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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 15.12.1907
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19071215026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907121502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907121502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-12
- Tag1907-12-15
- Monat1907-12
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»«es«» Vlat» «Ir» »»« vesrr» »«» Lr«»d»» ««» U»»«lttu»» «» Tage vorjtu d«r«U» «l» Ubenü-Hurgabe -ugeftellt. «Ihr»«» e» dt« Vost.»bo»uenl«u a» Marge» t» etucr Gesamtaukgrd» erhalt,». 82. Jahrgang. ^ 347. «, -« «a,»ch »»^, m»t»^»A»kia-un, ,«> »»NN- UN» «-Nla-eu «r M «k.. N»»»U,«r Hu- «aw>» »«4«, »«st «, «, L»««» »» ra», V»r1^ »». ,k«»IUn, »»«„».»«. »«a«h«r »t» »er ««,»»»«ui,»», Schee v-ea»»«»,«», k,Di«»» »-chrl »u. IW,. - Umerl«»,« Gouulag, 15. Dezember 1907. Trlcgramm-Udrrff«: Nachrichten Tresdev. ^sg^rrrrSet 1888 Druck und Verlag von Liepsch Lc Reichardt in Dresden. yauxtgeschaftsstell«;: Marienstraste 38/W. ^ Fernsprecher: Nr. 1t und LÖSS. Anzeige«-Tarif »n»»tz«> »»tun. Stma,«« dt« nachm » Udr, Sonntag« ,u.. Mariens»»»« 1, vn» 1t »t« >/,l U». L>r «nspal»,« tz». « »Uden, >!> . NnxUte« . Nnchrlchl.u « »I,: »«IchtIta.Nn »«>,«» »ns de, Prival sei» Aetl, A, P,,; a.. »oetspalitge jjeit, e^> ««Mite « Ps. > Nummern „ach La und Stellage«! i - einwauige Lrm,r^i> Mtzs., aus Privanetie «0 Ps., Kamlll«n„a»> richte» die «>u»d;.e e N PI. — SIMw.!rt,-,e ittuslräge nur gege.i ivorausbejadlung. Jede« Bel«,dlatt toslk! lü Psennize. F«ßxE>I«PPVN- chis»KÄ»IAL«K«- I»x«Vnütv xivstiie ^U81V«KI Im 1mi1vn-8pi'/«irU8v8i;IiLtt Vtt» ^lr«I ^EEWWW^»W»«„M»»» ^IllE.I-SM 2!i, Pt. il. I. kt. VvrnielreLn unil 8eI»L»Ldn v«»i> Gelilillsekulien r»ll« i W^slvinv- VrvsÄnvn OWO ^slkvndttr»«-« 1—S» HolzxvkiLucke. -> > «: AÜ.T7 sllrczs Lesev. Da» Befinden der Königin-Witwe ist noch immer sehr besorgniserregend. Der Kaiser ist gestern abend gegen ?410 Uhr von Amster dam abgeretft. Die Ankunft in Potsdam erfolgte heute vor mittag litt Uhr. Der Prinz-Regent von Bauern übernahm eine Patenstelle beim jüngsten Sohne des deutschen Kronprinzen. Die Truppen Roghis lagern nach siegreichem Gefecht gegen die schertsischen Truppen bei Marchica Der Lunarddampfer „Mauretanta" ist bei Liverpool gestrandet. Neueste Drahtmeldrmgen vom 14. Dezember. Zur Lage in Marokko. «Paris. Wie aus Lalla Marnta gemeldet «wird, fand dort am 10. Dezember zwischen den Truppen Roghis und -er ischert'fischen Mahalla ein Gefecht statt. Die Truppen deS Maghzen avurden geschlagen und verloren mehrere Saids aus dem Stamme der Rahas, zwei Kanonen und etwa 100 Tote.» Auf Seite» Roghis siel General DjilolioMuludara. Parts. AuS Lallamarnia wird weiter gemeldet: Die Truppen RoghiBu Hamaras lagern gegenwärtig bet Marchica. Sb Kilometer von Len französischen Streit- krästeu eutsernt. Potsdam. Der Kaiser traf um 11,20 Uhr auf der Aildparkstation ein. Zum Empfange waren anwesend die Kaiserin, der Kronprinz. Prinz und Prinzessin Eitcl-Fried- rich vud Prinzessin Viktoria Luise, sowie der Polizeipräsi dent von Potsdam. Die Begrüßung war herzlich. Der Kaiser überreichte der Kaiserin einen Blumenstrauß. Nach längerer Unterhaltung und Verabschiedung vom Gefolge fuhren die Herrschaften mittels Automobils nach dem Neuen Palais. Berlin. Zum heutigen 80. Geburtstage des Präsiden ten des preußischen Herrenhauses Fürsten zu Jnn- und Knyphauscn übermittelten die beiden Vizepräsi denten deS Herrenhauses eine kunstvoll ausgestattetc Glück- «unschaürefse. Die Präsidenten des Reichstages und des Abgeordnetenhauses, sowie die zurzeit tagende General- spnode sandte» ebenfalls Glückwünsche. Berlin. (Priv.