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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 22.05.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19120522024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912052202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912052202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-05
- Tag1912-05-22
- Monat1912-05
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Vr«»Sn«v Rachricht««, Mittwoch. «L. Mai »VIS §S1r. 14V Lanünna erfolgte. Ans der ganzen Fahrt nach Fretburg nnd zurück hat das Luftschiff sich in allen Funktionen tadellos bewahrt. Blutiger Sumpf mit Einbrechern. Nane«. In der vergangenen Nacht wurden hier zwei Einbrüche verübt. Als Gendarmen die Ein brecher überraschten, ergriffe» sie die Flucht nach dem Dorfe Brcdo. Hier schlossen sich de» Verfolgern melirere Bahn arbeiter und Anitsdicncr an. Als einer derselben, der Amtsdiener K l e i n s ch m i e d, einen der Einbrecher fast erreicht batte, schob dieser auf Kletnichmted und streckte ihn sosort tot z» Boden. Die Gendarmen gaben nun eben falls Jener und trafen auch einen der Flüchtlinge, dcr zujaurmenbrach. Ta er aber »och atmete, gab ihm sein Gefährte, der vielleicht fürchtete, das, er verraten werden könne, den Gnadenschuß: dann ging die Jagd weiter. Schließlich wurde auch der zweite Einbrecher durch einen Schuß tot niedergestreckt. Wer die beiden Einbrecher sind, konnte bisher »och nicht ermittelt werden. Köln. Ein Arbeiter fuhr mit seinem Kahne, worin sich auch sei» fünfjähriges Kind befand, an einen in voller Fahrt befindlichen Rßeiuschlepper heran, um seinem dort beschäftigten Coline Kleider zu bringen. Dcr Nachen trieb dabei vor das Schiss und z e r s ch eilte. Der Bater er trank, daS Kind wurde gerettet. Essen. Während eines Besuches im Hause feiner Mutter wurde in -Horst der 21 Jahre alte Bergmann HonanS von seiner Braut nach einer erregten Aus einandersetzung durch mehrere Stiche ins Herz getötet. Bonn. In der chemischen Fabrik Hönningen wurden zehn Arbeiter durch a n S st r ö m e » d e S Gas betäubt. Einer blieb tot. Wnribnrg. Der -0 Jahre alte ExpeditionSbeamtc Werner iuhr in einem MietSkahne aus den Main hinaus, reuerte sich vier Revvlverkngeln in den Kopf, fiel in den Strom und ertran k. Der Beweggrund zur Tat ist an geblich Liebeskummer. Zabrze. In der vergangenen Nacht wurde ein HauS in der Mottkestraße in die Lust zu sprengen versucht. DaS Gebäude wurde an mehreren Stellen beschädigt. ES soll sich um einen Racheakt gegen den Hausbesitzer handeln. London. Im Orte Dromara wurde ein junger Guts besitzer verhaftet. Er hatte von einem 14 Jahre alten Mäd chen einen Kuss verlangt. Als dieser verweigert wurde, verlebte er das Kind durch einen Nevvlver schuß schwer. Sertliches und SSchfisches. Dre soen. 21. Mai. —* Le. Majestät dcr König wohnte heute früh dem Abteilungsschießen des 64. Feld Arkitterie-Regiments ans Sem Truppenübungsplätze Königsbrück bei und besuchte nachmittags das Preisreilen des Dresdner .NeitvereinS, zu dem auch Ihre Königliche -Hoheit die Iran Prinzessin Johann Georg erschienen war. —* Ihre Königlichen Hoheiten Prinz und Prin zessin Johann Georg werden heute abend 8 Uhr in der Technischen Hochschule der von der Dresdner Gesell schaft für neuere Philologie veranstalteten Vorlesung des Mr. L. tt. Wilkinson, M. A., über „Kipling" beiwohnen. —* Auszeichnungen anläßlich Königs Geburtstag. Herr Suverintcndein Kirchenrat Gricsha innrer in Meißen ist zum Oberkirchcnrat, dem Rektor des Real- gnmnasunns und der Realschule Professor Lchirlitz da selbst das Ritterkreuz erster Klasse vom Verdienstorden verliehen morden. Dem Oberlehrer Tr. Kirsten am Rcalgnmiiasittm in Annaberg ist Titel und Rang als Professor in der 4. Klasse der Hofrangordnung und Herrn Oberlehrer R v n n g e r dasckbst das Ritterkreuz 2. Klasse vom AlbrcchtSoröen verliehen worden. — Dem Professor Dr. Zeller am Gnmnnsium in Plauen ist Rang und Titel als Stndienrat und dem Oberlehrer Dr. Wcicker daselbst Titel und Rang als Professor verliehen worden.— Dem Konrektor an der Fürsten- und Landesschule Grimma, Stndienrat Professor Dr. Häbler, ist das Ritterkreuz l. Klane vom Albrechtsordcn, dem Professor Dr. Hübichmann am Kvnigl. Gnmnasium in Chem nitz dcr Titel und Rang als Stndienrat in der 4. Klasse der Hofrangordnung verliehen worden. — Dem Pfarrer Wolf an der hiesigen St. Pauli-Kirche wurde das Ritter kreuz i. Klasse des Albrechtsordcns verliehen. —* Dem Geh. Obcrbaurat Dr.-Ing. Stubben in Berlin-Grnneivaiö wurde das Komturkreuz Klasse dcö sächsischen AlbrcchlSordens verliehen. —* Dem an der Kvnigl. Taubstummen-Anstakt Dres sen wirkenden Lehrer Oskar Erker wurde der Titel Oberlehrer verliehen. — Herr Erler hat sich noch besondere Verdienste um den Fürsorgevercin für Taubstumme als Vorstandsmitglied erworben. —* Herr Oberst z. D. Otto Nosenmüllcr, ein bekannter und bewährter Offizier, ist am >7. Mai nach schwerem Leiden gestorben. Dcr Verstorbene gehörte dem 12. Trainbataillon in Dresden von 1887 bis 24. März 1898. zuletzt als Kommandeur an. Das Ossizierkorvs des Bataillons widmet ihm einen warmcmpsnndenen Nachruf. Am Kriege 1879 71 nahm er ruhmreichen Anteil und kehrte mit der Silbernen St.-Hcinrichs-Medaillc und dem Eiierven Kreuze 2. Klaiic in die Heimat zurück. 1896 wurde Rosenmüller »um Oberst ernannt. Wer ie Gelegenheit hatte, mit dem Entschlafenen in Verbindung »u treten, schützte seine vornehme und ritterliche Gesinnung. —* Der Herzog v«« Enmberland. der auf dcr Fahrt nach Kopenhagen gestern mittag mtt seiner Familie in Dresden etngetroffen und im Savon Hotel abnesttegen war. wurde noch gestern abend 19 Uhr 80 Min. von dem Nn- glücksfallc seines Sohnes in Kenntnis gesetzt. Der Herzog hat daraufhin die Reise nach Kopenhagen anfgegcbrn und kehrte mit seiner Familie heute vormittag 9„5ü Uhr mittels Sonderzuges nach Gmunden zurück. Dcr Hofmarschall Gras Grote und der Leibarzt baben sich nach Nackel begeben, um die tteberftthrung der Leichen des Prinzen und seine- Kammerlierrn nach Gmunden in die Wege zu leiten. —* Der österreichisch-ungarische Minister des AnswLr- tigs« Gras Bercktold wird im Anschluß an seinen Berliner Aufenthalt auch in Dresden seinen Besuch abstatten und am 2». Mai hier eintrefse». Die „Leipz. Ztg." schreibt hierzu: Die rücksichtsvolle Aufmerksamkeit für Sc. Majestät den König und allerhöchst seine Regierung, die dieser Ent schluß des Grafen Bercktold bekundet, wird allseitig dank bar und freudig begrübt werden. —* Aus dem Landtage. Die Zweite Kammer nahm heute den zweiten Ergünzungsetat in Vor- und Schlußberatung und erledigte ihn ohne wesentliche Debat ten. Auch die Gesetzentwürfe über die Kirchgemcindever- bändc und die Ausführung zum RcichSzuWachsstcnergcseh zeitigten keine langatmigen Aussprachen. Dagegen aber entspann sich bei dem Gesetzentwurf über die Ablieferung von Leichen zu wissenschaftlichen Zwecken dock manche Differenz. Bon den Abgcvrdncten Brodaus und Lange wurden Bedenken gegen die Bestimmung ge äußert. die eine Ablieferung unbekannter Leichen zu Sef- tivnSzwcckcn vorsieht. Man erinnerte an den Fall dcö Königs von Dänemark, den man in einer öffentlichen Leichenhalle als unbekannte Person entdeckt hat. und die Be fürchtung kam zum Ausdruck, daß dieser Paragraph zu den schwersten Eingrifse» in die Rechte der Familie führen könne. Bon Lein Vizepräsidenten Fräßdorf wurde noch eine genaue Interpretation darüber verlangt, ob dann auch Leichen zur Ablieferung gelangen, wenn Kranken kassen die Sterbegelder bezahlen. Nachdem Staats- niinister Gras Vitzthum hierüber eine beruhigende Versicherung gegeben, fand auch dieser Gesetzentwurf Annahme. —* Der Verband Sächsischer Industrieller richtete an die Zweite Ständekammcr die folgende Eingabe: „Durch einen Antrag Bähr-Biencr-Opitz-Nitzschke soll der Mittel- standsvereinigung im Königreiche Sachsen für Zwecke des Mittelstandes, namentlich zur Bekämpfung dcö BorgunwesenS, eine Beihilfe von 3.1 999 Mark gewährt werden. So wenig wir gegen die tatkräftige Unterstützung des Mittelstandes im Handwerk irgendwelche Einwendungen erheben, so sehr müssen mir Gewicht darauf legen, dast derartige Forderungen, welche aus Kosten der Allgemeinheit gehen. Sen gewerbtätigen Angehörigen des Mittelstandes in allen Erwerbskreisen, also auch in dcr Industrie, gleichmäßig zugebiüigt werden. ES gibt in Lachsen zahlreiche mittlere und kleinere industrielle Be triebe, denen eine Unterstützung durch SiaatSgeldcr in der Richtung der Gewährung billiger Hnpotheken, sowie zur Verfolgung von Rechtsansprüchen usw. eine wesentliche Erleichterung in ihrem schweren Kampfe ums Dasein be deuten würde. Der Verband Sächsischer Industrieller richtet daher an den geehrten Landtag das Ersuchen, VUttel bereitzustcllen, daß auch für die kleinere und mittlere In dustrie finanzielle Beihilfen gewährt werden können, wo solche in besonderen Fällen erforderlich sind." —* Der Fall des Bürgermeisters Dr. Roth wird noch einmal vor dem Forum dcö Landtages erscheine». Die Fraktion der Fortschrittlichen Bolkspartci beabsichtigt, mor gen oder übermorgen in der Zweiten Kammer eine Er klärung abzugebcn, in der sie sich gegen die persönliche Form verwahrt, in der der Minister SeS Innern Graf Vitzthum v. Eckstädt den Fall behandelt habe. Die Frak tion glaubt, in dieser Art der Behandlung zugleich einen Bruch mit guter parlamentarischer Uebcrliefcrung zu er blicken. —* Die alljährkiche Studienfahrt des Königlich Säch sischen AltcrtumsvercinS findet am Sonnabend, den 1. Juni, nach den Schlössern Zöbigker, Knauthain und Gautzsch bei Leipzig statt. Die Abfahrt erfolgt in einem von der König!. Generaldirektion der StaatSeisenbahncn zur Verfügung gestellten Sonderwagen früh 8 Uhr vom Dresdner .Hauptbahnhofe mittels Schnellzuges, der in Leipzig 9,29 Uhr ankommt. Hier fahren die Teilnehmer in Sondcrwagcn Ser elektrischen Straßenbahn vom Angnslusplatze aus nach Gautzsch, von wo ans ein kurzer Spaziergang nach Zöbigker unternommen wird. Bei der Besichtigung von Schloß und Park wird Herr Dr. Krebs einen kurzen Vortrag über den Ahnherrn der Familie Kees halten. Daran schließt sich eine Omnibusfahrt durch die Elsterauc, am Rittergut KoSpudcn vorbei nach Schloß Knauthain, wo Herr Graf von Hohenthal die Führung übernehmen wird. Die Erläuterungen in der Kirche wird Herr Pfarrer Ricdncr geben. Die Wcitersahrt erfolgt ^8 Uhr an Schloß Lauer vorüber nach Gautzsch, auch hier werden das Schloß und die Kirche besichtigt, wobei Herr Pfarrer Wangcmann einen erläuternden Vortrag halten wird. -4^2 Uhr erfolgt die Abfahrt nach dem Forsthansc Raschwitz. wo um 5 Uhr das Essen eingenommen werden soll. Die Rückfahrt mit Sondcrwagcn dcr elektrischen Straßenbahn erfolgt V28 Uhr nach Leipzig, von wo aus die Abfahrt nach Dresden mit dem Schnellzuge 8.49 Uhr er- folgt. An dem AuSfluge wird voraussichtlich auch der Ehrenpräsident des Vereins, Se. Königs. Hoheit Prtn» Johann Georg, teilnehmen. — Die Bautätigkeit in Dresden bat im Jahre 1911 reger eingesetzt als in den Vorjahren. Im 1. Quartal wur den 5 8 Wohnung-neubauten genehmigt und au», geführt. Im gleichen Zeiträume deS Borjahre» wurden 47 Wohnhansbaute» auSgesührt. im ganzen Jahre aber über 299. In den letzten Jahrzehnten war bte Dresdner Bantätigkeit recht großen Schwankungen unterworfen. Im Jahre 1885 wurden nur 79 Wohnhäuser gebaut, 1888 über 299, l894 über 399 und 1904 443. Dieses Jahr war der Höhepunkt in der Bautätigkeit. Die Baulust nahm von da rasch ab. 1908 wurden nur 92 Wohnhäuser gebaut; eine Steigerung trat wieder ein 1909 auf 183, 1910 aus 155 und 1911 auf über 200. — St. Panli-Frirdhof. Im Laufe dieser Woche voll enden sich 59 Jahre, seitdem der hiesige St. Pault-Frie-Hof in Benutzung genommen worden ist. Hat ihn mancher Dresdner schon um der landschaftlichen Schönheit willen, die er bietet, lieb gewonnen, so vor allem um der Ange hörigen willen, die dort ihre letzte Ruhestätte fanden. Zur- zeit ist erst die Hülste des 1l Hektar 12,4 Ar betragenden Friedhosslandcs in Benutzung genommen. In der letzten Zeit wurden jährlich rund 1365 Personen vier bestattet, bisher überhaupt 65 355. Die neuen, schmucken Gebäude, die seit vorigem Jahre errichtet find und kirchlichen und Bcrwaltttngszwecken dienen, geben der ganzen Friedhofs- anlagc ein würdiges Aussehen. —* Die Fahrbahn der Große« Planensche» Straße zwischen Dippoldiswaldaer Straße und Plauenschen Platz, svll im Zusammenhänge mit den GleiserneuerrrngSarbettcri asphaltiert werden. — Wettbewerb für Schrebergärten. Der Verein zur Förderung Dresdens und des Fremdenverkehrs schreibt zum vierten Male einen Wettbewerb zur Verbesserung und Verschönerung dcr Schrebergärten in Dresden aus. Schrebergärten haben in Großstädten eine große soziale Bedeutung; sie geben den Inhabern das Stück Scholle, das ihnen das Mietskasernenwesen für immer versagt: sie könne» und sollen aber auch erzieherisch auf die Inhaber wirken, indem sie sie zu Ordnung und Schönheits sinn erziehen. In diesem Sinne ist das Preisausschreiben des Fremdcnverkchrsverctns gedacht. Anmeldeformulare sind in der Geschäftsstelle des Vereins tm Hauptbahnhvf zu haben, können auch schriftlich verlangt werden. Die Preisrichter Baurat Bähr, Hvfrat Bouchv, Garteninspektor Löbner, Oberbaukvmmiffar Mackowsky, Stadtverordneter Handclsgärtncr Simmgen, Professor Dr. Schumann und Stadtgartendirektor v. Uslar halten ihre Umfahrt in der zweiten Hälste des Juli. Die Preise sind wie im vorigen Jahre gerahmte und ungerahmtc Bilder für Inhaber ein zelner Gärten, Geldpreise für ganze Kolonien. —* Polizcibericht, 21. Mai. Infolge eines Herzschlags verschied gestern nachmittag in dcr Sächsischen Gummi fabrik auf der Großcnhainer Straße ein älterer Lager arbeiter während -er Ausführung seiner Arbeit. — Die Pcrsvn wird ersucht, sich zu melden, dir am 19. Mai im Aufträge einer Frauensperson von dem Spar kassenbuche Marie Auguste Lehmann auf der Sparkasse Lchulstraßc 699 Mark abgehoben hat. Belohnung wird zugesichert. Kriminalabtciliing, Zimmer 39. —* In geistiger Umnachtung bedrohte am Montag nach- mittag ein hier wohnhafter Schuhmacher D. seine beiden Brüder mit einem Messer. Dcr sehr ausgeregte Mann mußte durch Wohlfahrtsbeamtc in die Heil- und Pfleg- austalt gebracht werden. —* Ei« Zusammenstoß zwischen zwei Kraftwage« trug sich am Mvntag nachmittag gegen 7 Uhr an der Mündung dcr Sidonienstraße in die Reitbahnstrabe zu. Vor dem Grundstück Nr. 6 der Sidvnienstraßc versuchte der eine der Autolenker seinen Kraftwagen sortznbrlngen. dabet fuhr er aber über die Bordkante hinaus, über de» Bürgersteig hin weg und in die eiserne Einfriedigung des Gartens hinein. Der dabei angerichtete Materialschaden ist erheblich. Das Unglück soll die Folge übermäßig schnellen Fahrens des einen der Krastmagenbcsitzer gewesen sein. — Offene Stelle« siir Militiiranwlirwr. Beim König!. Land. stalla», t Moritz bürg 1. August Gcsttttswärter, 1060 M.. außerdem freie Wohnung mit Heizung und Beleuchtung und freie Dienstkleidung, Gehalt steigt bis 1600 M. »ud 120 M. Wohnung«, geldzuschuß: — beim Stadtrat zu Nossen sosort Kanzlist. 800 M -, — beim Gcmcindcrat zu Coschütz 1. Juni Expedient, 800 M.; — beim Amtsgericht K a m e n z 1. Juni Schreiber 2 bis 0,25 M. täg lich: — beim Stndtrat zu M c e r a n e 1. Juni Schutzmann, 1800 M. JahreSgclialt, Einkommen steigt bis 2000 M.: — beim Stadtrat zu Chemnitz baldigst Acrztediener bei dcr Nervenheilanstalt, 625 Mark neben freier Station; — beim Gemctnderat zu Leubnitz bei Werdau 15. Juni Schutzmann, 000 M., Gehalt steigt bis 1200 M., 75 M. Beklcidiiugsgcld: — beim Amtsgericht Burgstädt 1. Juni Schreiber, 2 bis 8 M. täglich. —* Oesfentliche Bersteigerunge« in auswärtigen Amtsgerichte». Meisten: Dcr aus den 81. Mai anberaumte Termin zur Zwangs versteigerung des im Grundbuche für Weinböhla aus den Namen Julius Traugott Hermann Bartusch eingetragenen Grund, siiickes ist ausgehoben worden. — Oessentlichc Bersteigerungen in auswärtige» Amtsgerichten. M ittwoch, 1». Juni. Kvnigstein: Kailsnxuin Friedrich Ril- belm August Hermann Mctzenmachers Grundstück in Gohrisch, 71,7 Ar groß, aus 7103 M. geschützt, zu Bauplätze« geeignet. — Sonnabend, 20. Juni. Tharandt: Ziegebeibesstzer Max Gustav Knüpfers Dampsziegelci-Grundstück tn Mohorn, 5 Hektar 58,6 Ar gross und auf 74 218,25 M. einschließlich Inventar geschätzt. Cs besteht au« Ringosengebäudc nebst Anbauten mit Dompskessel, Dampfmaschine, Transmission, Ziegeleimaschinen