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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 22.11.1851
- Erscheinungsdatum
- 1851-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-185111221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18511122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18511122
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
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über liegen. Am andern Morgen wurden «viedet die beiden jüngsten von uns an Bäume gebun den und auf ähnliche Weise wie die gestern vor- ausgegangknen Schlachtopfer ebenfalls zu Todd gemartert, wir andern aber wieder gefüttert, daß wir zur Belustigung der folgenden Tage noch ant Leben bleiben möä>tem Das waren harte Tage; wenn ich noch so daran zurückdenke, könnte es mir fast kalt über den Rücken läuft«. Endlich waren nur nock zwei meiner Gefährten und ich alleiti übrig, und zu unserer Marterung machte man auch schon alle Anstalten. Da kam plötzlich ein Malaie in wildem Lauf durch die Büsche geraunt, ihm nach ein junger Midshipman von unserm Schiffe mit hochgeschwungencr Flinte, immer rufend: Mir nach, mir nach, Leute, hier ist das Nest! Schöne Worte waren dies, mein Lebtag hätte ich nicht gedacht, daß mir bas Englisch noch so angenehm Vorkommen würbe. Dem Midshipman folgte ein Trupp Seesoldaten, mit Musketen bewaffnet und von Matrosen be gleitet, im raschen Laufe nach; Die Malaien wollten sich zwar zur Weht sehen, wobei auch einer mir die Hand mit einem Speer durchbohrte. Sie können hier die runde Narbe noch sehen, so groß wie ein halber Specieötyaler; aber unsere Soldaten drangen zu wüthend vor und was nicht von dem braunen Gesindel fiel, rannte bald in wilder Flucht auf und davon. Daß das ganze Raubnest dem Boden gleichgemacht und alle ver wundeten Malaien, die noch in die Hände der Schiffsmannschaft sielen, gleich an de» nächsten CocoSpalmen aufgeknüpft wurden, versteht sich von selbst. So war ich denn diesmal noch so um einen Strich nahe bei dem Tode vorbeige- segelt. Man hatte uns vom Schiff aus auf alle Weise gesucht, war aber leider falschen Spu ten gefolgt und zu anderen Dörfern gekommen, und so waren denn drei Tage vergangen, ehe Man uns auffanb, und sechs meiner armen Ka meraden batten grausamlich baö Leben lassen müssen. (Fortsetzu.ng folgt.) Tagesgeschichte. Saöbfen. Es ist (sagt der Lloyd) von geringem Belange zu erfahren, daß F.-M. Radetzky zu allen sei nen Orden ein Großkreuz mehr erhalten habe, aber die Art und Weise, mit welcher der treffliche König von Sachsen diesem jüngst seinen höchsten Orden über sandte, ist so aus tiefster, edelster Quelle fließend, daß wir uns nicht versagen können, den Brief des Königs an den Feldmarschall, der uns zur Kenntniß gekommen ist, mitzutheilen: „Lieber Feldmarschall Graf Radetzky! Wenn die Verehrung und Bewunderung, welche ich seit dem ruhm volle» Kriegsjahre 1849 für Sie hegte, noch durch et was vermehrt werden konnte, so war es durch die mir ewig werthe» Stunden, welche ich diesen Sommer in Ih rer Nähe zubrachtc, und wo ich neben dem tapfer» Hel den und Retter der Monarchie auch deii litbeiiSwür- digstc» Mann in Ihne» näher keNncn letntö.---Ge> wiß, diese Ständen von Vcroiia »nd Mönzä werden mir ewig unvergeßlich bleibe»! Der Wunsch war da her lebhaft in mir geworden, Ihnen auch ein sicht bares Zeichcit dieses Gesinnungen zu geben, und ich benutze daher den selten schönen Festtag, wo Sie, ein Jüngling an Thatkraft, das'85. Jahr vollenden, um Ihnen meinen Hausorden zu übersenden. Wohl weiß ich, wie geringen Werth eine solche Gahe für einen Mann hat, den sein Kaiser mit de» erhaben sten Insignien schmückte, aber dennoch schmeichle ich mir, daß Ihnen dies Geschenk eines, Ihne» mit wahrer Begeisterung ergebenen Fürste», nicht ganz wcrthlos erscheinen wird. Ich sende Ihnen diese Insignien durch meinen Obersten v. Fricderici, einen wackcrn Soldaten, welcher für seine in dem mißlichen Kampfe in Dresden erprobte Tapferkeit und Treue auch von Ihrem Kaiser mit Ehrenzeichen geschmückt worden ist. Ich empfehle ihn, als einen meiner treue sten und tapfersten Krieger, Ihrem Wohlwollen. — Möge der Himmel Sie noch eine lange Reihe von Jahre» zu Nutz und Frommen der Monarchie, zur Freude Ihres erhabenen Monarchen, der Ihnen mit ganzer Seele änhängenden Armee, und aller Ihrer Freunde und Verehrer erhalten, zu welchen Letzteren zu zählen ich mir zur Ehre mache, und mögen Sie stets der wahre» Hochachtung und treuen Ergebenheit versichert sein, mit welcher ich verbleibe Ihr wohlgeneigter Friedrich August m. p. Dresden, den 26. Oktober 1851." Se. König!. Mas. haben die erledigte Function eines Ministers des Königl. Hauses dem StaatSmi- nister a. D. Heinrich Anton v. Zeschau zu übertra gen geruht. Am 12. Novbr. ist der Geh. Rath vr. Wein- lig aus Frankfurt, wo er als Mitglied des handels politischen Beiraths thätig war, nach Dresden zurück- gekehrt. In voriger Woche ist der Dresdner Polizei ein eigenthümlicher Streich gespielt worden. Es hatte nämlich Jemand gewettet, daß er in eine Speisewirth- schaft gehen und essen, und kein Wort reden wolle, und daß er doch arretirt werden würde. Und siehe da — er gewann. Er ging Nämlich in ärmlichem, unsaubern Anzuge in eine Wirthschast, ließ sich vom besten Essen Und Wein geben und zog endlich ein großes Packet Papiergeld aus der Tasche, wovon er bezahlte. Natürlich war sowohl dem Wirth als de» Gästen die, dem Acußern nicht entsprechende Verschwen dung ausgefallen, inan hatte heimlich nach der Poli zei geschickt und als et sich entfernen wollte, nahm ihn diese zu seiner große» Freude in Empfang. Na türlich hatte er gleichzeitig für seine Legitimation Sorge getragen und löste sofort das Räthsel.
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