-Tel.) Die über eine Einigung in dem Beleidigungsprozeß des Grafen Moltke gegen Harden kursierenden Gerüchte werden als völlig grundlos bezeichnet. Es haben, wie von beteiligter Seite zugegeben wird, Veraleichsver handlungen geschwebt, die aber schon im ersten Stadium abge brochen wurden, da die vom Kläger geforderte Erklärung, dem Vertreter de» Angaklagten als indiskutabel erschien. In den letzten Tagen ist man mit keinen neuen Vorschlägen an Harden oder dessen Vertreter herangetreten, und es Ist bei dem gegenwärtigen Stand de» Prozeßes ausgeschlossen, daß eine andere vorzeitige Beendigung des Verfahrens eintreten kann, als durch Zurück nahme des Klageantrags durch den Grasen Moltke. Ausge schlossen ist es dagegen nicht, daß mit Rücksicht auf andere, mit diesem Prozeß allerdings nicht in direktem Zusammenhänge stehende Strafverfahren, eine Vertagung der Verhandlung her- beigeführt werden soll. Kunst und Wissenschaft. W o ch e n-Sp i« lp la n der König!. Hof theater. Opernhaus: Sonntag: „Das Rheingold". (Vr8.) Montag: „Die Walküre". (8.) Dienstag: Zu er mäßigten Preisen: „Häusel und Grctel". (6.) Mittwoch: „Siegfried". (6.) Donnerstag: Zu ermäßigten Preisen: „Hansel und Gretel". lö.) «Freitag: „Die Schönen von Fvgaras". s>/^8.s Sonnabend: .-Götterdämmerung". (6.) Sonntag s22.j: „Tiefland". «V^.s Montag (28.): Zu er mäßigten Preisen: ,-Hansel und Grctel". (6.) — Schau spielhaus: Sonntag: Für die Mittwoch-Abonnenten des 25. Dezember: „Othello". (7.) Montag: „Ein Glas Master". (i-A.s Dienstag: „Weh' dem, der lügt". (VF.) Mittwoch: „JvhanniSseuer". (^48.) Donnerstag: Für die DienStag-Abonncnten des 24. Dezember: „Der große Tag". 1'.46.) Freitag: «Iphigenie auf Tauris". (Vsü.) Sonn abend: .-Goldfische". (V28.) Sonntag (22.): Für die Diens tag-Abonnenten des 3l. Dezember: ,Di« versunkene Glocke". (ZH8.) Montag (28.) „Krieg im Frieden". (V^s.) f"* Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen HoftHeater: Die 2. Gesamtausführung von Richard Wag ners „Ring des Nibelungen" wird Sonntag, den lü. Dezember, mit dem „Rheingold" eröffnet. Die Be setzung ist die folgende: Wotan: Herr Scheidemantel: Donner: Herr Plaschke: Froh: Herr Grosch: Loge: Herr Sembach (zum 1^ Male): Alberich: Herr Ktcß: Mime: Herr Rüdiger: Fasolt: Herr Puttlitz: Gafner: Herr Rains: Frtcka: Fräulein v. C-Havannc: Freia: Fräulein Serbe: Erda: Frau Bender-Schäfer: .Woalinde: Frau Nast: Well- gunber Frau Boehm-van Endert (zum 1. Male): Floßhtlde: Frau Bender-Schäfer. s* D«S S «i»f,»ie^k»«,ert fSerie ^i) der KSuigk. putftkalische«, Kapelle stellte drei Meister mit dem gemein samen Geburtsjahre 1824 auf das Programm: Bruck- «er, Gmetana und Reinecke. Mehr als 1b Jahre «ußten vergehen, ehe Dresden die Erstausführung von Anton Bruckners 8. Sinfonie inC-Moll, jenem monumentalen Werke aus dem Jahre 1892, erlebte, elf Jahve »ach dem Htnschciden ihres Schöpfers. Sie ist die München. Der Prinz-Regent hat aui die Bitte des deutschen Kronprinzen die Patenschaft bei dessen jüngstem Sohne übernommen und den Prinzen Ludwig mit seiner Vertretung betraut. Der Prinz ist heute nach Berlin abgereist, um zunächst an der Tagung des Deutschen Muse ums und dann an der Taufe des Sohnes des Kronprinzen tetlnckmren. Paris. tPriv.