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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.11.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-11-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188111026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18811102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18811102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-11
- Tag1881-11-02
- Monat1881-11
- Jahr1881
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.11.1881
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7 ll. IHMV. >. rag ' i,2-5. nnad.',,9- ia^9-V^ he^Iurü^ chriitt-prciS bericht von S.) Die nmung für aokommen- taud kaum Preise für : mußte in > bleib« für gute» Ge ll/. Mttel- chueestocken hollLadlsche «heilt vo, Tabaks- fei« vielen Ichüf« wird erschwer«; de» gerade , tu Folge ie Fabriken «zulommea. , denn di« u Fabriken eit getreten jetzt schon me«. Fast ein» That- ch aus Helle Vergnügen farbenfrage in diesem e Maduro- orado, und den Helle» jenem vor. von Echot, ich« nur 83 I heute in , io 1880, l. in 1877, 1. in 1871, «87 Do. in len hat in > Charakter bestreiten! >b«u unsere iü.vllO Do. der guten md Butter- otteu ange» Hering de» »ergangener > und löM Zreise fester . be^. aus seltrr voll. -Sl^ll tu. ez.. Matjes - 38 >l lr. be». ». gef. innen Fett- > Bord der ,^l. groß «-S6 > »ach Qua- 30^1 tr. ien wurden hin Tatal« >3 Donnen ». 183.483 «. 301. lV8 873 in säst ;r N4 r gefordert, »bericht.) »d Bohne« « 456 bi» II per ito. Gerste IM »il». 4, Weizen. 32 per . a. »»rdr, Ladungen ze» 4 MV -h, »TV—.- ch- 948LL. Bankverein ik 1««. ent» 6Ü6». i88v 74.1v. U« iggvL ittag«. ch» 572.—. nitz 101«. >. «ldetdal. .»».140«. ter 168«. litte 192.40. eentr 663iX ». k>7»« « 90. Galt- cher 140.-. Mo 933 73. Ute I92.S0. rentr 6b.40. r Goldrent» 20-SbO^l. hrbl.60» Ü ^l. »er Lende»,- 1.75^1 ier „vch »s «Star Li»»> Erscheint täglich früh S'/, Uhr. Lr-artim »nt LkPr-itis» Johanne»gaflr 83. SPrrchlsundkl, -rr Urtactio«: vormittag« 10—19 Uhr. Nachmittag» 4—6 Uhr. gde »t« NUe^alt IN»nu>Icr»»«, »«cht fich >»«at«» »er skr »tr «ichftsalge«», Nu»«er »,stt««ten Inferat« «, Äochentagen »t» S Ntzr Nachmittaa«, an Sonn- und Festtage« früh »it'/,» Uhr. 2a tk» ^Uiatni für Ins.-Ännahme: Ott« klemm, UnIversitötSstrab« 31, Laut» Lüsche, -atharinenstrage 18, p. «ur bi» '/,» Uhr. eiMgtr.TWMM -4 Adonnrme».. incl. B. durch die P. Jede einzelne Anzeiger. 3VK. Mittwoch den 2. November 1881. Gebühren sür Ex. ohne Postbeidrder.iNt, «it Postbeivrderung^ 2nser»1t Oaespaltene PetitzeiU Größere Echriste» laut unserem P. verzeichnth. Tabellarischer Satz nach höherem Daris. Lekia«en unter -ra Nrd«ltion«strich dt« Spaltzeile bO Df. Inserate find stet« aa die vrpeditian z, seabe». — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praevumerauäo oder durch Post» »achaahme. 75. Jahrgang. Amtlicher Thetl. Bekanntmachung. Auf Grund der hellte erfolgten Zusammenstellung de» Ergebnisse« der am 27. October d. I. vollzogenen ReichStaas- wayl in den bl Bezirken deö XII. sächsischen Wahlkreise» macke ich hiermit bekannt, daß im Ganzen 21,862 giltige Summen abgegeben worden sind, daß mithin die nach tz. 12 de- Wahlgesetze» vom 3l. Mai l8ÜS und nach 8. 20 de« Reglements vom 28. Mai 1870 erforderliche absolute Stimmen- Mehrheit mit I0VS2 Stimmen erlangt worden wäre. Diese Stimmenzahl hak sich aus keinen der Eandivaten vereinigt. Herr vicebvrgermeister a. D. b»r. Stephani hat 8894 Stimmen, » DreckSlermeister August Bebel. » 6482 - » Baurath Vr. Oskar MotheS . . « 4746 « » Professor I)r. virchow . ...» 