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Dresdner Nachrichten : 13.05.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192305132
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19230513
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19230513
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1923
- Monat1923-05
- Tag1923-05-13
- Monat1923-05
- Jahr1923
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.05.1923
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Fortdauer der oberfchlestfchen Krisis. Da» P»l«ische Nattoaalsest unler Laadgranaleafeuer. — Der polnische Angriff gegen den Lahnhvf Tarnen in Denlfch-Oberfchlesten. tBon unserem ostoberschlrstschen Mitarbeiters «attomitz, 7. Mai- Der gefährliche und allgemein als kritisch angesehene 1. Mat ist vorüber, ohne das, es zu den erwarteten Unruhen arößeren Stil« gekommen Ist. Immerhin hat er die volle «eftLtigung dafür gebracht, bah die Änlurgenteuschare« N»rfa»t,g stir ei» nenrs gröberes Unternehmen gegen De«tsch»Oberschlesien gerüstet haben und noch weiter rüsten. Den» die in de» lebten Apriltaqen zur Verteilung gebrachten Nassen sind überall zum Vorschein gekommen. Man macht jetzt gar kein Hehl mehr daraus, das, man mit Masse» in der Hand auf eine vassende Gelegenheit zum Lvsschlagcn wartet. Bei allen Insurgentcnführern befinden sich nunmehr grobe Bestände von Waffen. Das trat am deutlichsten in Er scheinung bet der Fei-r des volnischr» Rationalfestes am 8. Mai in Kattowib selbst. In der Nacht zum 3. Mat sammelten sich bereits in den ersten Abendstunden die Insurgenten. Sie bildeten gröbere Verbände. Mit Einsetzen -er Nachtstunden begann ein „Bombardement" von Kattomitz. Man feuerte Handgranaten i» grober Zahl ab. Nachdem man glaubte. Äattowitz genügend „beschossen" zu haben, erfolgte ein Einmarsch der Insurgcntcntruvpcu aus den verschiedensten Richtungen her. Der grüble Teil dieser Jnsurqentenscharen war mit Handgranaten. Revolvern und Gewehren bewaffnet. Uns dem Kattowitzer Ringe hielten Ne mit ihre« Waffen Biwak ab. Jedermann konnte in aller Oeffentlichkeit und mitten in der Stadt Waffen und Rüstun gen in Augenschein nehmen. Dort wurden dann anch zahl reiche Reden gehalten, die alle mehr oder minder der kommen de« „Erobern««" von Deutsch-Obcrschlcsien gewidmet waren. Diese ganze militärische Uebung der Eroberung einer fried lichen Stadt sollte zugleich eine Art Demonstration dagegen darstellen, dab eS bei dem letzten blutigen Polenausstaudc vor zwei Jahren nicht gelungen war. die Stadt Kattvwitz in den Besitz der Insurgenten zu bringen. Diese nächtliche „Eroberung" von Kattvwitz vollzog sich angesichts der gesamten Behörden. Ihnen allen ist also be kannt. dab sich Tausende von Waffen erneut in den Händen der Insurgenten befinden und dab diese in groben Verbänden militärische Ucbungen abhaltcn, an denen sich sogar — französische Offiziere beteiligen. ES ist ihnen auch bekannt, welchen Zwecken und Vor bereitungen diese Ucbungen dienen Bei künftigen Aus schreitungen wird es also nicht möglich sei», das, die volnischen Behörden von diesen Machenschaften „brücken. Nach der pro vozierenden Note Polens an Deutschland mit der ultimativen Forderung nach Auflösung des Thorner deutschen Konsulats, nach den Massenverhastungen von Deutschen in Graudcnz im ehemaligen Wesiprcustcn und ebenso i»> ober schlesischen Bismarckhütte glaubt man in Warschau irgendeine Bemäntelung des neuen polnischen Gcwaltkurscs auch gar nicht mehr nötig zu haben. Das Beileid, das der ober- schlesische Wviwod Schultis anläblich des schweren Dnnamit- attcntatcs gegen das Schlafzimmer des Führers der deutsche» Minderheiten in Oberschlesicn. Freiherrn v. Reibenstein, aus sprach. erscheint deshalb auch nur als ein Hohn für das Deutschtum in dem Augenblicke, wo polnische Behörden alles tun. um dem nationalistischen Wahnsinn polnischer Putschisten Vorschub zu leisten. Bei der Feier des S. Mai benutzte auch der offizielle Festredner, der Abg. Korfantn. die Gelegen heit. um erneut in schärfster Weise gegen die deutsche Minder heit zu Hetzen. Er benutzte diese Gelegenheit ferner, um Stimmung zu machen sür eine Verstärkung des volnischen Heeres, die er besonders darin erblickt, dab die besonderen Rechte Oberschlesicns, wonach die hiesige Jugend für die ersten acht Jahre nach der Uebcrnahmc des Landes durch Polen v o m Militärdienst befreit sein soll, aufgehoben werden. Tab die Polen aber nicht nur in Polnisch-Oberschlcsien rüsten, sondern auch aus deutschem Boden selbst, ist gleichfalls durch die Tatsachen in den letzten Tagen hinreichend bewiesen worden. Sie selbst müssen bekennen, dab ihnen auf deutschem Boden alle Rechte gewährt werden, aus die sie auf Grund des Genser Vertrages Anspruch haben. Sic selbst mussten vor dem schweizerischen Präsidenten Calonder der Gemischten Kommission zugeben, dab eine Besserung ihrer Lage allgemein eingctreten sei Die volle Berücksichtigung ihrer Rechte hat die Polen in Deutsch-Obcrschlctien aber nicht abgehalten, sich gleichfalls militärisch zu organisicrcu. um in voller Rüstung die Stunde des polnischen Vorgehens gegen deutsches Gebiet abzuwarten und dann gleichfalls loo- zuschlagcn. Wie stark man sich dabei fühlt, zeigt die folgende Nachricht des Gleiwitzer „Oberschles. Wanderer": „Der Bahn hof Tarn au bet Oppeln wurde in der Nacht zum Donnerstag zu Freitag durch mehrstündiges Gewehrscuer beschossen. Zahlreiche Kugeln schlugen in das Bahnhofs gebäude und die umliegenden Wohnhäuser ein. Es handelte sich hierbei um eine stärkere polnische Bande, die den Angriff ausftthrtc. Auf telegraphischem Hilferuf wurde von der Oppelner Bereitschaft der Schupo eine Abteilung mit Sonderzug nach Tarnau entsandt, doch hatte sich die Bande bereits in Sicherheit gebracht. Wie festgcstellt wurde, erfolgte der Angriff von dem Torfe Kossorvwitz ans." Mehrfach wurde auch bereits festgcstellt. das, sich polnische Agenten in Deutsch Obcrschlesien zur Organisation eines Putsche- befinden, der dann eintrcten soll, wenn von Polnisch-Obcrschlcsicn aus das Signal dazu gegeben wird. In Deutsch-Obcrscblesien sielst man trotz alledem allen diese» Machenschaften mit Nnhe ent gegen. Polnischer Ueberfall auf deutsches Zugpersonal. Berlin, 11. Mai. Der „Verl. Lokalanz." meldet aus Breslau, dab das deutsche Zugpersonal eines Gtttcrzngcs ans dem Bahnhöfe Morgenrot von einer polnischen Bande über fallen und mis, handelt wurde. Die polnischen Eisen bahner sahen dem Treiben der Bande ruhig zu. Die Ver letzungen der siebe» deutschen Beamten sind znm Teil schwer. Rachllänge zum Werdeuer Schandurteil der Franzosen. Der Kaiser zur Derurkeilung Krupps. kDrahtmelbung unsrer Berliner Schristlcttung.s Berlin, IN. Mat. Nach einer Meldung aus Essen hat Kaiser Wilhelm von Haus Doorn au die Gattin Krupps von Bohlen und Halbach ein Telegramm des Inhalts gerichtet, datz er mit i n n i g st c r Antcilna h m e des Geschickes der mit unvergleichlicher Treue sür ihr Vaterland cingetretenen Männer gedenke, die die grauenvolle Orgie des Hasses, die ln Werden