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Dresdner Nachrichten : 05.03.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191203058
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19120305
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19120305
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-03
- Tag1912-03-05
- Monat1912-03
- Jahr1912
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- Dresdner Nachrichten : 05.03.1912
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»e »»sgrnteil. wir werde« bestrebt sein, den jetzigen Ltänd zu ballen, den Zolltarif, wie man in der Bnreaukratie sagt, .aus der Gegenwart zu halten". Es kann sich nur bandeln um eine Revision im einzelnen. Beseitigung lech, nilcher Unebenheiten. Erweiterung unserer zollpolitischen Rüttnug in dem oder jenem Punkte usw. Immerhin wird dieser Reichstag berufen sein, wichtige Beschlüsse au» dem (Gebiete der Handels, und Wirtschaft-- Politik zu fassen. Er wird ja voraussichtlich auch die neuen Handelsverträge noch mitberaten. Leit min destens drei Fakiren sind mir unausgesetzt mit -er Vorbereitung der neuen Handelsverträge beschäftigt. Der Staatssekretär nmcht eingehende Darstellungen Uber die Produktionserbebungcn die srriltch mit ihren Frage bogen bei den Kleinbetrieben nicht angängig sind, weil da die Sachkunde und auch vielfach die notwendigen Buch- fübrnngen ieblen. Die Beantwortung rvird da auch viel- ftiäi ve>iveigert. Es wird versucht werden, durch mono araobiiche Darstellungen und durch dos Studium ein reiner Gruppen der K'leinbctricbe die Verliäftnisie aus- unklaren. Der Staatssekretär rechnet dabei aus die Unter- nützung der ,'snteressentenverbande. Eine lviuradiklorische Enanele hält er nicht für angebracht, weil der Geschästs- inann die »öehcimniise seines Betriebes nicht in öfscnl« .icher Verhandlung vreisgebe. Das Material wird aber auls sorgsamste gebekmgebalicn und danach vernichtet. Die Stärkung der deutschen Industrie ivird nicht einen Augen blick aus dam Auge verloren. Dir haben nicht um de» inneren Marti zu kämpfen, sondern um den auswärtigen Markt, um die Kouknrrenz des Auslandes im AnSlande. Ein Heravsetzen der Zolle würde gar nichts nützen, denn die anderen Stauten tun es auch nicht. Der Ltaatsickretär erörtert die Ersetzung der Meistbegünstigung durch Rezi- ororitatsnerträge nach amerikanischer Art und äußert sich dann zur -rüge der Syndikate. Es iei nichr ausgeichlossen. daß rnan allmählich gezwungen iverde. Pririatmonopole in StaakSmonovvte umzuwandeln. aber noch sei man in Deutschland hierfür nicht reis. Ein allgemeines Syndikats- geietz iü aussichtslos. Denn sich überhaupt die Nonveiiöig teil ergibt, io in es nur aus dem Dege des SvezialgeietzeS möglich. Das Kaligesetz reicht nicht zu weiteren Experi menten. Aber vielleicht werden die andere» Syndikate dadurch neranlaß». Uebergriise zu vermeiden. Das Kohlemyndikai und ebenso der Ltahlwcrksverband sind eine Notwcnöigtei». Beiiu Beitritt des Fiskus tu einem Skandal rü natürlich Voraussetzung, daß die wirrichaftliche Tätigkeit des Syndikats ihn nicht in Kon flikt bringt mit den wirtschaftlichen und politischen Auf gaben des Legates. Unter Umständen machen diese aber >mn Beirritt des Ltaares gerade;» ;nr Pflicht. — Abg. Lachje iLoz.i: Wir fordern schon lange die Verstaat lickiing des Kohlen und Kallhetriebs. Die Page der '?l> beiter crsordert dringend ein Eingreifen, tonn wird sich auch be, »ns der Kamps entft'innen. wie in England. Dir münen Garantien für vollständige Koalitionsfreiheit ver langen also Beseitigung der schwarzen Pikten. Dir sind von den englischen Arbeitern nicht aufgenacheli worden. 'Kon einein Lumpathienreik in keine Rede. Der das bc Riuoret. lagt die Unwahrheit. Die 'Rot treibt die Ar beiter. Und dann das Gerede vom internationalen Generainreik! Eine halbe Million sollen wir nach Eng- schen sich rite». englisch« Regierung der preußts Hirsch-Ellen inatlj wandte krattschc Reizung der Bergarbeiter. Die svztaldemokraU schrn Forderungen schtiderte er als übertrieben. Minister Dr. Lnüom mal,nie zur Vermeidung eine» unnützen Streiks beide Leiten zur Besonnenheit. Eine- schicke sich nicht sür alle. Dir könnten deshalb nicht alles nachmachen, was in England geschehe. Auch sei es noch fraglich, ob die Borschläg» der englischen Regierung angenommen würden. Nachdem noch Abg. v. Brüning tlons.j und Abg. Lptn» zig sfreikonsi Leinert entgkgeregetreten. wurde die weitere Eiatberatung aus Dienstag vertagt. B»«dcsr«t «,» Sartvfselzßlle Berti«. tPriv.-Tel.s In der »Rordd. Allg. Zig." wird gegenüber der «Deutschen Tageszeitung" ausgestthrt: Es ist nicht richtig, dast der Bundcsrat «den Zoll aus Kar toffeln suspendiert" hätte. Der im Zolltarif von IR».' I enthaltene Zoll von I Mk. ist nach dem ausgesprochenen > Willen der gesetzgebenden Halloren für die Frühkar toffel bestimmt, die von Mitte Februar ab a»S Italien. Malta und Gegenden gleichartigen Klimas, vom Juni ab auch aus nördlichere» Gegenden, zu uns zu komme» psicgt. Diesen Zoll berührt der Beschluß des Bundesrates üb«! Haupt nicht. Er wird ohne Einschränkung vom l.V Februar ab erhoben Denn diese gcringwertigeKartosselvermögeder ganz eigenartigen Verhältnisse des lausenden Jahres bei uns ausnahmsweise auch über Mitte Februar hinaus in gröbe rer Menge Einlaß sucht, so würde es der Absicht des Gesetz gebcrs direkt zuwidcrlausrn. ihr zu dem ungesetzlich hohen Preis auch noch den Zoll von I Mk. sür den Doppelzentner auszucrlcgen. ES war deshalb unmöglich, aus dem Vor gehen des Bundesratcs zu folgern, dab er mit gleichem Recht jeden anderen Zoll. z. B. den Gcmeindezoll, snspcndir ren könne, ohne den Reichstag zu fragen. Eine solche Be iugnis hat sich der Bnndesrat niemals beigelegt, und er beansprucht sie auch nicht durch den Beschluß vom .'.'.,Februar d. I., der mit der tlcbuug vieler Jahrzehnte in vollkomme nen, Einklang steht. ^ . Ls ->v er »l- lond geiäiictt haben. Der solches 'Blech glaubt, in dessen Oben, übchcn muh es übel ansiehen. Dem Syndikat würde cs freilich übel bekommen, wenn es ein paar Kohlen nach England schicken wollte. Bis hierher und niclw weiter. Die wollen mit den Arbeitern nicht in Frieden leben. Lie behandeln sie wie die Hunde, lUnruhe.» Do bleibt das Berggesetz? Die Scharfmacher »vollen es »ich». Dann wind sich die Reaiernng auf ihre Pftich» oesinnen Zr! lZentr.» begründe» die Mfttclnandsreioinl'on des .'leinrinas. L e l b s, ä » dig c >v ilischaftlich e Eri s» e n ; > u , das ist sie Hanptiachc. 