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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 08.07.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-185407083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18540708
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18540708
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1854
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lahS und SchamylS empfangen, zu einer Be deutung emporgewachsen, die eS schon jetzt eineS Platzes in der Geschichte würdig und zur gewal- tigsten Triebfeder gemeinsamer Kraftäußerung dieser Böller macht. Das erste Gesetz aber dieser neuen Lehre ist: „Freiheit in jeglicher Beziehung. Kein Musel mann soll des andern Unterthan oder Sklave sein, am wenigsten in der Knechtschaft fremder Völker leben...." DaS zweite Gesetz ist dem ersten gleich, denn es kann das eine ohne das andere nicht bestehen; dieses Gesetz aber heißt: „Krieg gegen die Ungläubigen." Kasi-Mullah nahm ursprünglich eine höhere geistliche Stellung unter den Tschetschcnzen ein. Bald aber verließ er den Tempel und benutzte seine geistige wie geistlicheMacht, die Lässigen anzu- stacheln, die Bauern anzufeuern, die Friedlichen aufzureizen, vor Allem aber die zerstreut und einzeln fechtenden GebirgSvölker zu gemeinsamen Plänen und zu gemeinsamen Kämpfen zu verei nigen. Auf solche Art ward er unter den Tschel- schenzen eine Art Diktator, einer der angesehen sten und einflußreichsten Heerführer deS ganzen kaukasischen Ostens. Die neue Lehre, hauptsächlich von Kasi-Mul lah verbreitet, wöbe! ihn sein trkuer und bered ter Anhänger, Mullah Schamyl, ein Geistlicher aus HiMry unterstützte, lief mit Blitzesschnelle durch den ganzen Daghestan. Von da an wurde eS immer lebendiger und unruhiger in seinen Thälern und Schluchten; mit gespannter Er wartung sah Jeder dem Augenblick entgegen, wo der Schlachtruf erschallen werde für Freiheit und -»Islam. Von da an (1827) begannen die erneueren Kämpfe in Daghestan gegen die Russen in dem Grade blutiger und hartnäckiger zu werden, als die neue Lehre sich ausbreitete und in ihren Be- kennern unversöhnlichen Haß gegen die Russen entflammte. Dieser Einfluß des MohamedaniSmuS und daher auch der seiner Priester auf die Rußland feindlichen Stämme, tritt, bedingt durch -die vorerwähnten Ursachen, im Osten deS Kaukasus noch heute weit stärker hervor, als im Westen. — Die westlichen Völker (Tscherkeffen re.) haben* noch heute nur ihre Unabhängigkeit im Auge, die östlichen zwar diese nicht minder, doch vor Allem und über Alles die Bewahrung deS alt angestammten Glaubens. Viel häufiger als im kaukasischen Westen sieht man daher hier, selbst bei den kleinsten Gefechten, einzelne Priester, den Koran in der einen, die Schaschka in der andern Hand schwingend, an der Spitze ihrer GlaubenS- brüder auf die Russen einstürmen. Wir haben bereits erwähnt, daß auch im Westen des Kaukasus bei den Tscherkeffen, in der letzten Hälfte deS vorigen Jahrhunderts, der berühmte Scheich Mansur dieselbe Rolle spielte, als Schamyl im Osten; doch war sein Einfluß nwr ein personeller, nicht in das System der Re ligion gebrachter und darum nur auch vorüber gehender. Außerdem aber war eS der Englän^ der Urquhart, welcher bei den Tscherkeffen die Idee von der Nothwendigkeit eines Gemeinkam- pfeS anzuregen suchte. (Schluß folgt.) (Eingesandt.) F a r e w e l l. (Aus dem Englischen von Byron.) Lebe wohl!. Wenn je ein fromm Gebet Für And'rer Wohl der Herr erhört, Dann meines sicher zu ihm geht, Worin ich stets Dein Glück begehrt. Wort, Throne, Klag' sind ohne Werth! Mehr, al« da« Auge thriinenvoll, Wenn'S brechend ringet, schuldbeschwert, Sagt'» einzig' Wort; fahr wohl, fahr wohl! Die Lipp' ist stumm, die Thrän' verzehrt. Im Herzen tief und Sinn mir liegt Die Angst, stets wieder aufgestört, Und der Gedanke mir versiegt. Die Seele denkt, auch klagt sie nicht, Obgleich voll Leidenschaft und Groll. Ich weiß, daß uns re Liebe bricht: Ich fühl' e» nur: Lebwohl, Lebwohl. Manrrichfaltiges. Eine Million Thaler in Ducaten wiegt 22 Centner 63 Pfund, in Friedrichöd'or zu 5 Thlr 25 Ctr. 88!-; Pfd., in ganzen"preußischen Tha- lern 425 Ctr., in Achtgroschenstücken 480 Ctr. 75 Pfv., in Viergroschenstücken 605 Ctr. 94 Pfd. in Zweigroschenstucken 822 Ctr. 80 Pfd., in Kas senanweisungen zu 1 Thlr. 14 Ctr. 81 Pfd. Um eine Million zu versenden, wiegen die Geldfässer- jedes zu 8 Pfund gerechnet: für ganze Thaler 36); Ctr. 2000 Thlr. in ein Faß; für Drittel- thaler 49 Ctr. 1500 Thlr. in ein Faß; für Zwölftelthaler^ 73 Ctr., 1000 Thlr. in ein Faß. Wenn aus einem Bogen Papier von größerem Format 20 Stück Kassenanweisungen zu 1 Thlr. gefertigt werden können, so würden zu einer Million Thaler erforderlich sein: 104 RieS S Buch 8 Bogen Papier. Wenn man annehmm könnte, daß auf einem zweispännigen Wagen 20 Ctr. Geld tranSportirt werden könnten, so würden zur Fortschaffung erforderlich sein für eine Million: in ganzen Thalern incl. Fässer 23 Wagen, in Achtgroschenstücken 26 Wagen, in Viergroschenstücken 33 Wagen, in Zwetgro- schenstücken 45 Wagen. Die letzte türkische Kriegs entschädigung an Rußland betrug zwischen 7- bis 800 Centner holländischer Ducaten.
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