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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 03.04.1924
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1924-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19240403023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1924040302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1924040302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-04
- Tag1924-04-03
- Monat1924-04
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)lr. Sr Selter — Dresdner Nachrichten — Die Kosten -es Killer-Prozesses. M Unchen. !». April. DK- Koste» des sünswvchsgcu Hitler-Prozesses erreiche» t t>« ,»,>» G o I d m a r k. -In Mengen- und Lachverstäiidigengebiihren sind 18 499 Mark ano- ne,al,lt. Die An,Wendungen siir de» Sicherheitsdienst während der Verinmdli,ngeli,allen der allgemeine» Landeskasse ,nrL«st. Beruhigung ln Miinchen. Manche», :>. April. Die befürchteten politischen Aus- wii, niigen der- Protestes sind in keiner 'Weise eingelieien. Die Siaaisiegiernng bat alle siir toniinciide» Sonntag rinberuse- nen 2'eriaiiimluiiaeii, die sich mit dem Uneilssprnch im Hitler- Prozeß besaue» 'vllien. verboten. Es >raren nenn sozialistische, 'jeden iemmnnisiiiche und acht »aiioualistiiche 'Beriaiiiinlnngen in München und Vororten eindernfen. Ebensv ist die Aus legung »an '.'ist en in den «äeschäften siir eine 'Be il n a d i g n n g der 2- crnrteilt e n i n l, idiert ivvrden. Herr v. 'iahe lnt seit 3l. illsärz keine» Dienst im Regie- riingsaebände meiir nnd ist bis >. Niai benriandt. Auch Oberst v. Scist'cr Imt Urlaub bis 1, Mai erbauen. Kahr, Lossow und Scisser in Meran. Be rli n, .1. April. v K a l, r, v. V o s s am nnd Geisse r, die vor der llrieilsverküiidniig Miinchen verliesie», weilen zurzeit in Meran. Ludendorfs mahnt zur Einigkeit. Miinitn-n, :i April. läeleaeiulich einer vvm Berdand naiiviiatgestnuler Svidaten, vom denlsch>>olkischen Offiziers dnnde »nd völkische» Oraaiiiiativaen veraiistalietcn Biomarek leier liielt v> e » e r a i V n d e n d v r s s eine Ansprache, i„ der er n a. der 'B'erui teilten im Hillerprvtest aedachte und er klarte die Eieianiste vom !>. llivvember und der Spruch des illerichishoses hätten von nenein geieiao dast eine Einheits- iront sodald nicht möglich sei. Der :>!edner forderte Einig- keit im vdlkische» Lager nnd drachle uim Schlüsse ein Heil ans die Frontkämpfer and. iW. T. B.l Waklausrnf des völkischen Blocks. München, 3. '.llpril. Die „Grvstdenische Big." verosfenisicht in Form eines '.llnfruss an das werktatiae 'Volk aller 'Bernse und Stande das 2öal>lprvaramm des nöltischen Blocks, in dem es ». a. lieis;!: Die v v > ki s ch e F reihcits l> e w e g n n a mit Hilter und Ludendvrfs an der Dvitze erklärt allen Par- leien, die samt nnd sonders überlebt nnd morsch sind, den .llamvf. Tie in, vdltische» 'Bivct tusammenaeschlosseiien Bei liande iverden mit keiner dieser Parteien eine etvaiiliv» ein aelie». Der völkische 'Bivct nimmt an den Wahlen teil um dem erivachenden Polte die '.llkögtichteit zu aeüen, sein llrieil ab »geben. Er aelil als Todfeind d e c- >> a r l a in e nlari scheu S ch i e b e r s » st e m s ine- Parlament, um die 'November-Republik abznbaiieii 'Wir wollen arveiten siir die 'W e h r h a s t m a äi n n g der- de Nische» 'Volkes und werden cintreten für die LEahrnng der deutschen Eine und des Ehristentiims aller Konfessionen, siir die Sicherung der vanrischen Lebensiivlivendigkeilen gegen die Berliner jüdische Ausplünderung. Wir fordern Schutz aller sriiasfenden Siände in Stadt nnd Land, Sichcrnni der- elniich erivorbenen Eiaen- innis. Berstaatliiimiift der Privatbanken iiiid jener 'Wiisier- anstalten, die sich vom Sctuociste dee- 2'vlkes masten. Wir fordern Bnäi'haus- nnd Todesstraic siir Wucherer und Schieber, l-v. T.B.l Die Einlgungsvorsuche in Ser Deutschen DolNsparlei. Berlin, 3, Avril. Die '.llkitglieder der N a t I v n a l l i b c r a l e n B e r e i n i g n n a l'alten gester» die ans dem deutschen volke-varteilichen Parleitar, in Hannover in Anosicht gestellte P ii ch s v r a rl> e, »in innei lsalü der -'ereinianna selber eine >! I a r n n g ü b er die Diel! n » a n a l> in e ^ n der v v m B e n t r a l v v r n a n ö a n g e b a li n t e n i n i a n n g kierbei- .u>sül>reii Die 'Berliandlnnaeii ivaren streng vertraulich, ^m 'öanse der- lientigen rageo sollen die Belvrechniigen zivischen den Berireiern der Bereinignng »nd dem Partcivvrstande der Dentscheii Bvikc-variei griiiliri werden. Verschärfung des Eisenbahnerstreiks. Berlin, ü. April. Die l5iienbalincrslreiki'civegnll!, hol gestern aus die D i r e k t i o n § b e i r k e Magdeburg, Hannover nnd Halle nb c r g e g r i s s e n. Ueberall iverden ,>ordernngen gestellt, deren Annalime mvglichst kurz bcsristct ist, so im Be.jirk Halle nur ans drei Tage. Die Be weg u n q t r ä g t a n e- g e s p r o ch e n radikalen Cha rakter. ,)n D o n a b r ü ik haben B n > a m m e n st ö s, c zwischen streikenden nnd arbeiiomilligen Wertstättenarbeitern staitgeinnden. z» Magdeburg mvsite die i'-i Hieran nähme ein gestellt werden, z» 'Berlin sollen heute nachmittag Urab stimmungen beginnen. Die Direktion Hai jedoch ihre Bor- nahme innerhalb der Bahnbetriebe verboten. Der Kamburger Schisse'auss and. Hamburg, ü. Avril. Die im Dchiisaürtsbnnde vereinigten l i » k o r g d i k a l c n DecIe » te haben beute früh, nachd ein ein grösserer De>! die Dchii'e schon gestern verlassen hatte, die Arbeit n i c d e r g c l e g t. OerMches und Sächsisches. Dr. Wünsch« o«ra»sch»ei>el. Wie nunmehr amtlich bestätigt wird, ist der bekannte sozialdemokratische ObrrregiernngSrat Dr. Wiinsche im stnlliisininisieriuin mit dem i. April avgebaut ivvrdcn. Nach dem er schon vor kurzem seiner Tätigkeit als Neferent siir daö höhere Lchnlwesen enthoben worden war, erfolgt nunmehr die definitive Bcrabschiedung des einstigen BolkSschullrhrerS »nd Bezirksschulrates, -essen Pläne siir eine radikale Um gestaltung der höheren Schulen Sachsens den ebenso ein mütigen wie scharfen Protest aller sachverständigen Kreis« liervvrgernsen batte». Sttmmrechl der au» den beseylen und de« Sinvruchsgebieken de» Westens Ausgen»tes««en und Derorünglen. Der Ncichsliiinister hat tm Hinblick ans die bevvrstchendc» Wal'Ien verfügt, daß Lliinmberechtigte, die anS den besetzten und den «öinbriichogebieleii des Westens ausgeiviesen oder durch sonnige Makniabinen der Besatzungsbehörde» verdrängt ss nd. ans ihren Antrag in die S t i in m l i st c oder Ltimmkartei ihres gegenwärtigen AIlf- e n l li a l t s v r t c ö ei » z » tragen sind Sofern die Aus weisung oder Berdrängnng erst nach Ablauf der iVrist zur Auslegung der Stimmliste oder Stimmkartei erfolgt, erhält der Ansgeiviesene oder Bcrdrangtc von der (»eincindevehörde seines neuen AnsentlialtsvrtcS auf Antrag einen