Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.11.1907
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19071103010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907110301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907110301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-11
- Tag1907-11-03
- Monat1907-11
- Jahr1907
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.11.1907
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dresdner Nachrichten. Nr. 3V5. Seite S. »»» Sonntag. S. November LLV7 2» Sachverständigen La» neu- EtnbcttSioitem auSzuarbei. len und öoni RtichSamte de» Innern vorzulegeu. Dem hie- schen österreichiich-ulrgariichen Bocjchaster. der den Wunsch Ser öslerreichciche» Regierung übermittelt hatte, an einer Konferenz teilnehmen zu dürfen. ist vom Reichskanzler ge- antwortet awrden. daß rmr» mu großer Freude dieser Be- toiliguug «ntgegensieht. Berlin. iPriv.-Tel.j Heute fand die dieSiäbrige Kartellsitzung der deutschen Automobilklubs statt. Bon 25 der im Kartecloerhaltnis stehenden Klub» waren 20 vertreten. Das von« Kaiserlichen Automobilklub auS- aearbeitete Reglement „ur Ausnahme einheitlicher Bestim mungen wegen Ausstellung von Warnungstafeln wurde angenommen. Der Sächsische Automobilklub glaubt nicht, daß die sächsische Regierung am Kopse der tafeln das «K. A.-C." annehmen wird, sondern möchte an dessen Stelle Sie Ausschrist der betreffenden Amtsbezirke lassen, will je- doch mit der sächsischen Regierung in Unterhandlungen treten, um dahin zu wirken, daß die jetzige Norm zur An- nähme gelangt. Ferner wurde seitens des Kaiserlichen Automobil-KlubS mitgcleilt, daß sehr bald eine internatio nale Konferenz Ser Regierungen aller Länder wegen Eiu- sührung allgemein gültiger Fahrbestimmungen für den ,'lutomobilverkehr aus dem Kontinente siattfinden wirb, und daß der Kaiserliche Automobil-Klub bei der preußischen Re- aierung dahin wirken werde, sich zu beteiligen. Bon einer Hingabe betreffs der Fahrgeschwindigkeit innerhalb ge schlossener Ortschaften wurde abgesehen, nachdem mehrere Anträge schon vorher zurückgezogen worden waren, ferner wurde bekannt gegeben, daß die Minister des Innern .und der öffentlichen Arbeiten sich künftig die Entschließungen über Genehmigung von Lourensabrten zur persönlichen Entscheidung Vorbehalten und Dourenfahrten in nur ge ringem. für die Industrie unerläßlichem Maßstabe ihre Zustimmung geben werden. Halle a S <Priv-I«l) Bei Eiinterode überfiel ein brauner Bär aus Hunger seinen Führer, erwürgte und zerriß ihn und fraß die Leiche Gera (Reußj. (Priv.-Tel.) Der Gerichtsassistent Hedrich, der nach Unterschlagung amtlicher Gelder entflohen war, wurde bei Leipzig erschossen ausgejunden. K ö l n. iPriv.-Tel.j Heute vormittag wurde im Gür- >cnich-Saale die vierte Hauptversammlung des Verbandes deutscher gemeinnütziger unparteiischer Rechtsauskunftsstellen eröffnet. AIS Vertreter des Berliner Anivaltvereins erklärte Iustizrat Dr. Stranz. cs sei Ehrerwilicht Ser Anwälte, di: Bestrebungen der Rechtsauskunftsstellen zu unterstützen. Venedig. Die Jury der Internationalen Ausstellung hat beschlossen, vvn einer Prüfung der Werke der bedeutenden Künstler, die schon ans der vor jährigen Ausstellung außer Wettbewerb erklärt worden ivaren, Abstand zu nehmen und hat die Große Goldene Medaille den Künstlern .Knirr