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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 23.07.1919
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19190723024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1919072302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1919072302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1919
- Monat1919-07
- Tag1919-07-23
- Monat1919-07
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»and zu such«». Da» österreichische Problem lasse sich übrt- aen- auch nicht lösen, solange in Rußland und Ungarn -ein« normale» Zustände seien. — Schars vevurteiit „Humanitö* den Vertrag. Cr übermittele SiL Millionen Deutschüsterretcher ber tschechischen Oberherrschast. ohne Ihnen den Schutz beS Völkerbundes angedeihen zu lassen, ber den 5NUUN0 Tscheche» in Dentscitösterrcich zugestande« wird. DaS Blatt sordert zum Kamps gegen diese« Vertrag auf. — Auch „Matin* ist -er Ansicht. baß di« finanziellen Klauseln nur ei« Sp s c l m I t W o r t e n sei««. — Nur CldmenceauS Organ „Ho mm« l i b r e" glaubt, der riedcndvertrag sei ei, neuer Schritt zu« wirtsch.»stlich«n .rieben in Mitteleuropa. Ü«r schließlich auch dem Bolsche wismus in Rußland et« Ende bereiten m«b- Sedlet§il»»m»«iri« und «eichrversaffmir. tvon unsrem rsetmarer Sonderbertchterstattee.i »eimar. 22. Juli. 7»räsident Fohrenbach eröffnet die Sitzung 10 Uhr 10 Min. Die »weite Beratung des Ber- eassungsentwurf» wird mit dem Artikel 18, tarrltoriale Gttiedermifl des Reiche». fortgesetzt, zu dem ber Kompromißantrag Li (Sozi. Trimboru «Zcntr.s und Heile <Dcm.) vvrliegt. Nai diesem Anträge bedürfen Gebtetsänderungen oder Neu dildungen von Sündern innerhalb des Reiches der Zu stim - mung der beteiligten Sünder und der Bestüttgung durch ReickSgrsetz. Stimmen die Sünder nicht zu. so kann eine N e n d i l d u n g durch Reichs ge setz >AuS° schußbeschliiß: BcriassuilgoünöerndcS ReichSgesetzl erfolgen, wenn die Bevölkerung sie will und ein überwiegendes All gemeininteresse sie erheischt. Die Abstimmung der Be völkerung erfolgt, wenn bin Drittel der Wahlberechtigten beS abzutrennenden Gebietes es verlangt. «AuSschus,: Wenn ein Viertel der Wahlberechtigten oder die politische» oder die kommunalen Vertretungen eine» Mertels der beteiligten Bevölkerung eS verlangt.l Zum Beschluss «iner GcbietS- ündernng find mindestens drei FitnftelderStim men aller Wahlberechtigten erforderlich. Bei Abtretung von Be- zirkSteilen ist der BvWwille des ganzen Bezirks festzu- ftellen. Ein Streit über Sie Bermögensauselnandersetzung wirb durch den StaatSgerlchtSbof sür das Deutsche Reich ent schieden. Der Kompromißantrag will ferner über die lieber- gangsbcsiimmungen einen neuen Artikel 164 a aufnehmen, wonach die Bestimmungen des Artikels 18. die für den Kall gelten, daß die Sünder nicht zustimmen, erst zwei Jahre nach Verkündung der Reichs-Verfassung In Kraft treten. Durch den Kompromismntrag sind die meisten zur AuS- schußfassung bestellten Anträge hinsäslig gciovrdcn. Ein Antra» der Abgg. Graf v. Posadowsky lD.-N.l und Gen. will di« Bestimmungen, die sich auf die mangelnde Zustim- i mung der Länder beziehen, ganz streichen. Die Abgg. > Dr. Heinz« lD. Vp.i und 64en. beantragen, das, bei man- gelnder Zustimmung der Sünder eine Neubildung oder Ge- - bietSünderung nur durch ein verfaffungSündernbeS Reich». ' gesetz erfolgen kann, wenn das Reichsinteresse «S erheischt. 7sn Verbindung mit Artikel 18 werden die Artikel 02 ^ unbS -l. t I» EttmmrechtnnßVoi'trofnnqder Siinder im «oichsrnt beraten. Nack Artikel öS hat im Reichsrat sedeS Sand min- M bestens eine Stimme. Bei den größeren Sündern entfällt ^ auf eine Million Einwohner eine Stimme. Kein Sand «» darf durch mehr als zwei Fünftel aller Stimmen vertreten s» sein. Deutschs st erreich erhält nach seinem Anschluß » Sitz mrd.Stimme im NeichSrat. - lFortstvNng Im Morgenblalt.) N»bII«-iku«- -egen lln-ani. Amsterdam. 22. Juli. Nach einer Meldung de- .Daily Tekegraak* auS Paris beratschlagt« der Rat -er Fünf in > Gegenwart von Foch über die ungarische Frage. In Böhmen wurde am 12. Fuli die allgemeine Mobil, ma cffu n g befohlen. Die Truppenzusammziebunarn weifen -deutlich auf einen Angriff ans die rumänische Front bin? Wie verlautet, soll General Mangln die Führung aller verbündeten Heere übernehmen, die gegen Ungarn kämpfen ' werden. Lenin bietet Nnmänien den Frieden an. Bukarest. SS. Juli. Das rumänische Pressebureau meldet: , In Kischtnew ist eine russische bolschewistische Abordnung ein- , getroffen, die dem Kommando der rumänischen Dnsestr- > Truppen «m Aufträge Lenins einen F r i e d e n - sch l u ß an- ' bot. Danach überläßt Lenin Rumänien ganz Bessa. trabten und knüpft daran lediglich die Bedingung, daß Rumänien sich verpflichte, die Einreise der ukrainischen Staatsangehörigen und der Anhänger Koltschak» zu ver- dielen. , In Anbetracht des Vorschlages Lenins wurde an der »essarabischen Front ein achttägiger Waffe »still, «and abgeschlossen. Die bolschewistische FriedenSdelegation tst inS rumänische Große Hauptquartier abgereist. > Gin VündniS de» VKstaate«. Zu den Meldungen über einen geplanten Balkanbund ,«esellt sich setzt folgende Nachricht aus dem Osten: Thor«, 21. Juli. Aus Reval wird da» Slntreffen einer polnischen Bevollmächtigten gemeldet, -er sich zu Besprechungen über etn BllndntS zwischen Finnland. Estland. Lettland, Litauen, Polen und -er Ukraine nach 'Finnland begeben soll. Las Versorguugsgeletz sür W-len. Man schreibt ««» a«s Offtzterskreiseur Die Begründung de» soeben der Nationalversammlung vorgel^ten ««setze» für dt, Eutschtzdiaung her vss«,«er führt zutwfseud au«, da» dt« au» ihrem ScbenSberuf herauSgertffenen Osfizter« mtztU gleicher Lage wie Beamte befinde«, dt« wegen Umbildung der Behörde Ihre Stelle verlieren. Während aber derartige Beamte nach «t«,r Wartwrit in einer neu,« Stelle Verwendung finde«. »trd de« Ofitzte reu zugemutet, auch tm schpu vorgerückten Alter sich einen «eueu Led« «»beruf zu schaffe«, und «S wird dabei trtzenbivelche «vrspra« für dt« Untrrbringuua der Offt»tere in staatlichen Stellung«« unterlaffen. Obwvhl der «esetzenlivurs ausführlich und durchau» richtig di« ungeheuren Schwierigkeiten schildert, dl, den au»schel-rnd«n Offiztrren der Snvrrb de» Leben», unterhalt- tm freie» «eruf»le»eu bereiten wird, hält er für N«vertzetratet« ganze drei, für verheiratete süns Fahre sür ausreichend, um den Uebergang in diesen neuen Beruf zu bewerkstelligen. Der Entwurf betont, daß die Bvr- btldungsürdieneueTätigkeitKoste» erfordern wird, will «»er dl« Osfizter« während bteier VebergangS- zeit mit drei Viertel ihres bisherigen, ohnehin schon äußerst geringen Gehalte» ahsinben. Ein vterzigjährtger Haupt mann mit LSjähriger Dienstzeit erhält demnach tu dieser breisährigen UebergangSzeit monatlich 87V»0 Mk. Gehalt und etwa 112 Mk. Teuerungszulage, tm ganze« etwa 500 Mark monatlich. Das erachtet da- Gesetz sür auSreichend zum Lebensunterhalt wie auch zurVorbtk« düng für «inen neuen Beruf! Am gleichen Tage, an dem dieses sogenannte Bcrsorgungsgesetz veröfscnrllcht wurde, forderten KaffcehauSmusiker bet täglich vierstündiger ArbeltSzeit ein MindestmonatSgchalt von SSO Mk. An das Monat»einkommen zwanzigjähriger Gtraßenbahnschaffner und Mttllkutscher sei nur nebenbei erinnert. Nach Ablauf -er drei- beziehungsweise fünfjährigen UebergangSzeit er folgt bet den Offizieren Pensionierung nntcr Zugrnndc- legung der im Fohre 1016 aufgestellten Sätze. Der nun mehr -tüjährtgc Hauptmann erhält eine Pension von monatlich etwa 800 Mk. So sieht die Versorgung auS. Maßnahmen für die lleberführung der Offizier« in StaatS- nnd Kommunalstellungen, ausreichend hohe und ausreichend lange Entschädigung während der Uebcrgangszrtt auf eine,, Zivtlberuf. etn« dem Sinken de» Geldwerte» entsprechende Erhöhnna der ISO« normierten Pensionen, — »on alledem keine Red«! AlS die Regierung die Offiziere brauchte, sparte sie nicht mit den Versprechungen auf auskömmlich; Ger- sorgung. Aber abgesehen hiervon, sowie von dem schweren Vorwurf, den da» KriegSministcrium für die Vorlage einer derartigen Gesetzentwurfes trifft, sollte schon das einfache Gefühl für Recht und Billigkeit die Regierung zu schleu- Niger Revision dieses Gesetzentwürfe» vrranlassen. -le moralische PersSalichkelt verberget. In der „Kreuz-Zta* schreibt Staat-minister Dr. Helffertch: Ta» Gesetz über die große Vermögensabgabe wild, einerlei in welcher Form es schließlich zustande kommen mag. in die Hände des für seine Durchführung zuständigen ReichsfinauzministcrS eine Macht über dir privaten Bermögensverhültntffe eines jeden einzelnen legen, wie sie niemals einer Negierungsgewalt zustand. Eine solche Macht darf im öffentlichen Interesse nur in dte Hände eines Manne» kommen, in dessen fleckenlose unduntaLrltgeKorrekthetteinallgc'm etneS und unbedingtes Vertrauen besteht. Zu Herrn Erzberger hal ein großer Teil des deutschen Volkes, ich glanbe sagen zu können, bis wett hinein in die Reihen seiner eigenen Partei, dieses Vertrauen nicht. Ich selbst habe tm Laus« der letzten Wochen dem Reich-minister Erz berger nicht weniger al» viermal öffentlich in den verschiedensten Formen vorgehalten, baß er die Unwahrheit sage, und mich bereit erklärt, einen noch deutlicheren Ausdruck zu gebrauchen, um Gelegen- belt zur eidlichen Feststellung zu schaffen, wovon indes Herr Erzberger keinen Gebrauch gemacht hat. Ich glaube, es ist ein kaum fcmalS dagewesener Fall, daß ein amtierender Mini st er stchgenötigt steht, solche Vorwürfe von einer Persönlichkeit hinzunehmen, dte immerhin einen politi schen Namen zu vertreten hat. Wenn ein Politiker es zuwege bringt, al» Schied», richter in Prozessen zwischen dem Reichs- fiSkuS und einer privaten Gesellschaft zu- gunsten der Gesellschaft »n entscheiden, die letzte Entscheidung zugunsten der Gesellschaft am 2». Mat zu unter schreiben «nb sich am darauffolgenden 14. Juni, also drei Wochen später, in den mtt stattlichen Tantiemen dotierten AufsichtS- rat dieser selben Gesellschaft wählen zu lassen, so ist vom Standpunkte der geschäft lichen und politischen Wohlan st ändigk.elt dieser Mann für mtcherledigt. Ich würde einen solchen Mann nicht «inen Tag als Prokuristen ln meinem Geschäft behalten. Ich würde Ihm frdenfall« niemals auch nur den kletnsten Vertrauensauftrag tu dte Hand geben. Jetzt steht da» deutsche Volk und seine Vertretung vor der Frage, ob es einem Manne von der Qualifikation des Herrn Erzberger mit den ausgedehnten Vollmachten, die dem NeichSfinanzmintster a«S den kommenden Steuer- gesehen erwachsen, über sein vermögen schalten und walten lassen will. Ich frage erneut: Soll da» Deutsche Reich und da» deutsche Volk an dem KreVS- schaden Erzberger zugrunde gehen? steeriilg-Vrerrd. l2. v erb a n d l u » g »t ag.) Wie am gestrige» ersten BerhandlungStag« ist auch heute Dienstag, der Zustrom de» Publikums Ich» staS Die vsseutlichc Tribüne, zu der man nur gegen Karte Etn- laß erhält, ist wieder dt» aus den letzten Platz gefüllt; fa. selbst dt« Zugänge zur Tribüne sind soweit wie irgend möglich gusgenüvk. Kurz nach !t llhr wird die Zeugenvernehmung fortgesetzt. Al» erster Zeuge erscheint N.-A. Wilhelm vor dem «tchteriifch und erstattet einen ausführlich,» vertcht über dte Vorgänge Im Blockhaus. Der Zeug« wurde in der »weiten Stunde de- IS. Avril vom Z«ugen Albert zur Hllfe hertzetarruseu. um seinen Einfluß, -c» er infolge feiner öftere» Voträge unter best Verwundeten hatte, auf dte Demonstranten anSzuabrn. und sie vy» einer unbe- dach»«« Tat »urttckzuhalten. Seine Schilderung über die Vorgänge tm Ministerium deckt sich im wesentliche« mit den Aussage,, de» Zeugen Albert. Bei den Vorgängen ans der vrttcke war der Zeuge Wilhelm ebenfalls zugegen. Wer den Minister InS Wasser hinabgestoßen hat. konnte er nicht beobachten, da er tn diesem Augenblick den letzten Versuch machte, die Menge von einem Verbrochen abzu halten. ES fei da erbost auf ihn eingesprochen worden, so daß er im Moment -er Tat dem Brückengeländer de» Rücken znaekehrt habe. De» wetteren bestätigt ber Zeuge. Laß nach dem schauerlichsten Augenblick von allen Seiten, auch vv» der Brücke, lebhaft aus den schwimmenden Minister gefeuert wurde. Auf Vorhalt erklärt der Zeug«: An» welchen Beweggründe» sich der Zeug, Fritz« mi, »w. gesellt hat. als ich das Blockhaus betrat, weiß ich nicht. Ob dieser die Menge aufgereizt habe, könne er nicht behaupten. Auf die Frag« eine- Verteidigers, antwortet Wilhelm: Das Gefühl ber reinen Menschlichkeit lral mich veranlaßt, Han- dein- tn dte ganze Sache etnzugrcisen. Der Zeuge Schlosser Mühle bekundet, daß er den Angeklagten Barhsch von den weiter zurückliegenden Vorgängen an der „Volk-- zcitung" her kenne, und dieser damal» gesagt habe: „Holt ihn herunter, den Soldatenschinder Neurlng? Der Zeuge war tn seiner Eigenschaft als PvlizciaussichtSfllhrender Augenzeuge der sich im Zimmer de- Ministers absptelen- den Vorgänge. Er gibt an. den Angeklagten tn der erste» NachmtttagSstunde zuerst gesehen und später beobachtet zu habe», wie er mit umgchängtrm Gewehr tm Ztmmer de» Ministers gestanden habe. Später habe dieser auch Neuring die Treppe mit hinuntergeschlrppt. Zeu-r« Gehring, ber damals im Ministerin», Dienst tat. meldete die Deputation, unter der sich auch Frenzel besand. dem Minister. Dieser lehnte eS ab. diese zu empfangen, da Frenzel nicht» tm Interesse der Verwundete» zu tun bade. Di« große Empörung sei erst unter ber Menge entstanden, al» her abgewiesene Frenzel vor dem Blockbau» eine Brandrede an die Masse gehalten habe. Frenzel habe u. a. gerufen: .-polt ihn 'runter, schmeißt ihn tot!* Der Zeug« war dertenige. der die NebungShandgranaten in den Lustschacht de» Ge bäudes geworfen bat. nicht unter die Menge, wi« behauptet worden sei. XN Uhr tritt eine Pause von 10 Minuten el«. Nach der Pause wird die Vernehmung der Zeugen fort gesetzt. Zeuge Kaufmann Mohr war in der zwei en Rach mittagsstunde des bewußten Tage» durch den Lärm vom Albertplatze ber angelockt worden. Er hatte verschieben« Redensarten aufgefangen wie: „Ersuppt doch den Kerl* un ähnliche. Auch daS. was sich in der Folgezeit zuaetraaen lmtt«, will der Zeuge beobachtet haben. AIS der Minister sich am Brückengeländer angeklammert habe, habe er be merkt. wie dieser «Inen heftigen Schlag auf die Tlirn ve» einem Zivilisten erkalten habe. Auf dl« beteiligte« Perso nen kann sich -er Zeuge nicht besinnen, bekundet nur. daß «» in der Hauptsache Zivilisten gewesen seien. Zeug« Witbake sab die SIcherheltSsolbaten in größeren Trupp» am Obergraben herankommen und hörte auch, wie dirfen di« Massen abgefordert wurden. Der Zeuge hat ekenfall» die Redensarten gehört wie: „Hott den Schult 'runter*, „Werst ihn in di« Elbe*. „Schmeißt ihn tot*. Wtthake gibt «in« Darstellung von den wüsten Vorgängen, di« sich vor dem Blockbaus und auf ber Brücke abgespielt haben. Unter ähnlichen Rufen, wie oben angeführt, habe der Hauke zur Brücke gedrängt. Dabei sei auch der Ruf ertönt: .Kame raden. unsere ganzen Forderungen sind bewilligt.* Doch hade sich die Menge nicht halten lassen. Auch dieser Zeuge Ist nicht in der Lage, unter den Angeklagten «inen Ler Täte» zu erkennen. Aus Befragen erklärt er. etwa ?o bis 40 Per, sonen auf der Elbwiese bemerkt zu haben. Der Zeuge bat nicht bemerkt, daß jemand versuchte, den Minister auf der Brücke zu schützen. Sr hat auch nicht gesehen, daß kurz nach dem Hinabstoßen ins Wasser eine einzelne Person sich über die Brückentrcpn« herab den Schießenden auf der Elbwiese zugesellt hat. Der Zeug« Kurth bezeugt, daß S'kretär Albert vor dem Blockbaus in die Menge gerufen habe: „Die Forderungen sind alle bewilligt* Darauf sei die Erregung wieder hochgcgangen. ES seien Nu'« ertönt wie „Nieder mit dem Hund, in bi« Elbe mit dem Lump an di« Wand mit ihm." Der Zeuge bekundet weiter, daß. nachdem ber Minister in» Wasser geworfen wurde, ein rasende» Feuer von der Brück« wie auch von der Elbwiese auf den schwim menden Minister eingesetzt habe, auch seien Handgranaten von der Brücke arworsen worben. tFortstyun« tm Mvrgenblatt.l SerMcher und Söchfisches. Dresden, 22 Juli. Haushalt und Wirtschaft Heringe tm freie« Haubel. Mit dem 1. August wirb dte RetchS-Fisch-versorgun« dte Salzheringe tm freien Handel absetzen lassen, b. h. »te Knust und «iffeaschaft. Das neue Jahrtuch der deulschen Shakespeare- GescUschast. Das vergangene Jahr hat den verdienstvollen Heraus geber des „Jahrbuchs der deutschen Shakespeare-Gesellschaft*. Professor Dr. Wolfgang Keller, vor eine schwierige Aufgabe gestellt. Mit dem Ausfall der Shakespeare-Tagung tn dem von Ler Politik in Anspruch genommenen Weimar entfiel auch der Festvortrag. Die Blockade machte noch immer dte Zusammenstellung der Bibliographie unmöglich z»nü läßt auch sonst Lücken zurück. Die Reihe der „Aussätze* beginnt H. Lübekr mit seiner Arbeit über: „Dte Ttecksche Shakespeare-Urber- fetzung*. Er bringt viel Neues über die Entstehung deS UebersetznngSwcrkev. über das persönliche Verhältnis zwi schen Schlegel und Tteck und läßt dte Wiedergabe nach dem Original der tn der König!. Bibliothek in Berlin befind lichen ersten Uebersetzung der ersten drei Akt« de» Lustspiel» „Liebes Lust und Leid* mit Kommentar folgen. Das Ori ginal. das auf dem Tteevenschen Text von 1708 beruht, ftannnt aus den Jahren 180k bi» 1800. — O. B. Jtrtczek folgt mit einer, vornehmlich für die Philologen bemerken»- werten Studie über: „Dte erst« englische Theokrtt- Aebersetzung*. deren Verfasser zu ermitteln auch Jtrtczek nicht arluuarn ist. Dr. L« » Rtck sucht in seiuer Arbeit über „Shaspeare und Ovtd* dte Frag« nach »er Belesenheit, der Bildung de» großen Engländer» »», zvsen. — v. «. Iir»cz«k hat »l« weitere» Beitrag «ln «ltsabethanlsches Dlalektgebtcht von Thomas !>ou»ell slöÜ8f bei, längst vrrschnmni ,«steuert, da» eine« »enen bäuerlichen teue» atmet und da» Shakespeare noch mitrrlebt« uuh tm »Winter- *^*Et»e Fsielu!« tzt« «eben den breitesten «dicht,» I StzaKlpeareazter awj die zahlreichen See««»« Goethe» I fangeuer und Herder» zu vergleichen mit Shakespeare anregen dürfte. I hat Albert Lcitzmann geboten, indem er Loaution ok Sünirospoare* alS Quelle sür Goethe und Herder in längerer Betrachtung würdigt. Der bekannte Verfasser bringt «in «mfanaereicheS Material für die Tat sache bei. baß Dodd» Werk Goetb« tn den verschiedensten Stadien seiner SchaffenSzeit und in zahlreichen seiner Werke, vornehmlich aber in „Dtchtuna und Wahrheit*, stark beetnslutzt hat. und daß ber „Aaust*-Dichter oftmals t« Be geisterung über die Schönheiten Shakespearescher Gedanken welt und DarstrllungSkunst ausbricht. In „Dichtung uuü Wahrheit* sagt Goethe z. v. einmal von „Beautm» ok Slwlcospoaro*: „Große Wirkung auf mich. Auswendiglernen und vortragen ber Monolog« . Wte und uw Goethe Liese» Matenas verarbeitet, dafür bringt -er Verfasser zahlreiche, Beispiele bei. Was von Goethe gilt, trifft auch auf Herder' und sein Schaffen zu. Im ersten Teil der „Alten Volks lieder*. welche er 1778 vollendete, findet man fast aus- schließlich „Lieder aus Shakespeare*. Auch sür Herder wa» Dodds Sammlung die erste Pforte zum Tempel de» bn-. tllchen Dichter». Schließlich gibt Lethmanu noch einen aus. lührlichen Ueberbltck Über bi, Sammluug Dodd». di« »t»h«r «och nicht tn ihrer vollen Bedeutung gewürdigt worden ist. De» wetteren kommt noch «tn praktischer Theatrrfach- mann zu Worte: woldemar Jürgen», der Oder- regtsseur de» Schauspiel» am NatlonaltHeatee zu Wetmar. verbreitet sich über da» schon vielfach erSrterte Thema: „Dingelstedt, Shakespeare und Weimar.* — Die umfangreichste Arbeit schließlich hat Ptztltv» Aron- stein dem Jahrbuch mtt feinem Beitrag, »Da» national« «rledni» tm «naltichen Rruats» sanerdrama* gewidmet und den zünftigen Ltterar Historik««, sowie drr Sbakrspeare-Gemetud« neu« und wert voll« G«stcht»p«qktr über da» Schaff«» de» ^Hamlet^-Di eröffnet. Nchter» Weißer Hirsch di« Künstlerin gegen die Engigkeit de» Po dium» an, so sehr sie auch bemüht war, den Verhältnissen Rechnung zu tragen. Für den Zuschauer aber kam kein« rechte Lusiperspektive zustande, «tnem Teil ber Anwesenden schien es anfangs auch an innerer Perspektive gegenüber moderner Tanzkunst zu fehlen. Wenn trotzdem der Grsamt- erfolg «ln durchschlagender war, so spricht da» erneut für di« überragende Bedeutung, die Valerie Kratina tn ihre« Fache zukommt. Ste behauptete diesen Rang auch mtt den ..Geschichten au» dem Wiener Wald*, darin sie zum erste« Mal« Johann Straub verkörperte, wenn man nicht besser vergeistigte und verklärte sagen möchte. Johguna Thamm war, wie immer, eine treue, stimmung-reiche Helferin. —«K—. s» Die Festausftthrunge» he» „RlugS* tn Hall« ßade» mit starkem Erfolg ihren Abschluß gefunden. Einstimmig begeistert lauten dl« kritischen Urteile über Fritz Reiner» Dirigentenleistuug und Plaschke» ideal« Verkörperung de» Wotan. -f* Gehetmrat v Walde^r-Hartz, der berühmte Berliner Anatom, bat dir Absicht au-aesprochen. von seinem Posten al» beständiger Sekreiä, der Berliner Akademie ber Wissenschaften zu scheiben. Walbeyer, ber «1t fetngn 8» Jahren sich einer seltenen Nüsttakett erfreut, hat ans da» Lehramt an der Berliner Universität schon früher »«rztchtgt. Ron der physikalisch-mathematischen Klasse ber Akademie ge wählt. wurde Wglbever am SO. Januar 18VS al» Sekretär berAkabemt, bestätigt, bat «No sein Amt »»er W Jahre 7* ldtzeriugentenr Beringe«, «tue der volkstümlichste Persönlichkeiten Bayern»,, ist in Tutzing tm Alter «» kehMtenft?äV ngeuteur wir Ta «»atzend oon Valeria Kratina. Bogel i» LllNa strebte gestern 1« etn ge- Kurhaus Korde«. Er war tg. « tg, wo rr ktr. Um al» Vf die itttzial, Inspektor und Oder- elegraphen- und Telephonwesen^hat"er sich* arok 8«r" « von r«
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