Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 16.12.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190712161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19071216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19071216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-12
- Tag1907-12-16
- Monat1907-12
- Jahr1907
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.12.1907
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
» SS. Aahrgaug. ^ SL8. Montag, 16. Lezemder 1S67. a»«»»»« Au» t>.„4»«v>»«u,-l»>. 4»» t»^r» „» I^u u. Uw,e»un, «u r«,, »>rtz»r p», >»dn> «etz»llen »l»»u4< »INI«»» v.petzer „tt »er »»«,«»>»u4«,»d« >uia«m»n »ußeftelU. Nai»»rn4 nw mit »eut- v<ver v»»II«n«n,»t» SVeO»». »»chr "> »u» ltlst«. - w>»«l»n^» nicht Leltgrimm»«»rrfle: Nackrtchte« DreSSe«. Fkmsprrchn: Nr. 11 und Lv-S. 18SG vmck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. Lobsek L Lo. Lokliokvnmteu 8r. dl»j. ä. llvaig» r Saodsea. Vdoovlsäen, vsvson j Vvssvrls. Limslverlutuk: v>«»I«>,1It»»rttL! >LS5lV Sola - lvgklllos! Du» L*»«r ron LS dl» 65 Nurll. Vravtvn»»» Uratl». K-1» I L U» s IN - Aeiftnacvtr-Hurziellung. Ilakli«s«rimt Ht»«U«^-»p>v>xv,It»e. — Uluitr kniitlitl. tr«i. — V>»I»«»I«» »P>«>« 7i--»i>inn«- ^u§. LsillliLrLt, 11 aui mjjv. A o. I^oä!2ÜLLL-vor8ed-I.LbvrtrLN «üllsr, ^ llenle Hlavtee, von liinävrn m,rn genommen, in l'Iasebsn ru 3 KK.80 I'ka., 1 UI«. 75 ekx.. 1 Ulk »l>ä 50 1'fss. ML» Vv> »null »»«I» suuvtüt t«. An»»«»««-Tarts Inn.hme »»» »nk-n« tztMwigrn 4>4 n»chm. » Udr. S-nntn-4 nur M-rlknftrat« « v»n « «4 >/,> Udr. »t« »tnipckltig« »ruiidttU« st,. » «l»«n> » «... F«ml>«» - Nachricht«, « «, : «»ich«,« »,>. ,et»eu auf 4« Prwüi- feil« Zeile « »».: di» Mch^-lti^ Zell. «>, hielte « vi 3» Nummern »ach Sonn > und Feienagen: »i« «nidalti,» chrundirit« 40 Pi., »ui Prioaiieit« 40 Pi., »»mlltrnnach. richten dt« 4» undzetl« » P>. — »utwartig« »uitritg« nur ß->en «orausbet-dlunz. — 3«4e4 «,Ie,di»n koftrt t» vl»nni,t. Ha«»tgefchSftsftelle: «artenstraße S8/4». VI«8oIt Lso«Ir«8 !ei88iltzr Wlnmclliiitzli dsdsn IVoltruk! -- - »aupt-Ailellvrlaßie bei FI. LkvrI>»pÄt, üloelilluttrvr Vr«,chvi», dt»rtrir.tr,»»« 14. DM" keprrLtvrea »ller d)dtew« ia «Ixeiier Kci-IlKrtt. WWTWäpöäW DWU" ir ^ , Livoi soirtor. Königin-Witwk Carola ^ Ihre Majestät die Königin-Witwe Carola ist Sonntag morgen 3 Uhr 37 Minuten sanft entschlafen. Eine wahrhaft edle und gute Frau ist von unS gegangen: Königin Carola, die Witwe unseres unvergeßlichen Königs Albert. Im gesamten sächsischen Volke wird diese Trauerkundc allüberall, bet Hoch und Niedrig, eine echte, tiefe Bewegung der Herzen auslösen. Wie selten eine Fürstin, hat es Königin Carola in einem langen, gottgescgnetcn Leben verstanden, sich die Liebe und Verehrung aller zu erwerben, die je mit ihr znsammcngekommen, je mit ihr zu wirken das Glück hatten. Nimmer rastend hat Königin Carola dem ihr vorgesteckten Ziele zngcstrebt: eine Mutter ihres Landes in bcS Wortes edelster und schönster Bedeutung zu werden. Unzählige träncnersüllte Augen hat ihre Milde und Güte getrocknet, unzähligen Klagenden und Leibenden hat ihre Liebe im Stillen Trost und Linderung gebracht. Es ist eine wahre, von jeder konventionellen Heuchelei weit, weit anliegende Trauer, die die Glocken heute mit ihren dunklen