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Dresdner Nachrichten : 16.10.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192710160
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19271016
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19271016
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-10
- Tag1927-10-16
- Monat1927-10
- Jahr1927
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- Dresdner Nachrichten : 16.10.1927
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18. Sonntag nach Trinttalis 1SL7. «an» erführt ein wirkltcher «hrtst sein ttefste» Leib, wann sein» höchste Freude? Da» hat un» Paulu» au» seinem eigenen Leben herau» gezeigt, wenn er «in Kapitel de» Nvmerbrtese» voll Seelin- kenntni» und innerer Erfahrung mit dem Leus,er schloß: »Ich elender Menschi wer wirb mich erlösen von dem Leibe diese» Lode»? Ich banke Gott durch Iesum Christ. unsern Herrn!" IRVm. 7. 24.28.) Tin Stoßseuszer ist e». ein heftiger, diese«: „Ich eien, der Mrnschl wer wird mich erlösen von dem Leibe diese» Tode»?" Wo» mag im Apostel vor gegangen sein, ehe sich sener Nus aus -er Tiese seine» Emo- finden» loSrang. welch stiller, heißer Kampf zwischen Gut und Böse um daS eigene Ich, und welcher Jammer der Demllti- gung, wenn schließlich alles doch immer wieder aus biese- furchtbare: „Ich elender Menschi" HInaiiSltefl Dabei war der Apostel nicht von weichlichem, weinerlichem Charakter. Im Gegenteil — er war eine Herrennatur. Nur aber zugleich eine wahre und klare Natur, ganz Im Gegensave zu solchen, die sich andauernd in ein möglichst vorteilhaftes Licht zu rillten ver suchen, Ihren alte», natürlichen Menschen entschuldigen und streicheln, als ob er wunder wie gut wäre, und sich vor sich selber verstecken und sich selber belüge». Aber cS vermag als Christ keiner auch nur einen Schritt vorwärts zu kommen, der nicht zuerst ganz genau weis,, wer er ist. und daß aus dem sündige» Teile seines Wesens die Gestalt des Todes heraus tritt. der gegenüber es kein Ausweichen gibt, und die das Selbstbekenntnis: ,Hch elender Mensch!" zu unserem tiefsten Leide gestaltet! Doch wir atme» mit dem Apostel auf. CS gibt für den Christen auch eine höchste Freude: „Ich danke Gott durch Iesum C h r i st, u » s e r n Herr n!" Nnd er weih, warum er dankt: der am Kreuze starb, hat dem Tode die Macht ge- nomine»: er zerbrach dessen spitzen Stachel und verwandelte unsere Niederlage» in Sieg: er legte den Weg frei, aus dem wir aus der Not unserer Seele in die Liebe des Vaters ge- langen: er lies, unser Leben nicht in Zweck- und Trostlosigkeit verlaufen, mit denen zuletzt alle Schleier zerreißen würden, die Ne verdecken sollten, und führt »nS dabei, trotz noch rin- nender Tränen, in die höchste Freude. Gedanken, die freilich dem Geschlechts unserer Zeit in weitester Ausdehnung gar nicht liegen. Aber wie macht doch die'c Heit gerade den „elenden Menschen" deutlich! So viele, die aus der Flucht vor sich selber sind, willen nicht mehr, wo- hin sie sich wenden sollen, und bei manchem sieht es innerlich ganz anders aus, als es »ach außen scheint. Man möchte die Welt für sich erobern und läßt sein Innerstes leer: um zuletzt gar nichts zu haben. Oder müßte es uns nicht zu denken geben, daß ebenso Paulus wie Luther in erster Linie mit der Verkündigung des tiefsten Leides und der höchsten Freude eine neue geistliche Welt einleiteten?! Nom nnd Wittenberg haben die äußeren Schauplätze dafür geboten: den innersten bildet immer das einzelne menschliche Herz. ch. — Seinen 7V. Geburtstag feiert am 2l>. Oktober In beivunde- rungSiverler geistiger und körperlicher Frische der allgemein beliebte Slelchsbalinuberlckrctär und Archivleilcr im Ruhestand Eduard Hein rich Moritz Michael. Gutzkoivstr. 