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Dresdner Nachrichten : 13.05.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192305132
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19230513
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19230513
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1923
- Monat1923-05
- Tag1923-05-13
- Monat1923-05
- Jahr1923
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.05.1923
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i 97. Jahrgang. Atz 131 Sormlag, 13. Mai 1923 Gegründet 1856 »r»VI-n,chrifl: »«chrNM«, K»n»sPr«ch«r»S«nm»laumm»r SSS41. «ur ftir «ach,,^pr,«»: SO 011. bei »,»ch«r JuNogung tn Tr^d«n »t« durch dt» P»» minaNtch M. 5200.-» sezugs-weouyr 2rr. roo.-. s°»°ta,.«-»»,«b. M. 200.-. D!» llpaUt^ » mm drrtl» J»U» «. «0^—, audrrdold Sachlm» M.500,—. gamttin». 2!kULIt>Lkl*zöktz1lk. °»»»>irn und S>»ll»NL»Iu<ch» «n« W»asall >»d«n w«u»r»n «ad-Ns M. ldv,-. O " ^ I ' V«rzur»»Iiche laut Taris. LuawLrtia» ««triiae g»g»n D»rau«devchlu»g, SchrWeltun« und «-u»t,klch!>ft-II»ll»: Marirustratze 38/40. Druck u. D»rla, »an 0>«plck » »rtchardl ln Drei»»». Vvllsch«ck.ck-nl» 1OSS »r«»«. Lachdruck nur mtl d»uttlch«r 0u,0»na»^d« (»Dr—dner Dachr.»> »»Ulglg. — v«»rrlan,l» SchrtMlch, w«rd«n nicht auILrwadrt. ksisegepsvk-VersielieiMgkn kür einr«lr«>»»n unck ckotzroopollean pemünUcv uix, t«l«pkonl>rt> klurcN 17, l. V»r,l«koruogir«»okktt -knrul 14470 Tennis - Sekläser -Stil,«, -ch»ir«, -pr«»a«n «Io. Kkookst - ^ocksu - fuöbsll - Sommoropioio v. A. prsssr Sli-skv 32 «Ir«I»nIl»pIt»I unN N»»»»v«n »unN w«. 1 000 000 000>- öSLllN 8eiil,Id,rgu«a21 klAMbULg p-mrul: l07ir, 1128». KZA. ,5,47. 7,1,7. 2S47 Porl«ci>e<ji-Nonti>: vresklen dir. ,2888 — vrsktonrckriN: Lertiobank^ »ll«r b»nk- u. d0r,«nmü01g«n S«»ei,üNs 26 kkeLante»«eisegeeSch ZAätLR? Sechste Leckerwaren 26 Franzosenhab SM« dentsche Eisenbahner. Grausame Austreibung zahlreicher Familien aus besetzten Städte». — Abschreckende Vergewaltigungen und Zerstörungen in Ortschaslen des Ruhrgebiets. — Englands neueste Verbeugung vor PoinearL. — Der russisch-englische Streit um die Drei meilenzone. — Polnische Äeraussor-erunge« im oberschtesischen Grenzgebiete. Schreckensszenen in Mainz. Wiesbaden, 18. Mai. Am veraanaene» Mittwoch waren die Franzose« daz« überaeaanaen, in Mainz zahlreiche am Bebelriag wohnende biscnbahncrsamilicn ans die Ltrahe z« setzen «ud die Wohnungen zu beschlagnahmen. Die fürchterlichsten Szenen, die sich dabei ab- fpiekten, lockten zahlreiche Neugierige herbei. Plötzlich er schien am Bcbclring ein Trupp von etwa Iw Spahis zu Pferde und sagte mit gezogenem Säbel ans der Straf,c und den Bürgersteig entlang die Menschenansammlungen aus einander, während andere Spahis auf Fahrräder« vor de» Leute» ans dem Fußsteig hersnhren und mit Reit» peitschen anf die fliehende Menge einschlugen. Die Vorgänne hielten bis znm Einbruch der Dunkelheit an. Aootrelbmrg voo 100 Sisenbahnerfamilie« aus Trier Trier, 18. Mai. In Trier mutzte« am Freitag wieder«« IM lSisenbahnersamilicn ihre Wohnstätten ver lasse», ohne daß sie das Geringste mitnchmen dursten. Ganze Stadtviertel wurden vou Spahis abgespcrrt. Arbeitende deutsche Eisenbahner beschossen. <Ui « » er Drabtberlchl der „Dresdner Nachrlchte n".s Velsenkirchen, 12. Mat. Auf dem Güterbahnhof Herne, der gegenwärtig alS Ersatzbahnhof für den von den Fran zosen besetzten Personenbahnhof Herne benutzt wird, waren deutsche Eisenbahner an einem Waggon beschäftigt. Plötzlich rückte «ine zehn Mann starke Abteilung französischer Sol daten heran und schotz blindlings in die Leute hing et». Drei von den Eisenbahnern wurden mehr oder weniger schwer verletzt. Schwere gewallsame Detrie-sschS-lgung aus -er Zeche „Earolinenglück" Bochum, 12. Mai. Die Franzosen haben den Scklbahn- betrleb der zum Bochumer Verein gehörenden Zeche „Earolincngliick" durch Sprengung zum großen Teil zerstört und «utcr Bewachung gesteh,, so daß die Wiederherstellung unmöglich ist. Die Tat erfolgte, weil das Werk sich weigerte, die Kohlensteuer an die französische Bc- satzungSbchörde zu zahlen. Sobald die wenigen noch lagern den Kols- und Kohlenvorräte aufgebraucht werden, wird das Werk durch das französische Vorgehen gezwungen sein, die Hochöfen auszublasen und den Betrieb einzustcllen, was für die zahlreichen mit dem Bochumer Verein in Ver bindung stehenden deutschen Industrien von nicht ab- zuschendem Nachteil sein dürste, ganz abgesehen von der dadurch «intretendcn Arbeitslosigkeit der Arbeiter und An gestellten. ' Don belgischen Svl-aken vergewaltigt. Voerde» 18. Mai. Von einem belgischen Sol daten des in Spellen liegenden Infanterie-Regiments Nr. 4 wurde am Hellen Tage ein Dienstmädchen vergewaltigt. Gladbeck, 18. Mai. Eine bestialische Tat wurde gestern hier verübt. Zwei belgische Soldaten überfiele» eine den besseren Ständen augehörcndc Dame und ver gewaltigten sie mehrere Male. Die Ortsbchörde hat energischen Einspruch bei der Besatzungsbehörde erhoben und strengste Bestrafung der Schuldige» gefordert. Bluttal eines Marokkaner». Frankfurt, 12. Mai. Nach einer Mitteilung der Blätter aus Wiesbaden wurde die Arbeiterin Vredorf in ihrer Wohnung von einem Marokkaner durch einen Schutz in die Brust schwer verletzt. kuglands wandelbarer Staadpaatt zum deutschen Angebot. Englands DermMtungsziele. London, 12. Mai. Der diplomatische Berichterstatter der ..Westminster Gazette" will wissen, daß sich die britische Note so streng mtt der Unzulänglichkeit des deutschen Angebotes befassen werde, wie Pvincarv cs sich nur wünschen könne. Die britische Antwort werde jedoch erklären, datz die deutsche Note nicht unverzüglich abgelchnt werden solle. Die britische Regierung sei im Gegenteil der Ansicht, daß Reichskanzler Enno durch die Annahme der Einladung Cur zons, ein Angebot zu machen, eine» Schritt in der guten Richtung getan habe, der Anerkennung verdiene, und daß er ersucht werden solle, weiter zu gehen» damit Bcrhand» lnnge« eröffnet werden könnte«. Die deutsche Note «erde demnach als Ausgangspunkt von Erörterungen ««gesehen. Das Ziel Curzons sei zweifellos eine Souferenz, wie die seinerzeit geplante Brüsseler. Die britische Note ent halte nichts, was nicht bereits in den Neben CurzonS Im Oberhause und in der Alberthall enthalten gewesen sei. Die Note werde sich nicht mit der Nuhrbesetzung be fassen oder Frankreich oder Deutschland raten, datz die augenblickliche Lage abgeändcrt werden könne. Denn dies würde die Bitterkeit des Kampfes nur vermehren. Die Note werde auch keinen Bezug nehmen auf die Nolle, die Amerika spielen solle. Eine Stelle in der Note werde jedoch da» Verlangen stellen, datz England die Mitwirkung aller Mächte bei der Regelung des NcparationSproblems bcgrützen würde, die am Kriege teilnahmen. DaS Ziel werde sei«, die Entente ausrecht z« erhalten und «ne Brücke zu baue«, aus der Deutschland und Krankreich zusammenkommen können, «m die Repara- tionsfrage zu erörtern. A»S diese« Grunde «erde Deutschland ersucht werden, «i« hirektes Angebot an Frankreich z« mache«. Die Franzose» «erden jedoch keine Annäherung oo« seiten Deutschlands anuchmcn, bevor nicht der passive Widerstand im Rnhrgebiete abgestellt sei. Die Franzosen forderte«, datz Deutschland sich zuerst ergebe. Daher herrsche beträchtlicher Passimismus htnfichtlich der Wirkung der britischen Kote» Den« es sei zweifelhaft, ob dle deutsche Negierung ei« weiteres Angebot mache« werde. Die Franzose« würden bann aber ihre« Druck i« Ruhrgebiete «er» dpppel«. lW.T.B.) London. 12. Mai. Die Londoner Nachrichten-Agentur „Central News" veröffentlichen gestern abend eine Notiz, qu« der hervorgeht, datz England in seiner Antwort nicht zu- cheben würbe, die Besetzung des Ruhrgebiets als eine Ver letzung des Versailler Vertrages anzucrkcnnen. Dieser Ge danke komme mit voller Klarheit in der englischen Antwort note an Deutschland zum Ausdruck. Die Pariser Morgcn- presse nimmt diese Meldung der „Central News" vorläufig mit Vorbehalt auf. Im „Petit Partsicn" stellt Philipp Millct fest, datz am letzten Mittwoch in London zwischen dem französischen Botschafter in London St. Aulaire und dem Sekretär im Auswärtigen Amt Sire Enreero w c ein nütz licher Meinungsaustausch stattgcsnndcn habe. Wenn man den Informationen Glauben schenken könnte, die ernsthast sind, dann wäre man in enqlischcn offiziellen Kreisen nicht weit davon entfernt, die beiden in der französischen und bel gischen Antwort ausgestellten Grundsätze anzucrkcnnen. Ueberreichuug -er englischen Anlworlnole am Sonnlaff. Berlin, 12. Mai. Nach hier an zuständigen Stellen vor liegenden Nachrichten wird die Antwortnote der briti schen Regierung auf das deutsche Angebot am Sonn- t a g durch die Londoner deutsche Botschaft übermittelt werden, lieber den Zeitpunkt des Eintreffens der italienischen Antwort ist vorläufig nichts Genaues bekannt, doch nimmt man an, daß diese etwa gleichzeitig abgegeben werden wird. Da die Bekanntgabe des Inhaltes der englischen Note an die übrigen Ententemächte 24 Stunden vor der Ueber- rcichung an Deutschland erfolgen sollte, ist die Note im Laufe des heutigen Vormittags vermutlich schon in Paris und Brüssel den dortigen Regierungen überreicht worden. Der Berliner amerikanische Botschafter über -en -rutschen Existenzkampf. London, 18. Mai. Einer Reutermeldung aus Rennork znsolge erklärte der dort eingetroffene amerikanische Bot schafter in Berlin, Honghton, in einer Unterredung, Deutsch- Habe alle Hoffnung aus Erzielung auswärtiger Hilfe bei der Regelung des Reparationsproblems anf, gegeben «nd erkenne jetzt, datz cS seine Schwierig keiten allein bewältige« müsse. Er sei der Ansicht, datz Deutschland mehr alS irgendein anderes Land die Rege lung der Reparationsfrage wünsche. Aber die Rnhrfrage habe zweisellos Deutschlands Berhältnis z« Frankreich noch spannender gemacht. jW. T. B.j i voll» (smtlled): «»wo I Im Kampfe «m die Markstiitzung. Es ist natürlich schwer, bei einem Dollarstand von 40 000 an die Wirksamkeit der angekünöigten neuen Methoden der Markstiitzung zu glauben, aber gerade die Tatsache, datz bei den Operationen der Reichsbank das Vertrauen des Inlandes fehlt, macht die Aufgabe der Regierung um so schwieriger, als auch besonders seit dem Zusammenbruch der ersten Phase der Stützungsaktion und seit dem zunehmenden Verhandlung? gcschrci in Deutschland im Gegensatz zu dem ftngn' an kc>u» Poincarös im Ausland der Pessimismus in Bezug auf die deutsche Widerstandskraft bedenklich im Zunehmen begriffen ist. Es zeigt sich eben immer wieder, wie sehr die Währung eines Landes von politischen Momenten und sogar politischen Stimmungen abhängig ist. Bei Ländern mit zerrütteter Wäh rnng wie Deutschland und auch Frankreich noch viel mehr alS in wirtschaftlich gesunden Ländern, da sowohl Mark- wie Frankbcstände in so grotzem Umfange in ausländischer Hand sind, datz sie, plötzlich infolge mangelnden Vertrauens auf den Markt geworfen, die verhängnisvollsten Wirkungen auf die be treffende Währung ausüben müssen. Geht nun mit einem schwindenden Vertrauen des Auslandes ein zunehmender Pessimismus im Innern Hand in Hand, so wird damit selbst verständlich jede Markstütznngsaktion vor die allcrgrötztcn Schwierigkeiten gestellt. Und so ist das erste Erfordernis für irgend eine Aktion zur Stützung der Währung, datz sie im Jnlande einem festen Vertrauen begegnet und datz sic von einer Politik begleitet ist, die im Auslände nicht den Eindruck aufkoinmen läht, datz wir unsere Stellung als verloren an- schen. Poincarö ist bereits seit einiger Zeit am Werk, den Kampf gegen das Vertrauen in die Mark zu führen, um damit die deutsche Stützungspolitik zu untergraben. So hat er erst in seiner letzten lügenstrotzcnden Rede behauptet, die Reichs- rcgiernng habe in der Hoffnung, zum Ziele zu gelangen, das Gold der Reichsbank geopfert, ihre Devisen verschwendet und sich auf diese Weise einer baldigen Katastrophe ausgcsctzt. Tai sache ist, datz nur ein Bruchteil des Neichsbankgoides bisher bei ausländischen Banken deponiert und datz von diesen Be ständen wiederum erst ein ganz geringer Bruchteil mit Devisen belichen ist. Nimmt man hinzu, datz von dem von den Banken garantierten Anteil der Dollaranlcihc des Reiches ein großer Teil noch gar nicht von der Reichsbank eingcsordert ist, so geht daraus hervor, datz man wohl Vertraue» zu den Er klärungen der Regierung haben kann, datz sic in der Lage sei, noch manchen Ansturm gegen den Marlknrs abzuschlagcn. Voraussetzung für sedc Markstützung ist aber, datz die von der Reichsbank eingesetzten Mittel in einem gesunden Verhältnis zn dem erreichten Erfolge stehen und das, sic die Gesetze und Erfordernisse der Wirtschaft nicht völlig nutzer acht läßt. Denn wenn der Zusammenbruch der ersten Phase der Stützungspolitik eine Lehre ergeben hat, so ist cs die, datz eine Stützuna der Mark, selbst wenn sie nur eine KriegS- matznahme darstcllt, niemals nachhaltiq durchaeftihrt werden kann, wenn sie nicht durch eine angemessene Wirtschaftspolitik ergänzt wird. Lediglich von der sinanztcchnischcn Seite ist auch eine Notsttttziingspolitik nicht durchziifübren. Es be steht heute kein Zweifel menr darüber. Satz ein Dollarkurs von etwa 20 000 unnatürlich niedria war und daß die während der Stützungsaktion in Kraft aetretene unaehciierlichc Ver teuerung der Gütcrfrachtcn und des Postportos, datz die zu lange unvermindert beibchaltcnc Kohlenstcucr und die Aus- fuhrabgabcn zu einer Erdrosselung des deutschen Exports führten, da die deutschen Preise über dem Weltmarktpreis liegen muhten- Die schließlich durchaeführte Ermäßigung der Kohlenstcucr kam einmal zu spät, anderseits war sie nicht groß genug, um die Schädigungen des Exports durch die zn hoben Produktionskosten auszugleichen. Der Wca der Er mäßigung der Giitersrachten aber wurde überhaupt nicht be schriften. wie es heiht wegen des Widerstandes des Finanz- und des VerkchrSministeriums. Tic Folge davon war. datz der Preis- und Lohnabbau nicht in Gang kommen konnte, datz der Export immer mehr lahmaclegt wurde und datz infolge der fehlenden Ausfuhr die Exportdevisen. die stet? einen wesentlichen Bestandteil der Devisenbestände der Reichsbank ausmachten, nicht cingingcn. Wenn auch vielleicht zuzngeben ist daß die Industrie aus diesen Gründen nur mit halbem Herzen bei der ganzen Stützunasaktion war — das un zulängliche Ergebnis der Dollaranlethe ist jedenfalls zum Teil auch darauf zurückzufübren — so ist es doch zu begrütze«. daß der ReichSsinanzminister wie der Neichsbankvräsident »4
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