iTeutschlandj, Kustodiess iRußlanöl und Munthe «Norwegens zucrkannt. Paris. Die Regierung ist bereit, der Forderung der Zollkouunission. daß vor der Revision üeS gesamten Zoll tarifs von 1892 Verhandlungen über neue Handels verträge mit auswärtigen Mächten nicht angekniipst werden sollen, ihre Zustimmung zu erteilen, vorausgesetzt, daß das Parlament den kürzlich geschlossenen Vertrag zwischen Frankreich und Kanada genehmigt. Paris. (Priv -Tel.) Der über Vorgänge im Vatikan meist gut unterrichtete „Eclair" meldet: Wegen des Befindens des Papstes, dessen Beine bedenklich angeschwollen seien und j dessen Herztätigkeit viel zu wünschen übrig lasse, werde heute! vcn drei Aerzten ein Konzilium abgehalten werden. Paris. iPriv.-Tel.j Wie hier verlautet, soll der bisherige Botschaftsrat Lecvmte zu Berlin in gleicher Eigenschaft nach Madrid versetzt werden. Marseille. Zwei Matrosen des Dampfers »Bille de RapleS", der aus Tunis hier eintraf, sind unter pest- verdächtigen Erscheinungen erkrankt und wurden unter Beobachtung des Geiundheitsrats gestellt. Die Reisenden des Schisses erfreuen sich der besten Ge sundheit. Das Schiss wird einer Dcstnsektion unterzogen werden. London. iPriv.-Tel.j Eine originelle Dekoration halben die Eitybcwohner für den Einzug KacserWil - h e l m S in Aussicht genommen. Mil Rücksicht aus die große Verehrung, die Shakespeare in Deutschland genießt, wird eine Anzahl Banner mit Zitaten aus Shakespeares Werken in den Straßen aufgehängt werden. London. iPriv.-Tel.j »Daily Expreß" meldet auS Lissabon, daß sich alle Parteien in Portugal vereinigen, um die Rückkehr zur parlamentarischen Re- gierung zu erzwingen. Tie Armee halte eher zum Volke als zum König, der sich nur noch aus die städtische Garde stützen könne. London. iPriv.-Tel.j 'Rach den Feststellungen, die im Aufträge des Bizekönjgs von Indien vorgenommen wurden, scheint der Delhi-Provinz und in weiten Ge bieten der vereinigten Provinzen, deren Einwohnerzahl annähernd 43s.- Millionen beträgt, unvermeidlich eine Hungersnot zu drohen. Tie Situation wird sich jedoch erst in 14 Tagen ganz genau übersehen lassen. Rach den amtlichen Berichten ist die Dürre schlimmer als 18gg. Ver anstaltungen zur Unterstützung bezw. zur Beschaffung des Futters für das Vieh wurden bereits getroffen. Wladiwostok. Es ist jetzt sestgestellt worden, daß durch die Geschosse des Torpedobootzerstörers, dessen Be satzung gemeutert hat. acht Personen verwundet und einige Gebäude, darunter 3 Regterungsqebäude, leicht beschädigt worden sind. Mehrere Geschosse explodierten in der Nähe einer Kirche, in der gerade Gottesdienst abge- halien wurde, sowie im Hose des Hauses des Gouverneurs. Ncwyvrk. lPriv.-Tel.) Im Deutschen Klub fand heute zur Feier der Ersolae der deutschen Lustschiffer, die bei der Internationalen Gordon-Bcmiet-Ballonwettsahrt. den ersten, dritten und sechsten Platz errungen hatten, ein Festbankett statt, an dam zahlreiche Deutsche aus New- novk, St. Louis und Washington tetlnahmen. An den Kaiser wurde folgendes Hiildigunastelegramm abgesandt: »Amerikanische und deutsche Lustschisser, heute zur Feier der großen Erfolge dar deutschen Ballonführer Hauptmann v. Abercron. Deniq, ErbSlöh. Hiedemann und Meckel bei festlichem Mahle im Deutschen Klub vereinigt, huldigen Eurer Majestät, dem erhabenen Förderer wissenschaftlicher und sportlicher Lustschrssahrt." Newyork. iPriv.