1729 » erhalten, der Rest der Stimmen hat sich zersplittert. Es hat sonach ein« engere Wahl zwischen Herrn Bicc- bilrgcrmeister 1)r. Stephani und Herrn Drechslermeister August Bebel staltzusinvcn und bestimme ich hierdurch Donnerstag, den LO. -kovemlber d. I. al» Termin sür dieselbe. Leipzig, am 3l. October 1881. Der Wableommtffar für de« XLL. sächsische» Wahlkreis. Dr. Tröndlin. verkrigernng aus den Abbruch. Die Baulichkeiten de« in dem der Stadtgemeinde gehörigen HauSgrundstück Münzgaff« -kr. IS befindlichen Schuppen» sollen Freitag, de» 4. Akovemder öS. I». Vormittags 4L Uhr a»s de« Akathhause, 1. Etage, Zimmer Nr. lS» auf den Abbrack versteigert werden Die versteigerungSbedingungen. in welchen die zu der» steigernden Baulichkeiten näher beschrieben sind, liegen in unserem Bavamte (RathhauS, 2. Stockwerk, Zimmer Nr. 1) schon vor dem Termine zur Einsichtnahme au». Leipzig, den 17. October 188l. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Stöß. Verkauf von Bauplätzen. Da« an der hergestelltea Albert«, Tarola- und Dietorta-StraKe, sowie am Vkühl«ea ta Reudnitz gelegene, dem IohanniShoSpitale gehörige Areal der Par- celle Nr. 3l7 deS Flurbuch» für Reudnitz soll zu Bau platze» verkauft werden und erhalten Kaussliebhaber nähere Auskunft hierüber sowie Uber die Größe der einzelnen Bauplätze auf dem Rathhause, 1. Etage, Zimmer Nr. 17. woselbst auch KausSosserlen entgegen genommen werden. Leipzig, de» 19. October 1881. Der Rath der Stadt Leipzig. Or. Georgi. Stöß. Diebstahls -Bekanntmachung. Gestohlen wurden allhier erstatteter Anzeige infolge: 1) eine Haarkette mit goldenem Beschlag nedst ovalem goldenen Medaillon, au» einer Wohnung in Nr. 1ü der Ikörnerstrahe, am 81. v. Mts. vormittags; 9) ein Mannssaqnet von grauem englischen Leder, mit einer Reibe weißer HornknSpse, mittelst Einbruch» au» einer Baubude au oer Brandvorwerkstraße, vom 91. bi» 92. v. Mt».; 3) ein Geldbetrag von 8 Mark, in einem Dkaler nnd kleiner Münz«, au» einer Wohnung in Nr. 7 der Albertstraß«, am 23. v. M. 4) ein Tchraubstack von mittlerer Größe, ungefähr IS Ktlo an Gewicht, au» einem Neubau au der Stepbanstraße, vom 82. bi» 24. ». M.; b) ein rothe» gehäkelte» Geldtäschchen mit weißen Perlen ver> ziert »ud einem Inhalte von L Mark 45 Psa., in drei Mark-, drei Fünfzigpfennigstücken und kleiner Münze, sowie ein Päckchen Nähnadeln, au» einem Arbeit-locale in Nr. 1 der Gölhkstraße, am 24. ». M. vormittag»; 6) «i» kleiner eiseruer kauonen«fen, au» einem Bodenraum« in Nr. 44 der Ritterstraßc, am gleichen Tage Nachmittag«; 7) ein Winterüberzirher von braunem geriesten Stoff, mit zwei Reihen Knöpfe», dunkelblanem gestreiften Futter und im Henkel mit dem Namen ?. X. Starke — in einer Tasche besande» sich ein Paar graue wildlederne Handschuhe — an» einem Restauration», locale in Nr. 17 der Grimmailchen Straße, am nömlichen Lag« Abend«; 8) zwei silberne Kaffeelöffel, an» einem Gastlocale in Nr. 71 am Brühl, am 24. oder 25. v. MtS.; 9) eine silberne üyltndernljr mit geriefter Rückseite sam Rande ctwa» lädtrt) nebst kurzer Dalmtkette. angeblich mittelst Daschen- dtedstatzl» in der Petersstraße oder auf dem Naschmarkt, am 2b. vor. M. Nachmittag«; 1V) eine Kartenpreffe von gelbpolirtem Holz«, in welcher sich drei Spielt Karten befanden, neun Stück kleine runde Näpfchen von rö'hlichem Hartgummi und eine länglich« viereckige Schnupf- ta»ak»»«se mit der Aufschrift „krui» au« einem Gast lacal« in Nr. 2 der Albertstraße, an demselben Tage Nacht«; 11) eine grau- und rorhgestreifte Pferdedecke und