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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 25.12.1907
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-12-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19071225027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907122502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907122502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-12
- Tag1907-12-25
- Monat1907-12
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Sonn- itnd wonlä»» nur » 5V Us, durch outnSkKo»»» nchston»,, I.« »oi rinn»«g«r Au- Yrllun« durch dl» Post r».l,5^»«»,ll-eld>.. Dl, d»n Selern oon Dr««»«n u »m,«du«, »» Sa«» oortzrr ,u, gestellte» «d-n»,»ul- ,ob»n «rtzalten dl» »u«< niilrll»»,» Ge,teste» «lt d«r ««sgen < St>i«g,st, ,ul->mmn> «ugestellt. kochst»»« n«. mil »»ui- llch«r Lu»ll«n»n,»o« R»chr -> ,u. lilsl, — Unverlangt« Si«nu1»S»t» werst«, »ich« »ufbrwLdr». Telegramm-Adresie: Nachrichten Dresden. Druck und Verlag von tiepsch L Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle;: Marienstrasre 38/^0. Fernsprecher: Rr. II und 20SS. A»jktaen-r«ris >nn«dm»»»» aneun» sttgungen dl» nach«, t Ustr. Ganntaa« nur >!»t»nstrastr « uo» >t dl« >/,l Uhr. Lte ainipaUIg» Grund,»il« <c» st S»d«n> 5» M. Famill«» > Nachricht«» «> Vs i Gr«chiNl«.An- »klgrn auf der Privat - feil» Zeile 50 Pi.: d>e »u>-llpaltiz« , 2»r>l«lt« «> . Numm-rn nach und Friert«,»«: die euiivaltige Srund^ilr «P» , au, Gnv»N-it- »0 Pf.. Zamlürunach» richten °>e Slundzetie Ls P>. — Luiwörllge Suttrstg« nur «egen Gorausstejastlung, — Jeder «elegblatt kostet U> Pfennige. kermanenle ^.usstelluvA kür Oemäläe, Lkulpluren etc. * H.m rweiteu I^eierta§ xeötknet von 11 bis 2 Ilbr. Aüv erNcze ^Lesov. Der Rat zu Dresden beschloss die Aufnahme einer 4 - proz. Stadtanleihe von 40 Millionen Mark für den Bedarf der Jahre 1908-1912. Der Prinz-Regent Luitpold von Bayern erlitt ein« schmerzhafte lleberdehnung des rechten Handgelenkes. Der Mecklenburg-Strelitzer Staatsminister v. Dewitz ist aus Gesundheitsrücksichten zurückgetreten. Die Lage im nördlichen Persien hat einen sehr beun ruhigenden Charakter angenommen. Beim Einsturz einer Parsümeriefabrikin Cannes wurden fünf Arbeiter getötet. Im Hasen von Toulon wütete ein umfangreicher Lagerhausbrand. Unter den Mekkapilgern kamen bisher 121 Cholerafälle vor, von denen 50 tödlich verliefen. Neueste Drahtmeldillllieu vom 24 Dezember. Zur Krisis im Flotteuvercin Berlin. lPriv.-Tcl.j Zur F l o t t e n v e r e i n s - krise wird der „Bert. Zig." aus München gemeldet, das, auf Wunsch des Kaisers von seiten de» Bayrischen Landes verbandes an die einzelne» Unterverbände das Ersuchen erging, man möge bis zur Rücksprache des Kaisers mit dem Prinzen Rupprccht, der zu Neujahr nach Berlin komme, hebe Kundgebung vermeiden und Anstrittscrklärungcn hintanzuhalten suchen. Ter Kaiser, io wird weiter berich tet, Hohe kürzlich mit dem Prinzen Ludwig in Berlin über Len Zwiespalt wiederholt Unterredungen gepflogen. Ter Ikkhakt der Unterredungen entziehe sich selbstverständlich der Oefsentlichkeih doch könne bestimmt versichert werden, Satz der Kaiser den Eifer des Generals Keim für die Flotten- fachc nicht als Entschuldigung sür dessen Vorgehen ansehc. Die blutigen Streikuuruhcn in Chile. Berlin. lPriv.