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Dresdner Nachrichten : 09.12.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-12-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190712090
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19071209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19071209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-12
- Tag1907-12-09
- Monat1907-12
- Jahr1907
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.12.1907
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»41. kän»«»» Montag, 9. Dezember 1997. »M. U^v M »Bchnmim^wnsi»: Rachrtchteu Drespe«, ßervlinecher: U». 11 m»d 8-»«. KeszvLrrrSsL 18SV Druck und Verlag von kiepsch L Retchardt in Dresden. Lydsek L vo. SoMotonmton 8r> Rstj. ä. KSiiixs v Lachsen. vdoeolaüeu, vnosos Vesserts. Liorslverlrauk: vc«4«, ^Ituvtt L »u»e««e» r«U »»rl-ntzKtze » »»> U »1 >/^ N»r «t- t-»» «d»«>» tz».. «mmlt«, . P-chrNN», » M-: o^chSiiL' «i,« «>I »«r PrN«. stL«N>. »«.: N- «ochs»»». «>» st»i«rr»,«n: di« I»ni»d,«Ile « P,.. «I, P»N««s«Ü° 10 Pf., HoEi«»n«ch- rtchte» d« » »»»««Ü« >1 Ui- — »»iworlt,« »uf«r»-, «« »»-»-«»< ««tztu», — S-»^««,.,dl°U k»P« n> Ps«nnt,e. vauptgeschrsisftelle: Marienstraße 88/4». RIei88iiei' MmMdine» WM» ^ d»d«i Vsltrul! > —^ * r»«»pt d«j ZL. ^»«tlinulksr vr««a«», >1. MU" r>» dfitrui » chi«««s Ualatttt. «r»- AriftnaedtrHusrieNung. »aktt»5, rant b. /I. MÄIIkk, knrei- 8kf. N/Z4. — UI«»» vwl«u»r« tr«>. — Log. kvindaräl 8 Looslrasse 8. LmM MÄan- nS ftM Nm, 8p«lslltiit: Ligen«» Labeißal. L,asvr roln«t«r Llirttett«» anck Moxv. LA «välMÄ-vorseL-LobvrtrLi» ru U«»1« stlaiK«, von simäora genvmmsv, in b'lasohsn ru 3 Kk. 30 ptz., IKK. 75 pfx., 1 -llr unä 50 ftfss. MU" V on«»»«! „sei« »a»vSrt«. Wnigl. fiolapoldeke M»- I» « 42 8 I» 12 stl-^., ««»rg«»I«r. Aüv erkies Lefov. «utmaßliche Witterung: Rauh, veränderlich. Sestern fand die veisetzung de» Geheimen Hofrats Dr. med. Unruh unter überaus zahlreicher Beteiligung von Leidtragenden au» den höchsten Kreisen statt. Die gestrigen sozialdemokratischen Wahlrechtsdemon- strattonen beschränkten sich in Dresden und Leipzig auf ruhig verlaufene Versammlungen, während in Chemnitz Straßen- kundgebungen das Einschreiten der Polizei nötig machten. König Oskar von Schweden ist gestern vormittag ^10 Uhr gestorben. Der neueKönig nahm den Namen Gustaf V. an. E» ist -»»sicht vorhanden» den brennend in Brest angekom- «eN«n deutschen Dampfer „Milos" zu retten. Di« Opfer de» Grubenunglück» bei Fairmont «erden jetzt auf etwa SO» angegeben. Brest. E» besteht Hoffnung, das . . Hoffnung, das Fe Dampfer „Milos" zu löschen und den Da, euer auf dem ampfer zu retten. Courtrai. In -er Frettagsnacht Ist ein van Dyck, Jesus am Kreist« darstellend, aus der hiesigen Notrc Dame- Kirche gestohlen worden. Monte Carlo. Das Ehepaar Goold hat gegen seine am 4. b. MtS. ersolgt« Verurteilung wegen Ermor dung -er Frau Sewin Ber «f« ng eingelegt. Ealcutta. In der Nähe von Kharagpur wurde der Ver such gemacht, einen Zug in die Luft zu sprengen, in welchem der Leutnant-Gouverneur von Bengalen nebst Ge- s mahlin und Begleitung reiste. In dem Erdboden wurde ein tiefes Loch aufgewühlt, der Zug blieb aber in den Schienen. Man nimmt an. daß es sich um einen Racheakt eines Eisenbahn- arbeiters handelt. Neueste Drahtmeldungeu vom 8. Dezember. König Oskar von Schwede« f. Karlsruhe. Die Kronprinzessin von Scheu «h e« ist gestern abend nach Stockholm abgercist. Das grokhevzogliche Paar und Grvßcherzogin Luise geleite te« fie zum Bähnhos. Stockhvlm. Heut« morgen 