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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 12.08.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-185408124
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18540812
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18540812
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1854
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> ^ 254 - H e .-^. zk- --^ fiel diese Aengstlickkeit auf; sein« gereiften Sr- Nackt scheint keine Sonne; reichen Sie mir ein- fahrungen ließen ihn so halb und halb die Auf- mal Ihren Strohhut." lösung dieses Räthselö erralhrn. „Eie müssen Malchen saß unbeweglich, wie vom Schlage sich schon zu einer kleinen Ranzion entschließen,^ getroffen. „Ick bitte mir Ihren Hut aus. Mam» mein liebeS Kind," sagte er zu Malchen; „die seil!" sagte der Hauptmann fnit einem Toneund Herren vom Militär sind einmal an das Beute- einer Gebeide, die-'sse auf einmal aus ihrer Be machen gewöhnt." Das zitternde Madcken würde ta'ubung weckten; sie reichte bebend den Hut hin. in der Angst seines Herzens dem Offizier zehn Der Räuber ließ eine Leuchte herbeibringen, Küsse für einen gegeben haben, wenn er darauf trennte das Unterfutter ab und fand die Bank bestanden wäre. Unterdessen fuhr der Wagen noten. „Schon gut," sagte er; „hier, Jungfer, vor, -unsere Passagiere stiegen ein. und rasch in ich bedank« mich." Mit diesen Worten warf er vollem Trabe ging es fort. Bald zeigt« sich drr Malchen den Hut wikder auf den Schoos, und Eingang des Waldes. Das Gespräch, das bis verschwand mit seiner Bande in das Dickicht des vahm noch ziemlich lebhaft gewesen war, ward Waldes. Der Postillon hieb in die Pferde,' und nun immer einsilbiger und stockte bald ganz, jagte über Stock und Stein davon, als die Reit Rauh jund kalt lag die finstere Nacht über sie senden aus ihrer Betäubung erwachten, vermiß- ausgespannt; der Sturm rauschte in den hohen len sie den Schulmeister. „Sagte ich es nicht, Uanüenwipfeln. und schleuderte die.gebrochenen daß der Kerl ein Spitzbube sei" brach der Kan» Beste auf Roß und Wagen; die Mondesfichel, dibat zuerst aus: „baS Rad stand ihm j-r leserlich welche nur für Augenblicke aus dem vorüberja- aus der Stirn gezeichnet." „Wenn die Schür zenden Gewölk hervorlrat, warf ihr magisches ken mir jemals unter die Hände gerathen," rief Licht auf die schauerliche Scene, und täuschte die der Fähndrich^ „so sollen sie — „Hier besann Furchtsamkeit mit den abenteuerlichsten Gestalten, er sich, daß er seinen Degen weggegeben habe. Sine Toktcpstille herrschte; nur zuweilen krächzte und verschluckte den Nest seiner Drohung. Mal« das Geschrei eines aufgescheuchten Raben durch chen lag unterdessen in einer ohnmächtigen Er« tzen Sturm. So mochte wohl eine halbe Stunde starrung, das Haupt auf die Brust des Israeli- verflossen sein, als die Reisenden auf einmal rechts ten gesenkt; der redliche Mann war auf daS und links ein durchdringendes Pfeifen vernahmen, Aengstlicbste um sie bekümmert, er hatte seinen Und im Nu den Wagen von sechs Räubern um- eigenen Verlust über dem Unglück des armen Vingt sahen, welche die blitzenden Säbel ihnen Mädchens vergessen. Gerührt schloß er sie in entgegenstreckten. Einer derselben machte den seine Arme, er streichelte ihre kalte, bleiche Wangen Kutscher fest, zwei besetzten die Schläge, die bei- er erschöpfte sich in Liebkosungen, und ward nur den andern erbrachen die Koffer, und der sechste, wieder ruhig, als ein wohlthätiger Thränenstromi welcher der Anführer zu fein schien, öffnete die ihrer beklemmten Brust Luft machte. Unter die« Wagenthüre. „Geben Sie uns gutwillig Ihre sem groben Kittel schlug ein feinfühlendes Herz; Börsen und Kostbarkeiten." sagte er im barschen ohne den Trost dieses edlen Mannes. ohne seine Tone, „so soll Ihnen kein Leid widerfahren."— Vorsorge würde die Unglückliche ihrem Elende Der Fähndrich war der Erste, welcher seinen unterlegen haben. — Nach zwei durchjammerten Degen hinreichte, obgleich derselbe noch keinen Zoll Tagen traf der Postwagen in dem Städtchen ein, von seiner Länge eingebüßt hatte; der Kandidat wo Malchen zu bleiben gedachte; der Israelit, zog ln der Angst des Herzens seine sämmtlichen der zuerst herabgesprungen war , drückte ihr beim Sonette uNd Triolette hervor, mit welcher er der Absteigen unvermerkt ein kleines Papier in die Unsterblichkeit entgegen reisen wollte; der arme Hand. „Der Gott meiner Väter geleite Sie, Jude suchte zitternd seinen Beitrag aus allen liebes Kind!" sagte er leise, und verschwand um Taschen zusammen. Der Räuber wog jetzt die eine Ecke. Als Malchen sich besann und das sämmtlichen Beiträge in seiner Hand. „Das Papier öffnete, fand sie einen gehenkelten Du- würde ja kaum zu einem Frühstücke hinreichen'." katen darin. Sie war gewiß, daß er der ein versetzte er mit einer drohenden Bewegung seines zige Schatz sei, den der arme Jude vor dem Pistols: „Wenn die Herren keine bessere Kollekte nächtlichen Raube verborgen hatte, zusammenbringen können, so werden sie mit ihren Das unglückliche Mädchen trat bei der Muhme Personen bezahlen müssen." Der Schulmeister, ein, und brachte die Armuth in ein HauS, in welcher sich bis dahin in eine Ecke des Wagens welchem di«»größte Dürftigkeit herrschte. Welch gedrückt hatte, bog sich jetzt hervor, und sagte eine Zukunft trat jetzt vor ihre Blicke!' Mit dem Anführer einige Worte in einer Sprache, dem Fleiß ihrer Nadel jedem Tage die kummer voll der Keiner in der Gesellschaft ein Wort verstand. volle Frist abzugewinnen, sollte nun das Looö '..Was gilt's," hob mit einem Male der Räu- ihres ganzen Lebens sein. Oft, wenn sie um der an. „das Jüngferchen da wird diesmal die Mitternacht die verweinten Augen nickt mehr sämmtlichrn Herren auslösen müssen. In der wach erhalten konnte, und an das Fenster trat,
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