-Tel.s lieber das Blutbad in Chile wurde auf der hiesigen chilenischen Gesandtschaft mitgeteilt, daß offizielle Telegramme noch nicht vorlicgen. ES s«i jedoch zu hoffen, das, die Nachricht sich als über trieben Herausstellen werde. In ganz Iquiquc dürsten utcht mehr als 3000 streikende Salpctcrarbeitcr sein, und eS sei kaum anznnehmen, dass in einem einzigen Zusam menstöße 200 von ihnen getötet worden sein sollen. Für alle Fälle seien iedoch weitere Störungen der Ordnung nicht zu befürchten, da mehrere Kriegsschiffe im Hafen von Iquiqnc liegen, die im Bedarfsfälle eine große Zahl von Truppen landen können. Ter Streik sei eine Folge der Geldkrise, die seit dem großen Erdbeben über Chile herein gebrochen ist. Durch das Erdbeben seien Werte an Waren und Maschinen in Höhe von ungefähr einer halben Mil liarde Mark vernichtet worden. Tasnr müßten Neuan schaffungen erfolgen, und das chilenische Geld wandere deshalb ins Ansland. Um die Geldzirkulation zu erleich tern, hat die Regierung 180 Millionen Pesos Papiergeld auSgegebcn, das natürlich nicht den Kurs des GoldcS er reicht, und durch den Preissturz der hauptsächlichsten Export artikel Chiles iKiipscr, Zinn und Salpeters noch mehr ent- ivertet worden iß. Die Arbeiter verlangten in den Sal- petergegendcn eine Lohnerhöhung, die die Unternehmer in der geforderten Höhe nicht bewillige» wollten. Darauf trat der größere Teil der Grubenarbeiter in den Ansstand. Die Engländer scheuen angeblich keine Gelegenheit, die laufkommende Konkurrenz der neueren Salpeter-Gesellschaf ten unschädlich zu machen und benützen jedes Mittel, um den chilenischen Kredit zu erschüttern. Daß man in Deutsch land den chilenischen Kredit als gut ansähc, jv wurde aus der chilenische» Gesandtschast weiter erklärt, beweise, daß Chile erst vvr wenigen Tagen mit der Deutschen Bank einen Vertrag zum Baue einer Eisenbahn über die Anden zwischen der nördlichen Hafenstadt Arica und der Haupt stadt von Bolivien La Paz, abgeschlossen hat, der eine Summe von mehr als 00 Mill. Mk. erfordert. Uebcr London werden folgende Einzelheiten gemeldet: Infolge der Aus schreitungen der streitenden Talpctcrarbeiter mußte der Belagerungszustand über die vom Ansstand betroffenen Gebiete verhängt werden. In Niesenmassen organisiert und diszipliniert, säst wie ein reguläres Heer, hatten sich die Streikenden zusammengcschart und lieferten mit eiser nen Werkzeugen, vereinzelten Schießwafscn »im., gegen die Truppen der Regierung ein furchtbares Gefecht. Tas Militär machte von den Maschinengewehren Gebrauch, wobei von den Streikenden nach wütendem Kampfe 200 Mann auf dem Platze geblieben sein sollen. Auch werden viele Schmervrrwnndete gezählt. Man befürchtet eine Er neuerung des Kampfes, da sich die Streikenden jeder ruhi gen Auseinandersetzung unzugänglich zeigen. Die Regie rung hat weitere Truppenscndnngen in das Sireilgebiet beschlossen. Neustrelitz. Der Großherzog hat dem Staats minister v. Dewitz die wegen seines GcsnndheilSzustanöcs erbetene Entlasst! ng in einem huldvollen Tanlschreibcn gewährt. Mit der einstweiligen Wahrnehmung der Ge schäfte wurde der Geh. Ncgiernngsrai D r. Selm er be auftragt. Schwerin. Der General der Kavallerie und General adjutant des Grvßhcrzvgs F r h r. v. Maltzan ist heute nacht gestorben. Hannover. sPriv.