5^ Uhr ließ her Kron- pktNz - Ae« « ut den Mintsterpräsidenten. -eu Minister -«< Auswärttgen unb die höheren Hoibvamten rufen; auch die ganz« tön-igliche Familie war tm Krankenzimmer ver sammelt. Um 7 Uhr morgens teilte der Mjutant des KöusgS mit, daß -er To- nahe bevorsteh«. Stockholm. König Oskar ist heute vormittag 8 llhr »Minuten gestorben. > Stockholm. Heut« mittag fand «ine Sitzung des Staatsrates statt, in der der König den Eid auf dj< Verfassung leistete. Darauf legten die Prinzen de» Eid der Treue ab. AIS dann die Minister dem Könige ihre Portefeuilles zur Verfügung stellten, forderte dieser Ke auf, im Amte zu bleiben, woraus die Minister dem König den Eid leistete«. Im Schlosse hielt sodann der König an die Minister, hohen Beamten und Offiziere ein« Ansprache, in der er zunächst b«S großen Verlustes ge- dachte, den er und das Vaterland durch das Hinscheiden König OSkarS erlitten habe. Er pries bi« glänzenden Eigenschaften, dl« König Oskar in mehr als Süjähriger RegterungSzeit an den Tag gelegt habe. Schwedens reiche Entwicklung in geistiger und materieller Beziehung sei das Ergebnis einer Arbeit, an der der König OSkar stets mit wärmen, Interesse teilgenommen habe. Der König er- klärte, daß er ehrlich danach streben werde, seine verant wortungsvolle Aufgabe zu erfüllen und -aS schwedische Bolt zu gemeinsamer Arbeit sür das Vaterland zu sam meln zu suchen. Rur mit einem Volke, das von dem Ge fühl der Verantwortung aller in der Arbeit für da« Vater land durchdrungen sei, könne ein Fortschritt erreicht wer den. Zum Schluß flehte der König Gottes Schutz für sein« Regierung und sein Volk herab, und erklärte, -aß sein LSählspruch sein werde: »Mit dem Volk für daS Vater land!" Der GtaatSmintster brachte bann ein Hoch auf König Gustaf V. aus. da« mit kräftigen Hurras beant wortet wurde. Während der Zeremonie war eine große M«n»chenmenae vor dem Schloß versammelt. Stockholm. Der neue König hat den Namen Gustaf V. und de» Wahlspruch „Mit dem Bölk für das Vaterland" angenommen. Z» de« Gr»be««nglück i« Westvirginie«. Rewyork. AuS Mononghalia in Westvirginie« wirb gemeldet, daß -ie Zahl -er Lei -em Grubenunglück in Katrmont Getöteten annähernd sechs hundert betrage. Der Direktor des Bernwerkes habe die Zahl -er fehlenden Bevgleute mit 478 berechnet, in diaser Zahl seien aber hundert Knckve«, -i« als Wagen- schieber vemven-et wunden, nicht inbogrtffen. Durch Len Nqchschwaden werden die RettungSarveiten sehr verlang samt: zahlreiche Personen, die bet -en RettungSarveiten beschäftigt st«d. evltegen de« Gase«. HigheLisfe. Der Kaiser nahm gestern nachmittag -eu Le« Gei Lord Montague vf Beaulteu un» besucht« heute vormittag den Gottesdienst in der Kirche von High, oltffe. Heut« nachmittag macht« -er Kaiser einen Besuch Get Mr». Banke» in Kingston Lace». Morgen vormittag 11 Uhr gedenkt er sich nach Lonldo« zu begaben und in der dentschen Botschaft Wohnung zu nehmen. Mit dem Kaiser wevden in der Botschaft wohnen OLerhosma«schall Graf Eulenbur«, Klügeladiutant Sapltän «. G. «. Rebenr-Pasch- witz un- Leibarzt Generaloberarzt Dr. Jlberg. < Euzhave«. Heute nacht ist der Dampfer .Eduard Woermann" mit dem Rücktransport d« südwestafrika nisch«« Echutztrupp« in Stärke von 1« Offizieren und Beamten. ISS Unteroffizieren und 4öS Mannschaften hier etngetfofftn. Budapest. Der JmmnnitLtsaumchuß de, Sbaeordneten. verurteilte den --geordneten Popo «ttsch (Kroate) Widersetzlichkeit gegen «ine -nordnuna de» Präsidenten M Nuslchliegnng von 1ö Sitzungen, da er schon