'Bedauerlich ftü. das» ein Mitglied der Rechten. Herr Pauli, den Religionsunter richt aus de» ,roribilön»gsichiile beseitigen »volle. Das Handmer! müsse vor der Lpeknlaiivn geichützi werden. Aber das w'chtigür sei die L- ch a f f u n g d c s 'Be t > i e b s - l r e d »t s. Alles andere »ei Unsinn Zu dieieiu Z»necke iei.'n 'Bei»lisaenoüenschasien ;» gründe»». Die tiiegicriiii i ftllrc »c iedensalls nach ÄRoglichteii »inlersiütze». Redner wende» ha, »veiier gegen die vom Haniabnud infgestetticii Liibniissivnsbedingungcn. ferner gegen die 'Beitimmiii'g des ? loo» der »«civerbeordming. die eine unlrldliche Be- eormundung des Handwerks bedenie. Die Konkurrenz der Hausierer müüc erschivert werdc». »venu nicht durch Geier, io auf dem Bcrivalrungsivcgc. Den Hausierern veroantten wir die Verbreitung der Maul- und Klauev- cuchr. Das lSeiverbe »lüise »»e» »inlautereiv Dettbeiverb diirch richtige Anwendung des »äe'ctzes geschütz, werden. Das G c n o i»' e » > ch a »t s w e»' e u tolle nicht, wie es die ^ozialdeinok,aten mit sen Kvniumvereinen inn, auf die Loitze getrieben werden. Dir haben den Beamien ge oisen. .letzt müssen sie aber auch Rücksicht auf den Ge we>-be»and nehmen und ihn» nicht durch eigene Gründun gen das ZEasier abgrabeu. Die Beamten haben vor allen Lwaisbingern »tion io viel voraus. Mau sollte ihnen weuigüeus sie Peilung von Konsumvereinen verbieten. Endlich sprich, Redner gegen eine iveiiere Ausdehnung der L» innagsriilie in de» kleinen Liadien und schlickt: Helfen Lie dem Mittelstand, ehe es zu spät ist. Lchlnü kr-P, Uhr. Deitcibe>auing niorgen > Uhr. Aufdeckung einer neuen SpionageaffSre. Drei Verräter verhaftet. Frankfurt a. M. »Prin.-Tel.s Unter dem Verdacht des Verrats militärischer Geheimnisse wurden in den letzten Tagen hier drei Personen verhaftet. Zunächst verhaftete die frankfurter Polizei einen Wctt- v e r in i t t l c r. Bei der -Haussuchung wurde», nach der „.Kleinen Presse", Briefe gesunden, aus denen zu schließen war. das, dieser für die französische Regierung Spionage trieb und daß die Seele der Spionage ein angeblicher Tech niker ivar. Auch dieser wurde verhaftet. Die polizei lichen Ermittlungen habe» ergehen, daß der Techniker der französischen Botschaft in Berlin mitteilie, ihr Geschütz z e i ch n » n g e n aus Essen und Zeichnungen Kruppschen Arkilleriegeschosses liefern zu wollen daraus von Paris aus die Aussorderung, sich in Puxeuiburg mft einem französische» Agenten zu treffen, um diesem nähere Angaben zu machen. Ansany Januar reisten die beide» Ver räter »ach Puvemburg. wo ne mft dem Agenten eine Unter redung halten. Beide erhielten IW Mark und wurden aus gefordert, im Zannar nach Paris zu fahren. Der Tech niker fuhr mit einem andere» Bekannten nach Paris. Dort unterhandelten sie mit einem höhere» Beamten. Es wurde ihnen gesagt, daß man alles brauche» tonne. ,>ür eine» Zünder zahle man Nil»:», für ein Ge schoß ünllü, für ein Berschlusniüct di»«», für die Drigiunl- zeichiulng eines Geschützes ti- bis blinn Mark. Der Hanpt Abg. j later war dann im Zanuar noch zweimal in Paris. Zn einem Briefe ertlärtc der Techniker, daß er Metallslüctc, die er in Essen nicht bekommen könne, sich durch Einbruch in Wilhelmshaven vcrschassen werde. Er habe im ganzen ciwa ötzü Mark erhalten. Vorige Doche reiste ein Be kannter von ihm nach Essen. Er 'o>l hei seiner Rückkehr nach Zranksurt bedeutsames Material mitgebrachi haben. Eine Verwertung desselben ist ihm. aber nlch! möglich geworden, da die Polizei seinen Auftraggeber inzwischen verhaftet hatte. en al» Muster bi». All'gB L«»b««. sPrlv .TelZ Western abeub »ersucht« etu« gegen die sozialdemo- der Suffragetten im Vostbureau -er Romaubatli. straßc in der Et>y s> euer zu legen. Durch eine ofsene Tür warf sie etn brennendes Paket, da» eine volle Petroleum- slaschr enthielt, in das Postburrau hinein. Einige Beamte warfen das Paket auf die Straße, andere stürzten der Täterin »ach, konnten es aber nicht verhindern, daß st« etn Paket etngewlckrlter Ziegelsteine in. «ln Kenfter de- Post- bureaus warf. Dan» ließ sie sich ruhig sestnehmen und absühren. Sie wurde nach einem Hospital gebracht, da sie so krank war, daß man sie nicht in da» Gefängnis bringen konnte. Der Rtesenstreik iu Gnglemv. Di« Bahuangesteüteu »utcrstitße« dl« Bergarbeiter. Panda». Zn einer groben Versammlung pp» Eise«- bahnangcstellten ln Sheffield wurde beschlossen, den Bergarbetterverband davon zu unterrichten, daß die B a h n a u g e st e l l i c » die Bergarbeiter uyter stirben. im Rviiulle jogar durch Streik. Ein Betrieb narb dem anderen wird in dem Bereinigten Königreiche gcst'Aosien. Die Mannschaften der Kohlenschifsc .in Len Kohkenhäsen werden entlassen, da die Schisse seine Ladung erhalte» können. Die 'T^a h n a n g e st e l l t e n werden in ähuLtchcr Weise in Mitleidenschaft gezogen, weil der Ver kehr auf den Bahnen eingeschränkt ist. Eine kleine Ltnic in Korkshirc hat den Dienst tatsächlich eingestellt. Iu einigen Hüllen weigerten sich Bergarbeiter, zu gestatten, daß Leute in die Bergwerke etnsahren. um die Grubenv ponnvcs zu füttern und die Werke vor dem Ersaufen zu schützen. Die Holgen des Streiks. Hauvburg. iPriv.sTcl.f Die Wirkung des englischen K o h l e n st r e i k s macht sich hier in steigendem Matze be merkbar. .Heute sind die letzten fünf Kohlen« damvser hier aus England cingetrosscn. Es werden autzerordcntliche Preise sür Kohle bezahlt. So wurde heute eine Ladung von MW Tonnen mit 35 Mk. pro Tonne. Kos sind etioa Ai Ml. über den Normalpreis, be zahlt. Die Kohlenhäsen in Newcastle, -Hüll usw. liegen voll von Kahlcndampsern, die nicht auslauscn können. die ,'jur Wahl des Präsidiums. Berlin. »Pn». Tel.! lieber die Präsidentenwahl uni den z. M ä r ; anzeietzt ist. in eine bcn Parteien nich! zustande gekommen. z> ii nna gescheitert. Das Z en »r » in erklärt, es erhebe 'An'pruch an» den P r ä » i o e n t e n v o st e n nn.'' ebenso 'ordern die K o n i e r vaIi v e n . die jetzt die -rittstärkste .xraktioii bilden ,nachdem die Mitglieder derirstheren Dirt- >»'' ftilichen Vereinigung ihr brrgetreten sind» alcichsalls > in. » Lii, im Prästdiiun. Die stk a t , v n a l l i b c r a l c u ..'l>.n en-dgüliig abgeleluit. sich an cirrem Präsidium, in dem siUniin und Konservative vertreien sind, zu beteitige», aleichzeilig aber oBctilonen. diesmal nicht sür einen T» z-liLeinoli aien zu stimmen. Die S o z i a l d e m o t r a - > e !! natreu an der .K a n d i ü a t n r Scheid e m a n n lind ! .