-Tel.) Amtlich ist zwar noch nicht fest- gestellt, Laß der vor Quessant untergegangcnc Dampfer der italienische Dreimaster „Regina" aus Genua war, doch kann darüber kaum ein Zweifel herrschen. Anschei nend wurde das Schiff aus den Felsen von Ument ge worfen. Die Mannschaft hotte Signale an den abgebroche nen Masten gehißt, man konnte ihr jedoch infolge des großen Sturmes nicht zu Hilfe kommen. Bald darauf ver schwand das Schiss in den Wellen, wohl an derselben Stelle, an der 1896 der englische Personendampfer „Drummond- Castle" untergegangcn ist. Es werden noch immer einzelne Leichen und Schifsstrümmcr ans Land geschwemmt. Toulon. Bei einer Ucbung wurde das Torpedo boot 360 von einem Torpedo getroffen. Das Boot trug ein Leck davon und mußte nach dem Hafen zurück- kevren. London. Wie ein hiosiges Blatt aus Montevideo meldet, hat die Kammer einen Gesetzentwurf angenommen, durch welchen die L e u ch t t u r ma bga b e n für Ozean dampfer erheblich herabgesetzt werden. London. (Priv.-Tel.) Der neue Riesendampfer der Cunard-Eesellschaft „Mauretani a". ist an der Mündung der Mersey bei Liverpool gestrandet. Man hofft aber, das Schiff mit der nächsten Flut wieder flott zu machen. Amsterdam. (Priv.-Tel.) Die Polizei verhaf tete mehrere Personen, die bei der Ausfahrt des Kaisers gepfiffen hatten. K 0 nstantin 0 vel. Uebercinstimmevde Konsular berichte aus Erzerum melden, daß die vorgcnommenen Ver haftungen. weitere energische Maßregeln des neuen Mali und sein Hinweis daraus, daß die mohammedanische Be wegung zur Einmischung Rußlands und Gebietsvcrlustcn führen könne, sowohl die konstitutionelle Be wegung als auch die revolutionäre Propa ganda vollständig unterdrückt haben. Tiflis. Eine etwa 60 Mann starke Räuber bande führte die Entgleisung eines PostzugeS auf der Karsbahn herbei, wobei zwei Lokomotiven die Böschung hinabstürzten. Der Packwagen, zwei Gepäckwagen und der Wagen mit der Schutzwache wurden zertrümmert. Die Räuber beschossen Len Zug und schleuderten acht Bomben, wovon fünf explodierten. Die Wache vertrieb die Räuber, von denen vier getötet wurden. Vier Mann des Zugperso nals und ein Rekrut wurden verwundet. OertlicheS mm Sächsisches. Dresden, 14. Dezember. —* Ueber das Befinden Ihrer Majestät dexKönigi n- Witwe wurde heute vormittag S Uhr folgendes Bulletin ausgegeben: Im Befinde« Ihrer Majestät der Königin- Witwe ist eine Besserung nicht eingetreten. Allerhöchst- dteselbe befindet sich seit gestern nachmittag in einem letzte vollständige ihrer Art, in einem Lebensalter von nahezu 70 Jahren niedcrgeschrieben und Sr. Majestät dem Kaiser Franz Joseph von Oesterreich gewidmet. Wer Bruck ners Schaffen verstehe,' will, der kann Lies nicht anders tun, als in stetem Hinblicke auf seinen LebcnSgang, be kanntlich reich an Not, Elend und Enttäuschungen. Zum großen Teile autvdidaktisch arbeitete sich der schlichte Lehrerssohn unter recht wenig sonnigen Verhältnissen empor zum vorzüglichen Kontrapunktiker. zu einem der Großen auf dem Gebiete instrumentaler Kunst, zum be rufenen Sinfoniker. In seinem Werden an Richard Wag ner sich anschließend, dem er seine 8. Sinfonie zueignete und dessen Opernstil er auf bas sinfonische Schassen über- trug, geht er seinen eigenen Weg. die Welt voll herrlicher Gedanken in sich tragend, die nach Ausdruck ringen und die in fast unerschöpflicher Fülle seiner Phantasie zu- strömen. Er ist der absolute Musiker, der kein Programm braucht und der feinen Eingebungen durchaus freien Lauf