-Tel.j Hiesige Blätter berichten, Präsident Rooievelt beabsichtige, den Kongreß zu einer außerordentlichen Tagung einznberusen, und zwar ange sichts der Finanzkrise und zwecks Annahme eines Gesetzes, das dem Mangel an Bargeld abhelfen soll. IRachts eingehende Depesche» siehe Seite Uerlin, 2. November. Der AnfslchtSrat der Leipziger Bier brauerei zu Reudnitz, Rtebeck u. Co., Aktiengesellschaft in L«1pzjg-Re»dnty, genehmigte in heutiger Sitzung dte vorgelrgte Bilanz nebst Gewinn- und Verlustrechnnng und beschloß, von dem 1 118 475 M. betragenden Bruttogewtnn «49 712 M. zu Abschrei bungen zu oerwenden und der an, 2. Dezember stattstndenden Generalversammlung dle Verteilung einer Dividend« von 10 A, oorzuschlage», sowie S7 24S M. auf neue Rechnung vorzutragen. vertliches und SSchfischeS. — Se. Majestät der König hat auf ein au» «»laß de» NektorutechselS an der Universität Leipzig an den Monarchen abgesandte» HuldtgungStelegrawm folgende ^"^".Ic^Änke Verzltchst für den au» Anlaß de» Rektor. «eAsil» gesandten Hulbigung»gruß. Friedrich August.' — In Send,-» Hotel »Europäischer H,s* «ahmen «ob- «ung: Ührtstiann« Gräfin Tbun-Waldstkin. Staat» minlster v. vethman«.Hollweg. Gras West phal« » Kulm. Generalmajor Ket«.Berlin. Gras LazanSkv-Prag. Moißner.Pascha-Dnmalui». Erich Gras Schweinttz-Dtebau. Gräfin «nd Eomtesi« Vuauop-Haueu- stein, varont« uod Baronesse v. Widmonn. Lrg«tttou»rat v. Stalew»ki. — Der AmtSrtchter Dr. Klemm tn Leipzig ist vom 1. Dezember »um Landrichter beim Landgericht Leipzig und der Landrichter Prülß in Lvivztg «um Amtsrichter beim Amtsgericht Leipzig ernannt morden. — Dem Zimmerin.rnn Heink in DreSden-Cotta wurde für Rettung eines Knaben vom Tode deS Ertrinkens in »er Elbe «in» Gelddelshuuug bewilligt. — Der »mn Konsul der Bereinigten Staaten vom Brasilien für da» Königreich Sachten mit dem Amt», sitze in Dresden ernannte bisherige Braisilianischr Btzekou- iul Biehn wurde tn dieser.Eigenschaft anerkannt. — Ein Dekret an die Stände enthält den Bericht über die verwaltuag der LandeS-BrandnersichernngSanstaU in den Jahren 1904 und 1903. Dem Bericht ist iolgendcS zu entnehmen: Die Zahl der «ur Anzeige «elaugteu Brand- und Blitzschlags«!!« betrug im Jahre 1904: 3604. 1905 : 8848. Summe 7452. In 3163 Fällen sind Schä den an den Gebäuden teils in nur ganz geringem Um- sangk. teil» überhaupt nicht eingetreten, so daß entweder ein Anspruch aus Vergütung nicht erhoben wurde oder ein solcher überhaupt nicht in Frage kam. Es verbleiben sonach 5290 Fälle — 70.99 Prozent, in denen Vergütung gewährt werden mußte, und zwar kommen 2488 aus das Jahr 1904 und 2802 aus da» Jahr 1905. Die hohe Zahl der Fälle im letzteren Jahre gegenüber der de» Vorjahres erklärt sich aus der groben Anzahl Ser Blitzichläae: eS er eignete» sich an solchen 603. wogegen im Jahre 1904 deren nur 165 zu verzeichnen waren. Die Zahl der Brände an» anderen Ursachen als Blitzschlag steigert sich unausgesetzt: denn sie betrug in den ^fahren 1896/97 : 3241: 1898/99 : 3482: 1900/01: 3815: 1902/03 : 4277 und hat nun in den Berichtsjahren 1904/05 die Höhe von 4522 erreicht, ist demnach gegen die Vorverioöe um 245 — 5,73 Prozent gestiegen. Die Statistik ergibt wiederum die er- reulichc Wahrnehmung, daß die erwiesenermaßen und mutmaßlich vorsätzlichen Brandstiftungen in steter Folge prozentual abnehmen. Es waren solche zu verzeichnen in den Jahren 1696/97 : 31.13 Prozent: 1898/99: 29.70 Prozent: 1900 01: 27.55 Prozent. 1902 08 : 26.70 Prozent und 1904/03: 22,71 Prozent. Die erhebliche Abnahme in den Berichtsjahren 1904 03 tritt um so mehr hervor, als in den Jahren 1902/08 die Zahl der vorsätzlichen Brand stiftungen eine verhältnismäßig hohe geweien ist: sie be trug 1142 gegenüber 1031 beziehentlich 1027 in den Jahren 1900 01 und 1904/05. Die Zahl der fahrlässigen Brandstiftungen zeigt dagegen wieder eine Zu nahme: sie ist nämlich von 1604 -- 39,61 Prozent aller Fälle in den Jahren 1902/03 aus 1877 — 41,51 Prozent in den Jahren 1904,03 gestiegen. In beiden Berichtsperioden kommen aus die Städte 1250 beziehentlich 1387 und auf die Dörfer 444 beziehentlich 490 dieser Brandsttftuiigen. Während einerseits ein grober Teil dieser Brände in den Wintermonatcn durch die Benutzung von Geleucht der verschiedensten Art. vornehmlich aber durch Petroleum- beleuchtung einzutrcten pflegt, entfällt anderseits ein nicht unerheblicher Teil aus die Sommermonate, und zwar durch Unachtsamkeit bei dem Gebrauche von Petro leum-, Spiritus- und Gaskochapparaten. Eine Berminde- rung derartiger Brände wird in Ansehung der immer dichter werdenden Bevölkerung in den Städten kaum zu erwarten sein. Die Schäden, die durch dergleichen Brände eintrcten. sind in der Regel auch nur geringfügiger Art. Die durch fahrlässiges Gebaren oder Spielen mit Streichhölzchen entstandenen Brände, deren Zahl in der der vorstehend ansgesührten fahrlässigen Brandstiftun gen mit enthalten ist. hat sich von 497 aus 541 erhöht. An dieser Erhöhung trägt aber lediglich die Unachtsam keit Erwachsener bei dem Gebrauche von Zündhölz chen die Schuld: denn die Fälle dieser Art sind in den Berichts jahren 1904/05 um 53. im ganzen aus 248 gestiegen, und es entfallen allein 207 ans Brände in Städten und nur 41 auf solche in Dörfern. Dagegen ist erfreulicherweise eine, wenn auch nur geringe Verminderung der Zahl der Brände zu verzeichnen, die von Kindern durch Spielen mit Streichhölzchen verursacht worden sind. Diese Fälle sind von 302 aus 293 herabaegangcn: es kommen davon 153 aus Städte und 140 auf Dörfer. An Schadenvergütung sür diese 293 Brände sind 324 913 Mark zu gewähren ge wesen. In den Berichtsjahren 1902/03 wurde diese Summe noch um 44 377 Mark überstiegen. Die Zahl der geiamten durch Kinder herbeiaesührten Brände hat sich in beiden Berichtsjahren zwar von 464 auf 477. daher um 13 erhöht, ist aber im Jahre 190) aus 231, gegen 246 im Vorjahre, zurückgegangen. Auch ist im Verhältnis zur Gesamtzahl der Brände — unter Ausschluß der Blitz schläge — eine Verminderung der Kinder - Brand stiftungen insofern eingetreten, als deraleicken auf je 100 Brandsälle in der Vorperiode 10H5. in der Berichtsveriode aber nur 10,05 kommen. Trotz der bereits anqesührten hohen Zahl der Brand- und Blitzschlagfälle — 5290 — in den Berichtsjahren 1904/03 bleibt die Summe der Schädenveraütung an 0575140 Mk. um 531727 Mk. gegen die Borveriode zurück. Besonders günstig ist das Jahr 1905 gewesen, in dem die Schadenvergütungen nur die Höhe von 4 079162 Mk. erreichten. An Bränden, die über 100 900 Mk. Vergütung erforderten, ereigneten sich t» diesem Jahre nur einer in einer Schlobbesitzung. sür den die Anstalt 125102 