> visherigen Stellung zu den ivii'chcn Verpilichtniigen »zst. Die Hviftinng, daß es doch znietz! noch zu einer Ber- 'taiidig.iiig kommt, sind sehr gering. Die Entscheidung » er Prändeiuensragc am ?. Mär; ivird eine reine Macht 'lag e Mn. Berlin. »Priv. Tcl.t Die 'Vorstände der beiden i a i i o » a l l j h e r a l e n V erei n e i n H alle a. L. i chleten an die Reichskagssratlion ein Schreiben, in dem die bestimmte Erwartung anssprechen. die uational- libersir .vrakiion iverde niemals in ein Reichstags- präiiainm ciiitrele». das unter Ausschaltung der Linken nni vom schivai;-blanen Block gebildet werde. EineReichsaustalt fürLust'chiffahrt u»ü> ^lugtechnik. Berlin. iPrio.-Tcl.t Die Regierung beabsichtigt die Gründung und Unterhaltung einer Reichsan statt sür P n s t s ch i s s a h r t und ,v l n g t e ch n i k, die ihren Sitz in ,v riedriMshase » haben soll. Die neue Reichsanstalt soll eine mit allen Hilfsmitteln der modernen Technik aus- grstattcre Vcrftichsanstali sür Lnstschissakrt werden, mit deren Leftniig voraussichtlich Gras Zeppelin betraut werden wird. Es sind schon eine qrößerc Anzahl von Gut achten eingrholt worden, und die Verhandlungen mit den beteiligten Kreisen stehen vor dem Abschluß. Augenblicklich Der Bcrgarbeiterstrcik in Westfalen. DortnLUNd. Während die Hrnhbelegschast der Zeche „K a i s e r >t u h k" nicht vollständig einsuhr, streikten zu Beginn der Nachmittagsschscht von ItzON Mann etwa SÜN. Aus der Zache „Scharnhorst" streikt der größte Teil der Belegschaft. Heute nachmittag sindcn Belcgschaftsversamm lungen statt, in denen die Hührcr versuchen werden, die Streikenden zur Wiederausnahmc der Arbeit zu bewegen. Bochnm. iPrio. Tel.» Der Ltreikausbruch aus den beiden Zechem im D o r t m » n d e r R e v i e r hat de» BergarbcttcreDreibund veranlaßt, ei» Klngblatt irus- des nenen i zngeben. i» dem es beißt: „Ein unerhörter Diizipli«- Er erhielt b r n ch ist herüc früh ans den Zechen „Kaiserstuhl" und „Lcharnhvrst" zin Dortuuinder Revier vorgekonnnen. Ent gegen den Beschlüssen und Aussorderungen der Lrgani- sationsleitnng haben etwa 811 Prozent der Belegschaften die Arbeit nH'dcrgclegl. Die Belegschaften begründen diesen Disziplin-bruch damit, daß Lohnabzüge gemacht wor den mären, wo Pohrrerhöhnngen notwendig sind. Sei dem wie ihm wolle, ipenn mir auch die Erblttcrung der Arbeiter über das vravv'kLtoriiche Bersabrcn der Zechen verstehen, so ist cs dennoch unter keinen Umständen zu billigen, daß Arbeiter auf eftsenc Haust die Arbeit niedergelegt habe«. Dir fordern die Arbeiter aller Zeche» ans. dieses böse Bei spiel nicht nachzumhinen. sondern ruhig an ihre Arbeit zu gehen, bis die Di'ganisationsleitnngen in Gemeinschaft mit den Vertrauensleirtett der Reviere entschieden haben. Nur Einigkeit und eiserne Disziplin kann zum Ziele führen." Zum Streik aus der Schichauwcrst in Elbing. Berlin. sPriu.-eTel.s Heute streiken etwa drei Biertek aller Arbeiter der S ch i ch a u w e r st tu Elbing. Der Rest arbeitet, so daß der Betrieb vorläufig in geringem Um fange aufrecht erhalten werden kann. Auf der Schichanwerst in Danzig sind heute« trotzdem die Organisationen auch hier wie in Elbing einem allgemeinen Streik von heute ab proklamiert hatte», von MW beschäftigten Arbeitern nur rund illllll in den Streik getreten, während 1500 Arbeiter weiter arbeiten. Die Soldatenmeuterei in China. Baugtog. Mehrere Offiziere, die versucht hatten, die Soldaten zur Meuterei anzustiftc». wurden ver haftet. Einer der Beschuldigten kurt Selbstmord verübt. London. iPrro.