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Dresdner Nachrichten : 13.05.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192305132
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19230513
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19230513
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1923
- Monat1923-05
- Tag1923-05-13
- Monat1923-05
- Jahr1923
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.05.1923
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Lut!» Da» Nätsel von Wtlden«arth. Kriminalroman von Matthtat Blank» <Mch»a>« »»edolenl ,». gorll^un,., Äm Leseziuimer de« Hotel« saßen nur «in paar Herren to den breiten, bequemen Klubsessel», fast versteckt hinter Zettnngen, die Wände waren in gepreßtem Künstler»« täfelt: ein paar Sportbilber, Kuvserbrucke und Holzscl belebten de» dunklen ro» utid schufen bell« Punkte, -vnt« Eastellant hatte eben den Raum verlassen wollen, al« er an der Türe mit Direktor Arnold Nother zusammengetrosfe« war. »Lehr angenehm! Wisse» Sie aber auch, ob ich er. wünscht sein werbe?" — „Sicherlich! Ich komm« eben von -er schönen Frau, der ich natürlich von Ihnen «»zählte. Ab«r «h« ich Ihnen mehr verrate, müssen Sie mit mir in trgercheinem lauschigen Winkel noch eine Zigarre rauchen." Der Tonte sagte dies um so bereitwilliger zu. da er ja von ihr hören wollte, nicht von der schönen, umschwärmten Frau, sondern von der stillen, wie heimlich erst anfbliihenden Lise- lotte. In einer Ecke fasten sie sich bald darauf gegenüber: eine Importe mit goldener Leibbinde wurde angezündet, dt« ersten blauen Ranchringe stiegen auf und Arnold Nother be gann sofort zu erzählen: „Natürlich wollt« die schöne grau alles über Eie wissen. Der „Conte" gefiel ihr, und Ihre Würbe al« GesandtschastSattacho imponierte ihr noch mehr. Entzückt war sie, das. Sie gerade zur holländischen Botschaft geboren und daher Haag und Antwerpen kennen. Ich mutzt« sogar verspreche», Sie um sedeu Preis mitzubrtngrn. Immerhin selbstlos, wie Sie auch zugestehcn müssen, denn schließlich wirb mit Ihnen geschehen, was noch alle erreichte. Sie werden der eine mehr unter den Freiern sein." Zum ersten Male unterbrach der Conte den wortreichen Bericht seine« Gegenübers: „Und Fräulein Liselotte van den Brucken?" — „Gewiß, daran hätte tch denken müssen. Ja! Die Kleine nickte. Natürlich war sie auch zusrteden. Ich wettz nicht, ob sic überhaupt jemal« widersprochen hat. wenn die Frau Mama etwa« wollte. Scheustltch, Frau Mama! Frau Sabine, diese entzückende Blume, diese stolze Schönheit — und Mama! Nein!" — „Sic stehen aber auch in Flammen, Herr Direktor." — „Eine vorübergehende ÄrankhcitSerschetnung, wenn tch mich nicht irre. Gegen den Bazillus der Eh« bin ich immun. Und da« Schwärmen, das Begcistertscin ist auch mir erlaubt. Im übrigen, und nebenbei erwähnt, kann ich mein gestriges Wort einlöscn. Heute kann Ich Ihnen sagen, wer die Unbekannte mit dem Tizianblond ist. Sie wissen doch, wen ich meine: Die Fremde, die Ihnen im ersten Erschrecken etwas Kopfschmerzen machte!" Aber der Conte wurde nicht gern daran ertnnert; sofort zog er die Unterlippe etwas zwischen den Zahnreihen ein und machte dabet eine abschüttelnde Handbewegung: „Nach der Er- vor« tch für . gleich uOsälltg. Go «was must es auch geben, wenn ich mtch nicht t»r«. Jedenfalls weih tch alle- --- all««, denn meine Quell«« sind stet« -t« zuverlässigsten." Bat her Sicherheit dieser Behaupt»»»« hob der -oute plötz« ltch den Kopf, wobei «« schien, al« husch, «in Lächeln über sei» bronzefarbeues, offenbar von Tropensonne verbranntes Ge- sicht. ^Gte sollen Ihr«,« Willen habe«, Hezr Direktor. Also, «t , , ^ . grühenSwert sein kann, aber auch verhängnisvoll und schließ lich verdächtig." „Warum verdächtig?" — „Hm! In einem Bade wie Wilbenwarth mutz man auf alle- vorbereit«» setn: an solchem Orte «osten sich die Kontraste. Da steigt heute der Herzog von Westmtnster ab. und gleichzeitig mit ikm trifft irgendein internationaler Hochstapler ein. Beide gleich elegant, beide mit großen Mädlerkoffern und Krokodtllebertaschen, beide verschwenderisch mit Trinkgeldern. Ma« nur unterscheide» die zwei? Lediglich der Zweck ihrer Ankunst. Und di« Kabarett, biva ist ohne Begleitung. keine Zvse, auch kein heimlicher Be gleiter ließ sich seststellen. Wenn semand aber so ostentativ allein sein will, dann steckt zumeist eine Absicht dahinter." — „Sie wittern also bei der Fremden mit dem tiztanblonden Haar Absichten?" CS klang wie ein Lachen, während sich der Conte weit vor beugte und schelnbar mit größtem Interesse baS Deckblatt seiner Import« studierte. „Gewiß! Natürlich steht in der Fremdenliste: zum Kurgebrauch. DaS wissen wir schon. Aber ich lasse mich nicht täuschen. Ich bin schließlich nicht erst von gestern. Berückend ist sie immer noch, die Diva. Ich werde vorerst mal zusche»! Daß sie zuletzt tm FledermanSkabarett in Wien mar, ist richtig. Vielleicht sucht sie hier dir Sensation, ohne die ein« solche doch nicht existieren kattn, schließlich eine Liaison, und wenn cS mit dem Herzog von Westmtnster sein müßte!" Dann lachte Arnold Nother ziemlich geräuschvoll über seinen eigenen Witz. Der Conte aber nagte immer noch an seiner Unterlippe und erklärte vlötzlich: „WaS bekümmert das uns? Di« Kabarettdiva inag suchen, waS sie will!" — „Sie aber» recht, Conte! Aber das ist doch sicher: Heute abend im onzert bei der schönen Frau van den Brucken." — „Gewiß! Sie werden mich finden." Unterdessen war der Portier in da» Lesezimmer ge- kommen, blickte suchend umher und ging bann rasch auf den Direktor zu, der gleich aufsprang. „Wurde nach mir gefragt?" — „Ja! Ein Herr mit brauner, kleiner Handtasche ist gekommen: er wartet in der Gprechkabine drei." — „Echo» «ut, sehr gut!^ Ä«e plötzliche Erregung beherrscht« Arncckd Nother, der sich nnu an den Tonte wandte. „Entschuldi»«n Sie mich, Conte» nn« für «in paar Minuten. Aber warten Sie, den« tch kann Ihnen vielleicht wa« Besondere« «eia«».' — „Bitte!" Dann folgt» der Direktor auch schon mit nervö» trippeln- b«n Gchrttten dem Portier. Der Conti blt«b in seinem Klub sessel »nb schaute nachdenklich de« feinen, blauen Rauchringcn zu, welche grotesken Windungen sie machten, wie sie sich in die Höh« schraubten, bis sie sich vollend« auflösten. In der Still« de« Lesezimmers mar setzt nur da« leise Rascheln von Zeitun- -en und da« monotone Ticken einer Uhr zu hören. Geduldig wartete der Tonte, der in seinem Htnträumen das Empfinden für Zeit verloren zu haben schien. Da kam auch der Direktor wieder: seine grünlichen Augen funkelten erregt, und der knorpelige AdamSapfel tanzte rascher al« sonst auf und nieder. Auf den gekniffenen, trockenen Lippen war ein befriedigtes Lächeln. Er trug jetzt eine schmale, braune Lcderhandtasche, die er wie triumphierend emporhob. Dabei rief er dem Conte stark abaedämpft, als fürchtete er unerbetene Ohren, die Frage zu: „WaS denken Sic wohl, was tch hier bringe?" — „Wie soll tch daS wissen, Herr Direktor!" — „Die Perle» für den Herzog von Westminster. Eben hat sie mtr mein Agent gebracht." — „In dieser Tasche?" — „Aller- ding«. Sehen Sie nurl" Er rückte nun einen Klubsessel ganz nahe heran, so daß er sich dicht zu dem Tonte Vorbeugen konnte, und öffnete den Ver schluß der Tasche. Da funkelten in mattem Leuchten auf dem dunkelblauen Samt Perlen von seltener Größe und Reinheit» weihschlmmernd, aber doch daS Licht in zarten Farben reflektierend, in einem abgedämpften, grünlichblauen Glanz, bann rosig und orange, je nach dem etnfallenden Licht. Perle lag an Perle gereiht zu einer Kette, die nur den schönen Hals einer königlichen Frau schmücken durfte. Bo» solcher Pracht und so seltener Grütze waren die Perlen, daß sich der Tonte, der schon den Perlenschmuck der Königin Wtlhelmine und die Kette der Herzogin von Marl- borough gesehen hatte, überrascht ausrichtete und ans den schimmernden Glanz starrte. „Habe ich zuviel versprochen?" — „Nein! So etwas sah ich nie!" — „Glauben Sie mir nun, daß der Herzog auch kaufen wird?" — „Zweifellos: die Perlen sind zu schön. Aber fürchten Sie sich nicht?" — „Bor Dieben?" Und ohne erst eine Zustimmung abzuwarten, fügte der Direktor hinzu: „Nein! Es weiß doch niemand davon, nur Sie und ich. — „Und der Agent, der sie Ihnen brachte." — Die Tasche war verschlossen. Auch er hat keine Ahnung, was e ich es ' er brachte. So halte tch es immer." lForts. folgt.) O rgsno -Voklmdln - ^««Nkin ^n,e«en8a» NrAlttgungrmlttol »ul Ml,»»n«U„NIIrd«r Oruncll^«. Varlauaan 8Ir nur .Or^nopka»' to 8»r MoNran-NpotNall», Nriuclsciier Motz. ist ciSlr S2»I» 1 Odne Kolli«! 0l>n« One! Vst», ttoin» s ILtzlivst VdtMklMtz«» Ar dortne» »«,1 ü»tnse Wartung, drannt Dag unck blaotil unck It«t«r» »«»ta Wavasr Bockt — Bratet — Dörrt — Backt I o«» vv«tt»tat» lat »i oaüt»«e«r«em«n IVLrmt — Sterlllelvrt — Bvirt kubriknie^erlaSs: Orvsüen-^., Ink.: Lurl Klilrsetl. 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Ä 65100 l'Sglieker Eingang einsacker unZ eleganter lungrnSZclienlclsicker »tat« U>» «tMU»rN»N«a»»n «env IlckrM» 4«e rirm» KlingGlkSkkGA Hz«eSlae«iU»drNl i-,. ^^sbrtillvoe^M^^iüaltse^tr^chG^i üeilteii. kram man Mt. MN »lumpion dcboron. Naeiermrsrsrn UN« üerglelcchon. — Wailli 0u niclu, cia« «Ile vanipleclcletterel u SollNnerScahlwnrenladrlK o, grllUeraam« 4.1, aoello» In ««» ««retaecn r« Oauaneiilncle bria^. wlacler >»8 gan» «lelcS. od ctar, ^dau aöer nlct»? Unv» n»e 0». l . e»e<«rg»»»> v. MelaUschmelze «er Leopt. Vöuischpla» 17.». Lei. »»,72 haust lautend: Nupler. melsina, Bolo Zln», Blei, glnnslonnlol, Gelchlrrzl r. Napselvlei, Kuptn. «»,.! »In», all, hudlern, Bad». ««El, 0 Bierleitungirodr. und vam»»n „ Dornehme, grdlrg. Sveis«m.ek ZMWiMM öldWmiaer liwea KtllbArmwk« .«»ftel. -risch». kinzelae Möbel! 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