Mk. zu gewähren hatte. Im Jahre 1004 erforderten dagegen zwei umfangreichere Brände in den Städten Brandis und Nossen allein eine Vergütung von rund 300 000 Mk. Baubeihilfen konnten in 516 Fällen bewilligt werden, und zwar entfallen hiervon auf die kreishauptmannschaftlichen Bezirke Bautzen und Dres den 251 und 153 --- 48,64 und 29.65 Prozent: der verbleibende Nest vvn 112 Fällen — 21,71 Prozent kommt auf die übrigen drei Kreishauptmannschasten. Da an Unterstützunaen der Gesamtbetrag von 124 580 Mk. ausgcworien worden ist, so beträgt die Beihilfe zur Ausführung des einzelnen Bau vorhabens im Durchschnitt rund 241 Mk. In den übrigen 408 Fällen konnte eine Beihilfe nach den in Fraae kommen den Grundsätzen nicht gewährt werden. Die Fälle treten immer mehr hervor, in denen beabsichtigte Bauverbesscrun- gcn durch eingetrctcne Bcnisälligkeft beziehentlich bau polizeiliche Anordnungen bedingt werden »nd die durch die Anssülirung derselben eintretende vermehrte Feuersicher heit in der Hauvtiache den Besitzern allein zugute kommt, daher aber die Lanüesanstalt in einer Mehrzahl solcher Fälle nicht in der Lage war. solchen Besitzern eine Unter stützung zuteil werden zu lassen. — Die Ortsgruppe Dresden der Deutsche» Auti-Duell« Liga hielt am 28. Oktober im Kaisersaale des Hauptbahn hofs ähre diesjährige Generalversammlung ab. Der Vorsitzende, Herr Rektor a. D. Dr. Bernhard, be- grüßt« die erschienenen Mitglieder und erstattete Bericht über dte wichtigsten Ereignisse des letzten Jahre». Danach ist im allgemeinen di« Anti-Duell-Vewegung, trotz der großen Schwierigkeiten, mit denen sie zu kämpfe» hat, tm erfreulichsten Fortschritt begriffen. Erwähnung sand an erster Stelle bi« wichtig« Tatsache, baß die deutschen, Hoch- schullehrer kn stattlicher Zahl der Liga Seigetreten sind und tn einem vssenlliche» Ausruf »u wetteren Beitritten aus- aesmtdert habe». Diesen Aufruf hat die Lehrerschaft der höheren Schulen Deutschland» sich -um Vorbild genommen und ein« Agitation in demselben Sinne tn ihrem Kreise tn die Wege geleitet, wie denn auch eine große Schar Studierend» zusammengetrete« ist und sür EhrenhLndel einen der Au»tragung mit den Waffen mindestens gleich artige» Ehrenrat sich geschaffen Hat Ferner kon»te »tt Se. nugluuna konstatiert werden, daß die Einrichtung der frei- willigen Ehrengericht« in einem sehr bemerkenswerte» Fall« Geleacnbett gehabt hat. sich »u bewähre«, iodaß »u hoffe« ist. «S werbe von dieser Einrichtung, ebenso wie po« bar außerdem bestehende» Einrichtung deS obersten Lhrenrate» <« gesteigertem Maße Gebrauch gemacht «erbe«, bt» die unbedingt notwendigen staatliche» Ehrentammern. geschaffen sein werden, die aus der München«, General- Versammlung <18. Oktober 1S07j aus» neue et» so maßgebender Jurist wie der UntvrrsttätSprosessor »vn Amtra. gefordert hat, tm Zusammenhänge »ttt der Begründung der nicht minder dringliche« Forderung «iner Reform de» materiellen Strafrecht» in VeleidigungSsachen, sowie einer Straf rechtsreform tn bezug auf de« Zweikampf. Nach der tn. München zum Ausdruck gekommenen Ansicht wird sich dte deutsch« Gesetzgebung auf dte Dauer diesen Forderungen nicht entziehen können, und unsere Gesetzgeber werden, wenn sie an die Beratung über «inen besseren Ekrenschutz hexantreten, dann Gelegenheit haben, die »Antrags« betr. Aenberung be» Strafgesetzbuch«», der Gerichtsverfassung und der Strasprozeßordnung zwecks Bekämpfung des Duellunwesens" sich »u nutze zu machen, di« schon tm Jahre 1904 auf Anregung LeS früheren Vorsitzenden der Deut- ichen Liga. Fürsten zu Löwenstetn. et« eingehend- ster und gewissenhaftester Beratung juristischer Autoritäten sestgestellt und dem Druck übergeben worden sind. Zur ausführlicheren Besprechung kamen dann noch mehrere Nummern der »Mitteilungen der Allgemeinen Anti-Duell- Liga für Oesterreich", sowie «tn Bortrag de» früheren Staatsmintster» Dr. Stanislaus MadeySki v. Poray lue- halten in Wien am 8. März 1l«06j. AuS beiden Quellen ist ersichtlich, daß in den außerdeutschen Kulturstaattn die öffentliche Meinung von dem Duell sich viel entschiedener abgewandt hat. a!S die» bis jetzt in Deutschland der Fall ist. Die erwähnte» «Oelterreichischen Mitteilungen" wer den neuerlich das BereinS-Organ der Deutschen Anti- Duell-Liga sein. Satzungen, sowie BerzeichniS der Dresdner und Leipziger Mitglieder, welch' letztere der Dresdner Ortsgruppe sich, angeschlosien haben, sind zu erhalten durch Herrn Rektor a. D. Dr. Bernhard iSickingenstraße 8. I.j. sowie durch den Kassierer und den Schriftführer der Ortsgruppe. Herrn Oberst v. d. Decken lSidonienstraße 28j und Herrn Leutnant a. D. v. Gal- viati iEbristianstraße 85j. Konfessionelle Tendenzen ver- folgt die Anti-Duell-Liga nicht, wie wiederholt zur Ver hütung irriger Ansichten betont wird. — Di: vielumstrittene Frage, ob die amerikanischen Dentisten sich als ,,in Amerika approbierte Zahn ärzte" oder ..amerikanische Zahnärzte" bezeichnen dürfen, ist nunmehr durch Urteil des höchsten deutschen Ge richtshofes definitiv entschieden. Der Entscheidung liegt folgender Sachverhalt zu Grunde: Der amerikanische Dentist Gustav SSirsftlg hatte sich auf seinen Türschildern, in öffentlichen Bekanntmachungen »iw. als »Zahnarzt in Amerika staatlich approbiert" bezeichnet. Ein Borstands- mitalied des Vereins approbierter Zahnärzte Dresden- und Umgebuna hatte cxuf Grund deS 8 1 des Gesetzes über den unlauteren Wettbewerb gegen den Genannten auf Unter lassung obiger Bezeichnung geklagt. Die 6. Kammer für Handelssachen beim Landgericht Dresden hatte durch Urteil vom 13. Juli 1906 die Klage kostenvslichtig abgewtesen. Die Berufung deS Klägers hatte indessen vollen Erfolg. Durch Erkenntnis des Oberlandesgerichts vom 4. Februar 1907 wurde dem Beklagten ansgegeben, unter Androhung von Geldstrafe bis zu 1500 Mark für jeden Fall der Zuwider handlung in öffentlichen Bekanntmachungen. Mitteilun gen. Türschildern usw. die Führung der Bezeichnungen »in Amerika staatlich avvrobierier Zahnarzt". „Amerikanischer Zahnarzt" und gleichbedeutender Titel zu unterlassen. Die vom Beklagten gegen dieses Urteil eingelegte Revision wurde durch Reichsgerichts-Entscheidung vom 25. Oktober 1907 kostenvslichtig verworfen. Diese höchstrichterliche Ent scheidung ist eine große Genugtuunq sür die deutschen Zahn ärzte: sie erreichen dadurch den Schutz des ihnen durch die Staatsbehörde verliehenen Titels Zahnarzt. — Prcsseball »Im Märchenlande". Auch im bevor stehenden Winter beabsichtigen der Verein „Dresdner Presse" und der Ortsverband Dresden der Pensionsanstalt deutscher Journalisten und Schriftsteller einen Prcsseball zu veranstalten. Das Fest soll diesmal den Namen «Im Märchenlande" führen und