-Tcl.j Der verstorbene Prinz Bernhard von Sachsen-Weimar (Graf v. Craycn- bcrgj litt an Wassersucht. Das Leiden hatte sich in den letzte» Tagen wieder verschlimmert, svdaß wenig Hoff nung aus Erhaltung des Lebens gegeben war. Am Sterbe bett weilten seine Gemahlin, eine Gräfin v. d. Schulcn- bnrg, und seine beiden Brüder, Prinzen Wilhelm und Ernst von Sachsen-Weimar. München. Der Prinz regent zog sich gestern eine lleberdehnung dcö rechten Handgelenkes zu. Im Laufe der Rächt bildete sich unter ziemlich lebhaften Schmer zen ein Exsudat im Handgelenke. Fieber ist nicht vor handen und das Allgemeinbefinden nicht nachteilig beein flußt. Der Prinzrcgcnt unternahm heute vormittag die gewöhnte Ausfahrt in den englischen Garten, erledigte nach der Rückkehr mit dem Chcs der Gekieimtanzlci die lausen den Geschäfte und empfing mittags die Staatsministcr zum Bortrage. Paris. Aus der Pariser Untergrundbahn zerbrach beim Einlasscn eines Senkkastens die Wandung. Durch den Luftdruck wurden einige Arbeiter i» einen anderen Senkkasten geschleudert, der einen Wasserbehälter bildet. Fünf Arbeiter sind dabei ertrunken. Bis jetzt sind drei Leichen geborgen. K o n st a n t i n o p c l. Nach der SanitätSverwaltnng zugegangenen Telegrammen sind unter den Pilgern bisher 12l Chvlcratälle sestgcstellt worden, wovon 50 töd lich verliefen. Ans den Pilgerschisfcn widersctztcn sich die Pilger den SanitätSvorschristen und verlangten ihre Ausschissnng in D-jedda. Unter der Bevölkerung Djeddas ist bisher lein Cholerasall vorgckommen. Paris. Wie aus Port Sa» gemeldet wird, haben die Kolonnen Branlisre und F ö l i n c a u sich gcst:rn vereinigt. Zahlreiche Angehörige des Stammes der Beni Snassen haben sich infolge der Vereinigung der franzö sischen Truppen unterworfen und eine Buße von etwa 10 000 Francs in Naturalien bezahlt, sowie etwa 100 Gewehre abgeliescrt. Toulon. Der bereits (unter Vermischtems gemeldete L a g e r h a u s b r a n d ergriff einen großen Teil des Ge bäudes. Ein angrenzendes CafS und Restaurant wurden vollständig eiiigcäschcrt. Mehrere Personen der Rettungs mannschaft wurden verwundet, unter diesen zwei Soldaten schwer. Der Brand ist jetzt aus seinen Herd beschränkt. Oertliches rmv Sächsisches. Dresden. 24. Dezember. —* Se. Majestät der König unternahm mit seinem Gaste, dem Prinzen Ferdinand von Rumänien, gestern nachmittag einen Ausslng nach Moritzburg, wobei das dvrtige Künigl. Jagdschloß besichtigt wurde. Abends 7 Uhr 21 Min. erfolgte vom Hauptbahnhose ans die Ab reise des Prinzen. Der König geleitete ihn zur Bahn. Heute vormittag empfing der König die TepartcmentSchess der Königs. Hofstaaten zum Vortrag«. —* Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Fron Prinzessin Johann Georg veranstalteten gestern nach mittag sür eine Anzahl armer Kinder eine Bescherung. Die im Saale des Prinzlichen Palais aufgelegten Geschenke be standen ans Anzügen, verschiedenen anderen Kleidungs stücken und aus praktischen Gebranchsgcgcnständen. Die Höchsten Herrschaften wohnten mit den Damen und Herr«:» der Bescherung bei und unterhielten sich mit den Kindern in leutseligster Weise.. Eins derselben, Hedwig Guder, sprach zuletzt den Prinzlichen Herrschaften den Tank sür die Beschenkten in einem Wcihnachtsgedicht aus. Danach durften die Kinder den Christbanm ableeren. Ihre König lichen Hvhciten zogen sich hieraus zurück. —* Finanzministcr D r. von Rüger empfing eine Abordnung des Sächsische» Lchrervereins in Audienz. Der geschäftssührenöe Ausschuß des Sächsischen Lchrervereins nntcrl'reiielc in einer längeren Unterredung dem Finanz- minister die bereits in der Zweiten Kammer hinlänglich erörterten Wünsche der Sächsischen Lehrerschaft, die auch schon in den an die Negierung und die beiden Ständc- kammcrn gerichteten Petitionen und Bittgesuchen zum Ausdruck gebracht worden sind. —* Dem Major z. D. Frhrn. v. Hausen , Kommandeur der Soldatenknabcn-Erziehungs-Änstalt. ist die Erlaubnis zur An legung der mit der Ernennung zum Rechtsritter des Johanniter Ordens verliehenen Abzeichen erteilt worden. —* Der Reichsgerichtspräsident Freiherr v. Seckendorfs ist von der Juristenfatultät in Leipzig zum Ehrendoktor er nannt worden. In dem Doktorbrici werden vor allem seine Verdienste als Staatsprokurator in Metz und als Ilnterstaats- sckretär im preußischen Staatsministerium hervorgehoben. —* Die für de» 1. Januar ncnbegrüiidcte Stelle eines ersten Direktorialanistentcn beim Statistischen Amte, für welche nach erfolgter Ausschreibung 58 Bewerbungen eingegangen sind, wurde dem wissenschaftlichen Assistenten an der Handelskammer zu Plauen i. V. Tr. Möge! übertragen. —» Dem Pionier Herdt ler im 12. Pionier-Bataillon ist die Erlaubnis erteilt worden, die ihm am 24. September 1900 Kunst >mv Wissenschaft. -f* SSuigl. Schauspielhaus. Wer Freytags Lustspiel »Di« I o u r n a l i sie n" bis jetzt für ei« leidlich amüsan tes Stück gehalten hat, kvnnte durch die gestrige Ausführung eines anderen belehrt werden. Das Werk wirkte stanb- grau veraltet, müd, und zwar in erster Linie durch den Mangel an Tempo in der Wiedergabe. Nicht nur in den Trachten war das Zcitkolvrit gewahrt, mit dem Gewand schien auch etwas wie schlasbesangene biedermeirischc Ge mächlichkeit über die Darstellung gekommen zu sein. Einzelne gute Leistungen kvnnte» an dem öden Gcsanft- eindrnck nichts ändern. Es^st Heiligabend, also nicht gerade der Tag, an welchem man sich besonders znm Keulen schwingen aufgelegt fühlt, aber der Mantel der Li«be reichte Nicht, um die Mängel dieser „Ionrnalisten"-Anfführung znzudecken. Herr Nenv, der als guter und verwendbarer Schauspieler im Ensemble eine geachtete Stellung ein- »immt. spielte hier znm ersten Male die Wonne aller Bon vivants, den Konrad Bolz mit dem kleinen Privattaschen herzen. Es war -er Bolz nicht, wie er Jahrzehnte hin durch -aS Ideal junger Theaterbesucherinnen war, die aus Backfischträumen erwacht sind. Herrn Renö fehlte ein Grundzug dieses liebenswürdigen Naturells, die Anmut des Uebermuts, die sonnige Heiterkeit, die von innen herauskommt. In den Redaktionsszcnen ist er leicht durch jeden zu üLextrefsen, dem jene Eigenschaften als beneidens werte Naturgaben in die Wiege gelegt sind. Störend wirkte ternex gelegentlsch dialektische Färbungen, die für den Dar steller deS Schmvck zu verwenden gewesen mären. Neben diesen Schwächen stand auch viel Gutes — eine ehrliche, gerade, feste Männlichkeit, eine gewisse sympathische, durch- »US Nicht weichliche Innigkeit deS Gefühls in den Szenen mit Adelheid und jene hübsche ironische Sclbstverspottung, die ein Beweis ist. daß der Darsteller den Charakter von der richtigen Seite ansaßt. Seine Frische steigerte sich Im Verlause des Abends und brachte ihm freundlichen Beifall de« Publikums. — Selbst die vortreffliche Frau Bast 6, die für so liebenswürdige, kluge Franengestalten, wie die Adelheid Runeck eine ist, alles mitbringt, schien gestern gelegentlich unter der allgemeinen Stimmungslosig- keit zu leiden. Der prächtig«, alte Korb des Herrn Hufs, Herrn P. Neumanns Piepenbrink und der wi« seine Federzeichnung aus Biedermeierzeit wirkend« Bcllmaus des Herrn Gebühr waren Leistungen, an denen man einige Freude haben kvnnte. Kg. f Sächsischer Kunstverein. Die Engländer im Säch sischen Knnstverein sind durch eine Ausstellung von Werken auswärtiger und Dresdner Künstler abgclöst, die viel Schönes und Wertvolles enthält. Eine Kollektion C. Hart mann in München erscheint -besonders bemerkenswert, da sie einen guten Neberbltck über das Kunstschaffen dieses nachdenklichen, malerisch und poetisch in gleicher Weise in spirierten Künstlers gewährt. Er steht in innerer Ver wandtschaft zu Uhde einerseits, wie zur Worpswcder Gvuppe. Er ist so wundervoll deutsch, wenn man seine Werke als Emanationen seines Innenlebens betrachtet. Seine Landschaften, durchaus modern behandelt, atmen Eurpfindung und Seele, die Märchcnbilder „Bei der Wald- frau" und „Waldfrau rote Giftpilze sammelnd" sind ge heimnisvoll und Phantastisch und aus echter Märchenstim- umna geboren. Di« Piet«, ein Wert in großen Linien, wundervoll gestimmt in Dämmerblau, zeigt den Künstler auf der Höhe seines Schaffens. Wie fein steht Ler Blumen kranz auS Rosen von einem eigenartigen toten Rosa in der blauen Stimmung. Ein Vorzug aller dieser Bilder ist die vortreffliche Zeichnung, durch die wie im „vergitter ten Fenster" dvch ganz beträchtliche Wirkungen erzielt werden. Das PrometheuSbild ist nicht gerade michel- angeleSk in der Auffassung, gibt aber doch ein« Ahnung von der Gewalt der außerordentlichen Tragödie. — Die Land schaft beherrscht dieses Mal die Ausstellung. Es sind vor- trefsliche Stücke da von P. Rieß in Weimar. Er holt seine Motive aus dem Flachland, hat ein stark entwickeltes Gefühl für daS bildmäßig Abgeschlossene. Seine ÄuSdruckS- mittel sind schlicht, und die Wirkungen, die er erzielt, durchweg vornehm — es sind Bilder, die an Wänden in Privatwohnungcn von ihrem Reiz nichts einbüßen werden. Bedeutender ist G. Campmann in Göt- tingcn, er ist wundervoll einfach und tief, arbeitet ans breiteste Flächcnwirknng, ohne etwa ins Stilisieren oder gar Manier zu verfallen. Sein Strich ist bei aller Breite und Kraft doch sehr sein, der „Regenbogen" in dnnstum flosscner Landschaft gehört zu dem Schönsten, das dieser vortreffliche Künstler geschafft», nach dem EmpfindnngS- gchalt sowohl, wie rein technisch betrachtet. Daß seine ganze Art nach den Voraussetzungen hin gravitiert, die für modernen Steindruck gegeben sind, erscheint keineswegs als Fehler. — Eine beträchtliche Serie von Gebirgsland schaften hat Th. Heinte, .Pappritz, gemalt. In der Zeichnung ist er oft etwas kleinlich, ausgezeichnet ist ihm die Wiedergabe dcö feinen blauen Dufts gelungen, der sür dH Stimmungen des Hochqcbirgs charakteristisch ist. O. Fikentscher , Karlsruhe, ist mit der „Fahrt in die Wolken" eine sehr seine Lnststimmung gelungen: und der Bussard, der im Schnee ans ein Rebhuhn stößt, wirkt na- mentlichdurch starreKontrastc. Der gutgemalte, luftnmgebeni: Goldlack von Elsa v. Larisch verdient noch Erwäh nung. Mit dem Burglehn in Meißen hat Brunv Gensch ein gut gesehenes, technisch sehr flottes Bild gc- schassen. Auf Diez-Schule möchte man H. Kempens „Harzbura" ansprechen, der Buchenweg verrät schon etwas von der Eigenart einer kräftigen Künstlernatur, und mehr noch tun es daS „Suhgespann" und das „Pferd". Das sta' i farbige „Frühlingsbild" von Richard Scholz ha: Qualitäten, ebenso G. Gelbkes „Grüne Zeit im Inrcck . OSkar Ziegenfuß fesselt durch eigenartige flächig: Behandlung der Landschaft, namentlich in dem Bild« „Nach dem Regen". M Just ist «S in der Landschaft „Rebe!" gelungen, etwas von der acheimnisvoll lastenden Schwere dieser Erscheinung festzuhalten. Eine „alte Mühle in: Eggcrftal" hat Aug. Le o n h a rd i - Blasewitz mit soliden Ausdrncksmitteln gesunder Technik wiedcrgcgeben. - Als Nachzügler für di« «nglischc Ausstellung sind von Benrd,., noch drei große Porträt» I. Lavery» etngetrvssen. m n
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