läßt. Dabei zeigt sich allenthalben kerndeutsches Wesen, tiefes und echtes Empfinden. Wir können uns den Wiener Meister kaum anders denken als weltvergessen in stillem Versunkensein an der Orgel sitzend: unbekümmert um Form und Regel spricht er sich aus in bunt wechseln den Stimmungsbildern, die in Glanz und Pracht den ganzen Reichtum seines Innenlebens erschließen. Motiv drängt sich an Motiv, Gedanke an Gedanke — und will sich nimmer erschöpfen und leeren in Fülle und Breite, in Kraft und Eigenart. Im Lichte ähnlichen beglückenden Schaffens erscheint uns auch seine C-Moll-Sinfonte, die 1898 in Wien unter Richter erstmalig zur Aufführung kam. Schmerzliches Ringen in verzweifeltem Kampfe und Gehn- sucht nach befreiender Erlösung geben dem ersten Satze (Allegro mockorato) düstere Grundstimmung, deren Melan cholie nur durch wenige Lichtpunkte erhellt wird. Meister- Haft sind die drei Hauptgedanken verarbeitet, tm Aufbau von der üblichen Form stark abweichend. Nach himmelan- stürmenden Steigerungen mit verzweiflnngSvollen Wehe rufen, alle Tonmtttel bi» zu den Grenzen der quantitativen Möglichkeit entfestelnd, schließt der Satz in stiller Er- gebung' der trotzig sich aufbäumende Wille scheint gebrochen. Lin Scherzo (ättsgro mockvrato) fügt sich an, charakteristisch in keiner V-autajttk und t» der von aelundem Humor ge vollkommen apathischen Zustande. T! Atemzüge sind oberflächlich und beschleunigt: die Hei, kraft ist zwar noch befriedigend, aber die Zahl der PuU' schlage hat zugenonnneu. Körperwärme 38,7. Ter Zu stand ist fortdauernd besorgniserregend. Dr. Fiedler. Tr. Hossmann. Tie Bulletins und Listen zum Einschreiben liegen u» Königlichen Hofzahlamte, großer Schloßhos, ans, und zwar täglich von vormittags ll llhr bis nachmittags 7 Uhr. —* Ter Vorstand des Hanptburcaus der Königlichen GeneraldircEtion der Staatsbalhncn Kanzleira! Klötzer, welcher Ende dieses Jahres in den Ruhestand tritt, ist zum Hof rat ernannt worden. . —* Am 13. Dezember hielt die Familie v. Carl 0 wi >' ihren 32. ordentlichen Geschlechtstag im „Continental-Hmel" zu Dresden ab und feierte damit gleichzeitig die 400. Wiede" kehr des Geburtstages ihres berühmten Ahnen Ehristogl, v. Carlvwitz, nach dem auch in Dresden eine Straße be naiiut worden ist. —* Bei der heutigen La n d l a g s e r s a tzw a h l im 1 ä. ländlichen Wahlkreise wurde Direktor Oswin S ch m i d t - Frcibcrg Ikons.) gewählt. Der Lozialdemv trat Schulze aus Eossebauöe Lrhielt 10 Summen. —2 Das „Vaterland" bringt in seinem „amtlichen" Tcite solgcnde Mitteilung: „Wie die Mitglieder der kvnser vativen Fraktion bei den Verhandlungen der Zwei ten Kammer über die Wahlresorm mit Einmütigkcii bekundeten, daß diese Tagung nicht zu Ende gehen dürfe, ohne daß das neue Wahlgesetz verabschiedet würde, so sind auch bei den vorhergcgangcnen Verhandlungen in der kvn servativen Fraktion von allen Seiten die bündigsten Er klärungen abgegeben worden, daß man mit aller Energie das angcstrebte Ziel erreichen müsse. Wir halten diese Fest stellung für nötig, weil die Gegner unserer Partei trotz der bündigsten Erklärungen von unserer Seite immer von neuem die Verdächtigung ausstreuen, die Konservativen wollten die Wahlreform im Sande verlaufen lasse«. Wir wünschen nur. daß auch auf der Seite unserer politischen Gegner derselbe ernste Wille und dasselbe Verantwortlich- keitsgcsühl bestehen möge, wie in der konservativen Fral tion der Zweiten Kammer." —* Im Restaurant „Kronprinz Rud 0 l f" fand gestern abend eine zahlreich besuchte Versammlung vv» Vertrauensmännern der Ortsgruppe Dresden der Mittel stands-Vereinigung statt, in der der Generalsekretär der Bereinigung, Herr Ludwig Fahrenbach-Dresden, einen Vortrag über „Die Lage im Reiche und in Sachsen" hielt. Tie Ausführungen des Redners wurden mit großem Beifall cntgegcnacuommen. Der Vorsitzende. Herr Rechts anwalt Klotz, brachte ihm den Dank der Versammlung zum Ausdruck. In der sich anschließenden Aussprache schlug Herr Oberamtsrichter Dr. Klihlmorgen. u. a. vor. einen MittclstandStag im Januar oder F-cbrnar des kommen den Jahres abzuhaltcn, auf dem die Wünsche des Mittel standes zu machtvollem Ausdrucke gebracht werden sollen. Die Versammlung sprach sich einmütig für diesen Antrag aus. Herr Postsekrctär Hanpt trat n. a. dafür rin, daß die Errichtung von Beamten-Warenhänsern verboten werde, er wurde hierin von Herrn Bäckcrvbermcister Wcndt unter stützt. Einen weiteren Bcratungsgcgcnstand bildete di- Aussprache über die Verbreitung der neuen Monatsschrift „Fortschritt". Herr Gkasermeister Müller und Herr Satt würzten Derbheit mit philiströsem Gepräge, nach Bruck »ers Angaben „dem deutschen Michel" zngeüacht: von wuu dervoller Innigkeit erfüllt ist das entzückende As-Dur-Triv mit seinen Harsenklängen, ein Scelcnbild von bezwingen der Wahrheit. Den Höhepunkt findet das gigantische Werl im dritten Satze, einem Adagio, vielleicht das ausgedehn teste, aber auch eins der schönsten und gehaltreichsten. Das ist deutsche Gemütstiefe und fromme Ergebenheit, die in Demut und Inbrunst sich betend dem Throne des Aller höchsten naht. Das im Gebet gefestigte Gottvertrauen er füllt aufs neue mit Lebenskraft und Heldenmut, der sieg reich alle Hindernisse überwindet und der in seinem edlen Streben nichts in der Welt zu fürchten braucht, wenn auch feindliche Elemente von allen Seiten anstürmen. Das ist etwa der Ideengehalt deS überaus glänzend gehaltenen Finales, bei besten Konzeption die Drei-Kaiser-Zusammen- kunft nicht ohne Einfluß gewesen sein soll ans Bruckners Denken und Sinnen. Ebenso staunenswert wie die poesie- volle Erfassung des Stoffes ist die technische Verarbeitung des thematischen Materials mit eminenten kontrapunt. tischen Kühnheiten und hinreißenden Steigerungen. Die Ausführung unter der begeisternden Leitung des Herrn Generalmusikdirektors v. Schuch war eine in allen Teilen bewundernswerte: sie legte abermals rühmliches Zeugnis ab von der hervorragenden Leistungsfähigkeit unsere. Königlichen Kapelle, die das ganze Werk erstehen ließ im Stile einer gewaltigen Orchester-Fantasie. Die lebhafteste Zustimmung des glänzend besetzten HauseS fanden die Mittelsätze, vor allem das unvergleichliche Adagio: am wenigsten munden wollte das einleitende Allegro in seiner massiven Kompliziertheit. Den zweiten Teil des Programms füllten Smetana und Reinecke. Der tschechische Meister war vertreten mit einer seiner Dialekt-Dichtuu- gen: „Aus Böhmens Hain und Flur" (Nr. 4 aus „Mein Vaterland"), die an dieser Stelle ebenfalls zum ersten Male geboten wurde. Farbeufrifch und in bunt schillernder Instrumentation, reich an fesselnden Klang- mtschnngen und wechselnden Lichtern gibt uns der Kom- pontst ein Bild der Heimat mit ihrer gesegneten Fülle und Schöne. In seinen Weisen klingt ein Stück Volksseele wider, bald übermütig und geräuschvoll auSgelasse», Val in schlichter Herzlichkeit kick, au-lebend. Dt« virtuale
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