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Dresdner Nachrichten : 03.03.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-03-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191903039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19190303
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19190303
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1919
- Monat1919-03
- Tag1919-03-03
- Monat1919-03
- Jahr1919
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- Dresdner Nachrichten : 03.03.1919
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k tz Bare» Boden fallen. Man wird sich anf unS verlassen kvn. «rn. La- deutsche Saterland Hurra!" Markig vrauste der 2!uf dreimal über den Platz. Dann rückte» unsere Afrikaner unter de» »klängen -er Kapelle nach den Quartieren ab, die die Bürger -er Stadl Berlin den Tapferen bereitet batten. Unsere Osiasrikmier über ihre» Kampf. General von Lcliow-Vorbeck siebt sehr frisch und weiter» gebräunt aus: man merkt ihm von de» groben Strapazen nichr viel an. Die Offiziere erzävlen, -atz sie der Waisen still fr and sehr Überrascht habe, da sie gerade bei sehr erfolgreichen Operationen waren. Die »kriegslivrung Nabe alle Formen des Guerillakriege» an» genommen, wobei besonder» die Größe des Gelände» viele Schivlerigkeiten verursachte. Mit Munition sei die Truppe stets reich versorgt gewesen, da eS gelungen sei, von anbei» »er einige Male da» notwendige Material herbei- »schassen. Wenn die Munition aufgebraucht gewesen sei, hätte ein neuer Erovcrungözug unternommen werde» müssen, wobei e» stet» gelungen sei, Massen und Munition r.m.t den Engländern zu erbeuten. Die Engländer batten in jeder Weise die Zivilbevölkerung rück sichtslos beraubt. Sie hätten sich zunächst *an die Klaviere gemacht und nach Geld oder Wertsachen in den Gärten nachgcgraben. Die Zivilpersonen sind anberordentlich zu bedauern, da sie nichts von i h r e m H a v u n d G u t haben retten können und «u» mittellos nach Deutsch, fand zurückkeßren. A-rirsurqe für die Koionialdentscheu. Man schreibt unS: tNeneral von Lettow-Borbeck hat mit seinen Getreuen deutschen Boden betreten. An festlichen Empfangen wird eS den Tapferen nicht fehlen. Aber für viele ist die Rück- kehr in die Heimat mit schweren Sorgen für die Zukunst verbunden. Sie haben zum grössten Teil ihren gesamte» Besitz in der Kolonie verlassen müssen und für immer vcr- loren. AuS diesem Grunde wendet sich die Deutsche Land wirtschafts-Gesellschaft an die Landwirte mit der Bitte, den heimkehrenden Kolonialdeutschen zu helfen. In erster Linie kommt In Betracht, den aus der Ferne znrückkebrendcn Erliolungk-bedttrst'gen möglichst gastsreie Unterkunft und Verpflegung sür einige Wochen auf dem Lande zu gewähren, damit sie wieder an Körper und Geist gesunden und den Kamps nmS Dasein mit frischem Mut ansnehmen können. Weiler wäre es sehr erwünscht, wenn Landwirte bei der Besetzung von D e a m t e n st c 11 c n nnd bei der Auswahl von anderen Arbeitskräften unsere Ostasrikaner berücksichtigten. den Konsulat»kuri«r über di« Grenze zu bringen. Gr wird außerdem beschuldigt, «ine Beamtin de» tschecho slowakischen PressedureauS bestochen uud dad auf diese Weise in seine Hände gefallen« Nachrtchteninaterial Wiener Depeschen» agenturcn und Prager deutschen Blättern mitget«ilt zu haben. Auch mehrere Freunde Schwab- sollen verhaftet worden sein. Berlin. 2. März. Da» Ergebnis der Untersuchung in der Angelegenheit de» Bizekoaiul» Schwa- läßt bereits setzt erkennen, daß bl« Presse verschiedener Länder Hand» lungen Nachgeordneter Stellen auf da» Auswärtige Amt abzuschieben sucht. Die llnterlnchung nimmt ihren Fort« > gang. Der bi»herige Stand der Angelegenheit läßt er warten. daß voran-sicht ltch in den Beziehungen > zwischen dem Deutschen Reich und dem tschecho-slowaktschr» Staat keine Aenberung eintrrten wird. Brvckdorsi'Aairtzau über den Anschluß Deutsch-Sesterrelchs. Berlin. 1. März. ReichSminister Graf Vrockdorff» Rantzau äußerte einem Vertreter des Wiener Telcgr.» Korr.-BureauS gegenüber u. a. folgendes: Sie werden be merkt haben, mit welcher Genugtuung di« Anwesenheit des SraaksserrelärS Bauer in Berlin durch die deutsche Oessenilichkeit begrüßt worden ist. Der Gedanke der Zu- sommeugchörigkeit wird sich verwirklichen. Als Präsident " Wilson feine 14 Punkte veröffentlichte und die Revolution den Zerfall der Doppelmonarchie zur Folge hatte, mutzte sich jeder darüber klar sein, daß wir nach dem Sclbstbestim- ^ mungsrechte der Völker das Recht hatten, uns wieder zu ^ vereinigen. Wenn einmal das Nationalitätenprinzip als oberster Grundsatz aufgestellt worden ist. darf cs für die deutsche Nationalität keine Ausnahme geben. Falls diese Einigung nutzbringend sein soll, müssen sich beide Teile S ineinander schicken, wie in einer guten Ehe. Keiner darf «Z seine Eigenart verlieren. Wir müssen uns verstehen lernen. L—Keiner darf den anderen Ubervoricilen. Wir sehen mit L A llv-tcn Erwartungen ans die große gemeinsame Arbeit und S-« werden die Schwierigkeiten überwinden können. « s? Konferenz der denksch-öfterreichischen ArbekterrSle. tz o» Wien, 2. März. Gestern trat die N e i ch s k o n s e r e n z » - der Arbeiterräte Deutsch-Oesterreichs zusam- tz « men. Es waren 187 Delegierte erschienen. Ueber den x « ersten Punk: der Tagesordnung: „Die politische Lage der «A Arbeiterklasse" referierte Seitz und sagte u. a.: Wenn wir »N heute das Volk zur Arbeit ausrusen, um die Menschheit vor Hunger und Arbeitslosigkeit zu retten, können wir es nicht durch Zwang, sondern nur, wenn wir die Herzen und Geister gewinnen. In der Debatte betonten mehrere Ned- ^ ncr die Notwendigkeit einer schnelleren Sozialisierung. . Die Wahlen zur „ngarifchen Nationalversammlung. E Budapest. 2. März. Dem vom Ministerrat gebilligten tk Wahlgesetz zufolge wird da» Gebiet des ganzen Landes in 4 8 Bezirke cingeteilt, welche insgesamt 418 Abge ordnete in die Nationalversammlung entsen den. Mit Rücksicht auf die feindliche Besetzung werden nur 286 Abgeordnete gewählt werden können. Die Wahlen finden am 16. April statt: die Nationalversammlung tritt am 20. April zusammen. Die Mandate laufen zwei Jahre. Sin devtich'tschekdischer KorrM. Wien, 1. März. Wie hiesigen Blättern aus Prag ge meldet wird, wurde der dem ehemaligen Prager deutschen Konsulat als Bizckonsul zugeteilte Beamte des Berliner Auswärtigen Amtes Dr. Paul Schwab gestern unter der Beschuldigung verhaftet, daß er versucht haben soll, Agitationsschriften zur LoSreißung Deutsch-Böh mens vom t s che ch o-slowakischen Staate durch Schweloesutter Ar drxtlchr llrieeeiesam«». verli», 2. März. In Skr. 1208 der Pariser Zeitung »L'Oeuvre" befindet sich folgender Artikel: Wer kauft gefangene Boche»? Trotz der bereits ergangenen Warnungen fahren die deut schen und österreichischen Gefangenen fort, das Lplll- wasser für di« Schwein« und die Neste anf den Tellern zu sammeln, besonder» zur Essenszeit in den Küchen nnd auch tu den MannschastSbaracken. Ich bitte die FormationSkommair- dantcn, in strenger Weise über die Ablieferung des Spülwasser» für dir Schweine zu wachen. Falls ble Gefangenen in bISbectger Weise sortfahren, werbe ich mich genötigt leben, eine Anzahl der Schweine zu verkaufen, was einen groben Verlust für die Ver pflegung der Kompagnie darstellea würde, usw.... Die Ernährung der deutschen Kriegsgefangenen im Lager EercotteS scheint danach sehr schlecht und ungenügend zu sein, daß dies« von Hunger geplagten Menschen ge» zwangen sind, sich die als Schweinesutier bestimmten Küchenabfälle zu ihrer Sättigung geben zu lassen. Die von General Nudant mehrfach betonte Ansicht, daß die deutschen Kriegsgefangenen in Frankreich gut ernährt und verpflegt würden, dürste demnach für das Ccrcottes-Lager jedenfalls nicht zutressen.— Diesen Artikel mit dem daran geknüpften Kommentar hat die deutsche Unterkommis sion für Kriegsgefangene in Spa der sranzöstschcn Kommission in Form einer Note überreicht. Sie hat ge beten. festzustellen, ob der oben wiedergegebene Befehl tat- sächlich erlassen wurde, und zutreffendenfalls ersucht, hin sichtlich der Ernährung für Abhilfe zu sorgen. ikrlffmmg der llobmg« Lmlesvrrlammlmg. Koburg, 1. März. In dem festlich geschmückte» Land- tagssitzungssaak in Koburg wurde heute die gesetzgebende Sandesvcrsammlung für den freien Volksstaat Koburg eröffnet. Namen» des Vollzugsausschusses keS A.- und G.-RateS sprach Abgeordneter Stcgncr. namens des Ministeriums Dr. Onarck. Dr. Ouarck stellre in einem Handschreiben sein Amt der LandrSversamrnlung zur Ver fügung, erklärte aber» die Geschäfte weiter zu führen, nach dem er di« Landesversammlung darum ersucht hatte. Zum ersten Präsidenten wurde der sozialdemokratisch: Abgeord nete Kirchner gewählt, zum Vizepräsidenten Abgeord neter Arnold. Cs wurde ferner ein von der iozialdrmo- krattschen Fraktion «ingegangener Protest angenommen, welcher gegen die Fortführung der Blockade nnd das wei tere Festhalten der Kriegsgefangenen protestiert. Tie NrmbhSngisierr in der prentzischrn Landes» Versammlung. Berlin» 2. März. Die Fraktion der Unab hängigen Sozialdemokraten der verfassung gebenden preußischen LandeSvcrsammlung hat sich heute konstituiert und zum 1. Vorsitzenden den Genossen Adolf Hofsmann, zum 2. Vorsitzenden Len Genossen Kurt Noseiifeld, zum Schriftführer den Genossen Stoecker und zur Kassiererin dte Genossin Arendsee gewählt. Keine Gemeinschaft mit Mördern. München, 2. März. Die Fraktionen und Konnnifsioncn üeS Rätekong resses habe« gestern die 88 Mitglieder -eS Aktionsausschusses gewählt. Die Mehrheit»- sozta listen gaben dabei die Erklärung ab. daß sie im Aktionsausschuß nicht Mitarbeiten könnten, wenn ihm Mitglieder de» revolutionären Arbetterrate» an geboren. Spartakus anf dem KriegSpfade. Frankfnrt a. M., 2. März. Die „Franks. Zig/ meldet aus Kassel: In B a d W i l d u n g e n ist eine Schar Spar takisten in 20 Panzerautvs auS dem Westfälischen eingetrossen. Sie sollen sich angeblich auf der Reise über Marburg nach der Gegend von Frankfurt a. M. befindest. Polnisch-ukrainische FrledeuSverhandlnngen. Wien, 1. Marz. Auf Grund einer Besprechung zwischen dem Oberkommandanten der wcstukrainischen Armee, General Pewlanlo, und der Enteutekommtssion in Stanis- lau wurde am 28. Februar ein vorläufiger Waffen, st illftand abgeschlossen. Danach seien in Lemberg in Anwesenheit der Ententekommission polnisch-ukratnische Friedensverhandlungen zu führen. Während der Dauer der Verhandlungen, die am 28. Februar begonnen haben, übernimmt dte Ententekommisston die Ueberwachnng der beiden kriegführenden Parteien. Seitlicher md SSchftscher. Die Armeekorps-Uolda»«nrSle Sachs««» s«rd«r« beschleunigte Demobilmachung. Gestern. Sonntag, fand im Bolk-Hause zu Dresden eine Konferenz der Armeekorps-Soldatanräte de» 12. und IS. Sächsischen Armeekorps statt, an der a»ch der Minister für Militärwesen tetlnahm. Die Konferenz beschäftigt« sich mit der Frag« der Demobtlisa. tion und nahm nach au-gte-tger Aussprache el»stimmig folgende Entschließung an: „Die Konferenz fordert dte belchleuufgte rest» lose Demobtlisierung de» ledigen Heere» und nimmt Keuntntö davon, daß auch da» Ministerium für Mi» l'.tärivesea da» gleiche Bestreben hat. Zu dieser restlosen Auflösung gehört auch da» gleichzeitig burchznführende Ausscheiden der Offiziere au» der Armee. Dt« Ko«, ferenz erwartet, baß der Erlas, de» Minister» für Militär, wesen betr. die Entlassung der z. D., der a. D. und der jungen Offiziere beschleunigt durchgeführt wird und diese Offiziere bi» »um IS. März ihren Abschied nehmen. Hierüber wird gefordert, daß in den allernächsten Tagen eine Verfügung erscheint, die klar den Tag zum Ausdruck bringt, an dem die Demobilisation des aktiven Osfizierkorpö beginnen soll, ferner aber auch den Tag, an dem die Demobilmachung der Offiziere beendet sein muß. Auch von den älteren Offizieren, die nicht mit Vorteil Ber» Wendung finden können, wird erwartet, daß sie beschleu» nigt ihren Abschied nehmen und baß das Ministerium für Militürwesen eingretst, fall» dieser Erwartung nicht «nt- sprachen wird." Kommunistisch- Aufforderuug zum «cneralstreft . in Dresden. Eine Volksversammlung, zu der die Kommunl» stischc Partei «SpartakuSbundj eingclade« hatte, fand gestern nachmittag auf den Elüwiesen vor dem Finauz- ministcrium statt. Etwa 2000 Personen waren erschienen; außerdem hatten sich viel« Neugierige auf dem Platze vor dem Ministerium ausgestellt. Es sprachen die Kommunisten Rühle, Gründers und ein dritter Redner. Rühle, der mit Hochrufen empfangen wurde, teilte mit, daß er an» dem Halle-Leipziger AleSstanLSgebiete komme und 'Grüße von den Streikenden llbrrbringe. Der Generalstreik sei in ganz Mitteldeutschland In einem noch nie erlebten V». fange cm»g«brochen. Weimar sei isoliert. Die Etfen- bahnbrücken seien gesprengt und die Schienen aufgerisse«. Die Mitglieder der Nationalversammlung säßen in ber Mausefalle. Alles, wa» dem Kapital zur Bereicherung diene, müsse in dte Hände des Volke» komme». Da» Volk wolle arbeiten, aber nicht für da» Kapital. Da» Volk wolle sich auch selbst regieren. Die» könne nur durch Arbeiter-, Soldaten, und Bauernräte geschehen, di« cm» dem werk- tätigen Volk« zu wählen seien. Die bürgerliche Intel«, genz brauche man aber noch. Di« gegenwärtige Wirtschaft müsse ganz zusammenbrechen. eher sei rin Aufbau nicht möglich. Di« Proletarier der ganzen Welt seien nun vor den Entschetdungskampf gestellt. Auch die Dresdner Ar beiter dürsten nicht tatenlos zufehen, sie müßten vom Mon tag ab ebenfalls in den Generalstreik eintret««. Außerdem sollten am Montag Demonstrationöumzüge statt- .finden. Der Redner forderte »um Schluß zu einem Um zuge auf. warnte aber vor Ausschreitungen. Der Ln» spräche folgten Hochrufe auf den Kommunismus und dte künftige Räterepublik. Die Ausführungen der beide« anderen Redner bewegten sich in ähnliche« Gedanken gängen. Der Zug, in dem einige rote Fahnen mitgeführt wurden, ging über die Carola-Brücke durch die Altstadt und über die Friedrich-August-Brücke zurück nach der Neu stadt bis zur Hauptstraße, wo Gründers vom Balkon der Tanzlehranstalt von Ierwitz nochmals «ln« Ansprache an die Teilnehmer hielt, wiederum zum Generalstreik auf- fvrdcrte und dann die Demonstration für beendet erklärte. Folgen des Generalstreiks ln Leipzig. Der und S.-Nat in Leipzig ließ gestern mittag drncch einen Maueranschlag bekanntgeben, daß von v Uhr abends bis ö Uhr früh kein Bewohner sich außerhalb seiner Wohnung aufhalte« darf. Alle öffentlichen Lokale sind um V Uhr abends zu schließen. Wer nach S Uhr abends ohne behördlichen AnSwetS auf der Straße angetroffen wird, wird durch die Gicherheits- Patrouillen sestgenommen. Bet Widerstand wird von der Waffe Gebrauch gemacht. Wie e» heißt, ist die Maßnahme angeordnet worden, um Plünderungen vorzubeugen, da die Stadt nachts ohne jede Beleuchtung ist. Im übrigen herrscht in Leipzig Ruhe. Der Generalstreik der Arbeiter und der Bürgerschaft nimmt seinen Fortgang. — Eine Kundgebung für den Zusammenschluß Dentsch» Oesterreichs und Deutschlands fand gestern vormittag im GewerüehauS statt. Der Gaal war voll beseht. Der Vor sitzende des PrcsseauSschusseS des Deutsch-Ocfkrrrichischen VolkobundeS, Redakteur Müller.Heim, eröffnet« dt, Versammlung mit begrüßenden Worten und wieS auf sie Ziele des Dcutsch-Oesterrelchischen VolkSvundeS und der Aroßdeutschrn Vereinigung hin. Prokurist Prauscht« von Ser Ortsgruppe Dresden beider Bereinigungen be grüßte insonderheit die aus Deutsch-Oesterretch herbei- gekommrnen Volksgenossen. Leiber sei LandeSrat Schäfer an der Reise verhindert worden. — Bürgermeister Dr. Herold» Brüx erörtert« zunächst die Ursachen deS Krte» Kunst uud Wissenschaft. -f Dresdner Theaterspielplan sür heute. Opern haus: „Der Troubadour" (6). Schauspielhaus: „Dte Insel" sv). Residenz»Theater: „Der Bettel student" l!47s. A l b e r t-T h c a t e r: „Die Schwestern und der Fremde" (!>7). Centcal-Theater: „Die Kaschingssec" <7i. -s Albcrt-TIicater. Spielplanänberi, ng: Sonntag, den S. März, nachmittags anstatt „Glaube und Heimat" „Der L e b c n s s ch ü l « r ". — Zn Berichtigung einer kstrzltchcn Meldung wird bekanntgcgeben, daß nur dieZonntagS- Na ch m t t t a g S v o r kt e l l u n g r n um L Uhr und nur die Lon n tags-Abendvorstellungen um 7 Uhr be ginnen. -s-Central - Theater. Die Faschings fee ist eine verkappte ungarische Fürstin, die sich abcnieucrlnsttg in die Freuden des Münchner Kttnstlcrkarncvals stürzt und dabei in einen Maler verliebt. Sie heiratet ihn natürlich zuletzt auch an Stelle des ihr zilgedachtcn Herzogs. Aber das geht ebenso natürlich nicht so schnell, d. h. nicht ohne etliche Verwechslungen, Zwischenfälle. Katastrophen: und io werden von der Geschichte drei Operettenakte schnell voll. Tie Herren Wtllner und Oe st erreichter haben dabei keine der unbegrenzten Unmöglichkeiten des Operetten stils ungenützt gelassen, so daß das Publikum dieser Kunst gattung in jeder Hinsicht auf seine Rechnung kommt. Auch mit Emmerich Kalmans Musik wird dieses zufrieden sein: sie klingt gut, bringt melodiöse Schlager, gliederver- renkende Abgangstänze und sogar zwei der vseudodrama- tischen Finales, allwo zu opcrcttisierten Wagner- und Puccinismen Melodram gesprochen wird und der schönen Parkctlbeiucherin vor Spannung der Atem stockt. Tie von Lang und Kes'ncr geleitete Aufführung holt alle diese Wirkungen geschickt heraus. Joiephine Nitzinger und Otto Marie singen und spielen die Operette so ziemlich allein, und zwar recht stil- und zweckentsprechend. Nur ganz bescheiden kommt daneben die reizende Maiiy Langer als graziöses Münchner Ehormäüel zur Geltung, etwas mehr noch Aigner in einer srühlichen Kavalier- type. Alles andere ist Staffage. Bon den dekorativen Jnnenräumen wurde das vornehme, prächtige Hotelvestibül im dritten Akt besonders bewundert. Jedenfalls dürfte das Central-Theater für die nächste Zeit wtedar aller Sp'.clplansorgen ledig sein. L. 8. f Ein Wohltäiigkritskouzcrt ist nicht immer eine Wohl tat, und wenn nicht das Wille-Quartett gewesen wäre sdarin übrigens die abgeschnlttenen Leipziger. Kon- zertmeister Alfred Wille und Unkenstein, durch Kammer- musiluS Senfried nnd Komertmetster WarwaS ver treten wurdeni, wenn besagte Künstler nicht in abgeklärter Schönheit Haiidns „Lerchenguartett" und Dvoraks Werkv» gespielt hätten, so wäre jener Satz am Sonnabend im Ver- einshaus fast zur Wahrheit geworden. WaS Ernst Münck an Liedern vertont hat und begleitete, wie Lotte Kreisler diesmal sang, das schlug wahrhaftig nicht zum „Lob der Musik" aus. Konnte also neben dem Streich quartett nur die Hoffnung trösten, daß der gutbesetztc Saal auch das Setniae „zum Besten bedürftiger Konsir- manden" beigesteuert hat. —«st— s Kammerkonzert Helga Petri. Künstlerisch nicht voll befriedigend blieb das zweite AbonnementK-Konzcrt im ziemlich gut besuchten Palmengarten. ES wurden alte nnd neue Lieder geboten l». a. von Beethoven. Spohr, Kücken, Koeßler, Strauß, v. Meyendorffs mit Jnstrumentalbeglet- tuug, außer Klavier: Violine, Bratsche. Cello, Klarinette, Waldhorn, vollbesetztes Streichquartett mit Oboe und Horn. Ltedbarmlosigkeiten, wie sie die Dichtungen Lei Svohr, Kücken beispielsweise Vorsteven, erscheinen in solcher Gewandung allzu sehr auf äußere Wirkungen hin gearbeitet. Der intim« Charakter geht verloren. Das gilt auch sür die fünf Kammergesänge Koeßler», deren instru mentale Einkleidung km übrigen geschickte Hand und ton» poetischen Sinn verrät. Im allgemeinen mutete dte Auswahl mit dem Gepräge der Resignation etwas eintönig an. Die Molltonart waltete vor. Leider war die Petri gar nicht gut bei Stimme. Vieles kam recht mühsam. Gedruckte Lextworte wären willkommen gewesen. Dte Mitwirkung fesselte durch hervorragend schöne Klaaaretze: Adolf Ltndner i-Horn), Kurt Paetzold (Oboe), Ä. Richter lKlartnettej, hierzu das Striegler-Quartett und als prächtiger Begleiter und Leiter Kurt Striegle r. L.L. s Zugunsten der baltischen Flüchtling« la- am Sonn tag mittag im BereinShauS, wie schon einmal im Vorjahr, Paul Wtecke mit Grutrud Strelewitz. Frie de r i k e Stritt, den Herren LewinSky, v. b. Novp, MartenS und Wagner Friedr. Hölderlins panthetstisch- romantische Tragödie „Der Tod deSEmpedokleS. Ernst und würdig, ergreifend, aber fast zu gedämpft und stilisiert, erklangen die wvhllautgesättigten Verse, erstand die ideale Gedankenwelt deS Dichters» zu der Dr. Rudolf Glaser einleitende Worte sprach, während Clemens Braun mit Orgclklängcn den hymnischen AuSgana ver klärte. Dte gut besuchte Darbietung hat hoffentlich auch einen günstigen geldlichen Erfolg zu buchen. —ek— 7 Die Ausstellung der ««neu v«rei«ig»»a sür Kuust im erst«» Stockwerk der Kuiistausstellunft Richter zeigt In diesem Monat Gemälde von AhlerS-Hestermann und Aquarelle »o» Aru« Drescher, Dresden. Für April wird dl« Gründung». Aus stellung ber Dresdner Dr,essto» „Grupp, IS 10? vorbereitet. -s- Tierärztlich« Hochschule ,« Dresden. Dem Asstften- ten am Chemischen Institut und an ber Physikalischen Ab teilung Apotheker Dr. phil. Paul Man icke ist dir LÄr- bcrechtiMng für Las Gebiet der Nohsiofschemte erteilt worden. , s Arthur Vollmer, ber lantzjährige Darsteller am früheren König!. Schauspielhause tn Berlin, feierte a« 2. März seinen 7 0. GebnrtStag. Der Künstler lebt, seit er sich von der Bühne zurückgezogen hat, tn Ballen stedt am Harz. f Znsammenschlnß von Münchener Sünstlergrnvp««. Um eine Belebung tn den Interessen ber allgewtinen deutschen Künstlergenossenschaft herbetzuführen, haben sich dte bisher tn München bestehenden drei OrtSveretne, hte Kttnstlcrgenosscnschaft, die Luttpolbgvnppe und ber Bayern - Bunb, zu einem einzigen OrtSveret« zusammengeschlossen und die Leitung «tnem au» Künftlar« zusammengesetzten Ausschuß übertragen, al» dessen erst« Vorsitzender Professor Wilhelm Lüwtth walttt.
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