einmal «in« -ntzvhrettung begangen hat. Der Abgeordnete tzupilo (Kroate) dazu ve§u rittst, dam Abgeordnetenhaus« -bsitte zu KW». Oertllches und Sächsisches. — Se. Majestät der König wohnte gestern vormittag dem Gottesdienste in der katholischen Hofkirche bei und erteilte hier auf im Restdenzsckloffe zahlreiche Audienzen. Nachmittags machte der Monarch mit seinen Kindern eine Ausfahrt bez. einen Spaziergang und nahm um 6 llhr an der Familientafel bei Ihren König!. Hoheiten Prinz und Prinzessin Johann Georg teil. 7-- Ihre Königl. Hoheit Prinzessin Johann Georg empfing gestern vormittag anläßlich ihres Namenstages die Glückwünsche der Prinzlichen Hofstaaten. — Der Dresdner Schriftsteller Dr. Rnld feiert heute seinen 7V. Geburtstag, ^«r Jubilar ist 1837 in Dresden geboren. Gr besuchte Schul« und Gymnasium in seiner Vaterstadt und studierte in Leipzig und an tzllderen Uni- versttäten. Hauptsächlich beschäftigte er sich mit msgtaphlschen und bibliographischen Arbeiten; volkswirtschaftliche Fragen und Interessen standen ihm dabei im Vordergrund. Schramm-Mac- donald war einer der tätigsten Mitarbeiter von Spamers Konversations-Lexikon und gab auch zusammen mit Otto Spanier die „Illustrierte Thronik des deutschen Nationalkrieges" heraus. Für Dresden wichtig ist vor allem seine „Thronik des sächsischen Königshauses und seiner Residenzstadt (1853/1878)". Don seinen Schriften find weiter zu erwähnen: Supplemente zu Oettinaers „Moniteur des Dates" und „Bibliographie universelle", „König Johann von Sachsen". „Allgemein« Volkswirtschaftslehre" (zusammen mit H. Contzen) „Das Feuerversicherungswesen', „Der Weg zum Wohlstände', „Der Weg zum Erfolge". In der Schriftstellerwelt genießt der Jubilar besondere Hochachtung, die auch die Veranlassung war, ihn viele Jahre lang mit Ehrenämtern im „Deutschen Schrift- stellerverbande" zu betrauen. — Eine hochansehnliche Tvauerverstrmnvlnmg, -ie in ihrer Zusammensetzung aus allen Kreisen so recht sichtbar -ie große, innige Teilnachm« erkennen Ließ, welche das Hinschei-en des vor wenigen Tagen verblichenen Geh. Hof» rats Dr. med. Umruh geweckt hat, vereinigte sich gestern Wittag um 1 Uhr ans dem in Herrlichem Waldesfrieden ge legenen Friedhof aus dem Weißen Hirsch, um Sem ver ewigten lieben Verwandten, treuen Freunde und Kollegen, Berater, Helfer und Wohltäter die letzte Ehre zu erweisen. Die ParentationsHalle vermochte -ie zahlreichen Leid tragenden, Herren und Damen» bei weitem nicht zu fassen. An der Spitze -er Versammlung saH man als Vertreter -eS Königs Herrn Kämmerer v. Criegern, sodann den Präsidenten der Ersten Kammer Oberfthofmavschall Grafen Vitzthum v. Eckstädt. -en Hosmarschall Grasen Rex, Zrre- monienmeister Grafen Wilding, und als Vertreter der Stadt Bürgermeister Leupold. AuS der unabsehbaren Menge hevvorragenSer Berussgenvssen -es Verstorbenen bemerkte man Geheimrat Dr. Fiedler, Königl. Leibarzt Geueralarzt Dr. Selle, die Geh. Mcdizinalrät« Prof. Dr. Leopold und Dr. Rupprecht, den Rektor -er Tierärztlichen Hochschule Geh. Mebizinalrat Dr. Ellenbevger, Geh. Madi- ztnalrat Dr. Schmovl, die Geh. Saniiätsräte Dr. Lindner und Dr. Osterloh, -i« Hofräte Dr. Hübler. Dr. v. Mangoldt, Dr. Ganser und Dr. Fischer, Prof. Dr. Päßler, ferner Generalleutnant v. Rabenhorst, General Baumgarten, Geh. Rat v. Seydewih. Landgerichtsdirektor Dr. Wetngart- Bautzen, Geh. Kommerzienrat Arnstädt. Kommerzienrat Konsul Arnhold und Kommerzienrat Georg Arnhold, Konsul Täubrich, Prof. Hauschild, Iustizrat Dr. Meißner, Felix Schweiqhvfer, Finanzrat