und Zubehör, Buddhas Gebeine. Ais eine dcr vom religionsgeschichtlichen wie vom kul turhistorischen wie archäologischen Standpunkt bedeutsam sten Entdeckungen dcr jüngsten Zeit must die Auffindung der Gebeine Buddhas in einem Lchutthügel bei Peschawar an der Nordwestgrcnzc Indiens gelte», die sogleich nach dem Bckcnintwcrdcn dcr Aussehen erregenden Tatsache kurz ge meldet wurde, über die aber erst jetzt nähere Mitteilungen gemacht werden. Der Erste, der eine genaue Darstellung der langwierigen Luche nach dieser höchsten Ncliauic dcr buddhistischen Welt gibt, ist dcr indische Archäologe Nihal Singh; er kann sich in seinem Aussatze in „Wide World Magazine" auf den noch nicht veröffentlichten offiziellen Bericht dcr archäologische» Abteilung dcr britisch-indischen Regierung stützen. Ein dichter Schicier des Geheimnisses deckte seit Jahrhunderten die Stelle, an der sich einst das berühmte Heiligtum mit Buddhas Gebeinen erhob und nun in dcr Erde verborgen lag. Die einzige Kunde ver mittelten die Reiseberichte, die in ihren Angaben sehr wider sprechend sind. Die Gebeine des großen Reiigionsstistcrs, die nach der Verstreu innig seiner Leiche von den Mönchen in frommer Verehrung gesammelt worden waren, genossen unter seinen Anhängern die allergrößte Verehrung. So beschloß denn etwa 599 Jahre nach Buddhas Tode dcr große König Kani'-itzka, dcr um 49 n. Ehr. im damaligen Ghan- dara, dem heutigen Kaschmir, und Nordwcstindicn regierte, ein gewaltiges Denkmal als Schrein für einige Knochen zu bauen, die er als seinen kostbarsten Besitz schätzte. Die Re- liauien wurden in einem Bronzekästchen von herrlichster Arbeit aufbewahrt. in einer besonders dafür erbauten Kam mer nicdcrgelegt und dann von einem kolossalen prächtigen Gebäude umschlossen, das jedem Borbciwaudcrnden die einzigartige Bedeutung der hier ruhenden Gebeine ver künden sollte. Das Denkmal war in oder nahe bei dcr Hauptstadt Kanischkas, Purnschaplira, errichtet und ent wickelte sich in den folgenden Jahrhunderten zu einem Hauptziel frommer Pilgerschast. Chinesische Reisende aus dem 2. bis 5. nachchristlichen! Jahrhundert haben von den Wundern dieses Buddhaheilig- tnms berichtet: ihre Angaben über die Lage gingen aber auseinander. Tao B»ng z. B. sagt, daß das Heiligtum vier Li östlich von der Stadt lag. während Hicn Thsang cs acht oder neun Li südöstlich liegend beschreibt. Tic Reisenden haben die Lage also wahrscheinlich von einem ganz ver schiedenen Standpunkt ans geschätzt. Nvch Fa Hian, dcr den Platz 499 n. Chr. besuchte, schildert ihn in vollster Pracht und erzählt von seiner Höbe von 479 Fuß. Aber in den folgenden Jahrhunderten müssen die Natur und die Zeit ihr Zerstörnngswcrk getan haben, denn dcr Reisende Hicn Thsang fand das Heiligtum bereits in Ruinen, und später ist es dann mit dcr Hauptstadt Pnruschapura völlig vom Erdboden verschwunden. Die Suche nach der Lage, die dies ehrwürdige Denkmal einstmals gehabt hatte, ge staltete sich zu einer der schwierigsten Ausgaben, die dcr modernen Archäologie gestellt waren. Nachdem man sich bereits lange in Vermutungen erschöpft hatte, stellte der französische Gelehrte Fvuchicr 1991 in seinen „Bemerkun gen über die alte Geographie von Ghandara" die Behaup tung aus. daß der Schutthügcl vor den Toren der heutigen Stadt Peschawar, die an dcr Stelle des alten Pnrnschavura liege» soll, mit Namen Schah-Ii-Ki-Dhcri, die Rinnen des langgcnichtcn Heiligtums umschließe. Die gleiche Ansicht hatte bereits vier Jahrzehnte vorher der erste General direktor der indischen Archäologie-Abteilung. Cnnniiigham, vertreten, aber Fonchicr stützte sic nun mit sv überzeugen den Beweisen, daß darnnfhin der Amerikaner D. M. Span ner, der von dcr britischen Regierung mit Grabungen in Indien beauftragt mar. im Anfang des JahreS 1998 die Grabungen nach den Gebeinen Buddhas wirklich begann. Da nichts Definitives über die Lage bekannt war, so muß ten die Arbeiten in dem riesig ausgedehnten Trüinmcr- hiigcl aufs Geratewohl begonnen werden, und ein ganzes Jahr lang arbeiteten nun 129 Kulis daran, tiefe Gräben durch das ganze Feld zu ziehen, zunächst ohne jeden Erfolg. Schließlich stieß man ans eine fast acht Fuß dicke, massive > Steinmauer, die von Osten nach Westen ging. Nach lanacu, mühevollen Versuchen und Grabungen, die ein weiteres Jahr in Anspruch nahmen, waren schließlich die drei ande ren Mauern des Monuments scstgcstellt und die reich mit sitzenden Buddhasiguren geschmückte Stuckfassade der einen Mauer ließ vermuten, daß es sich hier wirklich um das Heiligtum der Gebeine Buddhas handelte. Das Monument muß einen Durchmesser von 286 Fuß gehabt haben, ist also das größte Bauwerk dieser Art, das jemals im alten Hindostan anfgcführt wurde. Nachdem daS Hciliatum selbst seiner Lage nach festgcstcllt war, war die zweite nicht minder schwere Aufgabe, in dem Trümmer haufen nunmehr die Kammer aufzufinden, in der die Ge beine des ReliaiviiSstiftcrs verwahrt waren. Als man schvn an dcr Auffindung verzweifeln wollte, stieb inan plötzlich tief in der Erde auf einen ganz mit Trümmern ungefüllten Raum, in dessen tiefster Tiefe sich der viel- beschricbenc bronzene Kasten entdecken ließ. Das Rcliauior. in dem sich die Gebeine befanden, bestand aus einem sechs seitigen zweieinhalb zn eineinhalb Zoll großen Kristall bchältnis, das in dem runde» Mctallkasten von fünf Zoll Durchmesser und vier Zoll Hübe cingeschlosien mar. Dcr Deckel des Kastens zeigt drei prächtig ansgeführte Bronze-, sigurcn rings um ein Bildnis Buddhas. Tic Rcliefarbeitcn an den Wänden des Kastens stellen drei sitzende Buddhas dar, die von mit Heiligenscheinen geschmückten Verehrern umgeben sind. Die Schlnßgruppe zeigt König Kanischka zwischen zwei Begleitern. Eine Girlande, die, von kleinen Eroten getragen, um das Ganze hcrumläuft, zeigt deutlich den griechischen Einfluß, den ja die ganze Ghandarakunst anfiveist. Der unterste Teil ist mit einer Dekoration non fliegenden Gänsen geschmückt. Der Deckel enthält In schriften. die den Namen Kanischka enthalten und ebenso wie eine anfaefiliidenc Kupfermünze die Identität der Ent deckung mtt dem alten Heiligtum über allen Zweifel er heben. Ter Bronzekastcn, dessen Metall ans einer Legie rung von Knpscr, Zinn. Blei und Eisen besteht, war durch das herabgcstnrzte Dach dcr Kammer beschädigt, konnie aber wieder völlig hcrgcstellt werden. Die drei kleinen Knochensplitter, die das Rclianiar enthielt, sind von der englischen Ncfternng an buddhistische Heiligtümer geschenft worden.
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