-Tcl.t Den „Times" wird aus Peking vom Sonntag abend gemeldet: Dank der Anwendung des T ta n d r e ch t es sind heule abend die Straßen einsam und wird die .tngelrgevhen finanziell geprüft. B^u^ch^ ^ des Herzogs Kwci-Hsing. Kaiserin-Witwe, verbrannt. In Poatingsn wird icho» der Etat sür Istlll einen sür die ersten Baukosten fordern. entsprechenden Kredit Maflencrkraukuugen in einer Mainzer Kaserne. Mainz. l'Priv-Tel.» 'Vergangenen Sonnabend melde ten sich von dem in der Elisabeth-Kaserne liegenden I. Baiaillon des 8 8. Z n i a n 1 c r i c - R c g i m c n t s eine Anzahl Pente krank. Bis 11 Uhr abends waren 3»; Mann unter B c r d a u il n g s st ö r u n g e n erkrankt und wurden dem Garnison-Lazarett zngesührt. Am Sonntag erkrankten weitere U> Mann unter ähnlichen Erscheinungen. Die Ur sache der Erkrankung wurde aus den Genuß von Kabeljau zurückgesührt. Die Gesamtzahl der im Lazarett besindlichen E in:gi»pg zwischen i Erkrankten betrug heute vormittag 79, doch besteht zu Be- Dte Verhandln» sorgnisien kein Anlaß. Es scheint sich um ziemlich harmlose Erkrankungen zu handeln. Ter Cftat im preichischen Landtag. Berlin. >Priv.--Tec.i Das Abgeordnetenhaus begann heute die Beratung des Etats der Berg- und H ü »t e n v c r w a l t u n g und führte die allgemeine Aus- 'v:acüe darüber zu Ende. Die Abgg. Dr. E b k e rs i'Vp.s and Brust ,,'ientr.i ertlürten den Anichlnß des Berg- ::ius an das Kohleninndikat im allgemeinen .Interesse für! nvng. Letzterer begründete die abmartendc Stellungnahme! dcr christlichen Bergarbeiter in der Lohnsrage, ermahnte aber die Grubenbesitzer, recht bald mit der Er- bvbunp der Löhne vorzugehcn. — Abg. Leinert lLoz.i griii die Beraverwaltung und iodann den 'Verband der chiistltchcn Bergorbcftcr an. die sich von den Grubenindu- stricllcn barten hcreinlegcn asten. Zugleich stellte er die Beisetzung des GrosiherzogS von Luxemburg. Luxemburg. Zur Beisetzung des Gröb ster z v g s sind hier eingetrossen der König der Belgier. Prinz August Wilhelm von Preußen als 'Vertreter des Deutschen Kaisers, das Großherzogspaar von Baden. Prinz Konrad von Bayern, Herzogin Karl Theodor von Bayern. Herzog Hranz Josef von Bauern, Erzherzogin Maria Theresia von Oesterreich. Er.zhcrzog Salvator von Oester reich u. a. Um i Ubr fand in der Kirche, wohin die Leiche des Gros-Herzogs vorgestern in aller Stille überführt und anfgebalnt worden war, ei» T ra u e r g ot te sd i e n st statt, zn dem wegen des beschränkten Raumes nur eine ge ringe Ainnlil Einladungen ergangen waren. Nach verschie denen Gesängen hielt der Hosprediger Scheu ck die Ge dächtnisrede. Mit einem weiteren Gesänge schloß die Hei er. Darauf fuhren die Hürstlichkeiten ins Palais zurück, ivo ein Dejeuner stattiand. Alsdann wurde die Leiche mit einer Heier im engsten Hamilienkreiie vor läufig in der protestantische» Kirche beigesetzt. Demission des ungarischen Ministerpräsidenten. Budapest. Der ungarische Ministerpräsident Gras K h u c n - H c d e r v a r n hat heute seine Demission ge geben. Budapest. Die Sozialdemokraten veranstalteten heute eine» D e m o n st r a t i o n sz u g zugunsten des allgemeinen Wahlrechts, an dem sich etwa 85 009 Personen beteilig ten. D'c Ordnung wurde nicht gestört. Gleichzeitig wurde ein halbtägiger allgemeiner Aus stand erklärt, der aber nicht ganz gelungen ist, da in zahlreichen Werken gearbeitet wurde. Neue Ausschreitungen englischer Hraueurechtlerinneu. London. Anhängerinncn des H r a u c n st i m m r e ch t s veranstalteten heute früh im Westen- eine gleiche Kund gebung wie am Hrettag. Viele Schaufenster bekannter Ge schäft« wurden zertrümmert. Mehrere -rauen sind ver haftet worden. Vater der wurde das -Handelsviertel von meuternden Soldaten ge plündert, doch wurde keins der Häuser deschädigt und auch kein Hremdrr an Leben >urd Vermögen bedroht. Starken Eindruck aus die Bevölkerung machte ein Marsch der Gc- sandtschastswachen mit Geschützen um das Hrcmdenviertcl. „Reuters Bureau" meldet aus Peking: Am 2. März früh marschierte eine Abteilung Artillerie mit Musik zum Palast des Vaters der Kaiserin-Witwe, schoß das Tor ein, plün derte und brannte einen Teil des Palastes nieder. Die Truppen des Herzogs Kwei beteiligten sich selbst an der Plünderung. Aber tags daraus kämpften sie gegen die Plünderer. Es scheint, datz die ganze Nordarmpe mit der Meuteret einverstanden war. — Weiter meldet Reuter: Tie Haftung der chinesischen Truppen und der Polizei in Peking bessere sich erheblich, aber die Plttndcrchen dauerten svrt. Gestern nahmen die Aufstän dischen Tviigkschvi! bei Peking in Besitz und plünderten die Häuser vieler Edellente. Die umliegenden Ortschaften mußten deshalb beschossen werden. Prinz Tsckina befindet sich schmenkrank im französischen Hospital in Peking. Im Laufe des Sonntags wurden über lOOHinrichtungen vollzogen. Unter den Hingerichteten befinden sich 0 -rauen und viele Polizeibeamte. Die Leichen der Enthaupteten blieben in den Straßen liegen. Bei den letzten -euers- brünsten siird im ganzen 20 Personen ums Leben gekommen. Europareise Lnnjatsens. Berlin. iPriv.-Tel.i Dr. L u n i a t s c n, der geistige Leiter der chinesischen Revolution, tritt, wie die „Tägl. Riliidsch." hörl, in nächster Zeit eine Reise nach Europa ' an, um hier die Anerlciiiinng der chinesischen Republik bei den europäischen Mächten z» bewirken. Dr. Suniatsen reist ! ans Peking direkt nach London, wird sich einige Zeit in »Paris aushalten und kommt dann nach Berlin, -vier ! ivird er -ühluvg mft den maßgebenden Regierungskreiscn i suchen, aber aiych Gelegenheit nehmen, mit -tnanzkrctsen ! in 'Verbindung zu treten, da er, wie verlautet, von der re publikanischen Regierung beauftragt ist, den Abschluß einer große» Anleihe in Europa in die Wege zu ! leiten. ^ Berlin. tPrLv.-Tel.) Auf dem Flugplatz Jo hannisthal stürzte heute vormittag einer der in der letzten Zeit nach Johannisthal kommandierten Offiziere. Oberleutnant v. Buttlar, der vor kurzem das -lieger- examen bestanden turtle und der auf einem Albatros-Doppel- decker einen Aiifstrea unternahm, aus einer Höhe von 40 Metern zu Boden. Das Flugzeug wurde zertrümmert, während Oberleutnant v. Buttlar unverletzt blieb. Berlin. tPrtv.-Tel.i Der Staatssekretär des Reichs kolonialamts Dr. Sols tras heute vormittag mit zwei Ministerialräten in -Hanau etn, wo er vom Ober bürgermeister und dem Präsidenten der Handelskammer t empfangen wurde. Er besichtigte nachmittags drei
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