eiue eben» s«ich«, schwarz, roth und araucarrirt, welche aus z»ei Pferden, die vor dem Grundstück Thalstraße Nr. 24 gestanden, gelegen haben, dom 25. zum 26. v. MtS.; 12) ein Paar Franknstiefeirttrn mit Gommleinsatz und Dpppelsohlen. letztere mit Mesfingschrauben befestigt, au« einem Küchenraume in Nr. 1bderWtesenstraße, am 26. v. Ml», vormittag»; 13) rin Fuffadftrricher von Gummistoff, an» der Hansslur de» Grundstücks Nr. 37 der Hohe Straße, am nömlichen Lage Abends; 1») zwei kiftchen Tigarre«, je 100 Stück enthaltend, rin Geckkt dergleichen, in blauem Papier, gleichfalls 100 Stück enthal- «end, zwei Flaschen mit Vrannttvetn gefüllt, mehrere Stücke di». >«rsi. ca. 9 Kilo an Gewicht, eine blecherne Bdchse mit etwa» vkanntem Kaffe« und ei» Paar neue Filzschnde, mittelst Gin» brnch» au» einer Bude auf einem Neubau an der Liebigstraßr, vom ». bi« »7. ». Mt».; 1b) zwei Kvpfktfsenüberzüge von weißem geblümten Damast md ein weißleinene« Hanptnch, an» einer Molmuna in Nr. 20 der Lützows-raße. im Laus« der letztvergangene» 3 Woche»; 16> ei« ^--»»lederne« Geldtäschchen mit Stahlschlößchen, ent- Haltend ca. -e» ^l. in einem FünfmarNchetn«. einem Zweimarkstücke md Neiner nze, mittelst Daschendtedftatzl» aus dem Markt- »chtze^am 27.1 M vormittag«; , schwarzem Worvnn», mit schwarzem kuöpsen, Seitentaschen mit Patten und un wornnr 1?) ei, Url^tetzer von «-»metkragm,. ^ > Reihe, j schwarzem Wollatlasfuttrr, an» einem Restaurationllorale ln Nr. 1? der «rimmaischea Straße, am nämllcheu Lage Ldend«; 18) ein Paar Etnlpe»ftt»sel mit rothe« Schastfutter nnb Doppelsohle», «tu Taschenmesser mit weißen Schalen, vier div. Bürsten und ein Geldbetrag von 40 ferner ein Paar Hose» von grauem Stoff, au» einem Schlaslocal« in Nr. 7 der Berliner Straße, zu »urgedachter Zeit; 19) ein K«r» von Royroesiecht, der obere Thril mit Draht um wunden, welcher vor dem Hause Nr. 13 auf dem Dhomotkirchhose gestandeu hat, am 28. v. MtS. Nachm.; 20) ein Paar Hasen vou Hellem dunkelgraucarirten Stoffe, mit grauem Daschenfutter und gelben Knöpscu, eine wciß« Drcljacke, etu Frauenrack von grau und brauncarrirtem rothstreisigen Stoffe und rin Paar braunwollen« Strümpfe, au« dem Hostaum de« Grundstücks Nr. 43 der UlrichSgaffe, vom 28. bi- 2S. v. Mt».; 21) ein Partemanaair von schwarzem Leder, mit gelbem Bü« /l, enthaltend ca. 0 Mark, in Markstücken und kleiner Münze, »wie zwei Taschenkalender, ein Badebtllet und eine Rechnung, au» einer Zelle im Sophiendad» am 22. v. Mt«. Abends; 22) ein Franenunterrock von braunem baumwollene» Stoff, ein Handtuch, gez. D. 8. 24, und «in schwarzer Schleier, aus einer Wohnung in Nr. 13 der Friedrichsstraße, am 26. v. MtS.; « 23) ein Jaquet von grauem Drell, eine schwarzseidene Mütze, drei Paar wollene Backe« nnd eine kleine Tadakspfetse, mittelst Einbruchs au» einem GartrnhüuSche» aus dem südwestliche» Schrederplad«, vom 27. bi- 28. v. Mls.; 24) dres röthlichgelbe wollene Pferdedecken mit roth und blauen Kantcnstreifen, fast neu, aus «iiieni Pserdestalle in Nr. 4 der Entritzschcr Straße, am 38. v. MlS. AbendS; 25) ein kaifrrmantel von grauem Stoffe, mit zwei Reißen Knöpfen von Hirschhorn, Seiten- und Mufftaschen — in den Taschen befanden sich ein Paar wildlederne Handschutze — auS einem RestaurutioiiSlocale i» Nr. b der Grimmaischcn Straße, zu gleicher Zeit; 26) eine Partie vletrahr» ca. 10 Meter lang und 38 Milllmtr. weit, aus einem Neubau aa der BiSniarckstraße, in der Zeit vom 21. bis 29. v. MtS.; 27) ein Paar kalblederne Stieseln, neu vorgeschuht, ans einem Schlaslocale in Nr. 1 