Stimm schein, der ihn zur reilnahme an der NeichStagSivahl be rechtigt. Die Verlegung -er Infanlerleschule nach Dresden noch nicht endgiilltg. Lüne ir n t s ch c i d u n g wegen Bei legung der Münch- » c r n s a n t e r i c s ch li l e ist noch uicht getrvffcn ivvrdcn. Borlänsig werden die vinfaiikerieschüler aus eine», Drilvpeiistbnngspiatz aiiSgebildct iverden. Die Gegner einer Beilegung der ^nfanterieschnle nach Dresden machen geltend, dast Dresden — es kvminl daö inebände des eliemaligen .ctadeUenkvrps in ,vragc — nicht die geeigneten Nänmlichkeite» ausweisc. Eine moderne Kraslwagen. und Fahrradfabriti. Die wiedererstandenen Phänomen-Werke in ,'sittau. -l» derselbe» Ställe, wo die weithin bekannten Phäiiomen- e.-erke vvr fiins fahren einem fnrchlbaren Brandiingiück zuin Dvser sielen, ist nun ein neuer, sechsstöckiger tVabrtköau er standen, der schon in seiner eindrucksvollen äußeren Gestal tung ein Musterbeispiel dafür ist, wie mau eine» reine» Bweclban in eine harmonische, ja ästthctisch reizvolle «>or»i kleiden kann. Der Monumentalbau, der sich unmittelbar gegenüber dem Bahnhof erhebt, fügt sich sehr glücklich in daS Stadtbild ein und hinsichtlich der Reklame Hot man sich eine weise Znrückhaltiing auferlcgt. ,^nr Mittwoch hatte die Direktion an einen größeren .üreis von Behörden, i-'vrpvrationell, Geschäftsfreunden »sw. diilladiingc» zur Besichtigung deö nciierbailten Werkes er geben lassen. Gleichzeitig wurde daö Plsährige Jubiläum deö hochverdienten Direktors Aren n d gefeiert. In der Be grüßungsansprache, die der technische Direktor Rudolf Hitler in den Iahriträinnen an die Bersaminelten richtete, erhielt man auch einen fesselnden Ginblick in die Entwicklung des Unternehmens, die gleichzeitig ein bedeutungsvolles Stuck der Geschichte dcS deutschen IahrradeS und Kraft wagens darstcllt. Im Jahre 1888 hat G u st a v Hiller, der Baker des Sprechers, niit welligen Arbeitern einen Betrieb im kleinsten Umfange eröffnet, Teile englischer Iahrrädcr be zogen und die ersten Fahrräder auf den deutschen Markt ge bracht. Sein Scharfblick erkannte, daß daS ,vahrrad daö Fahr zeug der Bukinist war, und eö gelang ihm bald, ein deutsches Iabrrad auf den Markt zu bringen, daö besser war alS die ausländischen und den Rns der dcnischcn Industrie in die Well hinanStrug. So ist Gustav Hilter der Mitbegründer dcS dentscheii Iabrrades. Im Jahre 1891 trat, 29 Jahre alt, der jetzige Direktor Ireund an die Seite von Gustav Hitler und er, mit ivohlbcrcchncnöem kaufmännischen Talent begabt, ver stand es, ein Bertretcr- und Händlernetz über ganz Deutsch land zu ziehen. Doch nicht aanz glücklich verlies die weitere Entwicklung. Im Jahre 1918 starb Gustav Hitler, noch im Bvllbcsitz seiner Schaffenskraft. Freund stand allein, biö Rudolf Hilter vor einigen Jahren technischer weiter wurde. Während deö Krieges diente das Werk dem Baterlande. A!S eS inzwischen in eine Aktiengesellschaft nmgcivandelt worden war. kam daö verheerende Brandunglück und vernichtete alle Hoffnungen. Aber es ist gelungen, wieder eine ProdnktionS- slätte zii schaffen, die zu den ersten dieser Branche gehört. DaS Fahrrad wird vom Markte gut ausgenommen. Daö Phänvnwbil hat volle Anerkennung gesunden, besonders beim Reichsvoslniinisteriiim. Auch der große Bierradkraft- ivagcn wird als rin erstes deutsches Onalitätssahrzeug bewertet. Dann hatte man Gelegenheit, selbst den Betrieb in seinem großen Ninsange leimen zu lernen. Bvm Roh tag er, wo in mächtigen Regalen sich alle die Stoffe befinden, die zur Her stellung der Ware benötigt werde», steigt man zum Maschi»««- saal empor, der mit seinem Heer von Rädern. Tran» mtsslvnswellcn und kreisenden Maschinenteile» aus den L«Mi einen überwältigenden Eindruck macht. Nicht weniger wie 590 ArdetlSmaschincn sind hier aufgestellt. ES ist schetubar et» sliinvrrwlrrendeS EhaoS. aber bald erkennt man mnter der FOHrung von sachkundige» Männern, daß hier eine pein liche Ordnung und eine raffinierte Ausnutzung des «aumeS herrscht. Dir ArbetlLgruppen sind derartig aneinandergrglte- dert, daß eln Arbeitsvorgang dnrch den nächste» ergänzt werden kann, ohne daß die zu bearbettrnden Materialien t.n t?eerlg»s hin und l,erwandern. Mn» sah wahre Kvlosse von Maschinen, deren Arbeitsweise geradezu verblüsscnd wirkt wie die Zulinderbohrmaschinen, die verschiedenen Fräs Maschine», dle Schleifmaschinen, di« Bterspindelmaschtnen usw. Nach der Kontrvllabtellnng. in der scde» Arbeitsstück von einem Stamm besonders geschulter Kräfte mit seinen Meß instrumenten geprüft wird, besichtigte man die Härterei. wo der Härte und BergütnngSprvzeß vorgknomnien wird» schritt dnrch die ivciten, lichten Montagesäle, bewunderte die An- läge der Schleiferei, der Bernickelci und der Lacktererei, um dann schließlich i»i Erdgrschvß die Fertigware zu sehe», non der jedes Stück als ein Muster gediegener det tscher Arbeit erscheint. Bon der t'cistungsfäliigkeit der kleinen Phäno- invbilc statte man iich selbst ans der Fahrt von Dresden nach Bittau, die in 2 Stunde» 29 Minuten zurückgelcgt wurde, überzcngen können. Nach dem Rundgang wurde eine lange Reihe von An sprachen an die Leitung des Unternehmens, besonders die Direktoren Hitler und Freund, gerichtet, wobei die hohe Wert schätzung. deren sich die Erzeugnisse der Phänomen-Werke er freuen, zum Ausdruck kam. Der Vertreter des Arb ttS- nlinistcriumü, Ministerialrat Haack, führte a»S, daß eS ih» ein Bcrgnügen sei, an der Feier tellzunchmcn, da er dreißig Jahre Gelegenheit gehabt habe, die ständig gnsstcigenbc Kurve deö Unternehmens beobachten zu können. Wetter sprachen n. a. Oberbürgermeister Dr. Bwstigenberger für die Stadt Bittan, Direktor Geistler für die Hgiidelskammer Btttan, Major Gaißcrl als Kommandeur der i. KrasUalirabteilung. ein Vertreter drS WerkSpersonalS, Telearavhendircktor Krüger für daö Rclchspvstminlsterinin und die Oberpostdirek- Uvn Dresden. Oberjuslizrat Dr. Popper. Dresden, als Vor- sitzender dcS AnssicsttSrats. Mit Daiikcswortr» des Direktors Freund klang die Feier anS. Ans der große» Bohl der Gäste seien noch genannt Amtshanptmcin» Dr. Ritter. BMau, Fabrikbesitzer MvraS, der Vorsitzende deS Verbandes Lächstscher Industrieller, und Kaufmann Almer. Leiter der bwschäftSslelte des Gaues i> iSachsent nom Allgemeinen Deutschen Automobilklub. Trinkt keine tschechischen Biere. Seit der Stabilisierung der Mark ist die Einfuhr von Bier anS der Tschecho Slowakei außerordentlich stark gestiegen. Die Einfuhr zeig, nach der amtlichen Statistik seit Oktober 1928 nachstehende Entwicklung: Davon au» der gstsamteinsuhr rschecho-Slowaket Oktober 1923 39t Hektoliter 394 .Hektoliter November 1923 549 Hektoliter 846 -Hektoliter Dezember 1923 3948 Hektoliter 2891 Hektoliter Januar 1924 ? Hektoliter ungefähr 69W -Hektoliter Im ganzen Kcilcnderiahrc l923 lmt die Gesamteinfuhr von Bier in Fässern 19 498 Hektoliter betragen, davon stammten ans der Tscheche' Slowakei 9982 Hektoliter, aus dem Saar- gcbiet 1140 Hektoliter und ans anderen, nicht genannten Län dern 186 Hektoliter. Die Einfuhr von Mer in Flaschen betrug im ganzen Jahre nur 226 Hektoliter nnd kommt hier nicht in Betracht. Die Einfuhr im Monat Januar hat demnach rund 09 Prozent der Einfuhr im ganzen Vorjahre betragen und es ist zweifellos, daß die Einfuhr ini Februar und März wiederum um ein Mehrfaches gestiegen sein wird. Nach Schätzungen in Lachsen wird die Einfuhr im Februar auf min destens >5999 Hektoliter anznnehmen sein. Die zunehmende Konkurrenz der tschechischen Viere macht sich naturgemäß vor allem in den der Tschecho-Slvwakei benachbarten Landesteilen, insbesondere auch in Lachsen, bemerkbar. AnS dem Bogt- landc wird berichtet, daß „In jedem Dörfchen Pilsener Bier auSgcschünkt wird, und daß die Verbitterung unter den sich verdrängt sehenden Vrnuereien ohne Ausnahme sehr groß ist, da sie gegen diese Konkurrenz nicht auskommen können und den schon so geringen Absatz noch weiter eingeschränkt sehen. Große Erbitterung l»errscht auch unter den Braueret- arbeitern". DaS Pilsner Vier stellt sich in den Grenzgebieten trotz des Bottes billiger als das einheimische Produkt, und cs ist erklärlich, daß dort kaum noch eine Gastwirtschaft ohne Pilsner Vier ist. Gefördert wird die Einfuhr dcS Pilsner Bieres leider auch durch die Vorliebe des Deutschen für ausländische Er zeugnisse und durch den Rns, den das Pilsner Bier von früher her nech besitzt, obwohl die einheimischen, nach Pilsner Art gebrauten Viere, den in der Tschccho-Slowakci berge sie Ilten Bieren ebenbürtig sind. Die Nachfrage nach tschechischen Bieren an Stelle einer Burnckweisung ist in der Ocfsentlichkeit wieder holt als des Deutschen unwürdig gelcnnzeichnct worden, ins besondere auch unter Hinweis ans das gegen Deutschland ge- Kunst und Wissenschaft. V* Mitteilungen der Sächsischen Ltaatsthcater. Opern h a u S. Sonnabend, 5. 'April: „D e r Roscnkavalie r" mit Eharlotte 'Viereck, Ludwig Ermvld. Elisa Stünzner, Robert Büiici, 6'icte Nikisch, Erna Fiebiger Peioker, HnimS ^ Lange, Elsriede Haberkvrn, Menerolbersleben. vAunlalische Leitung: Biiicb: Spielleitung: Toller. Ansang B7 tllir. Schauspielhaus. Sonnabend, den 5, 'Avril i'An rechtSreihc Bi, das indische Scbauipiel „V a s a n t a i e n a" iMusik: Arthur Ehitzi in der betniiitten Besetzung, Spiel leitung: W, B. Iltz. Ansang ' n Uhr. Die E i n l ö s li li g s s r i st der 'Anrechiskarten siir de» vierten Teil der Spielzeit 1»-':! -l l ä n i l am Freitag, d e ii 4. A vril, n a ch m i I t a g s 2 U b r , ab. 'Bis dahin nicht cibgeli llc.Karten werden anderiveitig vergeben. Dresdner Bn-iidruckcr - ö'csenzrcr-nn. -vinitaz, ti. Avril, „Dvllarprinzcnin" nnd der „Spanischen Fliege", braut aber ans den entlehnten Motiven und Gestalten nur ein stark verwässertes Gemisch zusammen, dem als würzende Ingre dienzien bei allen passenden und unpassenden UK'lcgenhctten Kabareiliinmincrii und Tanzeinschicbsel beigesngt werden. Einige dieser Einlagen — wie die Anslrittsgcsängc des Prinzen Micho von Galvanien iGevrg Wörtgcj und des Dümmlings Andreas Oggs lEarl Suksülli, der exotische Reigen der Tanzgirls und das Männeranartctt Wenn der Mond des 'Nachts am Himmel lacht" — sind an sich nicht übel, bringen aber doch nur vorübergehend etwas Leben in die maile Sache. Auch in der Musik dieses „galvanischen" Prin zen Dvn Inan begegnet man vielen alten Bekannten, dagegen ! nur bin und wieder einem hübschen Einsatt, der „galvani- s iieren" konnte. Durch geschickten instrumciitalen Aufputz und ' flüssige melodische Liniensührnng erscheint aber immerhin die nbends 7 »lir im Perei»sl,.rn«. .''.in-.elldr'rüirahe: "t r t e g - A b e n l>! Musik, um deren Wirkung sich Kapellmeister H. Kunz- iManiu-cclwre. Soli kür Bariton und Ptvttiiei. Miiwircung: l >r r g II s c sehr verdient machte, noch als der bessere Teil der Kenzeriü'iigcr Karl B c m m >1 II v iBariioni. s'^ v t t i r i e d! zvw- tüchtigen Darsteller des Residenz-Theaters — außer den beiden Genannten besonders noch Will» Karl lO r e te Brill, IdaKattncr, Aida v. P a n l, Heinz > S t e i n b r c ch e r , Ricco Langer nnd Margarete H a in in , in einer belustigenden Episode auch Ltto Welte — taten das -L I a n c k. MitaUek> .ziügrl: ! I> e e v c> t d W c r n e r. an der Abend',v'ic der Ltae.Is aeelle ivlinei nnrien dnich alle Am Köln sch MilgUcder und L xernhans. lia lbleere in v>ailie singer" mit 'Björn liäite zwilchen den Festabend ergeben. „ L o h e n g r i n " glS Lückenbüs! r vvr das in scliade. Es waren die „Meister Tal n als Stoi'.ing angelegt und daS Amatv iKgsisi'iclen auch einen dcnlichen Talon sagte aber ab. und io kam es zu einer stets verhängnisvoll wirtenden Sviclvlgiiändcrnng. Aber selbst „Loheligrin" war nur mit zwei Umnen zu crmög- Uciieii. Den Titelhelden lang H e n d r i t Avvels von der -Berliner Bvlisvper, der allmählich unser sieinigslcr Anshilss- gast wird. Er Uen einen 'äraisritier von guter Erjcheinnng und Hailtiilg sehen »nd stimmte den t^esgngstoii^ ans edle träitigc Riännlschteit ein. Sein Gegenspieler als ^.etramniid war Theodor L atte r m a n n den sein direktoriales Mist geichick in 'Aincrita die Slimme >>»^ Laune siir eigenes -.llieinchciiinögliche, um das ausvcrkanstc HauS bei guter Laune zu erhallen, was, nach dem lauten Beifall zu schließen, auch gelang. Für die Ausstattung hatte die Svicllcitnng iEarl BI u maul ein klebriges getan: der GcscUschastSsaal cincs Ozeandampfers im zweite» Alt war iogar von höchster Natnrtrene und 'Vornehmheit. Trotzallcdcm bedeutete dieser „Prinz Don Inan" nach der pikant-graziösen „Mädl" einen „Absturz". —>st. i* Der InliuS-Otto-Bund z» Dresden lLeitung Kirchen- musildireitor Vorrmaiins beteiligt sich an dem 9 Deutschen Sängcr-'BnndcSfclt in Hannover vom 23. bis 26. Anqust mit etwa 399 Sängern und hat im große» Konzert einen Einzel- Büinienipiel osscnbar nicht verderben /»»»>- Er stellte die ^ vortrag angemeldel. Ans den vorangcgangencn großen betörte illeckengestalt mit martigen darst -lleriichen und klang- ^ deutschen Sängcr-BnndeSscste» in Wien, Stuttgart, Graz, iichen Bügen lebendig hin: nur bei der Anllaac in der llNüiiitcrszene überspielte er sich. 'Bis zur -r rastik mit Mitteln wie höhnischem Gelachter darf die Situation denn doch nicht zugcipivl werden. „ ... -i» lllesidenz-Tkeatcr. R!it B i l > v r E r^r z, l' n s . dem Komponisten der neuen Operette .Prinz Ton Inn an", und den Dextversassern K arl Thie »i a n n und -v a n s Pflanzer jauchten gleich drei neue 'Naiven im :Ucich der zehnten Mine ans. Leider war dies auch ia zienilich das einizige 'Nene an der gcsiern erstmalig gespielten Operette. Breslau und Nnrnberg hat der Bund unter Leitung seines verstorbenen Bnndesdirigentcil. Herrn Professor Jüngst, mit seine» Einzelvorträgcn immer bedeutende Erfolge zu ver zeichnen gehabt Anschließend an das Fest unternimmt der Bund mittels Londcrzuges eine größere Reise nach Bremen, Euxhavcn, Westerland, Sicht, Hamburg, FriedrichSruh lBc- such dcS Bismarck-Mansvlennisj und dem Bracken l-Harzj. Ta die Kosten für Verpflegung und Veranarticrung. sowie > Rundfahrten gegenüber den Tagespreisen so außergewöhnlich herabgesetzt und, m hren sich die Gesuche um Bcteilianng täg- Sänger anderer Bünde und deren Angehörige können sich, so weit der Platz noch reicht, an dieser Kviizcrtsabri beteilige». Anmcldnnge» sind dem Schatzmeister des Bundes. Otto Becker lPlancnschcr Platz 2j. zu übermitteln. s* Die Schule Hrllcrau bei den griechischen Festspielen i« Lnrakns. Die Schule Hclleran erhielt vom Komitee der nationalen Festspiele, die alljährlich in Lnrakns stattsinten, die Aufforderung, an den diesjährigen Ausführungen von Sophokles „Anligvnc" und Acichilvs „Sieben gegen Theben" die chemischen Szenen zu führen. Die Festspiele finden in der berühmten griechischen Arena, die 39 9iK> Busthnucr saßt, an zwölf 'Nachmittagen statt. Die Tanzgruppe unter Leitung von Valerie Kratina begibt sich nach einer kürzeren Gast spielreise durch Mittel- und Nordteulschland nach Italien zu den Proben der Festspiele und wird aus der Durchreise durch Ungarn und Jugoslawien noch in mehreren Städten gastieren. s* Streik an der Berliner Staatsopcr. Die Gencral- vcrwaltung der Berliner StaatSoper teilt mit: In der Staatsoper ist das Chor- und Ballcttpcri'onal in den Streik getreten. Es hantelt sich um einen durchaus wilden Streik, der ohne Anrufung der amtlichen Schlichtungsstelle und trotz der tcutlich im Oitsausschust des Chorsänger- und Ballctt- rerbandes knndgcgeöciien Bereitwilligkeit -er Gcncralrcr- waltnng zu Verhandlungen, ans rein formalen Macht- gründcn vvm .Banne gebrechen ivurtc. ß* „Ticsland" als Jubilar. Das Franksnrter Opernhaus neranstallete zum 69. Geburtstag d'Albcrts und anläßlich der Feier der 199. Ausführung seiner Oper „Tiefland" einen Fest abend. d'Albcrt dirigierte selbst. Otto Fänger sang zum 199. Male den Pedro. Robert vom Scheidt gab sowohl stimm lich wie in der Erscheinung, einen glänzende» Sebastiano, Emma Holl eine ausgezeichnete Martha. Daö Publikum feierte d'Albcrt mit reichem Beifall. s-* Die „Berliner Truppe" gefährdet. Die vor einem Jahr gegründete, unter der Leitung Berthold Viertels zu einer tatkräftigen künsilerische» Gemcinschast ausgewachsene 'Berliner Schanspiclbühne „Die Truppe" ist in erhebliche finanzielle Schwierigkeiten gerate». Wie ein Berliner Mittagsblatt meldet, liegt allein eine Gagenschuld von 39lX>9 Goldmark vor, für die keine Deckung vorhanden ist. Dazu kommt noch, daß „Die Truppe", die bisher im Vustspiclhaus gastiert hat, jetzt hcimlvs geworden ist, da der Vertrag mit dem Besitzer des Lnstspi lhauscs, Snlteiibnrg, nbgelausen ist. Für die nächste Beit ist allerdings ein Gastspiel der Truppe an den Wiener Kammcrspiclcn vorgesehen, so daß die Existenz der Schauspieler für einen Monat noch gesichert scheint. In l".. — - - ''-Wien soll sich Karl Kraus an die Spitze einer Rettungsaktion Das Textbuch macht Anleihen bei der „Lustigen Witwe", der > lich, so daß bald zum Abschluß gekommen werden muß. l für die „Truppe" gestellt haben.
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