84, in TrcSden-A. 24. Gleich- zeilig kann er auch sein dOiäbriges Militärdienst-. Länger- und Be- rufölublläuin. auch als ausfallende Merkwürdigkeit sein 67iährigeS Jubiläum ali Leier der ..Dresdner Nachrichten" begeben, denn mit den „Dresdner Nachrichten" hat er seinerzeit ..da« Lesen" gelernt. — Strastrnbahnnachrichlrn. Aus Wnnlch der Anwohner wird die Endhaltestelle der Linie II in Leubnitz-Neuostra vom lll. d. M. ab ovn.Fer Svitzivegslraße wieder nach der lrüheren Stelle an der Warichnll« zurückverlegt. — Nachtwagenumleitung in den Nächten n» lll., l7., 18., lg Oktober von I bi« b Uhr früh: Linien 18, lg und 22 verkehren stabtwäns zwischen Großmarklhalle und Post- Platz über Weißeritz». Marstraße und ONra-Allce. — Rr»«r Fahrplan für die Krastpoftlinleu «ach Grissng—Altrn- bcrg und Lanchau—Glashütte. Nach Wiederausnahme des Eisenbahn verkehrs bi» Obcrichlottwitz tritt vom 1ü. Oktober an sür die Krast- postlinien Dresden — Heidenau — Glashütte — Wel sing— Altenberg— ei innwald nnd Dresden — Luch au —Glashütte ein neuer Fahrplan in Kraft, der die Zuganschlüg« in Obcrichlottwitz ersaßt. — KSuigShos-Dheater. Der Direktion ist es durch BertragSver- schicbung gelungen, daS von Publikum und Presse mit größtem Bei fall aiiigcnoinincnc Gcianugaslspiel des Mctropol-Thcatcrs Köln aus kurze Zeit zu verlängern, und zwar gelangt ab Montag den 17. Ok tober allabendlich 8X Mir die große internationale AnSstattungS- Nevue in zwanzig Bildern „Hallo! HaIloI Die W « I t s» c h I Kops!" zur Ausführung. Der wirtschaftlichen Lage Rechnung tragend, gibt die Direktion auch weiterhin die so beliebten K » n - den-AuSwci»kartcn aus. Sic sind in allen einschlägigen Geschäften unentgeltlich z» habe». Die Einweihung -er Lanöesschuie. n feierlicher Handlung weihte die Landesschule Dresden am Sonnabenbmorgen ihr neue» Heim. Im großen Schul- saale, von Tessenow auf Helle, freundliche Farben gestimmt. In edlen Maßen gehalten, von Kiefern umstanden, versammel- ten sich die zahlreichen Ehrengäste, die ehemaligen Besucher der Schul«, die Eltern der gegenwärtigen Schüler nnd die Schulgemeinde. Unter anderem waren vertreten: da« Volk». btldnngSministerium durch Minister Dr. Kaiser, Ministe- rialbtrektor Dr. Woelcker, die beiden Ministerialräte, die sich um da» Werden der Schule besonder» verdient gemacht gaben. Ministertalrat Dr. Eckardt und Ministerialrat Dr. Menke- Klückert. und OberregierungSrat Dr. Rosenmülier: da» Finanzministerium durch den einen der beiden Erbauer des Schulhause». Ministerialrat Dr. Kramer: das städtische Schul- amt durch Stadtrat Dr. MattheS und Stadtschulrat Dr Hart- nacke: die KreiShauptmannschast durch Kreishauptmann Buck, die AmtShauptmannschafte» Dresden und Pirna durch die AmtShauptleute Dr. Schulze und v. Thümmel, das Wehr- kretskommando durch den LanbeSkvmmandanten, Oberst Fischer, der Landtag durch seinen Vizepräsidenten Professor U. Hickmann und eine Anzahl Landtagsabgeordneter und das Konsistorium: weiter waren zugegen Hvfrat Prof. Senket General