de» NaundörschenS, vom 23. bi- 29. v. Mt».; 28) ein Fässchen, gez. Bereint-Bier-Brauerei Leipzig 7113, ent- haltend 16 Liter Lagerbier, au» einem Kcllcrraumc in Nr. 19 der Körnerstraße, am 29. v. M.; 29) ela Uederzieher von schwarzem Floconnö, mit schwarzem Gammctkragen, zwei Reihen Knöpfen, Geitentaschen mit Patten nnd schwarzem Futter, au» einer Wohnung in Nr. 47 der Nicolatstrnße, am nämlichen Tage. 30) ein edens«lchrr von hellbraunem Ratinö, mit schwarzem Sammetkragen, Seitentaschen mit Patten und schwarzem WollatiaS- sutter — in den Taschen befanden sich «in schwarz- und grangeftreiste» seidene« Halstuch, rin Paar schwarzeGlaeXtza»»schütze, «i. Pp« wildlederne dergleichen, etu kleines Vach u»d eiu Bchrrsdchas», - auS einem Restauration-locale in Nr. 41 am Reumarkt, a» dem- selben Tage Abend». 81) ein ebensolcher von dunkelblauem RatinS, mit schwarzem Gammetkragen, zwei Reihen Knöpfen, Seitentaschen mit Palten, schwarz und weißgrstreistem Aermel- und schwarzem Schvoßsutter, au« dem Tanzsaal in der Ecntralhalle, am 80. v. M. AbendS. 82) einer dergleichen von dunkelbraunem RatinL, mit schwarzem Sammetkragen, zwei Reiben Knöpfen, Geitentaschen mit Patten nnd schwarzem Futter — in den Taschen befanden sich ein Paar graue Wildledern« Handschutze «ud «in weiße» Taschentuch mit rothcr Kante. — au- dem Tanzsaal im Tivoli, z» derselben Zeit; 33) ein Zehnmarkstück, au« einer Wohuung in Nr. 7 der Albertstraße, ani gleichen Tag« vormittag»; 34) eine Grldsnmmc von ca. 30 Mark, in Nickel- und Kupfer- münze, ferner ein Portemonnaie von schwarzem Leder, mit Stahl- bügcl und einem Inhalte von 5 Mark, in Fünfzig- und Zwanzig- Pfennigstücken, mittelst Einbruchs aus einer Partcrrestube im Hosraum deS Grundstück» Nr. 23 der Gcrbcrstraße, am 31. vor. Mts. früh; 3b) ein Deckdrtt mit roth und weißgestretftem Inlett, gez. bl. auS einer Wohnung in Nr. 20 der Arndtstraßc, vom 25. bi» 29. v. Mts.; 36) ein leere- Vranntwetnfass mit hölzernen Reisen, welche« dm Scheibenpark hinter Ser Rennbahn gestanden hat, am 38. v. Mtö. 37) eine Partie Srtlerwaare« und zwar: 75 Kilo dreischnürlger Vtndsade«. aus Ring« gewickelt, eine Anzahl Schnnrietnen, 13 Silo cm Gewicht, und eine gleiche Quantität Rosshaare» ferner ungefähr 9 Kilo sechSschnüriger gestrichener vlntzsatzen, eine Partie roher Bindfaden in Knäulen, 16 Kilo a» Gewicht, 13'/, Kilo aehächeltrr Bindsadenhans, 9 Kilo Reckbretsetl, eine Maschinen lein« und div. Schnuren, mittelst Einbruchs au« zioei Seiler- buden im Grundstück Rr. 29 am Floßvlatz, vom 29. v. bi- 1. d. Mt«. Etwaige Wahrnehmungen über den verblieb der gestohlenen Sachen oder den Thäter sind ungesäumt bet unserer Lriminal- Lbtheiluiig z«r Anzeige zu bringen. Leipzig, am 1. November 1881. Da» Polizei-Amt der Stadt Leipzig. vr. Rüder. Kneschke. Tetchman«, Gustav Adolph, Handarbeiter, 35 Jahre, im Früh. jahr« 1881 in Neustadt b. Leipzig wohnhaft, hat behus» Abhörung als Zeuge sofort seinen Aufenthaltsort hier anznzeigen. Mau bittet, Leichmanu im BetretungSfallr hierauf ansmerksam zu machen. Köntgl. Staatsanwaltschaft Leipzig, 89. Oktober 1881. Schwabe. Nichtamtlicher Thetl. Leipzig, 2. November. Die Nachrichten Uber den Ausfall der Wahlen fließen nun reichlicher; e- erscheint daher geboten, die politische Lage in Erwägung zu ziehen und auf die sich daraus ergebenden Gefahren näher bmzuweisen. Zunächst muß hervorgeboben werden, daß die Conservativen sich durch die neuesten be kannt gewordenen Wahlergebnisse noch einigermaßen erholt haben »nd daß sie, wenn auch etwa» geschwächt, doch im Wesentlichen im neuen Reichstage dieselbe oder doch eine ähnliche Stellung einnebmen werden wie im alten. Die dritte große Abtheiluna de» Reichstag-, bestehend a»S den Liberalen, wird in ihrer Gesammtheit etwa»ver stärkt dastehen und im Innern insofern ein« Verschiebung auf weisen, al» die Nationalliberalen einige Sitze verlieren, Fortschrittspartei und Secessionistrn einige ge winnen. Eine genaue Berechnung oder Schätzung iss vei der großen Zahl von Stichwahlen mit unsicherem AuSgang auch beute noch nicht möglich. Immerhin wird Da» nickt in Abrede zu stellen sein, daß eine Verschiebung de» Liberalismus nach link» stattaefunden halt. ES wird die- allgemein als der hervorstechendste Eharakterzug der Wahlen hingestellt. Ob e» wirktich «in genügender Preis für die gewaltigen An strengungen von „entschieken" liberaler Seite gewesen, daß dem gemäßigten Liberalismus ein paar Mandate abge jagt worden sind, ist eine Frage, dir wohl wird aufgeworfen werden können. E« bleibt eia« Lhatsache, daß Da», wa» Fortschritt mrd Secessionistrn gewonnen baden, »um großen Th«il den Nationalliberalen und nicht den Eonservativen abgerungen worden, und der Werkb der Eroberungen wird dadurch ohne Zweifel sehr beeinträchtigt. Die Verschiebung im liberalen Lager hat die sehr bedeutsame Folge, daß eine au» den Conservativen und den gemäßigten Elementen de« Liberalismus bestehende Mehrheit, di« tm vorigen Reichstag mitunter noch zusammenzubrmgca war» jetzt unmöglich geworden ist. Mit einem Liberalismus, in welchem die sortschrittlich- secessionistische Richtung üderwiegt, wird der Reichs kanzler nur m seltenen Fällen sich zu verständigen vermögen; die Nationalliberalen allein werden zur Bildung einer Mehrheit mit den Conservativen nicht mehr auSreichen. Diese Erwägung schließt die Gefahr in sich, daß da» Centrum noch mehr al» in der verflossenen Gesetzgebung-Periode zur Bildung der Mehrheit Herangerogen wird, daß da» Bündniß der kirchlichen und politischen Reaktion sich fester zusammen schließt und dem Reickskanzler die parlamentarisch« Mehrheit darbietet, zu deren Bildung die Liberalen nicht mehr d»e Kraft oder nickt mehr den Willen besitzen. Wir können uns leider nicht verhehlen« daß diese Gefahr, welche die denkbar größte Bedrohung sllr die nationale und freiheitliche Sache m sich schließt, durch da» Ergcbniß der Wahlen und besonders durch die schärfere Hervorkeyrung der oppositionellen Richtung inneralb de- Liberalismus, in noch größere Nähe als seither gerückt ist. DaS Centrum ist heute die größte parlamentarische Macht und ein positives Schaffen ohne Verständigung mit ihm kaum denkvar. DaS positive Schaffen wird dann aber anch die Spuren seiner Entstehung deutlich genug tragen. Wie eS so weit gekommen, daß der NltramontamSmuS in unserem nationalen StaatSwesen diele ausschlaggebend« Stellung ein nehmen und der Politik Ziel und Richtung vorschreiben darf, wollen wir heute nicht untersuchen. Die ebenso lehrreiche al» betrübende Thatsache steht aber vor unS. Ein ganz besondere- Interesse wendet sich diesmal den Stichwaklen zu. deren Zahl noch in keinem früheren Wahlgang übertroffen worden. Jede Partei hofft lhre Ver luste hierbei einigermaßen wieder einzubringen oder neue Sitze zu erobern und die Annahme liegt nabe, daß eö dabei zu Verabredungen, Tausch- und Handelsgeschäften von zweisä- hafter politischer Moral kommen werde. S« ist leider anch vorauszusehen, baß di« Erbittern»» de» Wahlkampfe« noch vielfach nachwirkt und sich darin äußert, daß die unterlegenen Parteien sich in der Stichwahl der Stimmen enthalten oder gar dem entschiedensten Gegner den Vorzug vor einem an sich Näherstebenden geben. Wir niusien c» aus» Stärkste mißbilligen, wenn wir in der conservativen Presse und in Stvcker'schen Reden den, wenn auch noch etwas schüchternen Rathschlag finden, im Falle einer Stichwahl zwischen Socialdemokraten nnd Fortschrittspartei für Erster« zu stimmen. Darin zeigt sich die ganze Größe der Verirrung und Entartung, zu der eine gewisse Art von „konservativer" Agitation gelangt ist. Eben so wenig können wir eS aber billigen, wenn die „Tribüne" bei Erörterung de- Verhaltens ihrer Gesinnungs genossen in einer Stichwahl zwischen Conservativen und Ultra montanen zu verstehen giebt, daß die Letzteren vor« zuzieben seien. Die stetig anwachsende Macht de- NltramontamSmuS sollte doch eine ernste Warnung in sich schließen. Wenn die Fortschritt-Partei einem Nltramontanen den Vor zug vor einem Conservativen. die letzteren ebenfalls einem Nltramontanen den Vorzug vor einem FortschrittSmann geben, so streicht da- Centrum schmunzelnd den neuen Gewinn ein. ES sehlt augenblicklich noch an allen Anzeichen und An deutungen darüber, wie die Regierung da» Wahlergeb, niß ausgenommen hat. Die conservativen und ofstcwsen Blätter geben entweder kleinlaut da- unerfreuliche Ergcbniß zu oder suchen mit allerlei Scheingründcn die Größe der Niederlage zu beschönigen. Di« Parole von Oben ist offenbar noch nicht au-gegeben. Daß man vielfach eine baldige Reichstagsauflösung vrrnmtbet, ist begreiflich genug. UnS scheint aber rin solcher Entschluß vorläufig nicht wahr scheinlich, und zwar darum, weil nicht die geringste Aussicht vorhanden ist, daß neue Wahlen unter den heutigen Ver hältnissen ein für die Regierung günstigere« Eraebinß herbei- führen würden. Wir wüßten nicht, von welcherlei Mitteln sie einen besseren Reichstag hoffen könnte, nachdem sie bereits daö Menschenmögliche im Versprechen und Agitiren geleistet. E« wird iedensall» einmal eine Probe gemacht werden, wie der neue Reichstag sich in der PrariS bewährt. Wir geben schließlich noch die folgende Eorresponden; auS Berlin, welche den Eindruck speciell schildert, den die Wahlen in Regi«runa»kreisrn hervorgerusen haben: Nach Allem, waS au- den höchsten NegierungSkreisen verlautet, ist man dort von dem Ausfall der Reich-tag-wabl überrascht, ja man kann beinah« sagen verblüfft worden. Hatte man dort auch auf keine Erfolge in der Hauptstadt selbst gerechnet, so nahm man doch cm, daß wenigstens die vorwiegend ländlichen Bezirke der Ostprovinien den Conservativen erhalten bleiben und ebenso dir Industrirkreise deS Westen», soweit sie noch nicht schutzzvllnerisch vertreten waren, von Anhängern der neuen Wirtschaftspolitik erobert werden würden. Nun haben statt Dessen in Ostpreußen, in Schlesien, in Sachsen, ja selbst in Pommern freihändleriscke Liberale bisher konservativ vertretene Wahlkreise gewonnen und im Westen sind nicht allein die bisherigen liberalen Mandate behauptet worden, sondern eS ist noch ein Gewinn für die Gegner der Bismarck'- scken Pläne zu verzeichnen. Im südlichen Deutschland ist e« nicht anders gegangen, und besonder» die Nachricht von den Siegen der Volkspartei in Württemberg sollen tief verstimmt haben. Unter diesen Umständen ist eS nicht verwunderlich, wenn man sich erzählt, au» varztn seien seit dem Wahltage nnr äußerst spärlich« Nachrichten in der Haupt stadt eingclaufen. Wie eS heißt, beabsichtigt di« Regierung den Reick Stag einzubcrnsen. sobald die Resultate der Stichwahlen vor- liegen werden. Da die Wablresultate