Strandgut. Lithographie. 4 923. Ais Gotsch 1920 auf die Dresdner Akademie kam und Schü ler Kokoschkas wurde, war er 20 Jahre alt. Er hatte das Glück, drei Jahre lang die Anregungen eines ungewöhnlichen Menschen verarbeiten zu können, der aus pädagogischem Eros und um sich selber über manche Frage Klarheit zu verschaffen, eine Lehrtätigkeit übernommen hatte. Kurz nach Kokoschkas Weggang, im Herbst 1923, fuhr Gotsch nach New York, um an einer Stätte ohne Kunst selbständig weiterzuarbeiten. Diese Zeit ist für seine Entwicklung nicht verloren gewesen. Friedrich Karl Gotsch stammt aus Schleswig-Holstein, be suchte in Kiel das Gymnasium, wurde 1918 Soldat, 1919 Stu dent der Nationalökonomie und Ende des Jahres Maler. Es ist nicht ausgeschlossen, daß das Erlebnis Munch den Ausschlag gab, ihn betrachtet er noch heute als seinen Lehrer und Meister. Hamsun und Jacobsen bestimmen daneben den Ort seiner gei stigen Heimat. Seine Sehnsucht ist heute noch der Norden. Ein paar Monate arbeitete er bei Hans Ralfs in Kiel, einem Maler, der 1903 mit Munch in Weimar zusammengetroffen war, von ihm wertvolle Eindrücke erhalten hatte und später als Lehrer in Kiel sich in einem hoffnungslosen Kampf gegen das Ewig- f< gestrige auf rieb. Gotsch ist heute eine Hoffnung, seine bisherige Arbeit be reits mehr als ein Versprechen. Übersieht man die Menge der Bilder und Graphiken, rät man nicht auf vier Jahre Tätigkeit, eher auf zehn. Er hat gar keine Zeit an verführerische Theorien und unfruchtbare Umwege verloren und beginnt in einer Zeit, wo nach tragischen und zum Teil sinnlosen Experimenten eine