Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 08.04.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-04-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19140408020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1914040802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1914040802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1914
- Monat1914-04
- Tag1914-04-08
- Monat1914-04
- Jahr1914
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Hdr«<l-H«gabr «r? »Ihroch «« dt« l «» »<*« »<s«nt«u^»« 58. Jahrgang, 88. Mittwoch, 8. April 1914. vei»g«»*e»ützr »,«le>l»hrl. Illk »i«. «v d,t Il^tch,»«,. maller Zutt«»un,<an 2«in- und Montoge« nur »InmoN 2.50 M, »»ech«u,e»5rtfa«1t»m. mtlliinäe« bi» 1^5 M. Sei einmalig« Zn- ftellun, duech di» <>->t» dM <»bne««IieII«»Id>. «v»Iand- veiler- reich-Ungarn 5,,<5 gi., Schmetj b.llli Art»., Italien 7,1? Lire. — liachdruck nur mit »««Mtcher voallen- .».ab« <,Vr«,dn«r Itachr.'hpiMt«. - Un- «rianaie Manuflripi« «e,dnt<t>tau»bei»ahkt. Telegramm-Adresse: Rachrtchte« Dresden. Heg^ürröeL L8SS Druck un- Verlag von ttepsch L Reichardt tn Dresden, ^auptgeschäftrstelle: Marienftrafte 28M Sammelnummer für sämtliche Telephonanschlüsse: 25 241. Nachtanjchluß: 20ttll «n»et,e«-rarts. »nn«dm, »m, Gnkln- »iannvn di, »achn> » Uhr. Tanntaa» nur Mariendrad» K »an » di» 0,t Udr. Dir einipaMg, Zette ceteoa « Tilden, »0 Pi. die »eihniIN,« Zeile aus Iv-Üei,» 70 PI., di« zweilnali dleNameieil» >,50 IN.. ls-milk«, Tiacheichlen au» D»«»< den die »iniaali ^»iie 25 Pf. -- In Nam mern nach Gönn- und N«I«l»,«n erhödtei Tarif. — vu»warlta« iiluflrig» nur »»gen >Nora»»i>eu>i,iuna I«de»Pei»g!,>a>,i',Pl. Qale^is ^molc!, Leklok-Ll^alZs 34. k-^anLÜsisclAe /Ausstellung. Lrvttnung Ll. /^prll. >' " - —> Aüv ertrge Lefov am Dienstag abcud. Der neucrngiiule sachsischc Gesandte an den süddeutschen Höfen v. Stieglitz wird am Ostermontag vvn König Ludwig empfangen werden. In der Schadencrsatzkiage der bei den Zaber ner Unruhen tn den Pandurenkrller Ctngespcrrtcn ist ein leilwciscr Vergleich zustande gekommen. Prinz und Prinzessin Heinrich van Preuße» sind auf der Rückkehr von Chile in dllberöi eingetrosse» und werden morgen in Buenos Aires zurücterwartet. Die in Perm von den russischen Behörde» seltgehattc nen deutschen Luftsah rer werde» voraussichtlich in den nächsten Tagen in Freiheit gesetzt werde». In Riga kam eS aus Anlaß deö Streikes zu Kund- geLiingeu der Ausständigen und z» Z.usammenstößcn mit der Polizei. Die türkisch-bulgarische Post und Telegraphen- Konvention ist gestern in Kvnstauiinvpcl paraphiert worden. Tic m extk a nifchc Regie r n u g hat dem aiucrita- uischen Bizeloiiful in Torrcon wegen seiner Berichte über die Kämpfe die Beglaubigung entzogen. Neueste Drahtmellmugeu vam 7. April. Die Revolution in Mexiko. Beracruz. Ter amerikanische Konsul Hai aus T a m - pico rin drahtloses Telegramm erhalten, nach dem an der Grenz« -er Stadt seit Sonntag ein hestiges Gefecht im Gange sei. Eine Anzahl Tote und Berwuiidetc wurden nach Tampico gebracht. Washington- Der spanische Botschafter beab sichtigt, beim Staatssekretär Br »an Vorstellungen gegen die Vertreibung der Spanier aus Torrcon zu erheben. Der Wert des beschlagnahmten Bermögevo der Spanier wird auf Millionen von Dollars geschäht. Newqork. Nach einem Telegramm nuS Mexiko hat das mexikanische Auswärtige Am» dem amerikanischen Btzckonsul in Torrevn, Ca rot Hers, die Beglaubi gung entzogen, da er unwahre Berichte über die Er folge des Generals Billa bei Torreon abgesandt habe. Hort Worth lTernsj. Das bundesstaatliche Bezirks gericht hat endgültig abgelehnt. die 5 ü 0 0 n, exikani - > chc » B u n d c ü s o l d a t e n . die im Januar die Grenze überschritten haben »nd im Hort Bliaö siehe», sreizulalsc». Washington. Die hiesige mexikanische Botschaft hat vom mexikanische» Minister des A c n h e r n ein Tele gramm erhalten, worin cS heißt: „Die mexikanische Negie rung weih sehr wohl, daß versucht wird, an den Präsidenten Wilson oder dev Staatssekretär Brna» gerichtete Tele gramme als solche des Präsidenten Huerta erscheinen z» lassen. Obwohl deren Wortlaut allein schon sie als apvkryph »nd böswillig kennzeichne» mühte, erklären wir kategorisch, das, weder dir Negierung der Nepubllk noch der Präsident irgendein Telegramm an Wilson oder Bryan gerichtet haben, abgesehen von den Neujahrsnrünschcn am I. Januar." Die Rückkehr des Prinzenpaarcs Heinrich «ach Argentinien. Buenos Aires. Prinz und Prinzessin Heinrich sind, vvn Chile kommend, gestern in Alberbi eingetrossen und haben der Harm Germania eine» Besuch abgestattet. Der deutsche Gesandte hat sich nach Alberdi begeben, um sich den Fürstlichkeiten anzuschliehcn. Di« prinzlichcn Herr schaften werden Mittwoch in Buenos Aires zurlickcrwariet. Entgleisung eines Znges infolge eines Sturmes Augsburg. Gestern mittag geriet zwilchen den Stationen Nordcndorf und Mertingcu ein Gütcrzug in einen furchtbaren Wirbelsturm, so dah zehn Guter wagen aus den Gleisen geschleudert wurden. Das Befinden des Kaisers Franz Joseph Wien. Nach Mitteilungen von zuverlässiger Leite er sreut sich Kaiser Franz Joseph, der vorübergehend an einer leichten Erkältung gelitten hatte, wieder des besten Wohlseins. Er cmvsing heute den Prinzen Franz non Bauern, sowie den gemeinsamen Finanzminister v. Bilinski und andere Würdenträger in besonderer Audienz. Störungen des FernsprechbetriebcS in Italien Nom. lPriv.-Tcl.» Die neue Fernsprechverbindung zwischen N v ni »nd Berlin ist für Prtvatgespräche »och nicht crössnet. weil Induktionsstörungen die Gespräche verwirre». Man ist daran, den Uebelslaud zu beseitigen.— Seit einigen Tagen wurden mehrere Telegraphen- und Telephoiilettnngcn von Nom in die Provinz und Telephon- linien vom Zcntralbahnhof nach Blockhäusern der verschie denen Bahnlinien, vorgestern sogar der Anschluß an bas Kabel Tcrraciua—Tripolis zerstört. Heule nacht wurden die Ncrbrecher aus frischer Tat ertappt. Es waren drei Maurergesellen, die sich durch den Verkauf des abgeschnitle- neu Kupscrdrahics einen Nebenverdienst verschossen wollten. Im ganze» sind 8000 Meter Draht gestohlen .morden. Angeblicher Dieirftahl eines wertvollen G«m8U>eS. Brüssel Dein Antivcrpcncr Blatte „La Metropole" znft'lgc soll gestern nachmittag ein für dos Antwerpener Planti» Museum bestimmtes Gemälde, doS Maria mit dem Kinde darstellt und ctnen Wert non ungesähr 250 000 Frauken haben soll, verschwunden sein. Der Mann, der den Diebstahl auf dem Polizeibureou der Antwerpener Borstadt Bcrchein meldete, iurbe erklärt, die Kiste mit dem Gemälde, das er von Brüssel nach Antwerpen bringen sollte, lei ihm aus dem Wege während der Neparotur eines Pnr». matikdescstes gestohlen worden. Tic Nachricht tst bis seht nicht bestättat Auch der Maler des BilbeS wird nicht ge nannt. Nücktritt Antoines von der Leitung deü Ol>< on-Theatero. Paris. Der Direktor des vom Staate unterstützten O d 5 v „ - T h e a t c r S Antoine, der sich um die moderne srnnzösische Schauspielkunst sehr große Verdienste erworben hat, hat seine Entlassung gegeben, da er trotz der süngst vom Parlament bewilligten außerordentlichen Subvention von >25OM Franken außerstande war, daS während seiner siebenjährige» Thcatcrlcitung angewachscnc Defizit zu decken. Nene Gefahre« deü Kurdenausstandcs Konstantinopcl. Bei de», armenischen Patriarchat sind Meldungen eingclauscn, noch denen ein Teil der auf ständischen Kurden drei Stunden von BitltS ent fernt steht. Die Gefahr etncö neuen Nngrtsseö lst nicht aus geschlossen. Ein türkisch-bulgarisches Postabkommc«. Koustanttnopel. Tic türkisch - bnlgarifche Post- und Te leg r avhc n k v n ve n I i o n ist gestern paraphiert worben. » Die Sick-erung des Landsriebens in Südafrika Kapstadt. Die Negierung hat inr Abgeordnetenhaus eine Bill ctngebracht als Ersatz für den kürzlich zurück- gezogene» Entwurf zur Erhaltung des L a u d s r i e d c n S Die Bill dehnt daS Gesetz über aufrührerische Bcriamrn luugeu aus und sieht einen besonderen Gerichtshof vor für gewisse Vergehen und Ausweisung vvn Personen, die wegen solcher Vergehe» verurteilt worden sind Berlin. Der frühere chinesische Minister des Aeußeren Liangtunycn, der sich während der Wirren in China in Wannsec angekauft hatte, ist heute mit seiner Familie in die Heimat znrückgekehri. Es verlautet, daß er wieder- »m für eine hohe Stellung auserlchen sei. Berlin. Infolge Berg ist» ng durch auSstrümen- dcS Gas ans einer schadhaften Nohrleitung ist der 00 Jahre alte Hausverwalter Noack ums Leben gekommen. Seine 88 Jahre alte Frau ist schwer erkrankt. Auch die Tochter des Ehepaares, die in einem anderen Zimmer schlief, ist unter der Einwirkung der Vergiftung erkrankt, jedoch nicht schwer. ^ Frankenthal In Freinsheim in der Psal- stürzte gestern ein Neubau ein. Drei Arbeiter wur- den schw e r n e r l e tz t. Innsbruck. Nach Blättermeldungen ist der Hauptmann v. Dtttmann anö Bruneck. der am Delirium leiben soll, ans Veranlassung des KorpSkommandoS t» da» Inn»- brncker Garniionhvspital iibergesührt worden. Ein Au«, tcur ist nach Briilicck abgcreist, um die ttnterftichnng et«, znleiten. Batavia. Ein chinesischer Kassierer, der mit »1000 Dollars ans der Meise hierher war. wurde unterwea» überfallen und ermordet. Seine Leiche wurde aus die Schienen geworfen. Die Mörder sind verhaftet worden. Sertliches und Sächsisches. Dresden. 7. April. —* Sc. Masestät der König wohnte heute vormittag von 8 Uhr ab den Kompagntebcsichlignngrn beim Leib- Grenadier-Regiment auf dem GarnisvnübungSpkahc bei. —* Der nenernannte sächsische Gesandte an den süb» deutschen Höfen v. Stieglitz wird am Ostermontag vom König Ludwig in feierlicher Audienz empfangen. —* Dem Vorstand des Hydrotechnischen Amtes, Finanz- und Banrai Lin big in Dresden, wurde die Krone zum Ritterkreuz 1. Klasse des AlbrechtsordcuS. sowie dem Juri stischen Hilfsarbeiter im Finanzministerium. Finanzrai Schi eck in DreSde», »nd dem Vorstand des Talsperre» BauamtS Kltugenberg, Baurat C rc ß tn Kliiigeuberg, das Ritterkreuz I. Klasse des AlbrechtsordcuS verliehen. - Der König hat gcnchmigi. daß der Rittmeister d. N. des t7. UlanenNegiinciitS Herzogs. Sachsen-Altenburgischer Kammerhcrr v. Thümmcl aus Nöbdenitz das Komtui kreuz dcS Herzogs. Aiihallischeu HauSordcns Albrcchts des Bären aulegr. —* Vom Reichsgericht. Ter ObcrlandcsgcrichlSrai Westphal aus Hamburg, btöhcr Hilssrichtcr beim Reichs gericht, ist zum NetchsgerichtSrat ernannt worden. Er hat seinen Sitz im zweiten