osstcirll sestgestellt sind, die Stichwahlen innerhalb 14 Tagen erfolgen, ihre Resultate aber innerhalb weiterer vier Tage sestgestellt sein müssen, so wäre eine Berufung deS Reichstage» nach dem 20. November etwa zu erwarten. Nack Beußrrungen au» Kreisen, die Uber di« Absichten der ReichSregierung wohl unterrichtet sein können, wird r» osfi- cicll nicht gebilligt, daß die Wahlzettel der Social« demokraten in einigen Orten confiScirt worden sind. Uederhaupt scheint es den Wünschen der Regierung Zu ent sprechen, daß die Soeialdemokratie im Reichstag« nicht unvertreton bleibt. (?) Dies« Anschauung dürste ihren Schatten auch auf diejenigen unter den bevorstehenden Stichwahlen werfen» bei denen die Socialdrmokratie be- theingt ist. Die freiconserdativ« „Post" bringt einen höchst be» merkenswerthen Artikel über die Wahlen, in welchem die im verfolge ihrer Wahlpolitik gemachten Fehler der ReichS- regieruna rückhaltlos vcrurthcilk werden. Tie Heftigkeit, meint die „Post", mit der der Wahlkamps Monate lang von beiden Seiten geführt wurde, hätte zahlreiche gemäßigte Element« von der Betheiligung abgeschreckt: ohnehin zeigten diese sich im Gegensatz zu der überaus rührigen Agitation der Extre men außerordentlich gleichgiltia. Da» Hincinwerfen de» Tabaks Monopols in die Wahlbewegung nnd die Ver handlungen mit Rom mußten wesentlich dazu diene«, dt« WaylauSsichten zu schwächen. Sie gaben den Geg nern mächtige Waffen in die Hand, gestatteten ihnen» auf die empfindlichsten beiden Seiten in der politischen Natur de- Deutschen, die Abneigung gegen Besteue rung und gegen Neaction auf kirchlichem Gebiete, erfolg reich zu wirke». Gleichwohl schien eS nach den Stimmung», berichten noch im September und October, daß an der länd lichen Bevölkerung die Anstrengungen der radicalcn Opposition wenigsten» theilivei» scheitern würden. DaS Ergcbniß der Wahle» habe bewiesen, daß jene StimmungSbcrichte zumeist allzu optimistisch gefärbt waren und daß von den Berichterstattern jene radicale Unterströmung entweder nicht erkannt oder unter schätzt worden war. Die Extreme seien auf Kosten der gemäßigten Elemente,die partieularistischen aufKosten derNationalen verstärkt .... der Ausfall der Stichwahlen werde darüber entscheiden, ob die beiden conserativen Fractionen mit dem Eentru« über di« Mehrheit gebieten, vorerst scheine dir Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß auch da- nickt der Fall ist: sonder« daß in solchen Fragen, wo die Liberalen geschlossen den Eon« kervativrn und dem Centrum gegenüberstchen, Protestler, Dänen und Socialdemoraten den Ausschlag geben. Daß ein solcher Zustand unhaltbar wäre, liege auf der Hand. „Nnd freilich ist fraglich — sagt die „Post" — ob eine so überaus mächtige Stellung deS CentrumS. wie sie andernfalls ohne Zweifel bestände, geringere Gefahren mit sich brächte. IN Summa scheint unS sonach die Zeit der Wirren nicht» weniger al» abgeschlossen. Line Beruhigung mag indessen darin er kannt werden, daß von dem neuen Reichstage ein Wechsel in der Auffassung der Zoll- und Handeltpolitik nicht nr er warten ist und daß demnach wenigstens Störungen ntss dem Gebiet de» nationalen Erwerbsleben» sich nicht befürchte« lassen." Die Bestätigung b«S neu gewählten BredlanerDiöeesan« Verweser» Gleich durch die Regierung wird schwerlich mit solcher Schnelligkeit erfolgen, wie die Ultramontanen hoffen oder vielmehr zu hoffen sich den Anschein geben. In Wm» lichkeit wissen sie selber eben so gut wie zeder verständig«, dag aerade diese Tage mit ihrer Währung und Aufregung der Wahlen am wenigsten geeignet sind, Entschlüsse von weit- tragender Bedeutung zu fassen. Daß aber die Zulassung zu einer so hervorragenden kirchenregiinentlichen Stellung, wie diejenige in BreSlau eS ist, einen unter Umständen recht folgen schweren Entschluß bedeutet, liegt ans der Hand. Der Weih- bischos Gleich gilt bei Kennern der örtlichen und Personen- Verhältnisse BreSlauS al- ein UnfehlbarkeitSanbänger vom reinsten Wasser, der zwar vor flagranten Eonflicten mit den Staatsbehörden sich stet» zu bewahren verstanden hat, dessen Ernennung aber doch einen Rückschritt gegen die Tendenzen bedeuten würde, welche der verstorbene Mrstbischof vertreten hatte. Daß der Regierung die Nothwendigkeit der Ent scheidung in so kritischer Gesammtlage recht unbequem ist, wird selbst von eingeweihlen Anhängern derselben nickt bestritten. Da» Centrum steift sich auf die Ergebnisse der Wahlen, die ibm eine zweifellos dominirend« Stellung verliehen haben. Welchen Eindruck in seinen Reihen «in Korb machen müßte, wie rr in der Nichtbestätianng Gleich'» läge, und welche unliebsamen Folgen die Nltra montanen an» dieser Zurückweisung ziehen würden, sagt sich Herr von Goßler wohl selber. Aber schlimmer noch; auch die Curie dürste sich in eine Notblage dieser Art kaum so leicht fügen, wie sie es unter unaünnigeren Umständen ge legentlich der Nichtbestätigung de Lorenzi'S in Trier ge- than. Die Erledigung de» BiStbumS BreSlau, di« bei flüchtiger Beurtheilung sich al- die Wearäumung eine» der Verständigung entgegenstchcndcn Hindernisses tarstellte, kann also leicht genug zu einer Quelle bitterer Verlegenheiten für die preußische Regierung werden. Vielleicht war eS vom Standpunkt der letzteren auS ein Fehler, das Begehren de« Batican» durch allzu große Sprödigkeit zu reizen und zwar in einem Augenblick, wo die Curie genau wciß, daß die scheinbare Gleichgiltigkeit de» andern Partner- schlecht genug den dringenden Wunsch nach Verständigung verdeckt. Auch hier dürste sich die Geschichte von den sibyllnischen Büchern wiederholen, indem ans da» erneute Angebot eine um so höhere Preisforderung erfolgt. Die Feste in Wien sind beendigt. Der König «nd die Königin vou It allen traten am Sonntag vormittag 9 Uhr die Rückreise an. Ans dem Sükbahnhof« waren der Kaiser und sämmtlicke Erzberzög« zur verabschied»»« a»wese»v. Ter Kaiser reichte der Königin den Arm, während Kknia Humbert. welcher die Oberst-Uniform seine- öster reichischen Regiments trug, der Erzher,ogm Rainer den Arm bot. Der Kaiser küßte der Königin Margeritha die Hand. Die beiden Monarchen umarmten und küßten sich und waren sichtlich sehr bewegt. Die Wiener Presse ist in hohem Grad« befriedigt über da« Frieden»- und FreundscyastSbündniß. welche» dir Begegnung der beiden Monarchen zu Weg« gebracht. DaS cfsiciöfe „Frcmdenblatt" bemerkt, wa» von der Freundschaft Oesterreich-Ungarns mit Deutschland gesagt werde »ud Geltung Hab«, da» gelte auch von der österreichischen Freundschaft mit Italien, die ja im ^gewissen Sinne n»r die nothwrndig« Folge der Erstcren ist. Sie bringt die Monarchie in keinen Gegensatz zu irgend einer anderen Macht, sondern vermehrt nur die Bürgschaften de» europäischen Friedens. „Al- König Humbert — so führt daS genannte Blatt weiter auS — bei dem großen Galadiner in der Hofburg sein Glas erhob, um auf den Trinfipruch zn erwidern, den der Kaiser aus dir aufrich tige und dauernde Freundschaft zwischen den beiden Herrscher häusern anSgebracht batte, «sprach rr die Hoffnung aus, daß
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