v. Schmieden, einer der letzten Kommandeure der Kadcttenanstalt, Oberstudienrat Professor Weicker vom Sachs Philologenveretn und zahlreiche Oberstudicndtrektorcn von Dresdner höhere» Schulen. Ein Orgelvorsptel Musikdirektor HonerS und der F-est- gesang mit Orchcsterbcglettung von Gluck, vom Schulchor nnd Schulorchester dargeboten, leiteten die Feier ein. Oberstudlendirektor Dr. Fischer, der erste Nektor der Lehr- anstatt seit ihrer Umgestaltung in die LandcSschnIe, hielt dann Die Festansprache. Mit Freude und Dank begehe die Schulgemeinde diesen Tag, der ihr et» Heim voller Schönheit und Zweckmäßigkeit beschere. Die Landcdschule sei ein Sorgenkind des Volks, bildungs- und des Finanzministeriums gewesen: beiden und darüber hinaus dem Landtage und den Erbauern gebühre darum besonderer Dank. Die LandeSschule verwirkliche in ihrer Eigenart ein Stück neuzeitlicher Crztchnngsaufsassnng: sie stelle ein Erziehungsheim dar. wie sie Hermann Ltctz in seinen LanderztehungSheimcn grundsätzlich angebahnt habe. Auf waldnmrauschter VcrgeSböhe gruppieren sich die ein zelne» Gebäude der LandeSschule um eine Wiesensläche. völlia in die Natur hincingedrängt, ländlich abgeschieden und doch — ein Vorzug vor den Landcrziehnngshcimcn — nahe der Großstadt. Ausgezeichnet durch ihre Lage, kann cS die LandeS schule auch bankünstlcrisch mit ihren Schwestcranstaltcn ans- nchmen. Alles ist hell, licht nnd freundlich: mustergültig die Turnhalle, einzigartig die Kampfbahn. Aber über die Zwecktüchtigkeit der Anlage hinaus streßen wir zur Entwick- lung echten HeimtnmS in der Schule. Von den 28Ü Schülern ist die Hälfte im Besitz von Freistellen: die Schule verwirk licht den Gedanken der Begabtenanslese ans allen Schich ten des Volkes. Durch das Zusammenleben der Schüler Hilst sie. den sozialen Ausgleich zu fördern. Ihre m l l t t ä r i s ch c H e r k » n f t verleugnet die Landcs- schule nicht. Die Knappheit, die Sachlichkeit, die Festigkeit der Gewohnheiten, die Anleitung der Schüler zu Ordnung. Sauberkeit und Pünktlichkeit sind militärische Züge in ihren Einrichtungen. Eine Besonderheit bildet die Austeilung der Schülerschaft in einzelne Schnlsamilien. unter Führung ver heirateter Lehrer. In den Dienst des ErziehungsgcdankenS ist. nach der Art der LanberztehungSheime. aber ohne Ein- settigkeit. auch der gesamte Unterricht gestellt. Zwar, die Lehrpläne und BildungSztele de» Staates sind auch für die Landesschule verbindlich, aber mit der Auflockerung der Klassenzüg«, mit der Gabelung des Unterrichts in den höheren Klassen, mit der Einbeziehung des Künstlerischen, der Betonung des Werkunterrichts und der körperlichen Aus bildung. di« bezeichnend für die LanberztehungSheime Nnd. Der Gedanke des echten Humanismus, der ursprünglich auf allseitig ebenmäßige Entwicklung des Menschen ging, ist hier verkörpert. Der Dienst an diesem Gedanken soll, da» ist da» Gelöbnis der Schule an ihrem Wethetage, bas gemein- iame Bestreben von Lehrern und Schülern sein! — Der Schul- chor schloß an diese, mit Beifall ausgenommenen Worte, den Vortrag von Beethovens „Opferlted". Die Denkübungen. Unter den Glückwünschenden trat an erster Stelle Volks- btldungSminister Dr Kaiser hervor. Diese Schulstätte sei so schön und so zweckmäßig, wie in Deutschland und weit darüber hinaus wohl keine zweite. Ist es gerechtfertigt, gerade in dieser Zeit ein solches Gebäude zu errichten? Für die Landesschule besähe ich dies. Diese Schule ist ein Dank an eine große Vergangenheit; sie knüpft an die deutsche militärische Uebcrlteserung an und sie dient den Söhnen derer, die sürs Vaterland geblutet haben, den Söhnen der Ausländsdeutschen nnd der Vertriebenen aus den geraubten Gebieten. Aber die LandeSschule ist auch eine Hoffnung sür die Zukunft. Die Gedanken der Auslese der Besten und der Ueberwindung der sozialen Gegensätze sind hier Gestalt geworden. Gesund an Leib und Seele und an Geist, voll deutschen Wissens und Könnens sollen die Schüler diese Schule verlassen, erfüllt nicht zuletzt auch von der StaatSgcsinnung, die dies große und opservolle Werk des sächsischen Staates recht wohl begründen kann. Weitere Begrüßungsreden hielten Amtshauptmann Dr. Schulze, der auch eine Spende der Amtshauptmannschaft Dresden in Höhe von kMB NM. bekannt gab. weiter sehr lebensvoll nnd eindringlich der Landeskomman''->nt. Oberst Fischer, als Gemeindeverordneter von Klotzsche der stell vertretende Bürgermeister. Baumeister Wagenbreth, für das Städtische Schulamt Stadtrat Dr. MattheS. für die Elternschaft der gegenwärtigen Schüler der Vorsitzende des Elternausschusses, R.-A. Dr. Körner, der eine Stiftung der Elternschaft in Höhe von 28lX> NM. verkündete: endlich der Leiter der Volksschule in Klotzsche, Direktor Grüne wald. Oberstudlendirektor Dr. Fischer dankte im Namen der Schule. Die Weihe -er Schulfahne war daS letzte Stück der Eröffnungsfeier. Nach dem Adagio für Orgel von M. Praetorius trat der Vorsitzende des Lehrer ausschusses, Studienrat Becker, vor und sprach kurze Ncgleitworte zur Ncbcrreichung der Schulsahne, des Ge schenkes der Lehrerschaft, blau in den Farben, mit dem ge- stickten sächsischen Wappen, mit einem blan-weiß-grünen Fahncnband, der Gabe der Lehrerfraucn. Oberprimaner Neinhold Kreitmeyer dankte im Namen der Schülerschaft und legte für diese das Gelöbnis der Treue ab. Führungen und ein gemeinsames Festmahl.im Speiscsaal der Schule be- schlossen die Feier. Srvtchleler Raubüderfall. Wie im Frettag-Morgcnblatt gemeldet, wollte am Mitt wochabend gegen 6 Uhr ein Kutscher der Hainsberger Mühle im Planenschen Grunde räuberisch überfallen worden sein. Es sei ihm aber gelungen, dem Räuber die Waffe zu ent reißen. Der Attentäter sei entkommen. Das Krlminalamt Dresden teilt hierzu mit: Der angebliche Raubüberfall auf einen Hainsberger Brvtkutscher bildet den Gegenstand eingehendster Erörterun gen der Kriminalpolizei. Nach den bisherigen Feststellungen muß es als ausgeschlossen gelten, daß tatsächlich ein geplanter Naubübcrfall vorliegt. Auch die gestern abend an dem an geblichen Tatorte zur gleichen Zeit, zu der der Vorgang sich abgespielt haben soll, vvrgcnommenen Erörterungen haben ergeben, baß in der angezeigten Form der Uebersall sich nicht abgespielt haben kann. An der betreffenden Stelle herrscht wegen der Sperrung der Straße nach Frcital ein derartig starker Verkehr von Fahrzeugen aller Art, Radfahrern und Fußgängern, daß es unmöglich ist, einen Ranbüberfall durch- znführen. Es kann höchstens in Frage kommen, baß ein Bekannter, oder eine Person, die mit dem Kutscher einen Streit gehabt hat, sich einen schlechten Scherz oder einen Einschüchterungsversuch erlaubt hat. Der Brot kutscher hat den Kriminalbeamten auch einen dahingehenden Hinweis gegeben, der noch nachgeprüft wird. Unterstützt wir ble Annahme der Kriminalpolizei auch durch die Tatsache, daß die Waffe, ein ganz alter verrosteter Trvinmelrevolver, zum Erschießen von Menschen fast ungeeignet ist. ^Hstsu« Vuasa, Tokio r <tie «teinnScl»! »ucti tu vre-öen Itonrerlierenöe Sängerin «cdreldt: „ . . . Der vunöeevvll velclie, »Ingenve Po» öer rereetrt mlcli Immer In sie Stimmung, <»e Icti rum Sinken drauctie teil bin öeeliivd immer vierter enlriicllt, venn Icti in meinen Xonrerlen »nt einem bestellet Verse". vsnlraltdoatar - V«t»«nd»ni,1r. » Dienstag, den 18. Oktober, AnrechtSreihe B: „Oosi kan tutts". mit Meta Seinemener. Grete Nikisch. Liese! v. Schuch. Schösflcr, Hirzcl. Ermold. Musikalische Leitung: Leo Wurmser. Spielleitung: Otto Erhard!. Anfang: >48 Uhr. Schauspielhaus. Im Schauspielhaus beginnen nun mehr die Proben zur der U r a u f s U h r n n g des Schauspiels „Der letzte Ritter", von August St rindberg, unter der Spielleitung von Georg Ktcsau und zu einer Neu einstudierung der Komödie „Ein idealer Gatte", von Oscar Wilde, unter der Spielleitung von Josef Gielen. Zur Erinnerung an die Illll. Wiederkehr von Kleists Geburtstag wird am Dienstag dem 18. Oktober lNn- rcchtsrcthe Bf. das Schauspiel „Die Hermannsschlacht", das im Jahre IV28 neu einstndicrt wurde, wieder in den Svtclplan ausgenommen lSpielleitung: Josef Gielens. — Am Montag, dem 17 Oktober lAnrechtSreihe Ns. wird Kleists „Prinz Friedrich von Homburg" gegeben. Spiel leitung: Joses Gielen. Anfang: >48 Uhr. s Katholische Hoskirch« Sonntag <18.i. vorm. 11 Uhr: Iubelmrssc von Weber: Gralmale: Converter« von Retßiger: Osserlortnm: Con- sirebuntur von Reiniger. f- Central-Theater. Franz Lehnr, der Komponist der Ope- rette „Der Zarewitsch", die ab Freitag den 21. Oktober, mit Kammersänger Richard Tauber als Wast, Im Central-Theater zur Ausführung gelangt, wird den letzten Proben keines Werke» bei- mohn^i. Der Komponist wird die Premiere persönlich dirigieren. Der Villetlvorvcrkauf sür die Premiere bat begonnen. Die Theater kasse ist werktags von 10 Uhr ab und Sonntags von 11 Uhr ab un unterbrochen geöffnet. ? Veranstaltungen. Sonntag: X12 Uhr «ormlttaa» Konzert In der Dresdner Miisitkchulc' abends 8 Uhr In der Marttn-Luther- Kirche: Historische Vesper mit Werken Leipziger ThomaSkantoren: >48 Uhr Bioltnadend Elman Im BcreinShau», Konzert der Klavier schule von Emil «Itnger In der kleinen Kaukmonnschalt. Montag: Bärtich-Oiiartett, Bortrag non Walter Bloem. DIenStaa: Wagner- Abend der v. S. A. Mittwoch: Liederabend Rethöerg. Konzert der Klavierschule von Schaukuß-Bontnl: Nelelllchait für Literatur und Kunst. Donnerstag: Kletst-Feter tm Harmonlesaal lBortragende: Mtndc-Pouet und Otto Bernstctni. Sonnabend: Vortragsabend Wall« Senff-Mcorgi. z Kanzerir. Nächsten Mittwoch llü.» 7>4 Uhr im Gewerbebau»: Einziger Liederabend Elisabeth Rcthberg. Sie sing», von Michael Nauchetlen begleitet: Mozart. Schubert, Brahms, Verb! i.Ma»kenball"-Arir>, „Dannhäuler" tHallen-Arlei. — Dienstag, 1. November. 7>4 Ubr Im Gewerbe-«»»: Konzert de» Sinionie- Shor». Werk« sür Solo, Chor und große« Orchester. Verdi: Tedeum. Stabat mater. Zoltan Kodaly- Psalmu» hiingarlcn». Leitung: Karl Maria Pembaur. — Mittwoch. 2. November, S Uhr, tm VereinSban»: Kon,er» und Vortrag Pros. Dipl.