Diese fortlaufende Bewegung in Sexten und Terzen, die drei Takte hindurch anhält, konnte Bach unmöglich stehen lassen, er ändert in: Die Stimmführung bekommt durch Gegenbewegung Halt und Charakter, die Modulation nach n-moll setzt schon im 3. Takt ein, die Bässe bewegen sich freier und natürlicher, die Singstimme bekommt beim „Freudenlicht" strahlendes Licht — kurzum die ganze Partie ist lebendig, beweglich, ausdrückend gewordm. War hier in der musikalischen Anlage eine Umänderung dringend nötig geworden, so geht Bach an anderen Stellen bei seiner Revision von einer anderen musikalischen Idee aus. Wir besitzen von ihm den Entwurf zur Arie des Aeolus „Zurücke, zurücke, geflügelte Winde" (P. 173) auf einem Blatt, das umgekehrt beschrieben ist. Bach macht daö häufiger: er dreht das Notenblatt einfach um und beginnt von neuem. Dieser Entwurf, der schon alle entscheidenden Motive der Arie enthält, sieht so aus (siehe Seite 20 und 21). Die Gesamtanlage des Entwurfs hat Bach später beibehalten, auch die ersten fünf Takte unverändert gelassen, dann mag ihm die rollende, grimmige Baßfigur doch zu breit und wild erschienen sein und er besänftigt die Bewegung schon im 7. Taft: