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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 27.10.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19121027028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912102702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912102702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-10
- Tag1912-10-27
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Dresdner Nachrichten Nr. LS7, Kirchenautorität anerkannt. Jede Nationalität wird ihre Sprache im Gottesdienst bewahren. Bon einer Kommission wird ein einheitlicher MilttärvrgantSmuS ausgearbeitA werden, ferner gleiche Straf-, Handels Agrar- nnd Industriegesetze siir alle vier Länder, sowie eine Zollvcrcintgung. Mit Beendigung der laufen de» Vertrüge werden neue Staatsverträge nur mit Zu stimmung der anderen drei Verbündeten geschlossen wer den. Es ist ein Zusammentreten der vier Monarchen au dem Schlachtfeld und Uebertragung der BundeSprüsi Sentschast an den König von Griechenland beabsichtigt. Falls das Zusammentreffen auf dem Schlacht fcld unmöglich werden die drei König« anläßlich des Iubi taumS König Georg» nach Athen kommen und hier den König als priwus luter rares erklären. Die neuesten Drahtberlchte lauten: Die Vittschlieku»»K Adrianopels. Wie«. Der Kriegsberichterstatter der „Re ich Sooft" meldet über die E i u s ch l i e ß » n g Adrianopels ans der West- und Nordsront durch Truppe» des Generals Iwanow von gestern abend: Die durch flüchtige Befestig»» gen verstärkten bulgarische» Zeruierungslinien begannen nördlich vom Marieaslub. südwestlich vvir Kadinkhof in nörd lichcr Richtung über die Höhenzahl 171 der Generalstabs tarte 1 : 200 000 tbei Enkekoikvi), sodann östlich über die Höben von HavaraS am Tnndjaflnst. Jenseits der Tundja führt die bulgarische Stellung weiter im allgemeinen nürd lich des'Travodislieaslnsses etwa .Kilometer nördlich von Aruautkoj und verlaust dann i» südöstlicher Richtung biS Musbeili an -er Strafte nach Kirkkilisse. Die schwere Artillerie der Bulgaren beschießt zurzeit mit günstigem Erfolge die Eataldzagruppe ans der Nord- westsront von Adrianopel. Heute unternahmen die Türken einen neuen Ausfall in der Richtung aus Arnantkoj, der aber ebenso wie der gestrige mit großen Ver lusten z n r ü ck g e s ch l a g c n wurde. Zur Einschließung Adrianopels auf der Ostfront rückt von Nordosten eine starke bulgarische Kolonne über Travadija und Gadera vor, um östlich von MuSbejli bis an die Straße nach .Konstantinopel vorzugclien. Von Westen ging bereits gestern auf dem rechten Ufer des MaricaflusseS eine starke Kolonne gleich zeitig mit der Ardagruppe vor und erreichte nach heftigen Kämpfen bei Jurus nnd Äuzurli die Höhen westlich von Maras. Beide Truppen haben jetzt gemeinsam die Auf gabe. die Einschließung Adrianopcls auf der Südwestfront am Knie der Marie« durchzusühren und bei Bosrakoj die Verbindung mit den bulgarischen Truppen auf dem östlichen User der Marica herzustellen, womit -er Ring nm die Festung geschlossen sein wird. London. Dem Neuterbureau wird anS Sofia ge meldet: Nach Prtvattelegrammen, die aus der Umgebung von Adrian opel stammen, ist ein Teil dieser Stadt durch die bulgarische Artillerie in Brand geschossen worden. Die Bulgaren sollen drei FortS genommen haben, das Fort Marasch. in dem 1800 Gefangene gemacht wurden, das Fort Havarasch nnd das Fort Snfilar, sowie den außer halb der Stadt gelegenen Bahnhof. Konstantinopel. Der KriegSminisier als Generalissimus, der ArbcitSminister General Salih und mehrere höhere Offiziere des Generalstabes, die das H a u p t a u a r t t e r bilden, sind heute nachmittag zur Armee nach Adrianopel abgereist. Am Abend sind zahlreiche mohammedanische Familien aus dem im Norden Adrianopels geräumten Ortschaften hier eingetrossen, außerdem zahlreiche Verwundere aus den Kämpfen um Adrianopel. Franksnrt a. M. Die „Franks. K o n st a n t i n o p c l vom 25. Oktober, Kirkkilisse ist von den Türken wordem Die Nachricht ist dem Kriegsminister heute 2 Uhr nachmittags in dem Augenblicke, als er den Extrazug be stieg, nm sich in das Hauptguarticr zu begeben, zugegangen. Sie verursacht hier lebhafte Befriedigung. Es gelang den Führern, der vorübergehenden Panik, welche die Trup pen ergriffen hatte, Herr zu werden. Die ganze vorgestern eingenomizicnc Schlachtlinie ist wiederhergcstellt und die Offensive wieder ausgenommen worden. Eine Be stätigung dieser Meldung von anderer Seite liegt nicht vor. Konstantinopcl. Gestern wurde ein außerordentlicher Minister rat einberufen, an dem der Ehef und der llnterchef des Gcneralstabes, sowie auch Mahmut Schefket Pascha und Hussein Hilmt teilnahmen. — Laut zuverlässi gen Nachrichten ist es Mahmut Muchtar Pascha ge lungen, seine Strcitkräfte zu sammeln. Er hat in der Richtung aus Kirkkilisse die Offensive wieder ausge nommen. Seine Lage ist zufriedenstellend. — Die Abend blätter bringen Privatöepeschen über neue heftige Kämpfe der Türken mit den Bulgaren vor Adrian opel. Tic 'Bulgaren drangen danach von den Höhen von Marasch bis auf tausend Meter an die Bc- iestignngen heran, erlitten aber unter dem Feuer der Artillerie und der Infanterie große Verluste. Der Kom mandant von Adrianopcl erließ eine Bekanntmachung, daß die Kämpfe fortdanerten, und zwar mit Erfolg für die türkische Armee, die ihre Pflicht tue. Den Blättern zufolge sollen die Bulgaren bei den Kämpfen im Tale dcS Tnnüja 7 000 Mann Kampfunfähige Ztg." meldet aus 7 Uhr nachmittags: wiedcrcrobert gehabt haben. Heute find 20 «eitere Komitatfchi» tn Adria.» nopel feftgenommen worden. Dte Albanesen von Dtbra sind in Skutart angekommen. Die Schlacht bei M»«aao«vo. Belgrad. Amtlich werden folgende Etnzelbetten über die Schlacht bet Sumanvwo gemeldet: Dte serbi. scheu Truppen, dte am Kampfe teilnahmen. waren 35 000 Mann stark. Der Bormarsch war. besonder- für die Artillerie, infolge des heftigen Regen» sehr schwierig. Das 18. und Las 7. Infanterie-Regiment -rissen zuerst in den Kampf ein und zwangen SOÜ Albanesen, sich zu ergeben. Obwohl die Albanesen Zeichen zur Uevergabe gegeben batten, ervfsneten sie doch auf 15 Schritt Entfernung da- Feuer auf die serbischen Truppen. ES folgte ein furcht, bares Blutbad, wobei dir Serben grobe Verluste er litten und cämtliche Albanesen getötet wnrden. Serbische Freiwillige trieben die türkische Kavallerie zurück. Der Kampf dauerte zwei Tage. Endlich wurden die Türken in dte Flucht geschlagen. Die serbischen Truppen eroberten 30 Kanonen. Unter den bei Kumanowo Gefallenen befinden sich zahlreiche Offiziere und Soldaten aus Belgrad. Neueste Drahtmelduugeu «ba. seien die grobe legt darr Dl« Gründe d« Tenerung rre de» letzte» Jahre» und dt« »ns- vom 23. Oktober. Die AleischteuerungSdebatte im preußische« Abgeorduetenhause. Berlin. (Priv.-Tel.) Das Abgeordnetenhaus etzte dte Besprechung der Interpellationen über die Flctschteucrung fort. Erster Redner war der Sozialdemokrat Ströbel. der die von der Re- gierung getroffenen Maßnahmen als durchaus unzuläng lich bezeichnte. Gegen das Gefrierfleisch würden nur Scheinargumente vorgebracht, damit die Fleischteuerung künstlich erhalten werde. Für Nutzbarmachung der Oed- ländcrcicn seien selbstverständlich auch seine Freunde. Der preußische Staat marschiere als Ausbeuter an erster Stelle. Leine ganze Sozialpolitik habe Bankrott gemacht. Da- Volk hungere und verkümmere, und die herrschenden Klaffen schwelgten in den erlesensten Leckereien. Da» Drei, klassenwahlsvstem gestatte überhaupt keine durchgreifende Aktion zur Förderung der Bolkswohlfahrt. Zunächst müsse das Dreiklassenwahlrecht abgeschafft und das allgemeine Wahlrecht in Preußen eingesührt werden. Minister ». Dallwitz: Wenn der 8 12 des KleischbeschaugesctzeS aufgehoben und das argentinische Fleisch ohne weitere Untersuchung eingesührt werden soll, so würden die kleinen und kleinsten Btehproduzentcn aufs schwerste geschädigt. Wir können un- möglich aus jede Untersuchung argentinischen Fleisches per- zichten. (Zuruf der Sozialdemokraten: „Das verlangen wir ta gar nicht!*) Die Befreiung de» Fleisches von der Prüfung auf seine Gesundheit würde einen kulturellen Rückschritt bedeu- t e n. (Zustimmung rechts.) Dte Vertreter der Groß - tädtc haben sich in ihrer Mehrzahl zwar gegen Lauernde Maßnahmen zur Kontrolle der Preisbildung ausgesprochen, haben sich aber in überaus dankenswerter Weise aus freien Stücken bereiterklärt, von den Handhaben, die sie besitzen, Gebrauch zu machen. Es trifft nicht zu, daß die Regierung eine Last von sich auf die Städte abgewälzt und den Städten Aufgaben zugeschodcn habe, die nicht zu ihrer Zu- tändigkeit gehören. Die Städte können alle- in ihren Wirkungskreis einbeziehen, was der Wohlfahrt des Ganzen förderlich ist. Es sind Einwendungen erhoben worden, daß eS den Städten nicht wohl anstehe, ihren eigenen Bürgern Konkurrenz zu machen. Ich kann diesem Gesichtspunkte im vorliegenden Kalle kein Gewicht beilegen: denn ganz abgesehen davon, -atz es wohl auf anderen Gebieten durchbrochen ist, scheint mir kein Zweifel daran zu sein, daß besondere Verhältnisse auch besondere Mittel geboten erscheinen lassen, und -aß in allererster Linie die Städte dann eingreisen müssen, wenn durch be» sondere Umstände die Fleischversorgung ihrer Bürger er- 'chwcrt oder gefährdet ist. (Lebhafte Zustimmung.) Da ist es geradezu oftmals Pflicht der Stadtgemeinden, den wenigerbemittelten Bürgern bet Beschaffung ihres Fleisch- bedarfcS behilflich zu sein. Ich vermag auch nicht einzu- ehen. warum solche Maßnahmen unter allen Umständen nur vorübergehend fein sollen. In Zeiten höherer Spannung zwischen Vieh- und Fleischpreisen kann die ver mittelnde Tätigkeit der Gemeinden zwischen den Produzen ten nnd den städtischen Fleischern bezw. den Konsumenten immer von Nutzen sein. Ich erinnere daran, daß diese ermittelnde Tätigkeit auch schon ausgeübt wor den ist. daß Halle und Stettin langfristige Verträge mit den ländlichen Genossenschaften in Aussicht genommen haben, um diese vermittelnde Tätigkeit auszuttben, die sehr wohl zu den fakultativen Aufgaben der Gemeinden gehört. In dieser Tätigkeit liegt nicht im mindesten eine Um wälzung unseres Wirtschaftssystems. Wenn die von der Negierung beschlossenen Maßnahmen als unzuläng lich »nd die seitens der Städte infolgedessen getroffenen Schritte als nicht erfolgversprechend bezeichnet worden sind, so zeugt das von einer pessimistischen Auffassung, die keineswegs berechtigt ist. lSehr richtig! rechts.) Es ist notwendig, die weitere Ent wicklung abzuwartrn, und zwar vor allem aus dem Grnnde, weil alle vorliegenden Mitteilungen darin übcr- einstimmen, daß in allen Ortschaften, wo die Magistrate sich an der Fleiichversorgnng beteiligt haben, die Preise ganz erheblich zurückgegangen sind. 40 Großstädte haben bereits den Bezug von Fleisch beschlossen, und> in 20 Städten ist bereits eine allgcmctnePrcis-non Bayern hat Herabsetzung ctngetrcten. (Hört! hört! Beifall.) Trauer angelegt. drhnung der Maul» und Klauenseuche. Auch die Koste» der Untersuchung bet den Schlachtungen haben die Fleifchvrrife verteuert. Dazu kam, -aß die Ernte tn diesem Sommer «rhebUch verspätet war und dte Landwirte ihr Bieb nicht rechtzeitig mästen konnten. Dazu ist der Fleischkonsum er- hebltch gestiegen. Auch dte dauernde Steigerung -er Söhne auf dem Lande, der Abstrom der Bevölkerung nach de« Städten tragen zur Verteuerung der Bie-vrodnktion bet. Durch die Fletschschau gehen jetzt auch viele Tiere, dt« früher als einwandfrei galten, verloren. Es sei erfreulich, daß di« Förderung der Viehzucht in stärkerem Maße unterstützt werden solle als bisher. Hoffentlich können wir in verhält- niSmäßig kurzer Zeit unseren Fletschbrbars im Inland, «nd zwar zu einem mäßigen Preise, decken. Seine Freund« könnten sich der Auffassung nicht verschließen» baß eine Ein» schränkung des Fleischkonsums in der fetzigen Zeit der Teuerung mvgllch sei und daß sie zur Besserung der Preis» Verhältnisse beitragen würde. Abg. Hoff (Bp.) erklärt, seine Freunde seien mit alle» Kräfte» bemüht, die deutsche Volkswirtschaft zu schützen. Ein Notstand sei aber, darüber bestehe Einverständnis, vor» banden. Man klammere sich jetzt an den 8 12 de» Fleisch» beschaugesetzes, der ursprüngliche RegterungSrntwurf habe aber diese» Paragraphen gar nicht enthalten. Man möge doch Tierärzte tn» Ausland schicken, die das Bieh an Ort und Stelle untersuchen. Seine Freunde forderten grund» ätzlich dte Aufhebung der Kuttermtttrlzölle. Wenn e» nach dem Bund der Landwirte gegangen wäre, so hätten wir fetzt nicht nur dte Teuerung, sondern Hungersnot. Der Redner chreibt den Konservativen alle Schuld zu, namentlich auch die Schuld für die Versäumnisse auf dem Gebiete der inner«» Kolonisation. Rückreise de» Kaiserpaares «ach Potüda». Weimar. Der Kaiser und die Kaiserin wurde» vom Grobherzog und von der Großherzogtn unter herz lichen Kundgebungen des Publikums zur Bahn geleitet. Die Maiestäten fuhren um 10 Uhr nach Station Wild park ab. wo dte Ankunft um 3 Uhr 50 Min. erfolgte. Das Ergebnis der «nsstellungskonfere»«. Berlin. Heute ist hier das internationale U eber ei n komme» zur Regelung be» Au-stel* lungSwes« n» unterzeichnet worden. Ruhe ans de« Berliner Fleifchmarkt«. Berlin. (Prtv.-Tel.) Auf dem Fletschmarkte ist etzt überall Beruhigung eingetreten, und auch die Schlächter leisten nach der gestrigen Erklärung keinen Widerstand mehr. Heute vormittag konnten tn sämtliche« Markthallen nach und nach 83 BerkaufSftände für russisches Fleisch geöffnet werden. Einweihung des neue« zahnärztlich«, Jnftttnt» in B«rN»> Berlin. (Prtv.-Tel.) Heute vormittag ist da» neue zahnärztliche Institut der Universität tn der Invalidenstraße durch einen Festakt»» feierlich ein» geweiht worden. Der geschäftsführende Direktor de» In stitut», Professor Williger, hielt die Festrede. Er führte aus, baß sich die Zahnheilkunde in Berlin von den kleinsten und primitivsten Anfängen an zu einer so wich tigen wissenschaftlichen Disziplin entwickelt Hab«, daß ein so großes Institut, wie es heute seiner Bestimmung über geben werde, kein Luxu». sondern eine Notwendigkeit fei. Die früheren Studierenden haben zur Einweihung ein Stipendium für Studenten -er Zahnhetlkunde ge stiftet. Prenzla«. Der täglich von Prenzla« nach Fttrstenwerdcr verkehrende StaatSbahnschotter- zug ist heute früh am Ende des Bahnhofs über eine» Prellbock hinausgefahren. Hierbei wurden der Lokomotiv führer und ein Bremser getötet. Der Heizer wurde schwer und ein anderer Heizer leicht verletzt. Dte Schuld- frage ist noch nicht geklärt. Paris. Gestern starb hier plötzlich in der Halle de» St. Lazare-Bahnhofes der Konteradmiral Graf de Castrie». der als einer der befähigtste« Offiziere der französischen Kriegsmarine galt. Seitliches und SSchstsches. Dresden. 26. Oktober. —* Se. Majestät der König traf von Weimar heute vormittag 11 Uhr 32 Min. auf dem Bahnhofe DreSden-N. wieder ein und empfing mittags tn der königlichen Billa zu Wachwttz die Hosüepartementschefs zum Rapport. Der Monarch wird sich am nächsten Montag 10 Uhr 21 Min. vormittags ab Dresden-N. mit SonderzugS nach Meißen begeben, um der Douuvethe und der Enthüllung Le» König-Albert-DenkmalS beizuwohnen. —* Se. Königl. Hoheit Prinz Ernst Heinrich setzte heute in Begleitung des Herrn Hauptmanns v. Welck und einiger Mitschüler Len Besuch des Kunstgewerbe, museums fort. Besonders eingehend wurde dte Demtani- Sammlung besichtigt, die das Museum im vorigen Jahre erbte und die in ihrer Reichhaltigkeit und Schönheit ein zelner Stücke kaum von einer anderen ähnlichen Samm lung übertroffen wird. Außerdem kamen diesmal Buch einbände. Gußeisen, Bundsttckereien und das KunstgewerLe des 10. Jahrhunderts in Betracht. * Infolge Ablebens der Prinzessin Rupprecht der königliche Hof eine achttägige Wochcnspiclplan der Königl. Hosthcater. Opern haus. Sonntag: „Tannhäuser". (Erhöhte Preise.) Elisa- öckh: Svptiie Wolf als Gast. (7.) Montag: Volksvor- „ellung. >8.) Dienstag: „Aida". iMittlerc Preise.) Aida: Sophie Wolf als Gast. (7.) Mittwoch. „Der Evangcli- inaun". «Mittlere Preise.) (',»8.) Donnerstag: „Lvhen- griu." «Erstohte Preise.) iO.) Freitag: „Madame Butter fly". iMiitlere Preise.) ((48.) Sonnabend: „Der fliegende Holländer". iMittlerc Preise.) l(48.) Sonntag (3. Nov.): „Kvuigskinder". iMittlerc Preise.) <(48.) Montag (4.): „Die Zauberflvtc". (Mittlere Preise.) sSarastro: Otto Helgers als Gast.) (7.) Schauspielhaus: Sonn tag: „Gabriel Schillings Flucht". ((48.) Montag: „Dte Journalisten". !>„8.» Dienstag: „Gabriel Schillings Flucht". N48.) Mittwoch: „Velindc". ((28.) Donnerstag: ..Nathan der Weise". i7.) Freitag: „Ein Fallissement". l'2-8.) Sonnabend: „Belinde". 1>4>8.) Sonntag (3. Nov.): Zum ersten Male: „Zwischenspiel". <(48.) Montag (4.): „Die Erziehung zur Ehe". „Lottchens Geburtstag". ((48.) s* Mitteilungen ans dem Bureau der Königlichen Hof, rheatcr. Im Königl. Schauspielhaus«: gebt morgen, Sonntag, Gerhart Hauptmanns Drama „Gabriel Schillings Flucht" zum 8. Male außer Abonnement in Szene. Sonntag, den 3. November, wird im Schauspielhaus«: die dreiaktige Komödie „Zwischenspiel" von Arthur Schnitzler zum ersten Male aiifgcführt. Fräulein Sophie Wolf wird Sonntag als Elisabeth im „Tannhäuser" und Dienstag als Aida auf Engagement gastieren. 's* Ncsidenztheatcr, Ein neuer Librettist, ein neuer Komponist, aber nicht allzuviel neue Einfälle —, das ist mit drei Worten das Eharattcristiknm der neuen Operette „Lentnantsliebchcn" von Joseph Steuer und B cnn 0 Sternberg, die gestern z»m erstenmal tu Dresden das Rampenlicht erblickte. Wie schon der Titel des neuen Stückes nach berühmten Mustern („Leutnantsmündcl" — „Autoliebchcn") gewählt ist. so wird man auch in der Füh rung der Handlung, der Wahl der zumeist auf Ver wechslungskomik basierten) Situationen, und nicht zum ge ringsten in der melodischen und instrumentalen Ausgestal tung des musikalischen Teiles auf Schritt und Tritt an oft erprobte Vorbilder gemahnt. Trotz alledem gab's gestern abend einen srisch-srcndigcn Erfolg, und das sogar von Rechts wegen. DaS Leutnantsticbchen der neuen Operette ist nicht bloß das aus älteren Werken wohlbekannte „süße Mädel". sondern vielmehr ein temperamentvolles Menschenkind, das mit seinem ge kränkten Ehrgefühl und seinen Rachegelüsten, aber auch mit seinem im tiefsten Grunde aoldtgcn Herzen manch überraschende Abwechslung in die Handlung nnd recht viel srischpulsicrendcs Leben in das Stück bringt. Es ist ein be sonderer Vorzug der neuen Operette, daß sich die Handlung, die gleich beim ersten Aufgehcn des Vorhanges keck und frisch einsebt. mit einer gewissen Folgerichtigkeit abwickelt nnd nicht allzuoft durch zusammenhanglos cingeschobene Gesangs- und Tanznummern unterbrochen wird. Ganz auf solche zu verzichten, haben Librettist und Komponist, die die Ansprüche des modernen Operettcnpubliknms aus dem sf kennen, natürlich nicht gewagt,- und da diese Einlagen text lich nnd musikalisch zum großen Teil von Witz »»d Ge schmack zeugen und eigentlich nie tn den sonst üblichen ztrkusmäßigcn Blödsinn verfallen, so kann man sie sich schon gefallen lasse». Ganz allerliebst sind n. a. neben eini gen Auftrittskuplets des 1. Aktes das höchst amüsant tvn- malcnde Aerovlan-Dnett — der zum „Liebchen" gchüriae „Lcntnant" ist natürlich alü modernes Kind seiner Zeit mili tärischer Aviatiker —. sowie das schelmische Ehestrcik-Duo und das zündend cinschlagende Tcszendcnztftcorlc-Tcrzctt mit ganz netten Chantccler- und Hidigeigei-Anspielungcn. Diese (und einige andere) Nummern sind auch typisch für die geschickte, gesälltg-illnstrierendc und dabei stets vornehm bleibende Schreibweise des Komponisten »nd seine säst allenthalben den Operettenstil glücklich treffende Musik, der man — wie bereits angedeutet — kaum etwas anderes als den Mangel packender, origineller Etnfälle vorwerfen kaum Zu musikalischen Sternen- und Bergeshöhen ist ja schließ lich Herr Sternbcrg als Opcrettenkomponist auch nicht ver pflichtet. Jedenfalls ist das «Leutnantsliebchen" ein nicht minder liebenswürdiges Geschöpf als das im ganzen etwas robustere „Autoliebchcn", so daß Direktor Witt, der dem neuen „Liebchen" bereits seine volle Zärtlichkeit tn Gestalt einer brillanten Ausstattung zngewandt hat, in den nächsten Wochen wohl des öfteren zwischen den beiden „Liebchen" seines Repertoires hin- und herpendeln wird. Und das wird ihm, dem glücklichen Don Juan, nicht nur kein Geld kosten, sondern tm Gegenteil recht viel Geld etnbringen. Die von Kapellmeister K 0 r 0 l a n y i sicher und lebendig geleitete Aufführung der neuen Operette verdient volles Lob. Alle Darsteller standen in dankbaren Rollen am rechten Platze, allen voran Wtni Grabitz als vrächtig gelauntes nrdrolligeS und warmherziges Leutnants liebchen. Im übrigen fanden besonders die Herren Fr. Felix sdcr allerdings hin und wieder allzu stark kari kierte), H. Wieland. K. Sukfüll, R. Sellwtg und E. Gähb, sowie die Damen B. Menzel. Gr. Brill »nd die nie versagende Ida Kattner den lauten Beifall des ausverkauften HauseS. —ät. -f* Der Heitere Künstler « Abend, veranstaltet vom Königl. Hofoper nchor zum Besten seiner PensionS- zuschußkasse, hotte sich ganz außerordentlichen Anspruch» zu erfreuen. Der Gewcrbchanssaal war zum Brechen voll, und so mancher Besucher war gezwungen, mit einem be scheidenen Stehplätzchcn sich zu begnügen. Da die Mit wirkung hervorragender Kräfte angckllnüigt war. durfte man auf eine gründliche „Erheiterung" hoffen und seine Erwartungen hochspanncn. Dte erste Hälfte beS Pro- iramms. cingelcitet durch ein Quodlibet: Goldene LebenS- rcgeln IGenSe) des Herrenchores der Königl. Hofopcr. brachte Lieder, zum Teil recht ernste. Irma TervauH
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