vor sich ging, wertvollster Jahre ihres Lehens berauben wolle. Die Treue dieser Männer sei die beste Bürgschaft für ein freies Deutschland kommender Zeiten, dos Krupp v. Bohlen und die mit ihm Verurteilten mit stolzer Freude zu denen zählen werde, die in bitterster Zeit für das Land ihrer Geburt und Arbeit an, mutigsten cin- traten und darum am schwersten litten. tW. T. BI Der Deutsche Gewerkschaftsbund zum Werdeuer Schandurteil. Berlin, 11. Mai. Der Deutsche Gewcrlschastöbnnd nimmt tn einer Erklärung zu den Urteilen von Mainz und Werden Stellung, indem er darauf hinweist, das, die Schandurteile der französischen Militärjustiz insbesondere die deutschen Arbeiter mit tief st er Erbitterung und Erregung erfüllt hätten. Dieses himmelschreiende Unrecht, das Lag sür Tag dnrch die Vertreibung von Hunderten braver Eisen- bahuerfamilicn von Hans und Heimat noch verstärkt werde, würde «nr die eine Wirkung haben, das, die den wahren Frieden wünschenden Arbeitnehmer in unerschütterlicher Ab wehr aasharrte», bis dem Rechte zum Siege verholse» sei« werde. (W.T.B.s Ein einziges Pariser Blatt gegen die Werdencr Justizschmach. Paris, 12. Mai. Der sozialistische „Popuiaire" ist bisher das einzige Pariser Blatt, das den Mut findet, gegen das Urteil des Wordener K r i e g ö g e r i ch l s zu pro testieren. DciS Blatt schreibt: „Dieses Urteil mus, jeden Fran zosen mit Scham erfüllen, wenn er sich erklärt, wie man die nordfranzösischen und belgischen Industriellen, die dem Be fehl der deutschen Ollupalionsbehorden Widerstand geleistet haben, als Nntivnalheldcn gefeiert hat. Darüber hinaus sei zu befürchten, das, der Spruch des Kriegsgerichts in Deutsch laud eine höchst gefährliche Atmosphäre schasse und alle Kreise der Bevölkerung erbittern müsse, so das, die Be mühungen derjenige», die für eine Politik ehrlicher Er füllung tämpscn, künftig ans noch grösicre Schwierigkeiten stostc» würden als bisher. Man müsse sich in der Tat fra ge», was die srniizösischc Regierung eigentlich bezwecke. Wenn ihre Politik wirklich auf eine Berständigung. auf eine cnd gültige Regelung der Neparativussrage und des Problems der Sicherheit gerichtet sei, dann sei die Masiuahme von Wer de», die alles andere darstelle als ein Gerichtsurteil, unbegreiflich. Der Deutsche Veamtenbund für das Festhalten am passiven Widerstand. Berlin, 12. Mai. Die Leitung des Deutschen Beamten bundcs erklärt: Die Gewaltakte der Franzosen sind nur ge eignet, uns in unserem Widerstand zn bestärken, für dessen weitere Durchführung wir mit allen Mitteln wirken und aus dem wir beharren werden, bis an Stelle von Gewalt, Willkür und Unverstand wieder Recht, Gesittung und Vernunft cingekchrt sein werden. Die Derwerlung -er Braunkohle. Bor der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Technischen Hochschule hielt heute. Sonnabend, vormittag, Geheimer Hofrat Professor Dr. Fritz Förster im Ehemi schen Institut am Bismarckplatz einen überaus fesselnden Bortrag, aus dem man mit Befriedigung seststclle» konnte, wir die wissenschaftliche Forschung unablässig bemüht ist, uns vom AuSlande unabhängig zu machen. Der Veranstaltung wohnten u. a- bei Finanzministcr a. D. v. Scndcwitz, die Ministerialdirektoren Dr. Schmitt und Tr. Bödme. Ober bürgermeister Blllher. Der Vortragende legte dar. das, Deutschland durch den Krieg und seine Folgen genötigt sei, alle von der Natur ge botenen Hilfsmittel auszunützcn. Deutschland ist in der glücklichen Lage, die tiefsten und umfangreichen Steinkohlen vorkommen auf dem europäischen Festlande zu besitzen. Darauf hat cs seine Industrie gegründet. Aber auch Mittel deutschland ist reich an wertvollen Encrgtcguellcn. und zwar durch seine Braunkohle. Es mag dnhingcstellt sein, ob es in dieser Hinsicht eine so überwiegende Stellung ans dem europäischen Festlande hat wie mit der Steinkohle, zweifel los hat aber Deutschland zuerst in großzügiger Weise seine Braunkohlenschätze zur Gewinnung von Energie nutzbar ge macht. Auch die ehemaligen österreichischen Länder sind reich an Braunkohle Die Förderung der Steinkohle hat im Jahre 1013 mit 190,1 Millionen Tonnen ihren Höchststand erreicht. Im Jahre 1922, wo 132 Millionen Tonnen gefördert wurden, steht man schon den Raub von Obcrschlesien. An Braunkohlen wurden im Jahre 1013 nur 87,09 Millionen Tonnen qefördert, aber im Jahre 1922 bereits 131.1. Tic Steinkohle war also überholt. Aus Grund der Brannkohlcn- vorkommen wurden große Kraftwerke angelegt und cS ent standen neue gewaltige Industrien. Die Steinkohle kann man in Leuchtgas. Koks und Teer zerlegen. Wollte man die Braunkohle derselben Operation unter werfen. so würde man ein minderwertiges Gas und einen setnpnlvcrigcn Koks erhalten, der den Rost ver stopft. So schien zunächst die Braunkohle der wertvollen Verwendung der Steinkohle unzugänglich zu sein. Eine große Rolle spielt aber die Gewinnung des TcerS. der im Gene rator ein unangenehmes Nebenprodukt bildet, bei einer schon- samen Destillation aber wertvolle Stoffe liefert. Seine Be standteile sind den Bestandteilen des Petroleums ähnlich. Auch aus der Braunkohle erhält man ganz ähnliche Stoffe (Benzin, Trteböl, viskose Oele, Paraffin, Phenole. Pech und Harz). Die mitteldeutsche Braunkohle hgt die günstige Eigen schaft, sich brikettieren zu lassen, wodurch der Betrieb der Ge neratoren erleichtert wird. Der Braunkohlcntecr ist von zoeseutlich arüßercm Werte als der Stctulohlentecr. Im Jahre 1913 sind in Deutschland 69 Millionen Tonnen Stein- tvhlen und 12 Millionen Tonnen Briketts in Großkraft werken verarbeitet worden. Diese Zahlen dürften sich schon stark zugunsten der Briketts verschoben haben. Würde man nur ein Drittel dieser Summe der Entgasung iintcrwcrscn, so würde man diejenigen Mengen von Rohöl bekommen, die wir 1913 aus dem Auslände bezogen hatten. Unmöglich ist dieses Problem nicht. Die staatlichen Elektrizitätswerke Hirschfclde bemühen sich bereits in dieser Richtung. Aller dings verursacht die Errichtung von Brikcttfabrikcn große Kosten. Die Dinge würden aber wirtschaftlich ganz anders liege», wenn es gelänge, noch weitere chemische Stoffe aus der Braunkohle zu gewinnen. Auf diesem Gebiete ist die Tech nische Hochschule tätig und hat schon wertvolle Ergebnisse er zielt. Man beschäftigt sich ». a. mit dem Problem der Ver wertung des Schwefels aus der Braunkohle. Die Menge, die im Jahre 1913 verbrannt wurde, ist ungefähr das vier- bis sechsfache dessen, was wir in Gestalt von Pyrit von Spanien cingesührt haben. Ein anderes Problem ist die Verwertung der Kohle nasche zur Zement fahr ikativn. Diesen Verfahren bieten sich jetzt noch ge wisse Schwierigkeiten. Jedenfalls steht man aber, wie der Redner zum Schlüsse betonte, vor einer Fülle von hoch wichtigen Probleme n. Sic können nur gelöst werden, wenn die Forschcrtätigkeit sich frei und unabhängig entfalten kann. Tie Förderer und Freunde der -Hochschule sind cs, die dazu Helsen, die Wege zu bcschreiten, um »nser Vaterland wieder groß zu machen. Nach dem Vorträge wurden im Keller dcS Instituts die Destillationsvcrsuche besichtigt. Kunst «n- Wissenschaft. 1 Dresdner Theater-Lpielplan sür Sonntag. Opern- h auS: „Das Rheingold" <^8(: S ch a n s v t c l h a u s: „Die Polarrcise" ('/!>8j: Neu studier Schauspielhaus: „DaS Konzert" (141). „Der kühne Schwimmer" 1>i8),- Resi denz-Theater: „Alt-Heidelberg" (V-1). „Die Baiadere" (>48): Ccntral-Theatcr: „Der Günstling der Zarin" l^8). -s Mitteilungen der Sächsischen Staaiothcatcr. Opern haus. Montag, de» 11. Mai <8i, als zweite Ausführung des Ntbelnngen-Ringes „Die Walküre" mit Taucher (Sicg- munds. Pnttlttz i-Hundings, Burg tWvtans, Maria Rösler- Keuschnig sSieglindci, Helena Forti (Brünnhilde). Irma Tervani (Aricka). Musikalische Leitung: Busch, Spielleitung: Toller. OerMches uni» Sächsisches. Nicht mii Morien, sondern mit Tate» latzi uns -er Rnhrbevöikerung »ankenr Bei der Sammelstelle der „Dresdner Nachrichten* gingen gestern sür die Ruhrhilse folgende Beträge ein: Direktor Gr., Dresden, 19 009 Mt.,- I. B. 2M Ml.; Gustav Elsner, Fuhrwerksbesitzcr, dritte Rate. 3900 Mt.; Paul Kroecker, Dresden, loooo Mt.; Paul Grabner, lltoo Mk. — Insgesamt sind bei der Lammelstelle der „Dresdner Nach richten" für die Ruhrhilse bisher 29 688 289 Mk. eingegangeu. Weitere Spenden erbeten an die HanptgeschästöftcUc der „Dresdner Nachrichten", Marienstraßc 38, Erdgeschoß. * Dem Deutschen Vvlksopfcr lRuhrspendes haben die be soldeten Rats Mitglieder rund 310 000 Mk. über wiesen. so Millionen für die Deutsche Notgemeinfchafl in Dresden gesammeU. Durch weitere erfreuliche Spenden verschiedener Firme» und Privaten ist das Ergebnis der Sammlung in Dresden nunmehr aus rund 60 Millionen Mark angewachsen Von diesem Betrage sind bisher an Sozialrentner, Erwerbs lose, sonstige Minderbemittelte und verschämte Arme iKlein rentners 20 Millionen Mark zum Ankauf von Kohlen und Kartosfcln, 17 Millionen Mark sür Mietuntcrstüyungcn. 9^ Millionen Mark zu Varunterstützungen und 1 Million Mark zur Anschaffung von Heilmitteln zur Verteilung ge langt. In der am 3. Mai d. I. stattgesnndcncn Sitzung des Orts auöschusses für die Sammlung wurde beschlossen, die weiter verfügbaren Sammelerträgnisse mit je 2 Millionen Mark dem Kricnssürsorgcamte und dem Ortsamte für Kriegcrsürsorge zu Unterstützungen in besonderen Notfällen an Erwerbs lose und Kriegsbeschädigte usiv. und mit 7 Millionen Mart dem Fürsorgcamte zur Anschaffung von Kleidung und Wäsche, sowie zur Gewährung von Barunterstützungen an Minder bemittelte und verschämte Arme zur Verfügung zu stellen. Wie schon gemeldet, hat das Ministerium des Innern bis aus weiteres die Fortsetzung der Sammeltätigkeit für die Deutsche Notgemeinschast genehmigt. Es ist also jeder mann noch Gelegenheit geboten, durch eine Spende zu seinem Teile zur Behebung der großen Not der Minderbemittelten unter unserer Einwohnerschaft beizutragcn. Alle öffentlichen Kassen und die Banken nehmen Zahlungen entgegen. Haupt sammelstelle ist das Bankhaus Gebr. Arnhold, Waisenhaus st ratze 20/22 Gedenke! der Mutter! Ter zweite Maicnsonntag sott in ganz Deutschland ein Feiertag der Mutter sein. Jeder Deutsche, jede Deutsche gedenke morgen in Liebe der Frau, die ihnen Licht und Leben schenkte! Weilt sic noch unter den Lebenden, bringe ihr Blumen znm Gruß! Ist sie heimgegegangcu. schmücke ihr Bild mit Blumen, schmücke die Stätte, da sic ansruht, schmücke ihre Urne mit Blumen innigen Gedenkens! Ei» Festtag soll es sei», an dein sich ganz Deutschland in Liebe eint! Werden. Vergnüglich pfleg' am Wochenende 2ch sonst hinauszuschaun ins Land, Db ich was Lust'ges, Heit res fände. Harmlosen Ulk, spaßhaften Tand. -Doch heute ist umflort der Blick. Nichts will ich lächeln-, spöttelnd sehen. -Des fränkschen Teufels letztes Stück - 2ch kan ns nicht fassen, nicht verstehen. Sie, die uns quälen, morden, schänden Seit Monden nun in Land und Stadt — Sie mit den blutbesteckten Händen. Sie sprechen schuldig uns der Tat! Ist denn die Welt aus dem Gefüge? Sing alles Denken aus dem Gleis, Daß man nicht Wahrheit mehr und Lüge Zu scheiden weiß, nicht schwarz und weiß? Schreit, Deutsche, -aß es grausig schallt. Schreit, daß man aufschrickt ring« umher: Wahnstnn'gc haben uns umkrallt! Sie wissen, was sie tun, nicht mehr.' „Luginsland" ln den Dresdner Nachrichten. U-chiruck und Vortrag nur mit dieser Tuellena»s-b» zestattet. Dienstag, den 13. Mai (ft!8) „Violett a" mit Liefet von Schuch in der Titelrolle, Tauber als Alfred Germoni und Stacgcmann als Georg Germoni. Musikalische Leitung: Strieglcr, Spielleitung: Stacgcmann. — Sämtliche Plätze müssen vor Beginn der Vorstellung eingenommen werden! Schauspielhaus. Montag, den ll. Mai s!--8) Schillers „B raut von Messt n a" mit folgender Besetzung der -Hauptrollen: Clara Salbach fJsabclla), Martens tMa- nueli, Dirmoscr iCesart, Antonia Dietrich (Bcatrice), Müller tFührcr des ersten Chvresj, Hühner (Führer des zweiten Choresj. Spielleitung: Wicckc. -s Central - Theater. Kammersänger Adolf Lust mann singt am Montag znm letzten Male im „Günstling der Zarin" den Potemki». -s Beranstaltungcn. TienStag Kompositionsabend KurlHöscl: Tanzabend C l a e S. Mittwoch Klavierabend Bacon: Bortrag Leopold Schmidt. TonncrStag Gesangschulc Rahm N c n n c b a u in. s- Katholische Hoskirche. Heute, Sonntag (139, vormittags II Nhr Missa solemnis von Pcmbaur: Gradiiale: Aöcendit Tc»r von Rctßtgcr: Lsscrtortum: Lactamln: von Schuber. -s- Der Sächsische AltertumSverein eröffnet am 13. Mai für diesen Sommer sein Museum im Palais des Großen Gartens mit dantcnSivcrtcr Unterstützung der staatlichen »nd städtischen Be Hörden. Geöffnet wochentags 3 bis 6 Uhr nachmittags, Sonntag« cintrittssret. Svndcrstthrungen, Führungen von Schulklassen und Bcretncn unter wisienschastttcher Leitung sind im LandcSamt sür DcnkmalSvflege (Telephon Ministerium des Inner»! oder im Museum selbst anzumeldea. -s- Eine PriisungSaufsiihruug des Konservatoriums im Vereinshans galt im wesentlichen der Orchcsterklasie unter Prof. Mraczek, womit nicht gesagt sein soll, daß die mit wirkenden Solisten geringer zu bewerten gewesen wären. Sic erschienen im Gegenteil alle soweit gefördert, daß cs für das Orchester ei» Vergnügen sei» must, sie zu begleite» Weder die Pianisten und die Pianistin, ans die sich Sätze des E-Moll-Kvnzertes von Beethoven und des A-Moll-Konzcrtes vvn Schumann verteilten, noch die Sängerinnen der Hans HeilingArie »nd des F-rühlingsstimmcnwalzcrs gefähr deten das einträchtige Zusammengehen, so daß über bloße mechanische Genauigkeit hinaus oft ein recht cranickltchcs Musizieren zustande kam. War auch in kleinen Mclismen der Streicher noch keine unbedingte Genauigkeit des Zu sammenspiels vorhanden, klangen auch die Bläser in dem nur schwach besetzten Saale oft zu derb, cs war doch Frische und Sicherheit in allem, was zu Gehör kam. auch in der Ouvertüre zum Sommernachtstraum. die als eine rechte Ltreichcranfaabc nur «och ein paar Streicher mehr erfordert hätte. Sehr hübsch arbeitete auch ein Dirigierschülcr mit Dresdner Nachrichten. 13. Was 1923 seile 3
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