Wolf, Hofbildhauer Schrei ber in Vertretung -er Annenkirchcngemein-e, Pfarrer Hirsch-Berlin u. a. Der vom Glanze zahlreicher Kerzen umflossene Sarg war mit -en kostbarsten Palmen-Arrange- mentS und Blumenkränzen bedeckt. Hervorragende Spen den hatten gestiftet die «rinzesstn Reutz. -er Verwaltungs- rat -er Kin-erhellanstalt und die Schwestern derselben, die Bereinigung der Dresdner Kinderärzte, sowie zahlreiche befreundete Familien. Die ernste Feier wurde vom Seifertschen Frse-Hosschor aus Dresden eingeleitet mit -em Trostkleüe »Was Gott tut, daS ist wohlgctan", woraus Herr Pfarrer Lird« ig-Weißer Hirsch -ie Ge-üchtntsrv-r Sielt, in der er in ausgezeichneter Weise ein Lebens- un- Eharaktevbiw -cS treuver-ienten MavneS entwarf. Mit ten au- dem fröhlichen Getümmel -er herannahendcn Weihnachtszeit hätten -ie Totengjlocken «ine so zahlreiche Trauervevsammlung auf -en stillen Waldsriedhof hinaus- gesührt, um einem hochverdienten Manne das letzte Geleit z« gehen und zu bekunden, was ihr der teure Entschlafene gowettn fei. Wenn sie alle gegenwärtig sein könnten, -ene» der verstorbene «in treuer Helfer war un- die heute in herzlicher DankVavkeit seiner gedenken, würden sich Män- »er «ub -raue« «nt allen LebenMellnngr« in dichten Schra««-Macdo- Scharcn um sein Grab drängen. Der Entschlafene sei «in Armen- und Kinderfrcun-, eine Zierde des ärztlichen Standes, ein Liebling unserer Residenz, ein treuer Freund seiner Kollegen gewojen. Den Trost -er Kirche spendete -ei Geistliche «Ps Grund des Schristwortes in St. Pauli aus -em 14. Kapitel des Römevbrieses: »Unser deiner lobt ihm selber, unser keiner stirbt chm selber, leben wir Lew Herrn, sterben wir dem Herrn; darum wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn!" Im Anschluß an dieses herrlich-Wort der heiligen Schrift rühmte der Geistliche das reiche Wissen und den scharken Älick des Verstorbenen. Im Schlosse wie in der Familie des Arbeiters klage man über den Heim gang des teuren Entschlafenen, -essen Wirksamkeit als Leiter der Kinderheilanstalt und innerhalb -er obersten Medizinalbehörde Sachsens reich an Erfolgen gewesen sei. Hierauf rief Herr Sanitätsrat Dr. Plettner im Aufträge üeS Verwaltungsrats der Kinderheilstätte dem Verstorbenen tiefempfundenen Dank in die Ewigkeit nach Er sei als Leiter derselben ein leuchtendes Beispiel treu ester Pflichterfüllung gewesen. Edel sei der Mensch, hilf reich und gut! Dieses Wort scheine aus ihn geprägt zu sein. Herr Hofrat Dr. Haenel trat an die Bahre, um dem Verstorbenen im Namen der Gesellschaft sür Natur- und Heilkunde einen warmempsundenen Nachruf zu wid men. 35 Jahre lang durfte die Gesellschaft ihn den ihrigen nennen. Wehmutsvoll rühmt Redner die Treue un- kameradschaftliche Gesinnung deS Verstorbenen und drSckte ihm im Geiste noch einmal die erkaltete Hand. Im Namen des ärztlichen Kreisvcreins und Bezirksvereins Dresden- Stadt legte Herr Sanitätsrat Dr. Panse unter ehren den Worten einen Kranz am Sarge nieder. Tiesergrisse» widmete,Her/ Jntendanzrat a. D. Dr. Koppel-Ell- vorke aus eng selb Abschiebsworte aus engem Freundeskreis« dem ver» blichenen in die Ewigkeit nach, indem er ausführte: „Im Aufträge der „Vierzehner", des engeren Freun deskreises, dem Du mit ganzer Seele angehört hast, lege ich diesen unfern letzten Gruß auf Deinen Sarg. Ja zum letzten Mal im Licht des Tags, im Hauch der Erdenluft! Gruß Dir und Dank sür all« Lieb' und Treue» für jedes gute Wort, jeden Blick und Druck der Hand, für alle -ie untrüglichen Zeichen dafür, daß Du allzeit so eins und einig mit uns gewesen bist, wie mit Dir selbst! Hab' Dank, Kamerad, Du guter, Dut Schließt jetzt sich über Dir daS Grab Und kalte Erbe deckt Dich zu. Warm tönet Unser Gruß hinab: Wo Du und wa» fortan Du seist, Du lebst in uns von Geist zu Geist!" AlS letzter Sprecher hob Herr Dr. med. Flachs als Vertreter der Vereinigung Dresdner Kinderärzte, dessen Ehrenmitglied der Verstorbene war, hervor, daß er sich in den Herzen seiner Mitmenschen ein Denkmal errichtet habe, welches dauernder als Marmor und Erz sei. — Danach setzte sich unter Vorantritt von Marschällen der Beerdigungsanstalt „Pietät" und Len Klängen des Chopinschen Tranermarsches, gespielt von der Kapelle des Grenadier-Regiments Nr. 101, der lange Kondukt in Be wegung. Am Grabe sprach der Geistliche Gebet und Segen. Trauergcsäng« wechselten mit Choralmusik, wäh renddem die Hunderte von Leidtragenden die letzten Grüße an der kühlen Ruhestätte dem so aufrichtig ver ehrten und geliebte» Toten spendeten. — Am gestrigen kupfernen Sonntag batte die anfänglich günstige Witterung Tausende aus den Vororten und der Umgebung zu einer Wandernna nach dem Stadlinuern veranlaßt. Ein ge waltiger Mrnichennrom. gebildet von alt und jung, groß und Nein, ja selbst AllerNetnsten, wogte über die Straße» und Plätze daher. Die weihnachiliche Stimmung atmende Dekoration der Schaufenster fand allenthalben die gebührende Bewunderung und lockte zum Kauf. Namentlich vor den Spielwarenbandlungen gab r» ein Gedränge und manches Stumpfnäschen drückte sich schier platt an den Scheiben. Freudige AnSruie und Wünsche ohne Zahl wurden laut bei dem Anblick der vielen schöne» Sachen. In den Warenhäusern und großen Geschäfte» herrschte in den späteren Nachmittagsstunde» ein starker Verkehr, und es wurde auch viel fach gekauft. Da machte aber in der vierten Rachmittaasstunde ein Mtterungsuinschlag einen Strich durch manche Rechnung: denn nach einem kurzen Versuch, et» winterliches Gesicht anizusetzen, biachte der Abend einen an Heftigkeit zunehmenden Regen, der bald alles unter Dach trieb. Dies kam hauptsächlich den Restau rants der inneren Stadt und bei« Straßenbahnen zu statten. — Der Nativnalliberal« Reichsverei« hielt am Sonn abend abend im großen Saale -cs „Tivoli" eine gut be suchte öffentliche Versammlung ab. Herr Reichstagsabg. Geh. Reg.-Rat Beck aus Hci-elberg sprach über „Wirt schaftliche Lage und rechtlich« Stellung der deutschen Beamten". In Beantwortung der Frage, ob die Verhältnisse heute so liegen, daß der Beamte tn der Lage ist, ohne die größte Einschränkung für seine Familie zu sorgen, führte der Redner aus, daß leider -aS Gegen teil der Fall sei. Zahlreiche Petitionen der verschieden sten Beamtenkategorien an di« Regierungen und parla mentarischen Körperschaften beweisen, daß eine wirkliche Notlage herrsche und die wirtschaftliche Lage des Beamten- stande» einer Hebung dringen- bedürftig sei. Di« Regie rungen haben teilweise auch anerkannt, daß ein« Aend« rung hier eintreten müsse, nur über di« Mittel zu einer Abhilfe sei man noch nicht ganz einig, da eS der Rücksichten zu viele gebe. Die Vorschläge deS Redner-, die sich «ach seiner Aussage mit den Ansichten der nationallcveralen Partei decken, gehen dahin, daß man neben einer Erhöh ung deS AnfangSgehalts und der Endbeträge vielleicht auch zu einer Zusammenlegung verschiedener Beamtengruppen In einheitlich« GehaltSklassen werbe komme« müsse«. Wetter sei «ine Zusammenlegung »er Ortszulage» «1t R»
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