestellte und zum ver- aus gebrachte Obst von tadelloser Beschaffenheit und di« Ber- ackung auf der Höhe neuzeitlicher praktischer Bestrebungen. Ne Kauflust de« Publikum» ist infolgedessen groß und durfte auch am morgenden Tage Vorhalten. * Polizeibericht. 24. Oktober. Im Besitze eines hier wegen Einbruchsdicb stahl» zur Anzeige gelang, ten. tn Riesa zur Haft gekommenen 22 Jahre alten Maurers und eines 84jährigen Handelsmannes sind u. a. zwei silberne Trauringe, zwei goldene Trauringe, gezeichnet „R. St. d. 9. Ianr. 1879« bez. „I. P. 2211*. ein goldener Damcnring mit Rubin, vermutlich „I. P." gezeichnet, sowie ein größerer braunlederner Geldbeutel mit weißem Bügel und Kugelverschluß, vorgesunden worden. Sämtliche Gepan- stände rühren offenbar von Diebstählen, und zwar aus den Jahren 1904 bis 1907, her. Die Eigentümer werden ersucht, sich in der Kriminalabteilung, Hauptpolizei, Zim mer 87, zu melden, wo die Sachen zur Ansicht ausliegen. — Vor einigen Tagen lies aus der Großenhainer Straße ein dreisähriges Mädchen einem Radfahrer tn das Rad hinein und wurde überfahren. Die Kleine trug eine Gehirnerschütterung und mehrere MuSkelquetschungen davon. — In der Nacht zum 24. d. M. ist im Museum zu Reichenberg tn Böhmen ein Einbruch verübt und dabei «ine größere Menge Silbergerät und Schmuck gestohlen worden. Da die Täter versuchen werden, die gestohlenen Sachen zu veräußern, wird vor deren Ankauf gewarnt und gebeten, die Berkäuser aufzuhalten und der Kriminal»Ab> teilung sofort Mitteilung zu machen. —* Die Leipziger Bäckergehilsen beschlossen, falls die Meister auf der Ablehnung der ihnen unterbreite- ten Forderungen beharren, deren Bewilligung durch Boykottierung der Meister seitens der gesamten Leipziger Arbeiterschaft zu erzwingen. Die Arbeiter solle» dann, um die Meister, besonders in den Arbeitervierteln, mürbe zu machen, ihren Bedarf an Brot nur noch in de« Konsumvereinen decken. A«S den amtlichen Bekanntmachung««. Morgen, Freitag, von vormittags S' Uhr an, werden im 4. Geschoß (Dachgeschoß) des Gebäudes der Ober-Post- direktion, Eingang 0 (Am See), die aus unbestellbaren Post- endungen herrllhrenden Gegenstände öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Konkurse, Zahlungseinstellungen «s«. Im Dresdner AmtügerichtSbczirk: Ueber bas Vermögen des Tischler» und Glasers Hugo Gouard Schippet, hier, Stollrstraße 18, ist das KonkurSversahrcn eröffnet und Herr Kaufmann Alfred Kanz ler, hier, Pirnaische Straf,c 8», zum Konkursverwalter ernannt wordcn. Konkuröforderungcn sind bis zum 18. November anzu melden. — Das Konkursverfahren über das Vermögen des Metall- wareiisabrikanten Karl Georg Snst, hier, in Firma „Emil Schäme in Dresden", «lbrechtslrahe lb, ist aufgehoben, nach dem der angenommene ZmangSvcrgleich bestätigt worden ist. Zwangsversteigerungen. Im Dresdner Amtsgericht S- bczirk soll zwangSiveisc versteigert werden: daS im Grundbuch« für das vormal. Mnnizipalftadtgcricht Dresden Blatt 2882 auf oe» Namen de« Tischlermeisters Hermann Emil Delling «tn. getragene Grundstück am l8. Dezember, vormittag» )41V Uhr. DaS Grundstück ist »ach dem Flurbuche 4,4 Ar groft und aus IM l0k> M. geschäht. ES besteht aus einem eingebauten Wohnhaus, Hof und Gartenland und liegt in Dresden, Aelbherreo- st raste 20. Tagesgeschichte. X Deutsches Reich. Der Statthalter -er Rcichslande Fürst zu HohenlohE-Langenburg nahm in Straßburg Abschied von den höheren Beamten Le» Sandes, di« sich unter Führung -es StaatSsekratärs v. Aöller ein- gesunden hatten. Der Fürst betonte rn einer Ansprache, -aß es ihm «in Herzensbedürfnis gewesen fei. -en Be amten sür die ihm erwiesene Liebe und Treue zu danken. Di« Verhältnisse im Lande seien ja recht schwierig: Lte Beamten, namentlich die Kreisdirektoren, müßt«» mit Strenge und Gerechtigkeit IhrvS Amte» walte«. aber auch mit Lieb« und Froundkichkett der Bevölkerung nähertveten. Aus diese WÄse werde die Entwicklung de» Lande» «sür- dert werden, die er im Ruhestand immer urit regem Inter esse verfolgen werde. — Staatssekretär v. Köster dankte im Namen der Beamten in warmen Worten. Sämtlichen Beamten falle der Abschied non dem langjährigen Ver treter des Kaisers im Lande schwer: sie würden ihm ihre treue und dankbare Erinnerung bewahren, wie sie ihn ihrerseits bäten, ihnen cnuch weiterhin sein warmes Inter esse zu erhalten. -- Fürst Hohenlohe verabschiedet« sich -an» von jedem einzelnen Beamten in herzlichen Worten, wobei «r manche durch eine längere Anrede auSzoichnete. Zu Ehren de- scheidenden Statthalters Fürsten »u Hohen- „,u übernehmen. Ta die folgende Ausstellung von 1899 eine rein deutsche war. fehlte die Wiener in diesem Jahre überhaupt. Aber im Jahre 1M1 erschienen sie zum zwei ten Male, und zwar unter Führung der Sezession, in großer Anzahl. Sie erhielten einen der grüßten Säle, den ne in ihrer Art dekorierten, enigeräumt und konnten sich hier ganz nach Gefallen ausbrciten. G u st avKlimt hatte seine viel .umstrittene „Milosophie" gesandt, die auch bei uns mehr Gegner als Freunde fand, hielt sich aber mit seinem zart empfundenen Schubertbild und seiner Super- oorte »Musik" immerhin so wacker, -aß man seinen Ruf, der l>ervorragendste unter den jüngeren Malern Wiens zu sein, noch nicht ernstlich in Frage zu stellen wagte. Der Gesaniieindruck dieses Wiener Saales war aber schon 1901 nicht besonders günstig. Das Streben nach dem Absonder lichen, die Nachahmung des Ausländischen und der Mangel an stärkeren eigenartigen Talenten trat schon damals deut lich hervor: man war schließlich über diese Wiener Ge mälde weit mehr enttäuscht, als für sie begeistert. Diese Schlappe wiederholte sich auf der letzten Internationalen von 1904, in der sich die Wiener Malerin Elena Lnksch- Maeoivskn mit ihrer „Adoleseeniia" die größte Ge schmacklosigkeit geleistet hatte, die wohl je auf einer Dresdner Ausstellung zu sehen war. in nach stärkerem Matze. Auch Klimt war weit schivächer als im Jahre 1891 vertreten, und unter dem Nachwuchs zeigte sich kaum eine zu größeren Hoffnungen berechtigende Kraft. Seit dem ist innerhalb der Sezession eine weitere Sezession er folgt: eS entstand als neue Gruppe der „Sagenbuud", der bald darauf in Emil Richters Kunstsalon bei unS debütierte, und die Lücken, die sich durch den Austritt einer Reihe tüchtiger Leute innerhalb der Sezession ergaben, dürsten auch heute noch nicht vollständig ausgefüllt sein. SS war daher unter diesen Umständen immerhin ein Sagirt» de» Herrn Gutbter, als «r daran ging, die er. weiterten Räume der Galerie Arnold mit einer Aus stellung zu eröffnen, die in erster Linie über die gegen wärtige künstlerische Produktion Wiens Rechenschaft ablcgcn soll. Auf den ersten Blick hin scheint der Versuch gelungen zu sein. Der Katalog führt die Zahl von 817 Kunstwerken auf. Herr Gutbter hat also ersichtlich überall, wo er i« Wien anklopsie, das gewünschte Entgegenkommen gesunden, so wohl bei den Mitgliedern des Künstlerhauses als bei denen der Sezession und kann -as Fernbleiben des „Hagen- biuides" leicht verschmerzen, da er dadurch Raum sür eine hübsche Auswahl von Gemälden -er älteren Wiener Malerei erhielt. Die schönen, gut belichteten Räume er möglichten eine geschmackvolle Anordnung, und durch die äußerst geschickte und vor allem dezente Ausschmückung der verschiedenen Säle wurde der vornehme Eindruck des Ganzen wesentlich erhöht. Wenn trotzdem diese Wiener Ausstellung mit Ausnahme ihres retrospektiven Teile» nicht unbeträchtlich hinter den bis jetzt in der Galerie Arnold dargebotenen zurückstcht. so liegt dies einzig und allein an dem Umstande, -ab tatsächlich «keinerlei Kunstwerke ersten Ranges bei den heutigen Malern und Bildhauern Wiens aufzuircibcn sind. Eine geschickt «eleitete Reklame und eine allzu willfährige Prelle hat seinerzeit di« Wiener Kunst der Gegenwart viel zu sehr über die Schnur gelobt und dadurch die Erwartungen viel zu hoch gespannt: aber eS zeigt sich auch diesmal wieder, -aß die Katserstadt an der Donau seit Makarts Tode keinen Meister ersten Ranges mehr aufzuweisen bat. Am wenigsten ist «in solcher unter Len Mitgliedern des Künstlerhauses, die im Saale VII und VlÜ aus gestellt haben, ausfindig zu machen. Der erste Eindruck ist auch hier nicht Übel. Man spürt in ihnen «tn« gewisse süd liche Fröhlichkeit, fühlt sich durch dt« heiter« Lebendigkeit der Farben angenehm berührt und sieht sich unter Leut« versetzt, mit -enen cs sich angenehm verkehren läßt, da sic als muntere Gesellen niemanden so leicht verletzen werden. Aber je länger man unter ihnen verweilt. Lesto mehr fühlt man, daß ihnen bet aller äußeren Kultur die eigentliche Tiefe fehlt, und daß sie »war den schönen Schein zu wahren wissen, im Grunde aber doch darüber nur ver einzelt hinauskommen. Da ihnen zumeist eine stärker« persönliche Note abgeht, vermögen ihre Arbeiten nur vor übergehend zu fesseln, und man hat Müh«, sich deutlicher aus die einzelnen Gemälde zu besinnen, so gut st« sich für Salon und Sofa eignen mögen. Am nachhaltigsten »lä gen sich einige Bildnisse ein. unter -enen wenigstens dreien die Anerkennung einer nicht gewöhnlichen Gefälligkeit nicht versagt werden kann. Zu ihnen gehört tn erster Linie das Porträt der Frau Baronin Born, einer pikanten Schönheit in hocheleganter Toilette, das den ungarischen Modemaler Philipp v. Laszlo zum Urheber hat. Eine Stufe höher, weil weniger auf die bloße Eleganz gestellt, muß man -as Bildnis der anmutig«« Hofopernfängerin Drill Onidge in Schwarz, das von dem für Dr«»-«« »an» neuen John Quincy A-am» Verrührt, etnschätzen. und wird nicht umhin können, in dem in -er malerische« Ausführung vortrefflichen Btldni» einer älteren Dame von Wilhelm Victor Krauß im» best« Gtück dieser Abteilung zu begrüßen. Daneben verdiene« noch die Zigaretten rauchenden „Gassenbuben" von Han» Lar- win ein Wort der Anerkennung, während von den vielen Landschaftern die effektvollen Monbschetnvikder von Eduard KaSpartde» nicht und Eduard Aet- sche» stimmungsvoller „Abend an der Krem»" am «eist«», in Betracht kommen. Unter d«n wenigen Bildhauern ge- fällt wenigstens Hans Rathaus!» mit feiner «« Treppenhaus« ausgestellten „Mädchenhafte",
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