wird Freitag, den 31. Januar, in sämtlichen Räumen des städtischen Ausstcllungspalastes stattfinden. — Platzmusik auf dem Alt markt. Heut« vor mittag V2I2 Uhr spielt die Kapelle des 12. Infanterie-Regi ments Nr. 177 sMnsikdirektor Rüpenack) folgende Stücke: Feierlicher Marsch aus «Iosua" mit dem Trio au» «Judas Maccabäus" von Händel. Ouvertüre zur Oper «Tann häuser" von Wagner. Spielmannslied von Schreck. Ball- sirenen-Walzer aus der Operette «Die lustige Witwe" von LchLr. Paraphrase über „Home Lcvest Iimno" von Nehl. Unser Reichskanzler Hurra! Marsch von Warnken. — Gelegentlich des allgemeinen Stenographie- Kongresses. der an Pfingsten d. I. in Mannheim statt fand. maßen sich auch die verschiedenen Systeme in einem W e tt s ch r « i b e n, an dem gegen 1500 Stenographen teik- nahmen. Die Ermittlung der Sieger nahm lange Wochen in Anspruch. Bevor die Arbeit aber noch zum Abschluß gelangt war, wurden in einigen Zeitungen Teilresultate veröffentlicht, die nur durch Indiskretion bekannt gewor den sein konnten. Das Preisgericht stellte daraus seine Tätigkeit mit der Begründung ein. daß es -nicht mehr in der Lage sei, über die noch nicht bearbeitete Abteilung der Schreibschnelligkeit von 280 bis 300 Silben ein objektives Urteil abgcben zu können. Gegen diesen Beschluß erhoben zwei Angehörige der Schule Stolze-Schrey, dte der Dkei- nung sind, in dieser Abteilung preiswürdige Arbeiten ab gegeben zu haben, Klage beim Amtsgericht Mannheim. Das Gericht erkannte nach dem Antrag der Kläger, daß die be klagten Preisrichter ein« Entscheidung darüber zu treffen haben, ob die Leistungen der Kläger den Bedingungen sür die Erteilung eines Preises entsprechen. Durch eine Er klärung. wie sie der Wettschreibeausschuß abgegeben habe, könnten die beiden Klüger nicht um ihren Anspruch aus die Entscheidung gebracht werden. — Die Männer - Ortsgruppe -eS Allgemeinen Deutschen Schulvercins veranstaltet am Freitag, den 15. November, im Konzcrtsaale deS AuSstellungSpalastes wieder einen gemütlichen Familienabend mit Tanz. Außer dem wird znm ersten Male eine SchnlvcreinSktrmes mit Ueberraschnngen nach den Konzertvorträgen damit ver bunden sein. Der Vorverkauf der Eintrittskarten zu 60 Psg. beginnt am 1. 'November in folgenden Geschäften: Gabriel, Zwingcrstraße 5. Unrasch. Ehrtstianstraße 81. H. E. Philipp, An der Kreuzkirche 2, Hennig. An der DretkönigSkirche 1, Petschke. Wilsdruffer Straße 17, und in allen Kaffeegeschäften von Max Thürmer. — Mit Bedauern werben Touristen und Ausflügler hören, daß dom König Johann-AuSsichtSturm bei Dippolüt-walüe Gefahr droht, sür deu Verkehr, ge- schlossen zu werden. Cr ist mit einem Kostenaufwand von über 4000 Mk. errichtet worden, und sein Besuch hat sich tn den letzten Jahren so gehoben, baß sich bt« aus tlknn Noch lastende Schuldsumme von 1500 Mk. gut «««zinste. Da aber mehrere Mitglieder de» GründnuaskomibgeS «erstorben stnb, so ist infolge LeS erweiterten Kreis,» der Erbe», die zum Teil auch verzogen stnb, -ie Verwaltung be» Turmes schwierig geworben. Man geht darum mit dem Plane ük,. den AuSstchtSturm zu schließen, fall» th« nicht bt» Stadt- gemeinde Dippoldibwalde übernimmt. Da der Tun« 4n unmittelbarer Nähe der zu errichtend«« Talsperre ltegt und tnsolgedessen einen uimkalsemde» Blick über oa» game
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder