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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 28.06.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020628023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902062802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902062802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-06
- Tag1902-06-28
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DveO-nek Nachrichten Sonnatieuv. Iutll >!»«»Ä M» 9i». 170 siotisprotokoU« „ad d„ Obligo-Re»»slo»«vrotok»ll« va» Mär« lS9tz bis zum Juni 1899. Im Protokoll vom 23. Ion» werden bi» Reisen Einer« nach Pan« Laute« und Rußlaud «rwäbnt. ebenso die ^Studienreisen Sachsenröder-, Molker« und Dr Gennschs nach Ungarn und Bosnien und dt, dnd«t -«»achten Erfahrungen in Bezug auf die Ergebnisse der Treberunternehm- >gen ui Vezug auf die trrgeontste der Lreverunternetzm- ungeu Wie Einer aussagt, habe er da« Uuternehmen in Kante«, wo er mit Schmidt zusaininengetrofsen sei. al« ein aus gezeichnetes Werk befunden, von dem drei Viertel in Betrieb loareu und vo« ihm günstig geschildert wurde. — Exner wird daraus ooraehalten, datz nach seinem Briese vom IS Dezen,ber 1899 an Schmidt die französische Gesellschaft in Nantes Kassel um Maschinen dränge, sonst müsse Nantes 1900 den Betrieb einstellen. Exner schildert dann die Gründung der russische« Gesellschaft, dir unorungUch eine deutsch« und dann ein« russische geworden sei und für die die Leipziger Bank d>e Finonziiruna übcrnadm. 5ann schlveble dle ^cdee der Gründung einer englischen Äesell- Ma'l. die die russischen .'litten übernehmen sollte. Die Äründun war zienilich 'eilig. scheiterte aber >m letzten Aiiacudlick dur den Beginn des Burenkrieges Angeklagter Dodel erinnert si genau, daß über die IranSaklion mit der russischen und englischen Seiellscha'l un AufsichtSralh der Leipziger Bank ausführlich ver- dandell und auch über das Programm und die Gutachten der gli'chen sachverständigen Bericht gegeben worden sei ES o. rü beschlossen, diese Gutachten heranzuholen Sachverständiger schlieper weist daran' hin. daß in dieser Sitzung des Auf- ' chlSratbs rum ersten Mal initgetheilt worden sei. daß das Bera- iiann 'che Patent in einem Falle versage und sragt. ob v>e« nicht das vertrauen des AufsuchtsrathS erschüttert habe Dodel uhu aus. das; dies ,iur m einem einzigen Falle vorgekommen das habe aber seui Vertrauen nicht erschüttert. '.Inch Molker nlpti.ig ln BoSluen den denkbar besten Eindruck. Sachverständiger ?altioo sagt auS. das, a>an »n April 1699 bereits von der p. -eli!>Iongke>t der bosnischen Gesellschaft gewutzt habe, während cck>.iei.. obivohl Direklionsratp derselben, keine Kenntuiß davon aehabt babe» wolle 5er Vorsitzende greist aus die Gutschrift vv > Vaeehseln zuruck Schmidt schreibt an Einer am 3. März l>:?9 uub bittet uili nochmalige Verlängerung von LLechseln der Auisichlsraihe Schulze-Dellwig 450000, Schmidts 450 000. Her- luatt» slinips Arnold Sumpf 600000. Schlegel 175000 ! !>d Lno 820 OOO Rcark 5er Vorsitzende fügte hinzu, daß dar- aus dervorgehe. wie Kassel immer »veiler Geld haben wollte. Es kommt dann die Zeit zur Sprache, wo Kassel sich um die Zulassung der suuge» Treberaknen an der Berliner Börse de, mudte In einem vertraulichen Briese Schmidt'S an Gentzich! aol» ii Auguii 1809 wird ein anderer Modus wegen der Wechsel, raisirung a» die AnssichtSräthe in Kassel vorgeschlagen Die leipziger Bank war damit einverstanden daß nicht mehr Kassel, andern die Leipziger Bank direkt aus die Kasseler Aufsichtsräthe anler ausdrücklicher Garantie von Kaiiel tralsirc Es sollte ver- mieden werden, den Zusammenhang von Kassel »nt seinen Aus- nchr-rathen daruilegen In einem Briete Gentzsch s an Schmidt vom 0. September 1898 spricht Gentzich von Ser außergewöhn lichen Hohe. die die lautende Rechnung Kassel« bei der Bank er reicht habe Aus dle'em Briete gehr ferner hervor, daß Gentzsch n alle Transaktionen der Trebergeiellschatt und der Bank ein-s geweiht war Unterm 16 September 1899 spricht Schmidt i» j einem Briete an Geiilpch von ieuier Annäherung an die Firma i ' Hendl ». Ea. in Berlii, behuis Einführung der jungen reveraklien in Berlin Geutzich wenl den Vorschlag, daß die i Leiviiger Bank gemeinsam mit v b Heydt den Prospekt unter zeichne zurück Eruer nahm denielben Standounkt ein. Gentzsch ^ nimm! zügle uh an. dag Schmidt daS Konto der Leipziger Bank! gehc'.mhalten möge, da eS nichi angehe, einem Dritten Einblick dareur ,n gewahren Schmidt verspricht die«; er habe bereits ein Geheimbuch »eben dem offiziellen lausenden Konto der Bank angelegt. 5er Vorsitzende meint dag Gentzsch in all« Pläne ein- geweihl gewesen iei Gentzsch sagt aber, datz alle Briefe, die an schmidi gerichtet worden seien, ihm ihrem Inhalte nach durch das Sekretariat an die Hand gegeben worden seien. — In einem Briete Schmidts an die Leipziger Bank vom Oktober I-V9 sagt Erslerer. datz Kassel zur Vermeidung von Ind skretion Ser Saldo der Bank unterm 16. September mit 7 628 000 Mark ^ eo.i der laufenden Rechnung aut ein Separatkonto übertragen j j werde e e'er 'Vorschlag Kassels fand den Beifall der Leipziger Bank zur Einsetzung eines besonderen Vorschußkontos von 7-<'8l»,0 Mark, da« dazu augetkan war. da« Verhältnis der Tcebergeiellichafr zur Leipziger Bank zu verdunkeln. Wie die j Sachverständigen bestätigen. ist das Konto zweifellos angelegt worden, um daS Bankhaus v d Heydt zu täuschen. Im November l-RO theilte Schmidt mir. datz die Deutsche Bank gegen Eruer euie Abneigung hgbe. obwohl Exner von on hier che Ban aus nicht feindlich gegen ihn gewesen, vielleicht verstimmt, daß die Leipziger Bank nutzt alle Geschockte mit ihr machte. Das Auisichts- l raiusprotokoll vom Ii» November 1899 bernkrt die grotzeni EligagementS n Kavel und weist auf das Ge'ammtverzeichnitz aller Engagements m l der Trebergeseilschast hin. Mit dem I Kreditgeben solle aufgebort und das Konto reduzirt werden Der > Aufsichrsratll und die Direktion gelangt z» der Einsicht, datz man. nicht mehr zurück könne Morgen 9 Uhr Fortsetzung. —' Ans den amtlichen Beka » n lmachungc n. Vom j 00 Juni ab werden die D ü r erst r a tz e. zwilchen der Winlrr- gartrn- und Slevlianienstratze. sowie die Verdindu»gSittatze an der Bürgerwiese, zwischen der Zinzendors- und LütNchau- etiiichlies;lich der ^stratzenkreure Zinzendorf- n»d Lüttichau- 'Iratze eriiichlielllich der Stratzenkreuze , »sratze. wegen Umvslaslening auf die Tauer der Arbeiten snr den Fahr- und Reilverkehr gesperrt. — Mit dem Haupiichleusenban in der H e r k u l e§ st r a tz e in Vorstadt Gruna. zwischen der Beil- uiid Lmdeiiitratze. »oll am lO. Juli begonnen werden —* In diBen Tagen sind an öffentlichen Zahlstellen falsche -> w e i m a r k ü ck e angehalten worden. Die Falsifikate tragen das Munzzeichen 5 und das Bildmg des Königs Earl von Vurriemderg und sind an der bleiernen Farbe kenntlich, im Uebrigen aber »ehr gut ausgefübrt; ebenso sind noch viele öster- in Sach'en Mer geschichtlich zu denken vermag h zu denken vermag, der wird dieses Tenkmal ebenw wenig durch Ausbau beseitigt haben wollen, wie l wo., die ckeugiiisse von Meluc s' Mordbrennereien in Heidelberg! beie-ihK haben will Alio geschichtliche Grunde sprechen nicht für! deii Ausbau der Tkürme. eS sei denn sür die Katholiken und Tie.! denen daran liegt, die vorresormatoniche kirchliche Verfassung in chrem Glanze un'erem Volke vor Augen zu führen. In es nun eine künstlerische Rolhwcndigkeit, die Tllürme! auszubauen ^ Roch streiten die Fachleute über die rechte Form, ii der dies geschehen könne Eines lellrt ihr Streit deutlich: Sichere Grnndlagen dafür, wie man die Thürme >m Sinne der alten Menler richtig ails'nkrcn könne sind bisher nicht herbei. aesckia'N worden ES soll also nicht dos alte Merk nach altem Plan vollendet werden wie n> Ulm oder Köln, sondert, ein moderner Meister »oll schaffen. waS moderne Bauherren sür ge- fällig erklären. Run ist es wohl erlaubt, zu fragen: Wenn ein ckier 5l,»rm gebaut werden soll, wozu ihn au' die alten Stümpfe etzen ^ Welchen Werth hat es. zwecklose Dhürme zu erbauen, wenn die'e nicht einmal dazu da sind, das alte Bild m seiner Ursprünglichkeit herzustellen? Und das mit riesigen Kosten! Es und anderthalb Millionen aufgebracht worden, freilich nicht aus Mitteln einer Liebest!,ntigkeü. nicht aus Ovsergaben. sondern durch Spekulation aus die Soielleidenschost. durch Lotterie! Man bat vernommen, datz diese Lotterie besonders am Rhein, bei den katyo- li'chen Arbeitern „gegangen' ist. Das Geld würde, sachgemäß '„gelegt, iährlich 50 »M» Mark Zinsen geben. Sind die Dom- illürme länrltch 50 00N Mark werth ? Auch nach der ideellen Seite genommen? Würden vic'e Zinsen wirklich in protestantischem Sinne und für wirklich ernste .Kunstzwecke verwendet — welckx Fülle von Segen könnte in die setzt ott so öde stehenden Kirchen oes Landes getragen werden! Wie könnte für eine Bertlesung, Verinnerlichung des künstlerischen Schaffens gesorgt, wie den Gemeinden die Gotteshäuser wohnlich und lieb gemacht werden! W>e könnten so viel« geschickte Künstlerhände dahin gesührt wer den. den ernststen Ausgaben der religiösen Kunst sich zuzuwenden, di« letzt den Markt mit leichter Maare zu überschwemmen durch we Roth de« Lebens gezwungen sind! Man frag« die Künstler selbst! Wer erhofft eine künstlerische Förderung au« dem Turmbau ? So rufen wir denn Jenen, die di« Macht dazu haben, in letzter Stund« zu: E« ist rin im Grund- vlan verfehltes Werk, das ihr beginnt! Hobt protestantische Kraft genug, den Jrrlhum einzugesteben, ehe er endgiltig begangen ist! Verzichlci auf den zwecklos«», kirchlich und künstlerisch werthlosen ÄuLau der TomtkL-nou.1 8! hnW'M rch aber, sodatz nur Bewuhtlvslgkeit «tntrat. — I« der Aonnser Mnntz, Nachmittag zwei ohne jede Beseitigung >«d« Brrttmtplanken »un. Ein vorübergehendes, dche» wurd, getrufsen. nlHergerisfen und r« eglitt , . . g a« Hint»topse. — «us der Uhlaadsttntze stürzt, am D»»n««aa Rachmlttag «in 3 Jahr« alte« Mädchen von einem Balkon de« dritten Obergeschosse« i« de« Hof hinab und trug einen UntmOchntkelLruch und e»n« verletzuna am Kopse dovom — In «ine« Hausflur de» Grün« Straße versturd gestern Nachmittag «in 53 Jahre alte, Arbeit,r infolge eine« Herz. jchlag«. 17'6w«i Feueralarme rtrfe« di« yeuerpmdr «ftern Abend in der 9 «tunde nach Markgrasenftkatz« A und tt> der 10 «tunde nach dem Hauke Aiegelsttatze St In beiden Aälle» bandelte eS sich um Studenbrä„de. von denen de« erste« duich gut den Fußboden ge'chütteten noch beißen Glühstoss und der andere durch »ine boabgefallene brennend« Petrvleumloinpe entstunden war Ter «schade,, war. da die Brände bald bemerkt wurden, und von de» Bewohnern schnell unterdrückt werde» konnten, nicht «rbeblich. Die Feuerwehr hatte nicht mehr uörhig. einziigreifen Am 20. Juni seien« in der Zuckerwaarensadrik von E Staudigel die Arbeiterin Iran Tbekla Hasche ihr 20jährige« Ar deitszubiläum und wurde bei dieser Gelegenheit, wie üblich, vom Chef des Hauses mit einer Prämie von 200 Mark beschenk» Das gleiche Fest steht in diesem Jahre noch mehreren ältere» Arbeiterinnen bevor. —'Hauvtderdandlung vor dem Schwurgericht« während der vierten Sitzungsperiode. Ti eng tag. 1. Juti, Vorm. 9 Uhr, gegen den Hondlungsgedilsr» Herrn. Aitd. Ott auS Dresden wegen Unterschlagung und Urkundrutälichung: — Mittwoch, 2 I)uli. Vorm. 9 Udr. gegen den Eiaarrrn- machrr Karl Gottl Stealich arrs Oberottendvrt wegen Münzver« drrchenS: Bonn llV-, Uhr gegen de» Hau»dlrner Fried Arw Landgraf auS Burgstädt wegen Meineides: -Donnerstag. 3 Juli. Vorm 9 Ubr. gegen die Schlossrr-frau Bertha Marte Leopold geb «Ireller aus Hartha, die ledige Nähr,ln Martha Emma Elisabeth Srblawack auS Dresden, die Hnnda>deite»-srau Alwine Zeilrr aeb Graf aus Schwarzwold, die Feucrmannstrou Marie Pauline Posrdau geb Schreiber aus Dresden, die Wrichen- stellerStrau Lina Auguste NaSvnla geb Winkler aus Welschhutr wegen Verbrechens gegen das keimende Leben und wegen Bribilfe zu vieiem Verbrechen : — F reitag. 4 Juli. Borm 9 Uhr. argen den Schuhmacher Rick Rud Hrm Zukunst auS Frrtdurg t. T«)l. wegen Brandstiftung und PersicheiungsdetrugeS: Vorm ll>', Uhr. gegen den Wiithschastsgehilsen Friedrich Max .Kluge aus Grün berg wegen Meineides: — Sonnabend. 5 Juli. Vorm. 9 Uhr. gegen den Station-Verwalter Rob Herrn Schollig aus Markersbach wegen Unterschlagung: Vorm 10 Udr. gegen den Haiida,beiter Inrd Franz Otto Hartmann au- Stolzendain ivegen Sittlichkrit-oerdrechrn: — Montag. 7 Iull, Vorm 9 Ubr. gegen die vormalige MSdelhändlerin Marie Agnes Vröschold ans Burg'tädt. den Kausman» Ddrov. Fried. Rud. Piüschold aus DiethenSdvii und den Mödelhändler Ernst Emil Baum auS Ehrmnttz wegen betrügerischen Bankerults. Beidilsr zu ivlchem und Unteischlaguna: — Dienstag. 8. Juli. Vorm. 9 Ubr. gegen die Arbeiter-sran Auguste Seima Römer geb Lindner aus Mittwklda, die Lodnwäfcherin Marie vrrebel Knietzick ard Franz« ans Dresden, die Answärterin Bertba Marie ve,w Lösström grd Raichke aus Kamitz, die Beiläuferin Meta Margarethe Biering aus Dresden, den Konditor Aua. Bernd Fridolin Becker nuS Vacha, die Köchin Emma Antonie Bumke au- Langendreer, den Buch» dalter Jul Alfr Granert auS Miltitz-Roitzichen und den Kondltor- gehilfen Erich Ludwig aus Bräun-dort wegen Bekbrrchrns argen dus keimende Leben und Beibilfe dazu: —Mittwoch, 9 Juli. Vorm 9 Uhr. gegen die Arbeiterin Mari« Pauline grich Müller aeb. Wartich aus Wittichenau wegen vollendeter und versuchter Brandstiftung in eindeirlichem Zntammenuefsen mit vollendetem > und vr,luchtem BersichrrungSbelrlia. — Den Vorsitz wird Herr Landgerichtsdirrkto, Odrriustizratd Exner führen. —* Oberlande sAericht. Im Mai v. I. war das Städtchen Strehla in grotzer Aufregung: Zu einem Gefellschasts- vergnügen war ein fremder Gast erschienen, «in lunger Arzt, und schleunigst wußte Frau Fama. d. b. sämmtliche klatschsüchtigen Zungen des Städtchens, zu vermelden, der Gast werde dle Slief- tochter des Bürgermeisters zum Altar führen. Das durste nicht sein: kurze Zeit daraus erhielt der Vater jenes jungen Arztes einen anonymen Brief ver an der Braut in sp« kein gutes Haar ließ, sie in sittlicher Hinscht arg beschuldigte und auch schwere 'Beleidigungen gegen den Bürgermeister und «inen anderen Herrn enthalt. Da der Bürgermeister mO dem Postassistenten Wiesener in Strehla auf sehr gespanntem Fuße stand, vermuthete er die Bries'chreiberin in der Ehefrau Wiesener's, und die drei Be leidigten erhoben Klage gegen die Frau, die denn auch vom Schöffengericht Riesa auf Grund der Gutachten mehrerer Schreib- iachoerstandiacn zu 2 Monaten Gesängniß verurtheilt wurde. Las hiesige Landgericht verwarf seiner Zeit die von der Wiesener eingelegte Berufung und auch das Lderlandesgericht bestätigte das Unheil. —* Amtsgericht. Die 50jährige Arbeiterin Auguste Wilhelmine Petzold verw Gutschlick geb Kretzichmar beleidigte am 27 Avril eine» zur Stiftung von Ruhe in ihre Wohnung gerufe nen Gendarmen Die Angeklagte ist zwei Mal wegen Wider» stands vorbestraft Diesmal erhält sie 3 Monate Gefäugniß. — Den 4S Jahre alten Arbeiter Gustav Adolf Uhlemann. der mit seiner zahlreichen Familie in mißliche BermögenSverhällnitse ge» rniben war und um Armenunterftützung o»hielt, suchte am 18 Mär, ein Beauftragter de- Obmanns des städtischen rlnnen- pslegeroereins in seiner Wohnung auf. um sich von den Verhält nissen des Rachsuchenden durch Augenfchein zu üb«t,eugen. D« Prüfer fand die Familie unterstützungsbedürftig und berichtete auch demgemäß. II hatte bei der unleneduna irboch gegen oen in seiner Wohnung Erschienenen belrtdigrnd« Red« 7. un» «8m t« bau«. X Dänisches UBch. Dsr Kaiser bat, wi, berstt» glgnd ä l» »uiu» der Marine gest irre« Kamerad,» von der inglischrn Marin,.gewacht bat. «r von England " Der Befehl de« Kaisers wurde von den i» Hasen dir Absicht ausgesprochen, fall« eine unmitielbare Gefahr sür König Eduard vorläge. sofort nach London zu kommen. Prinz Heinnch telearaphi««, daß die« n'cht der Fall sei und der Kaiser ans dem Lausenden gehalten werden würde. Uebrr da« persönlich« Regiment veröffentlichen " Ml die „Hamb. Nachr * «men Artikel von „sreikonservativer Beit«' au« Berlin. Zunächst wird dann aus d'e Eresetder Husaren- geschickte Bezug genommen und dazu bemerkt, die Sack« werde zwar dem Kr,egsm>oister einige allerdings nicht unverdiente »n- angenrbme Stunden bereiten, aber mit der Ablehnung de, bezüg lichen Forderung >m Reichstag «ndigeü. Eigenttich mußte schon daS Reichsschatzamt «in entscheidendes Veto einleaen, allem das ei bei der Schwäche der Position dieser Erntralstellr selbst bei Io ebenso wenig «in« Ab- chlechter Finanzlage nicht zu erwarten, ebenso zu erwarten, ebenso wema eine Ab- «tzuaa >m BundeSroth. Ungleich größer sei aber die somvto- raange«: .Er mahnt fast an di« Eelbst- mattjche Bedeutung de« Boraai ^ Herrlichkeit der großen preutzischen Könige d«S 18. Jahrhunderts Seitdem aber ist schon der Umsanader Staatsgeschäste viel «u lehr gewachsen, al» daß selbst ein Mann von der Größe jener beiden großen Herrscher hier noch da« Einzeln» so übersehen könnt«, wi» die« zur Führung ihre« persoiüichen Regiment« uner- läßlich war. Bor Allem aber lebe» wir nicht mehr im absoluten Staate und da« persönliche Regiment de« Herrscher« ist nicht nur durch d»e verfassungsmäßigen Rechte der Vollsoeuretung de- schrankt, sondern auch an die Mitwirkung selbstständig verant- wortUcher Minister gebunden Di« Rechte der Volksvertretung mögen oitmal« als lästig« Schranken empfunden werden, ft« find bisher aber noch immer beachttt worden, auch dann, wenn e« sich um die Ablehnung von besonder« lebhaft «mpsundenen Wünschen handelte. Da« wird auch hier der Fall« sein, wenn der Reichstag in die Lage kommen sollte, die Verlegung eine« Husarenregiments nach Lreftld abzulehnen. Dagegen ist ein planmäßiges Be streben unverkennbar, jene zweit« Schrank, de« persönlichen Regi ments zu beseitigen Kaiser Wilhelm ll. sieht in seinen oerant. wörtlichen Röthen im Reiche und in Preußen anscheinend allein ausführende Organ« seine- Willens. Da« böse Wort vom «Hand langer" spiegelt wohl durchaus richtig seine Auffassung von der Stellung de« Monarchen zu seinen Ministern «meder. Wie schr einer Aeußrrung hervor, welche rin unlängst verstorbener hoher Staatsbeamter gelegentlich einer der parlamentarischen Avcnv« diese« Jahre« gethan hat. Er meinte, daß Herrn von MiquelS Rücktritt nicht sowohl wegen der Kanalsraae. sondern deshalb herbeiaeführt worden sei, weil er versucht Hab«, im Ginne ferner politischen Verantwortlichkeit die Entscheidungen de« Kaiser» zu beeinflussen. D'e R äüiakeit der Version kann dahinacslelli bleiben, sie ist aber ledensall« für die Stimmung in obersten Kreisen der Beamtenschaft bezeichnend Unter dem hier in Rede stehenden Gesichtspunkte gewinnt auch di« zunehmend« Milttariftr- ung des preußischen Staatsministeriums ein« besondere, aber keineswegs unbedenkliche Bedeutung. Früher repräsentirtr allein der Kriegsmlnistrr da« militärische Element im Staattmimsterium Sei» der Staatssekretär im Reichsmarineamt Mitglied de« Staats- Ministeriums und da« Landwlrtbschast«. und Arbeit-Ministerium besetzt sind, gehören dem StaatS- mit Generalen außer Dienst Ministerium nachgerade vier Männer an, welche erzogen und ge wohnt sind. Willensäußerungen de« obersten Kriegsherrn gegen über mit den Sporen zusammenzuschlaaen und zu sagen: „Zu befehlen, Euer Majestät." ES gehört schon «ine große Selbst ständigkeit und Stärke des Charakters und ein hohe« Maß von Pslichtbewußtsein dazu, sich von dieser dem Soldaten in Blut und Fleisch übergezangenen Anschauung in Bezug auf die Stellung zum Herrscher so vollständig zu befreien, wie die« zur Wahr nehmung des Amtes eine« selbstständig politischen Berather« noth- wendip ist. zumal offenbar das Gege»the>l erwartet wird. Dir letzte Minislerernennung, bei der eS sich um «in Ressort von der uerarößten Bedeutung handelt, verdient daher auch unter diese« Gesichtsvunkir besondere Beachtung. " ' Da» " " über^do« Befinden König . . a halte sich nunmehr dagegen zu verantworten. Strafantra «braucht und der aber nach ber^Ent- alb 12 Uhr ausgegebrne duardS lautet: „Der König bracht« den Dag recht, gut bei aufrechterhaltenem Aräftezusi ijck. ulletin önig va- Nahrung, die sorgsam verabreicht wirb, kehrt »essin Karl von «sa aa hätte ach wtid Oester- der Voisiand des städtischen Armenamte« ichVduiig des Gerichts nicht dazu berechtigt war: der Antra vielmehr vom Oberbürgermeister ausarhen müssen. Hierna der Angeklagte freigeiprochen. — Der 28 Jahre alte . reicher Wilhelm RegelSburg wird wegen W'drrstandS ,» 2 Wochen Geränaniß verurtheilt. die als verbüßt gelten. — Einen derben Reinfall erlebte daS 17jähriae Dienstmädchen Emilie Jda Petzold aus Lommatzsch. Die Angeklagte fand am 24. Mai auf dem Pirnaischen Platze eine Hundertmork-Blüch«: flugs be- mubte sie sich, das wenhlose Papier al- Banknote an den Mann zu bringen. Sie ging in «in nahegelegeneS Geschäft, kaufte dort sür 37 Pfennige Cyocolade und gab dabei die Vlüthe in Zahlung Dieser Versuch war jedoch so plump, daß man di« Manipulation der P. sofort erkannte und sie sestnahm. DaS gerichtliche Nach spiel wegen Betrugsoersnchs klingt in 1 Monat Gesängniß au«. Die Angeklagte wird weiter beschuldigt, da« Arbeitsbuch ihrer um Zwei Jahre älteren Schwester zu ihrer Legitimation benutzt zu haben: sie änderte das darin angegebene Geburtsjahr von 1883 in 1885 um. Hierfür erhält sie zwei Tag« Hast. — Da« A Jahre alte, des Oesleren vorbestrafte Tlensimädchcn Anna Marie Rojatie Pichotta aus Tharandt erhielt Anfang diese« Monat» von ihrer cnsiherrm 3 Mark zur Besorgung eine« Einkauf«. Sie schickte ' Auftrages an unter Mitnahme eine» es und Regenschirme«, kehrte aber chirin will die Angeklagte, die sich höchst vorlaut benimmt, weshalb das Gericht sie während der Dernehm- ung der Zeugin, der sie wiederholt ins Wort fällt, abtreten läßt, in Gedanken an einem ihr nicht mehr erinnerlichen Orte stellen gelassen unv sich nicht angceigaet haben. Für di« Zurück» beyaltuna de» Geldes und de» Korbes wird aus zwei Monat« Gcfängmß erkannt. — Der 19jährige Arbeiter Turt Oswald Stübner machte kürzlich in einer hiesigen Weinstube eine Zech« von 1 Mark, verfugte aber nur über eine Baarschaft von 87 Pfennig«. ES erfolgte seine Festnahme wegen Zechbetrug»; dieser widersetzte er sich und zertrümmert, sin Lokal «in» Scheib« im Werih« von etwa 60 Mark, vom Zechbetrug und der Sach», beschädig«», wird St. freigelvrochen. da ihm nicht »u »tderleaen ist, daß er geglaubt hatte, fern Begleiter, der ihn später freilich im Stich gelassen Hab«, werde für seine Zeche aufkommen. Ebenso, fehlt der Nachweis für die absichtliche Zertrümmerung d«r> scheibe Im Uebrigen wird Stübner zu sechs Bachen ängntß und drei Laae» Bast vernrtveilt. i kurze Ze ehe». Die Prinzessin Viktoria und die «mark unternahmen Nachmittag« eine Spazierfahrt. Di« Königin blieb im Palast. — Die Londoner Blätter vermeiden e« durchweg, di« Nachrichten über den König pessimistisch zu utter- vrrtiren ^St. Jame» Gazette" erfährt, da« Befinde» de« König- Habe sich m den letzten zwölf Stunden wesenllich gebessert. Der zweiten Nacht nach der Operation Hab« man mit Bangem rnl- aegengesehen. weil ft« die kritischst« Periode der Krankheit sei. Aber dle sanguinischsten Hoffnungen seien übertroffru. Wenn nicht wider Erwarten Bauchfellentzündung eintritt, dürfte Montag oder Dienstag die Lebensgefahr gehoben sein. Temperatur und Pul« seien normal. Bon maßgebender Seite bemüht man sich jetzt nach Kräften, den immer entschiedener auftreteade« Ge rüchten. daß der König an Kreb» leide, entgegen zu treten. Augenscheinlich auf Grund von Informationen, die au« dem könig- lichrn Krankenzimmer stammen, schreiben die „Times" an leitender Stelle, die Arrzte de» König« haben in ihren Bulletin« Me« ge sagt. wa« über den Zustand de« König« gesagt werden könne und haben die Lage weder günstiger, noch bedrohlicher dargesiellt. al« sie ist. Besonnene werden deshalb all« ander« lautenden Ge rüchte unbeachtet lassen und sich allein aus die amtlichen Bulletin« der Leibärzte verlassen. Emen günstigen Rückschluß auf da« Befinden de« König« gestattet ferner dt« Thatsachr. baß er in längerer Unterredung mit de« Prinzen von Wales in der Lag« war. darauf zu bestehen, daß znr möglichsten Verringerung der allgemein großen Enttäuschung nicht allein die Speisung der halben Million Armer, sondern auch die Veröffentlichung der Orden«- und Auszeichnung«-Lsste trotz seiner Erkrankung vor- genommen ^ XTBri» Victoria von von London na Victoria
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