Zivilsenat. Kunst und Wissenschaft. f* Iutekims-Thoater. Morgen, Mittwoch, wird Maxim Gorkis „Nachtasol" wiederholt, ebenso am Abend dcS l. OstcrsctertageS. Rn den Nachmittage» des I. und 2. OÜersetcrtageo, wie auch am !i. April, Uhr, wirb es als Bolf-vorstellung zu ermäßigten Preisen gegeben. — Als nächste Neuheit gelangt Robert Over- weg» >i m m e l b l ä t I ch e n", eine heitere Geschichte in drei Akten, am 2. Ofierfciertag, abends Uhr, zur Crstaitsslihrung. Der Verfasser Robert Overweg wird der Erstansssihrung seines Werkes beiwohnen. h* Franz Wagner, der junge strebsame elnheimische Pianist, beantwortete in seinem gestrigen Klavierabend im Palmengarten die erstaunte Frage der meiste» eine» ersten Blick auf das Programm werfenden Zuhörer: „Gibt es Senn wirklich Sonaten von Franz Schubert?" mit einem scharf betonten, freudigen: „Na, ob!" Er spielte Schuberts A-Moll. Op. 8. a»S dem Jahre 1828, ein im ersten Satze ganz tn dle Farben gchciinnlsvott-fchaucrlicher Natnr- romanttk getauchtes Stück, daS sich im F-Dur-Andante und im schnellen Finalsatz z» lichteren Stlinmiingc» ansrlngt; eine der gcntalsten Klaptcrschöpfungeii deü MetslerS, der leider mit seinen Sonaten so gnt wie nie tn den Konzert- iälen mehr vertreten ist, »nd um desscntinillcn die Herren Pianisten vvn heute gewiß »och manche Schuld clnznlöscn imben. Da war der Konzertgcber also im besten Sinne seines Namens ein Wag'ncr, dem es gelang, den Zuhörer in der freudigen Spannung volle» Gcnicße»« zu erhalten. Die Sonate brachte er in gutem, sicherem Aufbau, schöner Abtönung der dynamischen Grade »nd norzügltchcr Be wältigung der technischen Anforderungen zu Gehör. Chopin folgte mit kleinen Stücken, von denen einige zu robust ge rieten. z» abrupt in ihren z»m glänzenden Abgang ge- stalteten Schlüssen, und weiterhin trug er mit Gewandt- heit und Geschinack eine Reihe non kurzen Tonpocsten zeit- genvssischer Komponisten vor, von denen die erste, eine Rhapsodie »on Mathilde von Krallk. eine Niete war, wäh. ,enb von Theodor Bliimers impressionistischer Reverse, non DebilssyS Minstrels, Nicol»',S Barcarole aus Op. 18 »nd Paul Jüans Vtllanella gefällige mnsikalische Netze auS- gingen. Natürlich fehlte es dem Konzcrlgebcr nicht a» hkez- llchcm Beifall. K. 's* NolkS»Sing-Akadcmi«. Mit dem nagenden Gefühl der, Unzulänglichketi alles irdischen Wesens entläßt uns Beet hoven am Ende seiner >li»>,a solrünni«. Mit dem gleichen I Empfinden stehen wir immer wieder scder noch so vortrcff- lichc» Ausführung des Werkes gegenüber- Dachte der Meister im Ernst selber daran, ob das, was er im Grunde nur für sich selber schrieb, auch ausführbar sei? Seine lebten Instruincntalwcrkc haben mir spielen gelernt. Werden Menschcnstimmen jemals voll bewältigen können, was die Vokalsätze der letzten Periode fordern? Hier stehen wir so hart an der Grenze dcS von Natur auö Möglichen, daß die Unmöglichkeit das Wahrscheinlichere ist. Aber gerade darin liegt für die Aiifsührenden stets ein kategorischer Im- prraliv von gewaltiger Kraft, ei» Ansporn zu unerhörter Hochspannung des Willens und seelischem Auftrieb, ein sittliches Vermächtnis deö großen Menschen »nd Künstlers. Diese Auffassung der „Missa" sprach allenthalben a»S der Ausführung, die am Montag abend in der Städti schen Ausstellungshalle slattsand. Ale im Vorjahre, als daS Werk »um ersten Male auf dem NrbcitSprograinm der Volks - Sing - Akademie erschien, lmben auch diesmal zwei Ausführungen stattgeflinden, dle erste am -Sonntag mir- mittag tn Gegenwart des K»ll»sintntstcrs Dr. Beck. Solisten waren wieder die Künstler unserer Hosoper Ger- trüb Sachse» Nnne-Ltsr n. N o r in a n n, Emil En de rlctn und Rudolf Krattna. DaS Orchester stellte die verstärkte GewerbehauSkapelle mlt Konzertmeister Vöhl mann als Sologeigcr. Allen Mftwirkcnben wußte Io ha »iies Reichert die ihrem Welcn möglichen Höchst, letstungcn zu entlocken und eine Sicherheit zu verleihen, die erste Voraussetzung einer starken Wirkung ist. DaS Beste, mttnyter UrbrrwältiaendeS, leistete der Chor. — Der Ausführung wohnten der Kronprinz »nd Prinz Friedrich Christian bet. —aß— s „Nevrille." Im Leipziger Schauspielhaus erlebte am 4. April die Uraiissühriing „Rcveille", Drayia eines Seeoffizier- tn vier Akten von Richard KUa», einem Schriftsteller schon tn reiferen Jahren, der setzt in Leipzig lebt, nachdem er lange in den deutschen Kolonien tätig gewesen, dem man also so ziemlich Kenntnis de» exotischen »nd SecinannSlebcnS zutrauen darf. Tein scheint so z» sein, ist aber doch nicht ganz so. Wenigsten« l» die Seele eines deutsche» Seeoffiziers und feiner Gattin hat er sich, so sympathisch mlr im übrigen sei» dramatischer Erstling gewesen lst, »»r tinzurelchciid versetzt. Eine T ainr. die vor Liebe krank wird, weil den Gatte» der Berus aus Monate hinaus tn die Ferne treib«, »nd die deshalb von ihm verlangt, er solle zur Landnrnice übertreten, und. da er hierzu sich nicht entschließe» mag, sich von ihm scheiden läßt, um bald darauf einen nngclirbien Verwandle», eine» exotischen Nabob, zu heiraten, der ganz »iibedeuieud ist. wirb man unter den deutschen DecvssiztcrSsrancn schwerlich finden. Ein deutscher Seeoffizier aber, wie dieser Loden v. BranbenselS, der in der Stunde der Gesnhr heimlich, ohne Urlaub, durchs LchiisSscnstrr entichlüvft, »in cm Schäferstündchen mit seiner vormaligen Fra» zu »er bringen, nachdem diese ihn schriftlich vor der Gefahr ae- warnt, und ihm dadurch bewiesen, wie heiß sic ihn »och immer liebt, tst erst recht undenkbar. Das sind zwei wunde Punkte dieses Dramas, aber so bedenklicher Natur, daß dieses dadurch wie ei» Kartenhaus schllcßllch beim ersten Windstost zlisainiiienbricht, well es eben keinen inneren Halt hat. Anerkannt werde» muß aber, daß dieses Werl neben diesen beiden schweren Kai dinalsrhlcr» auch große Vorzüge hat! Wirklich rührend tst ja besonders, wie der Dichter — und ein solcher ist Küas entschieden — dartni. baß alte Liebe nicht rostet und gerade, wen» sie erloschen scheint, erst recht auslndcrl zu Hellen Flammen, mögen diele zuletzt.auch über den Liebenden ziisamincnschlagc». Auch einzelne Charaktere, wie der von Jochen- Vater, dem Admlral, »nd zwei Matrosen von urwüchsiger Komtl, sind trefflich, ja prächtig gezeichnet »nd vv» großer Nalnrwaln- helft Schade nur, daß man letzteres gerade von dcn Haupl- barstellern, dem Liebespaar »nd RvlrS zweitem Gatten, nicht sage» kan». Dle Sprache lst durchweg die des fetn- gebildete» Manne*, poetisch »nd ost »on wahrhaft drama tischer Wucht, so baß man sich nou KliaS »och etwas »er spreche» kann, wenn er einmal glaubhaftere Hauptgestalle» schass». DaS Publikum lah gutmütig über »vrermähnte Hauptschwäche» des Werkes hinweg und spendete reiche» Betfall, der zum guten Teil aber auch der rühmenswerten Regle Direktor Fritz VlehwegS und den Darsteller», be sonders Gertrudc Lnngscldcr, Karl Keßler und Han» Liebelt galt. Pros, Dr. Karl Liegen
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite