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02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.08.1920
- Titel
- 02-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1920-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19200804027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1920080402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1920080402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1920
- Monat1920-08
- Tag1920-08-04
- Monat1920-08
- Jahr1920
- Titel
- 02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.08.1920
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->r, 2»4 M erkkckren: „Deutschland bat den Krieg überhaupt nicht ,e« wolle". Ein« solch« glatte und «vverklausUlierte Mage .,u die gegnerische Auffassung, die Deutschland am liebsten nlS de» allein schuldigen Dell hinstellt und es noch für et» ilntgegentvmmen hält, wenn es blök als der Hauptschuldi-e l>ci,andelt wird, wäre aber für -ie internationalen Li« „abereien der deutschen MehrhettSsozialdemokratie eine zu >mrle Velasnuia gewesen, und so muhte denn die Formel > an dem ..verbrecherischen Präventivkrieg" herhalten, um dem Standpunkt der »iisläudtfchen Sozialisten in der schuldfrage den internationalen Trtvut eine» deutschen Mitschuldbetenntnisses zu zollen. Immerhin ist es schon .ilo ein gewisser K-vrischritt im nationalen Ginne zu b«. lrächte», das, die deutsche Mehrheit»,oztaldemolratte di« Zu- inmlmrng zit dem Genfer Ausschußantrag über -ie Schulü- frage wegen seiner »» einseitig gegen Dentschland «erichieten Tender», ablehnt. Die Unabhängtuei, haben sich -er zwettan Genfer Anker- wanonale nicht amtrschlossen. sondern sind draußen ge blieben, weit sie nach ihrer Meinung einen „Verrat an den ozialisttschen Prinzipien" begeben würden, wenn sie sich mit den »Bewilliger» der Kriegskredite" an einen Tisch setzten. Ihr« Sninpathie» sind ans seiien der dritten Moskauer .international«, die eine Schöpfung des russisch«« Zvtscheiotsmus ist und in ihrer niioerhltlllen, von astatischer Wildhest und .strstörnn,ssiv»l getragenen Feindschaft gegen die bestehende bürgerliche Gesellschaft ein« zwetsellose Kutturgefah-r bedeutet. Ihr Ziel ist ausschließlich die Herbeiführung der Weltrevvlution, und sie verwirft nicht den Krieg, svudern organisiert ihn als Mittel, um mit Ge walt die bolschewistische Greuelherrschaft zu verwirklichen. Diese Internationale ist deshalb besonders gefährlich, weil ne von einem restlosen Prvpagandatrieb erfüllt ist uu- alle staatlichen Machtmittel in ihren Dienst stellt. Zahlreiche tilgeinen ui allen Staaten arbeiten unermüdlich und mit dem ganzen Ausgebot sarmatischer Schlauheit und Geriebenheit aus die llnterwühlung der Ordnung in den Kulturstaaten bin, und teiti diplvmatischer Vertreter der Sowjetregieruug u'ird sich ie scheuen, seine Stellung zur Propaganda für die dritte Internationale ausgunutze!!. Diese und das bolsche wistische Rußland find eins, und so wird von Moskau aus händig ein weltrevolutionärer Keil in das westeuropäische Staalengenige vvrgetrieben. Es ergibt sich daher die Krage, ob die westliche Kultur noch stark und lebenskräftig genug ist, um der Wirkliugslosigkeit dieses planmäßigen Angriffs sicher sein zu können. Schwere Entartungserscheinungen sind ja ohne Zweifel vorhanden, ans geistigem und sittlichem Gebiet, in Kunst, Wissenschaft und Literatur. Der Ver fasser des rasch berühmt gewordenen Buches „Der Unter gang des Abendlandes", der deutsche Universitätsprofessor Spengler, verteidigt die These, dast die europäische Kultur hch unaufhaltsam dem Verfall znneige, und weist keinen anderen Rat, als dast wir hoffnungslosen europäischen Greste, für die es doch keine Rettung mehr gebe, uns mit statistischem Gleichmut in das Unvermeidliche fügen und uns dem angeblich unfehlbar über Europa hereinbrechenden Bolschewismus mit begleitendem Imperialismus und Despotismus in die Arme werfen sollen. Wenn man einmal von der Voraussetzung^ ausgeht, dast unsere Kultur ihre Zeit gehabt hat und sich nun im Zeichen des Absterbens befindet, so ist ja der Spenglersche Stand- punkr jedenfalls konsequent. So leicht ist irber Westeuropa doch nicht umztlbringon. da die Vernunft noch eine starke Herrschaft ausübt. Die Schweizer Sozialisten haben den Beitritt zur Moskauer Internationale verworfen und ebenso die sehr einflußreiche englische Arbeiterpartei. Dies« Hai durch ein« Abordnung den Bolschewismus an -er Quelle sürdieren lassen, und das Ergebnis ist gewesen, daß die Zurückgekehrten einmütig erklärten, -er Bolschewismus bauge nicht für Westeuropa. Er kann -ovt überhaupt nur zeitweilig Anhänger finden, solange ihm -er gewalttätige an- unvernünftige Geist von Versailles den Boden bereitet. Wird aber der Versailler Vertrag nach den Korberungen der Billigkeit abgeäuderr. so daß die von Deutschland zu tragende Last erträglich wird, so kann Europa sich daraus verlassen, daß die deutsche Vvlkskraft sich als zuverlässiges Bollwerk gegen die dritte Internationale erweisen wird, ilmer Außenminister Dr. Simons hat durchaus recht mit seinem Hinweis, das? die deutsche Natur nicht bolschewistisch ver- anlagt ist, und sein Vergleich des Bolschewismus mit dem Islam, dem durch die geistige Struktur der abendländischen Völker und seine eigene Einseitigkeit die Grenze seiner Ausdehnungsfähigkeit gezogen würde, ist ebenso zutreffend wie ermutigend für die Zukunft. Die Entwaffnungsfrage im Reichstage. Einigung über -ie Schuldsrage in Gens. Gens, !. August. Nach Wiederaufnahme der Verhand lungen^» der gestrigen Nachuiittagssiyuiig des internatio nalen Svzialistenkongresses teilte der Kommissivnsbericht- erstatter La Kontainc mit. daß tu der Kommission Ein- uimmigteir erzielt wurde über den Letzt eiuer von den Deutschen a u s g e a r b e i t e t e u Entschließung über die Schuld trage. Mit Rücksicht auf diese Ein- stimmigkeir empfahl er, sich jeder Erörterung zu enthalten. Unter Beifall wurde darauf die vorgeschlagene Ent schließung einstimmig vom Kongreß angenommen. Der Wortlaut dieser Entschließung weicht insofern von dem be reits oerössentltchetn Text der Kommission ab, als -ie Ha!» lung -er deutschen Sozialdemokraten vor dem Kriege weniger scharf getadelt wird. Außerdem wir- im neuen Text festgestellt, daß es nicht nur für die deutsche Sozialdemokratie, sondern kür ganz Deutschland leine elsaß-lothringische Krage mehr gibt. Zur Verhandlung kam hierauf -ie von -er Kommission ausgearbeitete, bereits mitgeteilte Resolution über die Stellung der Sozialdemokratie »um Völkerbund. (WTB.) Genf, st. August. Der Präsident gab folgende Stimmen zuteilung an die auf dem Kongreß vertretenen Parteien bekannt: England 30, Australien 17, Neuseeland 6, Frank reich 3. Aserbeidschan 4, Holland 10, Litauen 4, Georgien 4, Schweden 1h, Dänemark 10, Schweizer lRütlianer) 3. Ruß land 5. Die Russen verzichteten aber ausdrücklich auf ihr Stimmrecht. Kerner erhalten Belgien 15, Italien (Sozia- listtsche Nnivrtt 4. Deutschland 2». Polen 10, Ungarn 10 Stimmen. Dte Bergarbeilerkonferenz. Gens, 3. August. In -er heutigen Sitzung des Inter nationalen Bergardeiterkongresses. in der das Mitglied des Verbandes deutscher Bergarbeiter Sachse den Vor- ,rk führte, wurde ein Antrag der Engländer über die Nationalisierung der Bergwerke erörtert. Generalsekretär Hoöge begründete ihn und erklärte, daß dte englisch« Korderung auf Nationalisierung -er Bergwerke identisch sei mit den Wünschen der Deutschen ans Sozialisierung der Bergwerke. — Imbusch (Deutschland). vom Christlichen Bcrgarbeiteroerband und Mitglied der Reichstags - Zen- irmnsfraktion, der. wie gestern Huö, von der englischen Delegation lebhaft begrüßt wurde, erklärte, daß der Bor- icittag der englischen Delegation aus Nationalisierung der Bergwerke bei den deutschen Delegierten großen Beifall gcnrnden habe. Er gab einen Neberblick über die Verhält nisse im derttschcn Bevgsbau und sagte, daß in Deutschland auch Staatsbetriebe vorhanden seien, die aber wenig er- gicdig wären, da sie zu bureaukratisch venvaltet würden. Bet der Sozialisierung müsse dte Einseitigkeit der Bourgeoisie und de« Fiskalismus ausgeschaltet werden durch Beteiligung der Arbeiter an der Leitung und Verwaltung, wodurch allein -te Arbeitslust und damit die Produktion gesteigert werde. Die Deutschen hätten AusNcht, dieses Ziel bald zu erreiche«. — Die meisten Delegationen stimmten der Nationalisierung oder Soziali sierung zu. Bemerkenswert ist die Stellungnahme der amerikanischen Delegation, di« durch Lvage erklären lieh, die Erfahrungen in Amerika während des Krieges seien durchaus nicht günstig und ermutigte» nicht -MH iDradtmetduu, unsrer v «siortfttzuvg au» dem ««adeud-vlattst Reich-minist« des -««er« K^ß: Der Zeitpunkt für die Ei»brtiigu»a des Gesetzes ist uns deider d»rch die En tente diktiert. Der Streit darüber, auf welcher Seite mehr Waffen vorhanden find, ist müßig. Dt« «org仫» i» Zittau beweisen, dah auch auf der linken Geite Waffen vorhanden sind. (Sehr richtig!) Die Reichsregierung bat bisher keine Befugnis, gegen Waffenlager vorzugehen. Sie va-en mrr dt« Länder. Jetzt ist es aber notwendig, -er Reichsregierung diese Vollmacht zu geben, ohne des- wegen den Ausnahmezustand beanspruchen zu müssen. Die Reichswehr soll nur da einschreiten. wo alle anderen Macht- mittel versagen. Abg. Hofs«a»»^L«bwtsShafen (Zeutr.) betont die Not- wendigkeit. dem Reichskommiffar weitgehende Befugnisse zu geben. — Abg. ». Wallwiv (D.-N.) wendet sich gegen die Behauptung dar Unabhängigen, baß die Arbeiterschaft ntcht mehr Uber Waisen verfüge und daß die Rote Armee nur ein Phantom fei. Dem widersprechen die Ausführungen Rosenfelds. Dieser erklärte daS Gesetz für überflüssig, weil die Arbeiter keine Waffen Hütte», sagte aber in demselben Atem, daß die Arbeiterschast »erstehen würde, das Gesetz abznschüttel«. iGroße Unruhe bei den Unabh.) Das Geietz »ruß scharf sein, weun es wirksam sein soll. Deshalb habe» «pir uns sctttießlsch schweren Herzens auch mit ko bedenklichen Be- stimrnulcheu einverstanden erklärt, wie der Luzetgepfttcht, durch die das Denuuziaittentum gefördert loerL.-n kann, ferner mit Ueberwachung des Postvrrkehrs und manchem ähnliche». Den Eid aber sollte nur» aus einem Gesetz herauslassen, das unS schließlich von unseren Feinden auf- gezwungen worden ist. — Abg. Curtiu» tD. Vp.) erklärt eS für unverantwortlich, daß die Unabhängigen immer wieder die Brandfackel in das Volk werfen. iGr. Unruhe bei den Unabh.) Die Ausführungen Rvsenfelds waren völlig durchsichtig. ES soll revolutioniert werden, und das geht nur mit Gewalt! (Lebhafte Zustimmung.) — Abg. Aischer- Köln (Dem): Ein Ausnahmegesetz gegen die Arbeiterschast sei die Vorlage nicht. Die Sozialdemokratie sollte sich des- >alb ihr Ultimatum an die Negierung noch überlegen. Beifall.) — Abg. Krau Zetkin lKomm.): Das Abkommen von Spa rechtfertige nicht den bösartigen Charakter des Gesetzes. Der Reichskvmmissar werde weiter nichts sein als die gepanzerte Kaust der Reichsregierung zur Unter drückung der Arbeiterschast. — Abg. Lipinski (Unabh): lieber Zittau schGne der Minister wenig unterrichtet zu sein. Tie dortigen Vorgänge erklärten sich aus der Lebcns- mittelteuerung. die dort noch größer l«i als in Berlin. Reichsminister des Innern Dr. Koch: Ich bestreite gar nicht, daß dir Zittauer Tumulte aus Lebensmitteldemonstra- tionen hervorgegangen sind. Herr Lipinski wird aber nicht bestreiten, daß in Zittau eine bewaffnete Masse die rechtmäßige Behörde abgesetzt und nicht rechtmäßige Behörden eingesetzt hat. lAndauernder Zuruf des Abg. Lipinski: Die Leute sind nicht bewaffnet gewesen!) Die Masse ist bewaffnet gewesen! Das ist fest-gestellt. sErneuter, lärmender Widerspruch der Unabhängigen. Abg. Lipinski läuft in großer Eile auf die Tribüne und ruft andauernd: Sie ist nicht bewaffnet geivesen!) Die SicherheitSivehr wäre vor nichtbewaffneten Leuten nicht davongegangen und hätte sieb ihnen gegenüber nicht verschanzt. (Lebhafte Zustimmung.) Man kann wohl nicht» dagegen sagen, daß bewaffnete Massen, die ko Vorgehen, auch mit Waffengewalt zurück- gewiesen werden. sErneuter Lärm bei den Unabhängigen.) Daß die Rote Armee von den Leipziger Stadtverord neten beschlossen worden ist zur Niederwerfung des Kapp- Putsches. ist mir ebenfalls bekannt. Auch diese Rote Armee muß iclbsnerständlich entwaffnet werden. sLtürmische Zu rufe des Abg. Lipinski: Sie ist ja gar nicht bewaffnet!) Sic haben sich in eine Nervosität hiiieingeredet, und zwar von rechts und von links, in der Sic sich gegenseitig für viel gefährlicher halten, als Sie eigentlich sind. (Erneute Heiterkeit.) Sie haben sich nicht selbst, sondern Ihrem Gegner eine Löwenhaut umgehängt nnd erschrecken sich nun damit gegenseitig. (Große Heiterkeit. Zuruf: Darunter steckt ein Esel! Heiterkeit.) Aus allen diesen Gründen würde die Entwaffnung als Wohltat wirken. Herrn von Gallwitz möchte ich bemerken, daß wir aus den Eid nicht völlig verzichten können. Die Vorlage ist notwendig, um die Forderungen der Entente zu erfüllen und um dte Ord nung in Deutschland wiederherznstellcn. Abgg. Sauerbre« nnd Nemmele (Unabh.) lehnen -aö hleiey ab, weil es sich gegen dte revolutionären Arbeiter richte. — 88 l bis tt werden nach den Ansschußbeschlüssen an genommen. Eingenlgt wird die Bestimmung, daß der Reichskommissar feitietzt, welche militärischen und polizei lichen Organisationen von der Ablieferungspflicht aus genommen sind. — Nach kurzer Aussprache wird ein An trag CurtiuS (D. Vp.) und Kopsch (Dem.) angenom men, wonach dem Reichskommiffar ein parlamentarischer Beirat von tö Personen beigegeben roivd. — Das Einverständnis des Beirats ist zu grund legenden Ausführungsbestimmungen etnzuholen. In 8 7 8» neu «dg. sattoue« sich «rlinerGchrtftkettn»«.) war de» ßßeichskommissar das Recht zug«. falls auch das Briefpost-, Telegramm- u»ß «IS auszuheben. Diese Vollmacht wird Ock tst der Reichstommissar befugt, besondere ««r Durchfü»«»»« seiner Aufgaben zu U»t«rleit«er lUn«dh.» verlaagt, daß dies« aus all,« Kreise» der Bevölkert unbewaffnet sind. Reichs«»» deru«g ist dt« Regierung könne» dte Omanisatto»«» «icht fei». Sa sei «un« immer um Widerstand zu rech««« ist. — leituer <U«a»b.) bestreitet, daß dt« Artetter Wasf« »aben (Lebhafter Wikrspruch uut «ndeueernße U»rute «OiEI Ab«. Schöpfli« «o».sr Sm «Mfchich haben Hch ßte u« ander» auSWtvroche». als hier t» der Bevölkerung eufammensatzeu und Retchsmtutster K«ch: Mit der erste« Kor- liegierung eiuverstaud««. Unstewaffne, abhängigen ganz waren Dort rigivcrc, rugal au L. Tat- ter einen »te Uuahhäusige« gruudsätzlich für dai lHört, hört!) — Abg. Hoffman» sZ.) bestätigt da». Die Unabhängigen folgten hier nur »rem Agitation». bedürfnts und roollten de« Auftakt schaffen für ihre Demonstrattouen gegen da» Gesetz. — Unter großem Lärm verwahren sich die Unabhängigen gegen diese Er- klärungcn. »in Schlußantrag wir» schlteßltch gM»u dte Stimmen der Unabhängigen angenommen. Bei der Ge samtabstimmung über 8 g wird dieser gegen dte betten svaialdewokratischeu Gruppen und die Deutsch«attoucklev aLgelehut. Der Rest des Gesetze« wird it» MdGrr Lesung angenommen. Jur dritter» Lesung de» RvItzaushaUes erklärt Ab«. Dr. Helsferich <D^N.)> seine Freund» Man gegen -en Notetat die größten Bedenken. Mit Rücksicht auf die Geschäftslage und auf dte Zwangslage, t» der «t» rl»s befinden, verzichteten sie jetzt auf ihr« Darlegung im Pletuim. — Abg. Dr. Rosenfcld (Unabh.) wendet sich gegen eine Entschließung, dir eine eventuell« IutrlMiarung ein gewanderter Ostjuden Vorsicht. Reichsminifter Koch: Die Krage der Ei»»a»d»«»«» läßt sich nicht vom Standpunkt der Parteipolftik g-cr de§ Philo- ober Antisemitismus erörtern. Wir «Me« dabei in Betracht ziehen, -aß in Deutschland dte Gefahr ßer Seuchenverschleppung gewachsen ist. Wir wolle» «ich» ver gessen. baß für jeden Einwanderer aus dam Osten ein anderer, ein gelernter Arbeiter im Westen auswa ndcrt und -aß die Bevölkern,»« sich verschlech tert, wenn nicht dafür gesorgt wird, daß dem Mau Arbeitsgelegenheit und Wohnung abgehvlfen wird, sächlich hat die Abwanderung der gelernten Arbeiter erschreckenden Umfang angenommen. Denn die Gtngewan derten keine Beschäftigung finden, müssen wir sie t»t« nieren oder zuritckschicken. Der Minister wrndet sich dem« gegen dte Errichtung eines Netchsschulamtes, da» et» Rück schritt sei» würde. Die Ausarbeitung einer Denkschrift über die Reichsschulkonfer-cn» soll später erfolge«. Etze»sb wie wir einen RetchSwirlschaftsrat habe», müßte» wir «ab einen Reich-ku-lturrat etnrichte«. (Leibhafter Beifall.) «dg. M»«« (D.-N.) stellt fest, daß Abg. Roseufeld »tt seiner Redens Stunden zu spät komm«, de«» dt« Resokw ttou sei gestern angenommen ywrbe«, ohne Laß ei» Unab hängiger e- für nötig befunden hätte, das Wort »u nehme«. (Große Heiterkeit: große Unruhe bei de« Unabst-r R»fe: O weh!) ES muß verhindert werden, daß dunkle politische Elemente (großer Lärm bei den Unabh.) — fetzt schrüen Die. setzt fühlen Sie sich getroffen — «ach Deutschland herein kommen. (Erneuter Lärm bei den Unabh.) Vir erinnern uns an die Stratzenredner in de« erregte« Zetta», die ihre Herkunft schon durch ihre körperliche Bered samkeit verrieten. (Große Heiterkeit; großer Lärm bei den Unabh.) Abg. Sorell (Dem.): Wir sind innerlich ergriffen von der Notlage, die zu der Masseneiuwandcrung geführt hat Unsere erste Pflicht ist es aber, alle« zu tun. um daS eigene Volk zu schützen. — Abg. Kran Silber» (Dem.) weist daraus hin, daß man in Düsseldorf die Schüler zu Demonstratio««» a»s der Straße veranlatzt hat. Wenn man so den Schulstreik betreibe, dann dürfe man sich nicht über die Unbvtmätzigkett der Jugend nften- dcrn. (Zustimmung.) — Abg. Breitfcheibt (Uncchh.): Die Resolution richtet sich einseitig gegen jüdische Einwanderer, nicht gegen baltische. Um 8 Uhr entspinnt sich noch ein« Aussprache Wer dte Einzelergebnisse der Reichsschulkonferenz. Daraus wurde dte Haushaltsberatung abgebrvche». — Auf et«e Anfrage des Abg. Freiherr« v. SerSner (Vp.) betreffs steuerlicher Erleichterungen für heimkehvende Kriegsgefan gene wurde regierungsseitig erwidert, daß darüber Er wägunge« schweben. Wetterberatung morgen 1 Uhr, «Met- dem Interpellationen. Die dritte Lesung der HjntwM nwngsvorlag« konnte noch nicht auf dte Tagesordnung ge setzt werden, da -te Unabhängigen widerspräche«. Schluß N/s Uhr. Nationalisierung. Avage betonte, daß auch die Amerikaner mit den übrigen Nationen einig zu gehe« wünschten, aber man müsse sehr vorsichtig sein. — Zum Schlüsse wurde folgende Resolution einstimmig an genommen: Der Kongreß beschließt, daß alle Länder endgültig für die Nationalisierung der Bergwerke eintrcten, ebenso für die Beseitigung der kapitalistischen Besitzrecht« und bi« Durchführung der »iontrolle und Verwaltung der Bergbauindu- sirie durch Bertretcr der Staate», der beteiligten Arbeiter und der Konsumenten. Ter Sekretär jeder angeschlossenc» Organisation wird dem internationalen Borean in jedem Viertcliahr über dte Fortschritt«, dte in jedem Lande zur Erreichung de« Ziele» ge- macht werden, Bericht erstatten. («. T. B > Die Gesetzvorlage sür Irian-. London» 3. August. (Reuter.) Der Wortlaut der Gc- sctzesvorlagc betr. die in Irland zu ergreifenden Maßnah men tst heute veröffentlicht worden. Die Vorlage enthält wesentlich zwei Bestimmungen. Danach ist die Anwendung der Reichs Verteidigungsakte auf Irland zu lässig und sofern sie sich auf di« Einsetzung von Stand gerichten bezieht. Für den Kall, daß dem Beschuldigten ein mit Todesstrafe bedrohtes Verbrechen zur Last gelegt wird, soll in dem Standgericht auch ein Iurist sitzen. Spa lm englischen Unierhans. Amsterdam. 3. August. Das englische Unterhaus er klärte seine Zustimmung zur Regierungsvorlage anf Ge währung eines Vorschusses von S Millionen Pfund Sterling an Deutschland als Anteil Englands an der Anleihe der Alliierten, dte in Spa beschlossen wurde, und Deutsch land in Len Stand setzen soll, die Kohlcnlteferungen durch zuführen. Lloyd George sagte, es sei erfreulich, daß von keiner Seite des Hauses Kritik an der Kreditgewährung geübt werde. Ei»e britische kommunistische Partei. Rotterdam, 3. Aua. In London ist in einer durch bas Unterl-ausmitalteb Robert Malyne geleiteten Versammlung eine kommunistische Partei Grptzbritanntens gegründet wor den. Nach stürmischer AuSiprachc kam eia Programm zu stande, -a» für Großbritannien dte Errichtung eine» Sowjetregime», -1« Diktatur des Proleta- rtats» dte Einführung des Konramniömuö. sowie die Kon- trvsse über die Erzeug«iss« -es Sanßeö vorsich«. Neue Ausschreitungen in Franksurl. Frankfurt a. M., 8. Aug. Der Arbeiterrat -er Lßter « merke war gestern vormittag ,» Besprechung«« über die Wiedereinführung der 44 stündigenArbeitszeit «ud Bezahlung de» zehnprozenttgen Lohnabzug» durch das Werk bei der Direktion vorstellig geworden, hatte aber -te Mit teilung erhalten, daß -ie Angelegenheit geprüft werden solle, daß es aber nicht möglich sei, wie gefördert, bis 13 Uhr eine» Bescheid zu geben. Diese Mitteilung war nur einem Teile der Arbeiter bekannigvgeben worden, so daß andere Teil« vor das DtrektionSgebäud« zogen un- «indrange«. Me schlugen den Direktor Säuberlich, trotzdem er Erfüllung der Forderungen zugesagt hatt, mit einem Stuhl zu Boden. Ein Herr hat bei -er Verteidigung des bewußtlos am Bo-kn liegenden Direktors schwere Quetschungen davougetrage» nnd mußte, ebenso wie Direktor Säuberlich, nach dem Stadl- krankenhaus gebracht werden. Der Prokurist erlitt ebenfalls Verletzungen. Eine Stenotypistin wurde durch «in Etlen- stück am Kopfe verletzt. Das Mobiliar wurde zertrümmert. Der Betriebsrat und ein Teil -er besonnenen Arbeiterschast traten den Tumultuanten erfolglos entgegen. Der Streik in Königsberg. »öuigsbers. 8. Aug. Der Streik, der nun fast vier Wochen andauert,- hat einen Umfang erreicht, der für die ganze Provinz eine wirtschaftlich« Gefahr be deutet. Es streiken etwa 3 5000 Arbeit«,. Mptsäctz lich Transportarbeiter. Die Straßeybahn. daS Gaß.. Elek trizität»- und das Wasserwerk sind seit Sountag wieder im Betrieb. Eine Folge des Streik- ist, daß dt« Ostmess« nicht, wie festgesetzt» am 1k. August, sondern erst vom W. September bis 1. Oktober stattftnde« kann. Vene Ilnlerbrechuug Ser stnutsch-rnMfche« Verhandln«-»». Amsterdam. 8. August. Rach einer Lo«dou«, MMmg aus Moskau mußten die ftnntsch-rnsftschg« FHt« densoerhandlungen, -te am 3Ü. v. M. in Dmchat wieder ausgenommen worden waren, «ege» Schwierig ketten wieder ausgesetzt werde». Der Sowjet-«legierte erklärte, daß die Russen, wenn Ktn«L«»d set»e Ruß auf Petschenga und vstkarelle« aufmcht erhalt«, sei» würden als Eutschädigung dt« Landenge «»« und bt« Aalandsinsel« zn beanspvecheu.
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