-Ing. L. Dherrmln: „Aetherivellen.Musik" tvorsübrung de» neuen DheremIn-ApparateSI. Karlen bei Rtc«. ? Tonkünstlervercin. Der zweite Kammer-Abend gedachte an einleitender Stelle des nordischen Meister- Ed varb Grieg, der vor nunmehr zwanzig Jahren aus dem Leben ging. Mit der Wiedergabe de» StreichguartettS «« G-Moll sicherten sich die Herren Warma», Wunder lich. Spitz ner »nd Zenker lebhaftesten Dank. Vi« '«leben der Schöpfung nichts Wesentliches schuldig und brach ten die Kiailgschöiihciten in bisweilen orchestraler Fülle zu eindringlicher Geltung. Hervorragend schön gelang die Ro manze. Zeitgenössisches Schassen war durch SigsridKarg- Elcrt vertreten, dessen „JmpressionS exotigues" lWerk 184) sür Flöte und Klavier zum ersten Male in Dresden zur Aus führung gelangten. Die fünf Sätze beweisen reiches Können Nur mutet vieles gar zu raffiniert, z» „gemacht" au. So wirken die Gesuchtheiten im A-Moll-Dansc nicht gerade über- zeugend. Unbefriedigt läßt ebenso als dritter Teil „Eolibri" Von monotone» Wirkungen ist „LvtuS" nicht sreizusprcchen. Auffrischung bringt „Evocation ß Bralims" in krastbetontem C-Dur. Doch kann auch hier die Häufung von Aufputz den Mangel an kcrnhaften Gedanken nicht verhüllen. Rücker und Blumer gaben das Beste, um die Neuheit schmackhaft zu machen. Die Aufnahme war von Wohlwollen getragen. Ver- söhnlicüeii AuSklang brachte dem Abend Brahms mit dem A-Dur-Klavierguartett. für bas sich die Herren Blumer, War was, Spitzner und Zenker recht erfolgreich ctn- setzten. k. ?. s Uraufftihrnng im Berliner Lesssngthcater. Carl Zuck - mayerS „Schinderhannes". 1. Akt: Wirtshaus an der Nahe. Ueberfüllt von Vertretern aller Berufsklassen. Bücklcr, der „Sck>i»derha»neS". unerkannt unter ihnen, führt bald das große Wort. Bnntbewegte Szenen Gendarmen um stellen das Hau». Sehinderhannes und die Seinen entwischen, nachdem er vorher Iulchcn. die Tochter des Bänkelsängers, in den Wald bestellt hat. Beide treffen sich. Iulchcn: „IS denn so schlimm, was du treibst?" Bückler llacht frei aufs: „Davon versteh' ich ntxl DaS wisse die. wo'S Gesetze machen . . . Was wachse muß. schlägt ans." Beide finden sich fürs Leben. 2. Akt: Ein Jahr später. Bückler beherrscht mit seiner Bande den ganzen Hunsrück, ein Schreck der Behörden »nd Reichen, ein Freund der Armen. Ein Regiment Franzosen, daS ein rückt, schlägt er in nächtlichem Uebersall ans dem Lande. Aber Iulchen hat daS Nänbcrleben satt, sie warnt Bückler. er soll umkehren. „Du hebst aus der falschen Schulter, nn mußt in die Knie breche! Ich spür'»." Entzweiung der beiden. 8. Akt: Bier Monate später. DaS Blatt hat sich gewendet. Die Räuber irren vogelsrci im Lande umber. Bückler findet sick» zu Iulchen zurück, die in einem reisen Kornfeld versteckt, einem Knaben daS Leben schenkt sHNbkchc Szene.! Bückler in äußerster Bedrängnis, läßt sich als Soldat anwerben, wird verraten, gelangen. 4 Akt: Gefängnis ^m Holzturm z» Mainz. Henkersmahlzeit des zum Tode verurteilten Schinder. Hannes mit Iulchen (Sie „nachtmahlen" miteinander, sagt, sehr unrbeinltch. der Dichter.) Dann die aroße H1nri»tiinaS- szene, revueartig aufgemacht. „Fünszebntanscnd Leut' sin komme* sagt Bückler stolz, al» er zum Schgsott gebt. „Fsink- zehntausend Leut'", wiederholt Iulchen „mit stillem Gesicht" — und der Vorhang sällt. — Diel« Schlußnotierung beendet ein Drama, da» zwar nicht den Erfolg de» „FrößUchen Wein- berg»" haben dürste, aber doch seinen Weg machen wirb. Den Kleist.PreiS verdient es nicht. Zwei Jahre hat Karl Zuck- maner lund das ehrt Ihn) daran gearbeitet, wohl in dem Ge fühl, daß er dem großen Stoff nicht ganz gewachsen war. Und dieses Gefühl hat den sungen Dichter nicht betrogen. Er hat sich zunächst die Vorgeschichte, die gerade beim Schinder hannes psychologisch interessant und beinahe ebenso wichtig ist wie bei Karl Moor, entgehen lassen: er beschränkt sich auf einige Höhepunkte a»S den letzten anderthalb LebenSiahren des Bückler. und zum Schluß, wo man dramatische Steige rung erwartet, verliert sich der Dichter in eben so breite wie wohlseile Verspottungen des Militärwesenö, die mit der Fabel so gut wie gar nichts zu schassen haben, in ein schwer erträgliches Geschwätz des GesängniSwirtcs und andere Neben sächlichkeiten. Dafür weiß Zuckmayer aber immer wieder zu entschädigen durch seine frische natürliche Art. durch die gute Beobachtung des Volkslebens und vor allem durch die eigen artige Zeichnung einzelner Gestalten, so namentlich des naiven Julchens. Allerdings wurde er hier wesentlich unterstützt durch Käthe DorschS entzückende Natürlichkeit, die alle» Theater Lügen strafte. Ein rheinische» Bolkömädel von be zaubernder Frische: Sonne floß um ihre kindliche Gestalt, Helles, retncS, leichtes Himmelsgold. Klöpfer gab dem Schinderhannes seine breite männliche Wucht und seinen guten Humor, an manchen Stellen hielt er allein durch sein scharf pointiertes Spiel die Aufmerksamkeit der Hörer wach. Brucks Regie war sorgfältig Max Liebermann» Bühnenbilder von feinstem Reiz. Naturechtheit und Poesie in ein» gewoben. Die Zuseber gingen von vornherein willig mit. schon nach dem zweiten Akt konnte sich der Dichter mit den Hauptdarstellern zeigen, am Schluß gab e» eine Ovation, wenn auch die Gesamtwirkuna erheblich schwächer war al» die best „Fröhlichen Weinberg»". Karl Strecker. ? Die Kunst««»stell««a DreSde» 1S27, Vrüblsche Terrasse, ver« anstalte» von der Dresdner Kunstgrnossrnschaft, dauert noch bi» 8. November. Sie ist Sonntag» von >4ll bi» >42 Uhr, werktags von » Uhr bl» zum Einbruch der Dunkelheit geöffnet. s I« Staatlichen Kunstgewerbemnse«« tEUaSstraße 841 werben am Sonntag drei neu» SonderauSstellungcn »rössnet. Der Dresdner Kunstgoldlchmted Johanne« Eckert gibt «Inen Ueberblick über lein Schallen an der Hand von ISO Sdelmetallarbelten. Marlin Leitz, Mltnchcn. hat »ine kleine Kollektion seiner Bernstrinschnittr gesandt. Außerdem wird eine Sammlung von SV Mlnlaturbtldnissen der l« der NlederlSßnIy lebenden Malerin Elise Neidhardt-Scholle gezeigt; die meisten dieser Stück« stnd dem Museum dankenswerterweise all Leihgaben «nb Schweizer Prlvatbesttz überlassen worben. Da» Mnieum ist geöffnet: Sonntag« von 10 bl» 4 Ubr. wochentags lauster MontagSl von 10 bl» 8 Ubr. Eintritt unentgeltlich. ? ««irrte «e»e K»»st Aide« «StruveNraste Sl. Au»ftell«n« »«« Aanarelle. Zeichnungen, Glasbilder und graphischen Blätter »«» Franz Marr. Dir Mrbrzahl drr Werke stamm» au» Museum»- «nd Prlvatbesttz, darunter die Poftkarten-Aanarelle an »lse-VaSker- Schüler, dle von der Natlonal-Valrrt« Berlin geliehen wurden. Die Ausstellung Ist Sonntag von 1> bl» 1 Uhr und Wochentag« va» S ZI» X7 Uhr gedssnet. — gmKablnrttamSerdiuand. platz wir» .Russische Volkskunst" gezeigt. ? K»»Va«»st«I»», Mar S»„. Elnzrswerkr von: Detlef Sa», mann. Ludwig Muhrmannn. Wilhelm Eller, Albert Kunze, Han» Taraer, Herbert Lehmann, Paul Schirr.
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