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Dresdner Nachrichten : 13.05.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192305132
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19230513
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19230513
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1923
- Monat1923-05
- Tag1923-05-13
- Monat1923-05
- Jahr1923
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- Dresdner Nachrichten : 13.05.1923
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1Z1 Dresdner Nachrichten. 13. rnai 1823 Seite 2 »«« Luge« «t-esme-etreten sind. d,e her deutschen Wirtschaft du- Verbrechen der Sabotage der StütznnaSaktton unter schoben. Man wird zügelten iniissen, das, der Dollarkur- von 2<1>V> mit seiner bet dem Manges einer unterstützenden Wirt ictiaftspoiilik erdrosselnden Wirkung <ür die deutsche Indu iirie ans die Dauer nicht zu halten war. Den Anstoß zu dem Scheuern der ersten Phase der Stützungsaktion aber gab die St'etiiiauvn, jenes letchensleddertschc und volk-verräterische Treiben derer, die zunächst infolge der RetchSbank- inleroenlivn ihren Welzen verhagelt sahen, dann aber mehr und mehr dazu übergingen, die von der Retcksbank zu er- niasugten Kursen erhaltenen Devisen spekulativ und gewinn- brinaend abzusetzen, Es bot bereit- ein widerliche- Bild, in welcher schamlosen Weise an der Berliner Börse besonder« von einem skruvellosen Ausländertum die Dollaranleihe de» Reiches verächtlich gemacht wurde und mit welchem Jubel der ichwarze 18. Avril, der den Dollar bis auf SO NW Mk. steigen Uetz. begrubt wurde. Schmutziger Eigennutz trinmobterte über der' Kampf des deutschen Volkes uni seine Eristenz Und wenn ievt die NcichSregierung an der Arbeit ist. um die un- mütelbaren Grunde für den Markstnrz zu untersuchen, wird sie um die Tatsache nicht herum kommen, das, tägliche Devisen anforderungen von :!ü bis ölt Ptillionei» Gvldmark. die in den letzten Tagen des stabilen Markkurses keine Seltenheit waren, weil über den Bedarf der deutsche» Wirtschaft hinan-sehen. Daß auch heute noch die svcknlativnSliisternen Tiinlclniänner am Werk sind, zeigt ein Tag der vergangenen Woche, an dem der Dollar auf iiber HgtzOO hinauSging. Die Recch-'vank war bei diesem hohen Kurs zu starken Revartie- rungen geschritten, io dag die einzelnen Forderungen an Dcoiien nur zu 2ö bis ätz Prozent erfüllt wurden. Als sich aber nachbörslich eine Abschwächnng der Devisen bemerkbar machte, kam trotz -er stark verminderten Zuteilung von Deviser wieder soviel Material ans den Markt, das, sich das Sinken der Kurse in erheblichem Matze fortsetzre. Ein deut- licher Beweis, datz aus dem Devisenmarkt durchaus nicht alles in Ordnung ist. Die ReichSrcgiernng hat mit ihrer Devisen- notveivrdnnng den Kamps gegen die nnsguberen Mgchen- ichgsren der Devisenspckulanlen ausgenommen. aber schon die lange Vorbereitung bis zum Erlaß der Verordnung gibt ein Bil- von den Schwierigkeiten, die hierbei zu überwinden waren, und erst die Prarts wird zeigen müssen, ob es gelingt, der Svekulgtion tatsächlich das Handwerk zu leaen. ohne den für die Wirtschaft dringend notwendigen Deoisenhandcl all zusehr zu treffen. Kampf gegen die Spekulation ist eins der wichtigsten Er fordernisse snr eine erfolgreiche Markskutznng, daneben mutz und wird — das ist von der Negierung immer betont worden — alles daran gesetzt werde», um einer schrankenlosen Anf- wärlsoewegung der Devisen Ginball zu gebieten. Denn mit ei-iem erträglichen Devisenkurs sieht und fällt die deutsche Widerstandskraft an der Nnhr. Dabei darf inan aber nicht anher acht laben, datz heute die Stütznugspolitik der Regierung nur noch in geringem Matze mit Hilfe von Devisenbeständen, ui der Hauptsache aber mit dem Reichsbankgold geführt wird. Um so mehr ein Grund, da» Retch-baukgold mit allen Mitteln gegen dt« Spekulation »u verteidige« »nd ed nur atizugreifen. wenn wirklich «tn greifbarer Erfolg In Aussicht steht. Der Reich-stnanzniIntNer hat die neue Taktik der NeichSbank daht» gekennzeichnet, daß dem Devifrnanlturi» an besonder» schlimme» Tagen ausgewichen werbe» soll, »m die Mittel an andere» Lage» desto erfolgreicher rlujetzen zu könne». Nie- mand ist sich über die Gefahr dieser neuen Politik mit ihren starken Schwankungen, die auf das Wlrtschaft-leben zurück» wirken müffen, im unklare», und doch wird diese, Weg der einzige für uns gangbar, sein. Aber auch hierbei ist wieder die erst« Boraussetzung, datz eine vernünftige Wirtschaftspolitik die ftuanztechuischen Matzuahmen unterstützt und nickt ein« neue Stetgeruug der Produktion-koste» da- sich setzt wieder br» lebende Ausfuhrgeschäft von neuem lähmt. In dieser vrziehung bat der Rctchskohleurat ein beachtenswerte- Beispiel vater» ländischen Berantwortnugsgefühls gegeben, iiibem «r trotz der neuen Lohnerhöhungen im Bergbau von einer Kvhlenpreis- steiaerung abziiseben beschlossen hat. Bet der Wichtigkeit der Kohle für alle Wirtschaftszweige kann die Bedeutung dieser Tatsache gar nicht doch genug veranschlag» werde».- denn nur wenn die Exportfähigkeit der Industrie aufrechterhalten bleibt, kann die Reichsbank wieder ln den Besitz der notwendigen Exportdevise» kommen, um ihre IntervcntivnSpolitik mit ver- mehrtcm Erfolge durchführen zu können. Im übrigen sieht ich die StutznngSpvlttik heute Schwierigkeiten gegenüber, die durch den internationalen Pessimismus über die Lage Deutsch lands infolge der ablehnenden Haltung Frankreichs begründet ind, die aber, wie bereits erwähnt, durch einen wachsenden »rutschen Pessimismus noch erheblich gesteigert werde». Hier Ult es für das ganze deutsche Volk den Hebel anzusetzen, um »ie Devisenpolitik der Retch-bank zu unterstützen. Sie ist ein Teil des deiitschr» AbioebrkampfeS an der Ruhr, und im Rheinland wie im Ruhrgcbict sicht die deutsche Front nn- erschüttcrltch, trotz PotncaröS Großsprechereien und trotz oder gerade wegen der schamlosen Unterbrücknngsurtetle der fra». zösischen Kriegsgerichte. PotncaröS Erfolge im Ruhrgebict ind anSgebltcben, der Erfolg unseres passiven Widerstandes aber ist über jeden Zweifel erhaben. Wir können und müssen Vertrauen in die Wirksamkeit der friedlichen deutschen Waffen im Ruhrgebict haben, und nur wenn sich die gesamte deutsche lolittk auf dieses Vertrauen im Inlande stützen kann, wird ich die Achtung vor der nationalen deutsche» Kraft im Aus lände erneut befestigen und dem Pessimismus den Boden ent ziehen. Rkan muntelt an den Börsen seit einiger Zeit von einer bevorstehenden neuen kraftvollen Aktion zur Hebung des MgrkknrseS, aber es steht autzer Frage, datz das Reich da« Reichsbankgvld nnb die Devisenbestände nicht erneut in starkem Matze etnsetzcn kann, wenn das Geschrei nach den allein sclig- machcndcn Berhandlnngen. wenn .Kleinmütigkeit im Innern mit ihrer Rückwirkung nach antzcn den Erfolg von vornherein beeinträchtigen. Der Kampf um die Markstutznng ist darum in höchsten, Matze abhängig von der wachsenden nationalen Widerstandskraft und der Aufrüttelung dcS ganzen Volkes gegen die zersetzende Lpekulgtionswut. Verschärfung des englisch-russischen Konflikts. Die bewegliche Taklik -er Sowjelreglerung. lEigner Drahtbcrickt der »Dresdner Nachricht? n".i London, l2. Mai. Die russische Rote, die gestern im eng lischen Auswärtigen Amte eingelrofsc» ist, ist keine Antwort aus daS englische Ultimatum, sondern bildet eine neue Ant wort auf die Rote, die der Sowjet-Regierung am 28. April zn- gegangen ist. Sic erklärt, datz die russisch-englischen Meinungs verschiedenheiten über die Grenze der Dreimeilenzone in den territorialen Gewässern Gegenstand von Verhandlungen ab- geben könnten. Die Haltung der englischen Regierung im Ver laufe der letzten Jahre, so heißt es in der Rote weiter, sei der art, datz man annebmen könne, die englische Regierung sei ent schlossen, die Sowjet-Regierung nicht anzucrkcnnen. Es wird weiter hinzngefügt, daß die Herstellung einer Grenze von 12 Meilen an der Murmaiiknste durch die Tatsache gerecht fertigt sei, datz die Bevölkerung dieser Gegend einzig und allein vom Fischfang lebt. Die Rvte scklietzr mit der Bemerkung, die Moskauer Regierung hoffe, datz ein Abkommen zustande kommen werde, das den beiden Nationen Befriedigung ge währt. Das Ultimatum, das am 7. Mai an die Soivsct-Rcgie- rung abgegangen ist, wird am kommenden Dienstag den Gegenstand einer grotzen Debatte im Untcrhausc bilden. Firasftn als Unterhändler. London, 12. Mai. „Tailn Expreh" berichtet ans Moskau, datz die Sowjetregiernng beschlossen habe, den Handels tom missa r Krass in nach London zu entsenden, der unverzüglich auf dem Lnitwege dorthin abreisen soll. KraMn werde entweder eine Regelung zu erzielen suchen, oder aber, wenn ihm dies nicht gelinge, die Angelegenheiten der Sowjet- Handelsdelegation in London liquidieren. In ihrer Antwort aus die britische Roie nehme die Sowjetregiernng den Stand- ounkt ein, datz für den Abbruch der Beziehungen die britische Regierung veranworilich sei. — Ter Präsident des HandelS- amies, Sir Philipp L l o n d Gream, erklärte auf einem Even in der Handelskammer von HuU mit Bezug ans die britische 'Rote an Russland, kein anderer Weg sei möglich ge wesen. Es sei Sache der russischen Regierung, zu beschlictzen, ob sie bereit sei, den britischen Untertanen die selben Rücksichten znkommcn zu lassen, die jedes zivilisierte Land den Untertanen eines anderen Landes gewährt, und sich der Intrigen und Angriffe auf britische Interessen und britische Einrichtungen zu enthalten, die vollkommen nnvec cinbar seien mit der Anfrcchtcrbaltnng freundschaftlicher Be ziehungen. iW. T. B.j Frontalangriff -er englischen Opposition gegen -ie Regierung? London. 12. Mai. Der „TimcS" zufolge hat die Regierung ihren Anhängern mitgeteilt, datz bei der Unterbansdebatte am kommenden Dienstag die russische Frage aufgeworfen und eine sehr wichtige Abstimmung stattsindcn werde. Ihre Anwesenheit an diesem Tage sei durchaus notwendig. Es sehe augenblicklich so aus. als ob die Regierung bereit sein mutze, einer vereinten Front gcgcnüberzntreten. Die Ar beiterpartei und die Unabhängige« Liberalen hätten bereits ihrer Absicht Ausdruck gegeben, in diesem Punkte gegen die Regierung zu stimmen, und gestern hätten auch die Rational- liberalen beschlossen, mit der Opposition zu stimmen. Freilich sec cs zweifelhaft, ob sich die Mitglieder der Rativnalliberalen Partei binden wurden, die sich zu einer allgemeinen Unter stützung der Negierung verpflichtet hätten. Dem Vernehmen nach wird der Präsident des HandelsamtcS sich zu Anfang der Debatte mit der Stellung der S v w j e t h a n d e l S d e l e g a - rton befassen. Der allgemeine Eindruck sei, datz das Ver schwinden der Delegation den Handel mit Nutzland in keiner Weise in Mitleidenschaft ziehen werde. iW. T. B.) Drohende Kriegsgefahr? iDrshtmeldniia unserer Berliner Lchristleitung.' Berlin, 12. Mai. Rach einer Meldung der hiesigen ..Roten Fahne" ist mit Rücksicht auf die ultimative Rote Eng lands an Sowjet-Rußland die Kriegsgefahr in un mittelbare Nähe gerückt, und um den Sektionen die Mög lichkeit der dagegen notwendigen organisatorischen Maßnahmen zu geben, die erweiterte Exekutive bis zum U>. Juni vertagt morden. Drohbriefe gegen I»met Pascha. Paris, 12. Mai. Eine Folge des Attentats ist, wie aus Lausanne gemeldet ivird, die in den türkischen Kreiselt der Konferenz anstretende Besorgnis über das Schicksal I smet Pascha s. Auch diesem sind im Lause der Konferenz Drohbriefe zngcgangen, in denen ihm vor allem ein Atten tat von armenischer Seite angekündigt wurde. Obwohl die Schweizer Polizei dem türkischen General besondere Schutz maßnahmen zuteil werden lässt, befürchtet man in den ge nannten Kreisen die Möglichkeit von Angriffen. Frankreich, wir und -ie Wen. . Bon Han-Hohl. Hauptmann a. D. der ehem. tzltegertnrppe. Sticht die Kraft der Arme, Nicht die Gewalt der Waisen ist »s. Die »ns dir Lieg« «rtdmpsl. S» ist die «rast de» Geist««. Als am 11. November 1918 um 11 Uhr vor»UtaaS der Kanonendonner auf all«« Fronten schwitt, jubelte Frankreich, frohlockten die deutschen volk-masten. Dt« Welt atmete auf. Da- Vülkerringen schien zu Ende. Bölkerversöhnung. Frei heit, Gleichheit, Gerechtigkeit sollten Bölkerbab ablüsen. Wilsv» hatte e- versprochen. Da- deutsche Volk glaubt, an seine Lehre der Gerechtigkeit und vülkerlteb«. Die Dokumente von den 11 Punkten AtlsonS bi» zu dem Aufruf an das deutsche Volk zu Beginn der WaffenstillstandSverhandlungeu sind eine Kritik des heutigen Zustandes von Europa. Es find keine Phantasieprodnkte, sondern Dokumente von höchster staatSrecht licher Bedeutung. SS sind geschichtlich« Staatsakte. Viele Äeraufsetzung -es Abzuges von -erLohnsleuer iT r a h t m e l d u n g n n s k e r Berliner S ch r l f t l e l t ir n g.s Berlin, 12. Mai. Der Lteuerausschuß des Reichstages behandelte heute einen Antrag Dr. Hertz lSoz.I und Ge- notzen ans Erhöhung der Abzüge bei der Lohnsteuer. Ei» Begiernngsvertreter reilte mit, daß die Regierung Vorschläge unterbreitet habe, die die Abzüge erhöhen So betrage der Abzug für den Lteucrpslichtigen und seine Ehefrau im Falle der monatlichen Lohnzahlung 1211» Mk.. für jeder zur Haus haltung zählende minderjährige «ind tzilliv Mk. und zur Ab geltung der Werbungskosteu lOllist» Mk. monatlich. Diese Be stimmungen, die heute noch das Plenum des Reicksrates be schäftigen sollen, sollen am 1. Juni in Kraft gesetzt wer den. Abg. Dr. Hertz betonte. Satz diese Vorschläge der Regie rung in keiner Weise den sich verschlechternden Verhältnissen entsprachen, sondern mindestens im Juni eingeholt sein wür den. Gegen die sozialistischen und kommunistischen Stimmen fand aber die Vorlage der Regierung die Billigung des Aus schusses. Die Parteiführer beim Kanzler. Berlin. l2. Mat. Wie das „B. T." erfährt, empfing gestern der Reichskanzler die Parteiführer zu einer Be sprechung über die Gestaltung der politischen Lage nach der französisch-belgischen Rote. Zum To-e Exzellenz v. Brauns. Berlin, 12. Mai. Tie Deutschnationale Bolkspartci widmet ihrem verstorbenen Mitglied E d l e r v. Braun einen in warmen Worten gehaltenen Nachruf, in dem es am Schlüsse n. a. heißt: Mit den Angehörigen de» Heim gegangenen steht die ganze Teutschnattonale VolkSpartet und insbesondere ihre ReichStagSfraktion trauernd am Sarge von Exzellenz v. Braun. Sein Tod hat tn dt« Rethen unserer Vorkämpfer eine Lücke gerisieu. die nur schwer auszufüllen lei« wird. Das Andenken diese- wahrhaften Ebelmannes, H«L tapferen und treue» Kämpfer- für dt« nattouale Sache, «irb wett über die Reihen der Deutschnattoualen Volks» Märtet hinaus allezeit in Ehre» gehalten werde»». Zuspitzung -er Lage im Saargebiel. Weitere „Notverordnungen" im Saargcbiet. (D r a l, t m e l d » n g unsrer Berliner L ch r t s t l c i t n u g.i Berlin, 12. Mai. Die von der Regicrungskommission des LaargebtetS auf Parkier Anweisung erlassene „Notverord nung". welche das englische Unterhaus dieser Tage beschäftigte, Hai ihren Zweck, Arbeitswillige für die Ausbeutung der Gruben für Frankreich zu gewinnen, nicht erfüllt. Die Folge davon ist nun, datz weitere Matznahmcn getroffen worden sind, die aber gleichfalls wie ein Schlag ins Wasser wirkten. Die neuen Verfügungen bedeuten einen Schlag gegen das K o a l i t tv n s r e ch t der Arbeiter. Nachdem auch diese neueste Maßnahme sich als ergebnislos hcrauSgcstellt hat, wird mit dem Verbot der Gewerkschaften, RclagcrungSznstand und dergleichen gedroht. Die Verhältnisse im Saargcbiet spitzen sich so ähnlich zn, wie seinerzeit im Mcmcllande. Regierungskrise in Prag. Prag, 12. Mat. Das „Prager Tagblalt" bringt die Nach richt von einer schweren Regierungskrise in der Tschechv- Llowakei, die so weit akut geworden sei, daß Minister präsident Svchla daran denke, seine Demission zu überreichen. Der unmittelbare Anstoß für die Krise wird in den Angriffen gesehen, denen die Landwirte von ihren KoalittonSgenofscn wegen des Zusammenbruchs der Bo- Hcmia-Bank und der Mährisch-Schlesischen Bank anSgcscht waren. DaS Verhalten der Regierung besonders beim Zu sammenbruch der Bohcmia war schon mehrfach heftig ange griffen worden, ohne daß der Ftnonzminlster Beczka die An- greiser mit seinen Antworten befriedigte. EN« Uebersatt auf LaiNaur. Pari-, 11. Mai. Wie auS Toulouse gemeldet wirb, wurde Eatllaux gestern nachmittag, als er eine Straßenkreuzung passieren wollte, von etwa öüpoltttscheu Gegnern an- geg risse«. Saillaux erhielt a« Kops uat Armen Ver letzungen und wurde »ach dem Lraukenhause geschafft. Tein Zustand ist nicht beunruhigend. lW. T/B.) schöne Worte hat man uns gegeben, von dem ehrlich«» Deutsch land gesprochen, das der Welt seinen gute« Wille« zeige» werde, von der Freundschaft und Achtung, die wir bei den an deren Völkern genießen werden, lauter Verheißungen schönster Art. So gewann Frankreich den Krieg. England und Amerika schlugen Frankreichs Schlachten. Nns aber führte Frankreich nach Versailles und zwang uns zum Vertrag. Der Vertrag war teuflisch, aber wahrlich göttlich! War nicht alles Komöütantenspiel? Nicht mit dem Ausbruch de» Krieges de gann die SchreckenSzeit, sondern mit Beginn des Friedens. Wir sehnten uns nach dem Frieden und hassten, datz gütliche Vereinbarungen entscheiden sollten, nicht die rohe Gewalt »er Waffen. Unendliche Zeiträume mögen uns trennen vv« d«m Tag, da dieses Sehnen gestillt wird. Bon Konferenz zu Kon- crenz hat man uns geschleppt, aus Recht und Gerechtigkeit halten wir gehofft, jedesmal wurden wir schmählich betrogen. Waffenlos stehen wtr da, nackt und bloß, die Arme nur ver mögen wir auSzustreckcn. Der unhetmltche französische Sadis mus, der statt Recht und Vernunft die Welt regiert, bedroht »ns mit Vernichtung. Tie Welt blickt teilnahmslos zu, und bestehen doch wohl kaum noch Zweifel über den ungaheuareo Ernst der europäische» Lage. Paris entscheidet. Paris trägt große Verantwortung. Sie ist größer als das Ultimatum an Serbien Die Vernunft muß tn der Welt ihre Ncugeburt er leben. ES wird höchste Zeit, den Anbruch des wahren Frie dens zn proklamieren. Wir sind bereit, die Hand zu reichen. Frankreich trifft die gigantische Schuld, datz kein Friede herrschcn kann. SS ist schuld, wenn das acsamtc europäische Wirtschaftsleben zusammenbricht und eine Vermehrung des VölkerhasscS hcrbcigcftihrt wird. Und England'? England be zahlt heute den Preis einer französischen Machtstellung aus dem Kontinent, weil seine Weltmachtstellung mit dem tür kischen Problem steht und fallt. Es wühlt im Augenblick das kleinere Hebel, wenn anch Rhein nnd Ruhr sehr wichtig sind. Rhein und Ruhr sind keineswegs neue Probleme und Wünsche ür Frankreich. Gibt es einen historischen Hintergrund für die Tragödie am Rhein und Ruhr? Man studiere französische Geschichte. Jedes starke Frankreich hat stets Rhei«» und Ruhr- vläne gehabt. ES ist sich in seiner feindlichen Haltung gegen Deutschland stet» gleich geblieben, ob Königreich. Kaiserreich oder Republik? Es ist ein tief eingewurzeltes Glaubens bekenntnis jedes Franzosen, daß seinem Volke die Vormacht stellung in Europa von rechtömegcn zukvmmi. Bismarck sagte ctnstcnS treffend, daß kaum eine Generation in Deutschland gelebt hat. die nicht genötigt gewesen wäre, den Degen gegen Frankreich zu ziehen. Frankreich weiß das. Deshalb die End ziele französischer Nachepolittk: die dauernde Besitzergreifung der Rheinland?, Vernichtung der deutschen Einheit und voll- tändige wirtschaftliche Erdrosselung Deutschlands. Auf deutschem Boden schafft sich Frankreich ei» Behagen. Ter KommiSstiefel französischer Soldateska trampelt uns mit adislischcr Wollust schon seit Jahren im Gesicht herum. Der Feind steht nicht an der Grenze, der Feind steht im Lande tief drinnen in den blühenden Provinzen des Rhein- und Ruhr- landeS. Alle Mittel vom Zuckerbrot bis zur Peitsche wendet er skrupellos an, um unS seine Macht fühlen zu lasten. Unsere Macht aber ruht in unserer eigenen Kraft. Nickt Wtederner- geltung mit dem Schwert kann unser Handwerk sein. Mit Körner können wir nicht sagen: DaS höchste Heil, das letzte, liegt im Schwert! Wir sind waffenlos. Andere Kräfte stehen »ns zur Seite. Stc sind stärker noch, als die Macht des Schwertes. Wir stehen im moralischen Notwchrkampf des Rechts gegen das Unrecht. Die Welt richtet wie fasziniert ihre Blicke nach Rhein und Ruhr, wo sich ein Stück Wcltenschicksal abspielt. Der Wille zur Gewalt wird seine Kraft mestsn müssen mit dem Willen des duldsamen Ausharrens, des passi ven Widerstandes. Die französische Fremdherrschaft hat sich be reits als ein prächtiger Zuchtmeistcr zum deutschen National stolz bewährt. Wer aber im Hinterlande bangt, soll nach der Ruhr blicken und dort sehe», was seelische Haltung ist! Die Front im Westen wird nicht wanken, wenn wir im Inland stark bleiben. So war eS im Herbst 1918 und ist es heute ebenso. Der Klasscnkampfgedanke muß dem Gedanke« der Volksgemeinschaft das Feld räumen. Unser deutsches Vater land darf nicht ein Versuchskaninchen parteilicher Experimente sein, denn dann werden mir sicher auf der Strecke bleiben. Bisher waren wir rechtlos in der Welt. Heute habe« «,ir unser Recht wieder. Unser Recht heißt» Vaterland! Lasten wir nicht mehr in stumpfer Resignation alles Kommende über uns ergeben. Es gibt kein Zögern und Wanken mehr. Ans gerafft! Werden wir wieder ein selbstbewußtes, einiges, großes Volk. Deutschland will, muß und wird leben. G«c schlossen wollen wir zusammenstehcn in dem starken Willen, uns durch nichts trennen zn lassen. Wir wollen ringen in Einigkeit und Reckt um Freiheit nnd wahrhaften Frieden. Böses Werk muß untergclien und das französische Verbrechen seine Sühne finden. Frankreich möge sich erinnern, daß es den Versailler Vertrag selbst zerrissen und zn einem Freibrief für Mörderbanben gemacht hat. Frankreich kämpft von neuem um die Vorteile des Versailler Vertrags. Dessen ist sich Frankreich wohl bewußt. Der Krieg, den Frankreich nach dem Kriege begonnen hat, hat uns Deutsche zn harter Schicksals gemeinschaft fester zusainmeugcschmiedet. Wir sind uns der Todesgefahr bewusst, die nicht einer einzelnen Schicht, sonder» dem ganzen Volke droht. Rechtlose Willkür und militaristischer Wahnsinn Frankreichs werden nnS nicht wieder trennen können. Frankreich möge sich das Wort Slond Georges zu Herzen nehmen, daß die Hofsnung auf Deutschlands Zerfall, die Napoleon III. in den Untergang gerissen, Frankreich noch ein mal in das sichere Verhängnis lockt. Unsere Waffe ist und bleibt der moralische Widerstand. Von den Neutralen ist eine positive politische Aktion nicht zu erwarten. Sie fürchten Frankreich. Wir selbst müssen uns Helsen. Wir haben den Willen, unsere werteschaffcndcn Kräfte zn gemeinsamer Arbeit zn einen und werden die Kraft finde», diesen Willen zu täti gen: Dem Hatz und der Feindschaft zum Trotz, die nns um ringen! Lerne das deutschc Volk politisch denken. Wer heute ein wenig politisch denkt, tue Partetgeist ab. Partetgczänk ist ein Frevel in dieser Zelt der schwersten vaterländischen Not. Poli tisches Denken kann sich nur in dem Willen bekunden, für das Vaterland zu geben, was man vermag. Wir alle haben heute kein Recht, unsere kleinen persönlichen Interessen höher zu stellen. Wtr haben nur die Pflicht, mit Einsatz aller Kräfte, jeder an seiner Stelle, unser ganzes Denken, Sein und Arbeiten dem Vaterlande zu widmen. Hege jeder seine eigene Ueberzeugung. aber jeder arbeite für das gesamte Vaterland. Dt« Stund« ernstester Entscheidung ist nunmehr gekommen. Deutschland» Note ging tn die Welt. Frankreich lehnte ab. Die Welt schweigt, aber sie hat das Wort. I« ihr« Hand ist der Völker Friede und der Menschheit Würde gegeben. Wir Deutsche aber beherzigen das Dtchterwort: . . Ich btn «ebore« deutsch zu fühle», Blu ganz aus deutsche» Denken eingestellt, Erst kommt «el» Bol». L Danu all dt» ander» viele», , . , Erst metne Heimat, dann die Welt.
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