Schmcrzenstönen über den sächsischen Landen verkünden — die Trauer um eine in schweren und glücklichen Tagen ihres Volkes allzeit er probte und mit dem Geschicke der Wettiner und deren heimatlichen Erde aus das Engste und Innigste verwachsenen Fürstin. Königin Carola ist hie letzte Zeit genossin jener groben, gewaltigen Tage, die unter der tätigen Mitwirkung ihres Gemahls das neue Deutschland erstehen lieben: nur wenige Jahre sind cs ge wesen. die ih^nach dem Heimgänge König Alberts und König Georgs beschleden waren. Als Mpräscntantin dieser groben Zeit wandelte sie unter uns Jüngeren — «in lebendes, mit Liebe und Ehrfurcht umgebenes, mahnendes Denkmal der Zeitgeschichte. Auch sic ging nun dahin. Solange aber daS sächsische Volk in der Weltgeschichte seinen Platz behaupten wird, so lange wird unauslöschliche Dank barkeit ihr folgen — so lange wird der Name der edlen Samariter in auf dem Throne, der Königin-Witwe Carola, im Heiligenschreine seines HerzenStemvclS wohnen und leuchten. Königin Carola entstammte dem Hause Holstein-Gottorp, und zwar dem Zweige Wasa dieses Hauses. Ihr Grobvatcr mar jener bekannte Gustav Adolf IV. von Schweden, welcher der schwedischen ÄönigSkrone im Fahre 1899 entsagte. Ihr Vater, Prinz Gustav von Wasa, vermählte sich im Fahre 1830 mit der Prinzessin Luise von Baben, einer Tochter des GrobherzogS Karl Ludwig Friedrich von Baden. Der Ehe entsprotz eine einzige Tochter. Die Prinzessin erblickte am 8. August 1838 im Kaiserhaus« zu Schönbrunn das Licht der Welt. Kaiser Franz I. und Kaiserin Caroline von Oesterreich, die verwitwete Großherzogin Stephanie von Baben, der Grobherzog August und die Grobherzogin Cäcilie von Olden burg und die Prinzessin Amalie von Schweden waren die Paten der Prinzessin, die am 7. August, als Lurch den Superintendenten Pauer der Taufakt in evan- geltschem NituS AckgSburger KonfeMon vollzogen wurde, den Namen Caroline Friederike FranziSka Stephanie Amalte Cäcilie erhielt, der alSbald in den Rufnamen Carola umgcwandelt wurde. Die Töchter dcS Fürsten Carl Liechten stein, Elise, FranziSka und Marie, die gleichaltrigen österreichischen Erzherzöge und Erzherzoginnen und andere waren die Gespielinnen des blondlockigen, frisch Heranwachsenden jungen Mädchens. Ein inniger FreundschastSbund verband die Prinzessin besonders mit der Tochter Sophie de» NelchSsreihcrrn von Wttting- Hofs-Schall. Den ersten Teil ihrer Fugend bracht« sie auf Schloß Eichhorn zu, daS sich einer romantischen Lage im Tale der Schwarzawa in Mähren rühmen kann. Al» 181« ihre Mutter sich Moraweb ,um Aufenthaltsort wählt«, siedelt« sie mit dorthin über, und nun bot sich ihr auch »um erstenmal Gelegenheit, Leidenden Linderung angodethen »u lallen und Wunden des Leben- zu heilen. Jeden Freitag empfing Prinzessin Carola in Moraweb den Besuch ihrer bittenden Freunde, dt« reichlich bedacht wurden. Aber e» fehlte auch nicht a« Kur»wetl, Fröhlichkeit und Geselligkeit. DaS war allemal ein Fubel, wen.« zum Beispiel eine ihrer Freundinnen in Morawetz NamcnS- oder Geburtstag leierte, oder wenn Grobherzogin Stephanie zu Besuch kam. So gedieh die Prinzessin unter der Obhut ihrer Mutter and unter dem Beistände der Erzieherinnen Mib Kttty Sntton und Fräulein Amalie von Ungcrn-Gternberg, sowie des LberhosmcisterS Baron von Galen zu einer anmutigen jungen Dam« heran, um im Jahre 1858 von der Stätte ihrer Jugend Abschied zu nehmen und einem gröberen, herr lichen Berufe zu folgen. Prinz Albert von Sachsen batte um ihre Hand geworben und ihr Jawort erhalten. Damit begannen für Prinzessin Carola neue grohe und schöne Aufgabe« aus dem Gebiete der Wohltätigkeit und Krankcnkürsorge. Bereits 1854 über nahm die Kronprinzessin daS Protektorat über den sächsischen Pestalozzivereia. In ihrem Eifer war sie unermüdlich. Selbst von Krankheiten blieb sie bei ihrer aufopfernden Liebestätigkett nicht verschont. So zog fi« sich dadurch, bah sie die wollenen Sachen, die sie für ihre Pfleglinge ansertigen ließ, selbst anprobierte, um sich von der Gediegenheit der Arbeit zu überzeugen, tm November 1860 die Masern zu, da die Bestellung in einer von den Masern befallenen Familie her gestellt war. Während des 1860er Kriege» scheute sie nicht, die Lazarette, die mit Typhus- und Cholerakrankcn angcsüllt waren, zu betreten, um den unglückliche» Kriegern Trost und Labung zu spenden. Im September 1867 begann die Kron prinzessin den Albertverein zu begründen, bellen erste» Ziel e» ist, Kranken pflegerinnen zur Verwendung im Kriege auszubtlden und im Frieden auf diese Tätigkeit vorzubcreiten. Die Erfolge dieser Gründung sind bekannt. Aber die Königin war nicht nur Präsidentin diese» von ihr in» Leben gerufenen Vereins, auch die Oberleitung im ZentralauSschuiie der Frauenvereine de» Obererzgebirge» und der vaterländischen Frauenvereine ruhte in ihrer Hand. WohltätigkeitS- vercine, Volksküchen, Fach- und Haushaltungsschulen, wie die in Schwarzenberg, Kinderbewahranstalten. Krüppelheime. wie das zu Trachenberge. Rekonvales- zentenstationen. wie die zu Pillnitz, zahllose milde Stiftungen, die alle aufzuzählcn ermüden würde, zeigen den großen und vornehmen Geist der edlen Frau, die eine wahre Landcsmutter. «ine Trösterin der Leiden ihre» Volke» wurde. Noch in ihre kronprinzliche Zeit fällt die erste bedeutende Snerkennung dieser hochherzigen Liebestätigkett. König Johann übergab seiner Schwieger tochter eigenhändig im Jahre 1971 die Insignien de» Sibonien^Ordeii», der für besondere Verdienste auf dem Gebiete der freiwilligen Krankenhilse im Krieg und Frieden verliehen wird. Auch ihr dahingeschiedener Gemahl ehrte die be geisterte Hingabe der Königin, die. al» sie 1878 an der Seit« König Albert» den sächsischen Thron bestieg, ihre lande-mütterllche Fürsorge weiter und weiter steigerte. Bei -er Jubelfeier de» 26jährigen Bestehe«» de» Albertverein» am 17. September 1892 stiftete er die Medaille, die ihren Namen trägt, die Carola- Medaille, und die in Gold, Silber und Bronze verliehen wird für hilfreiche Nächstenliebe. Biele, überau» viele konnte die hohe Frau mit dieser Auszeichnung schmücken, denn ihr Wirken setzte Hunderte zu gleichem T»n in Bewegung, ihrem edlen Beispiele schlosse« sich Tausende an. So ist da» LiLen der Heimgegangenen eine Kette gewesen von Werken »er Liebe und Wohltätigkeit Li» zum Ende. Dank ihr für alle», alle», waü sie unsere» Volk gewesen. Dank ihr für jetzt und immerdar und ei» stille», weihevolle» Gebet allüberall, wo treue Sachsenherzen schlagen: Nua ruhe to Friede«. D» edle. Du gute Frau!
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite