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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.05.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188905042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18890504
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18890504
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1889
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^ 103, 4. Mai 1889. Sprechsaal. 2335 Das Neincrträgnis des Börsenblattes und die mehrspaltige» Inserate. i. Die richtige» Betrachtungen des Herr» X. X. in Nummer 92 lassen es angezeigt er scheinen nochmals auch auf die Geldfrage zurück zukommen. Dem Unterzeichneten ist es stets unbegreif lich gewesen, weshalb ein vergrößerter Anzeigen teil Mehrkosten statt Mehreinnahmen verur sachen solle. Eine Berechnung des Bogens bei einer Auflage von 4000 ergiebt ungefähr folgendes: Einnahme für einen Bogen 4000 Auflage 8 Seiten Anzeigen zu 240 Seiten Raum je 20 384 Ausgabe Satz und Druck Auflage 4000 sehr voll gerechnet 80 V4 4000 Bogen Papier je 12 fauch sehr hoch.) 48 Buchbinder und hoheNebenspesen 81 209 Gewinn 175 ^4. Ich glaube, daß wohl niemand hieran zu rütteln vermag, der wie ich seit 9 Jahren mit dem eigenen Blatte sich über recht große Platz einnehmende Anzeigen freut und noch nicht hat finden können, daß dieselben dem Verleger mehr kosten als sic ihm einbringen. 200 Bogen werden Wohl im Jahre mehr gegeben werden, die dann einen Mehrgewinn von 35 000 ^ abwerfen. Auch nicht übel. — Wer seinen Verlag deutlich und übersichtlich anzeigen will, nimmt jetzt schon eine Spalte für jedes Werk in Anspruch. Als Verleger und Sortimenter ist mir aber der dritte Teil einer Seite quer lieber, als von oben nach unten genommen. Als Verleger weil ich einen besseren Raum für die Anzeige habe; als Sortimenter weil ich kein Chinese bin und lieber von links nacki rechts lese als von oben nach unten. Auch beklagt sich niemand, wenn er unbe rechnet Einschlagpapier erhält. Beklagt sich jemand über das lästige Aus schneiden, so stimme ich ihm gern bei und bitte mit ihm, das Börsenblatt ausgeschnitten zu liefern. Wenn ich mich nicht irre, wurde mal von typo graphischen Schwierigkeiten gemunkelt. Das sollte doch wohl nur ein Scherz sein. — Das Hängen am Alten ist schön und ehren wert, aber berechtigten Forderungen der Gegen wart muß man ebenfalls gerecht werden. Zeit ist Geld und eine große Anzeige liest sich besser als die einspaltig zusammengepreßte Bücheranzeige. Also gebe man uns ein dickes lustig—buntes Börsenblatt wieder. X. X. 2. II. Vor mir liegt der Bericht über die letzte Versammlung des Mitteldeutschen Buchhändler- Verbandes, ein ansehnliches Aktenstück mit allem entsprechenden Zubehör und sogar einer Tabelle, deren Zusammenstellung unter allen Umständen von lobenswertem Fleihc ihres Urhebers zeugt. Der Bericht erscheint als Rundschreiben, man weih nicht weil oder bloß nachdem die Ge schäftsstelle des Börscnvereins es abgelehnt hat, ihn durch das Börsenblatt zur weiteren Kenntnis zu bringen. Das begründende Schreiben der Geschäftsstelle ist gleichfalls abgedruckt; es ist somit jedermann anheimgestellt, diese Gründe sich zur Nachachtung dienen zu lassen oder seine eigene, andere Meinung zu behalten. Es ist nicht meine Absicht, in dieser Be ziehung irgend jemand beeinflussen zu wollen; nur meine eigene Meinung zu sagen, möchte ich mir einigen Raum unseres Blattes erbitten und diese ist, daß eine Propaganda, wie sie in der mitgeteilten Tabelle uns vorliegt, für das S p r e ch s a a l. Börsenblatt in der That abzulehnen War. Wenn Vorstand, Rechnungsausschuß und Börsenblatt ausschuß nur einigen Wert darauf legen, daß ihr gemeinsam beratener und gewiß nicht ganz un kluger Vorschlag, unter anderen Aendcrungen auch die mehrspaltigen Inserate im Börsenblatte wie der einzuführen, in der Hauptversammlung an genommen werde, so muß ihnen doch zum wenig sten auch daran liegen, daß nicht vor dieser Be ratung in ihrem eigenen Blatte unrichtige Zahlen gruppierungen die Köpfe der Mehrheit ver wirren. Das letztere wird umsomehr der Fall sein, je weniger der einzelne in diese Zahlen Einsicht hat und je mehr er geneigt ist, eine statistische Tabelle für ein Evangelium zu halten. Das unselige Schlagwort »Zahlen beweisen- hat schon zu mancherlei herhalten müssen, weil niemand daran denkt, daß diese Zahlen auch richtig, wenigstens doch richtig gruppiert sein müssen, wenn sie »beweisen- sollen. Die Tabelle unternimmt es den Widersinn zu beweisen, daß eine gesteigerte Inanspruch nahme des Börsenblattes durch bezahlte Inserate einen finanziellen Verlust bedeute. Der einzig richtige direkte Weg hierfür wäre im gegebenen Falle doch gewesen, die Druck- rcchnung zu prüfen, um zu erkunden, ob die Druckerei für mehrspaltig zu setzende Inserate einen unverhältnismäßig höheren Satz berechnet hatte, so daß der Jnseratpreis von damals 8 H hiergegen kein Aequivalent mehr bot. Hierfür finden wir nun leider in der Tabelle ebenso wenig irgend einen Nachweis, wie uns ein solcher s. Z. durch Herrn Hendschel aus Frank furt in der Delegiertenversammlung 1887 ge geben werden konnte. So bewegt sich denn die ganze Beweisführung der Tabelle auf dem sehr unsicheren indirekten Wege der Vermutung, in dem sie eine rein zufällige Minderung des Rein erträgnisses im Jahre 1886 als Grundlage nimmt für eine Behauptung, die jedem rechnerischen Verstände widerspricht. Sehen wir uns jenes Defizit von 1886 näher an. Es beträgt gegen 1885: 3886 ^ 54 H. Die Ziffern, aus denen es sich zusammcnsetzt, stehen klar und deutlich im Berichte des Rechnungs ausschusses im Börsenblatt*). Aber nach den dortigen Ziffern müßte cs um reichlich das Doppelte höher ausgefallen sein, wenn nicht ein Mehr in der Bruttoeinnahme von 10 000 hier mildernd eingetreten wäre. Dieses erfreu liche Einnahmeplus ist fast einzig den vergrö ßerten Anzeigen des Jahres 1886 zu ver danken, eine Thatsache, vor welcher der Autor der mitteldeutschen Tabelle geflissentlich die Augen verschließt. In diesem Zahlenkunstbau sind zunächst in der 4. Querspalte (Börsenblatt - Umfang nach Seiten) sehr mit Recht die Summen der ertrag- losen Seiten von 1885 und 1886 gegenüber gestellt, die letzter es Jahr mit einem Mehr von 299 Seiten gewöhnlichen Satzes (L70^E pro Bogen) und 105 Seiten Monatsverzeichnis sä 97 ^ pro Bogen) belasten; das ergiebt schon eine Mehraus gabe von ungefähr 3886 ^ allein an Druck kosten. Rechnet man hierzu den Mchrauswand an Papier mit 18 ^ pro Bogen, Falzen mit 2 >6, Portorückvergütung mit 1017 so erhält man eine Mehrausgabe von 5903 die sich noch steigert durch die dem Jahre 1886 belasteten 800 ^4 für Jnseratnachrechnung (früher aus Spesenkonto des Centralbureaus und bekanntlich auf den Wunsch der Hauptversammlung hieher verlegt), weiter durch Mehraufwand der Redaktion und andere Posten, die die Tabelle nicht an führt und die verhältnismäßig auch wenig ins Gewicht fallen. In allen diesen Ziffern und in nichts anderem liegt das Geheimnis jenes an *) 1887. Nr. 97. Red. und für sich immerhin unerfreulichen Minder- Ertrages, der aber für die Frage, ob es vorteil haft oder nachteilig ist, zum mehrspaltigen Jnserat- satze zurückzuzukehren, absolut nichts beweist. Wenn er etwas beweist, so wäre es höchstens das eine, daß das Nachgeben gegen die Forde rungen der Sortimenter, das Börsenblatt zweck mäßiger zu gestalten, keineswegs wohlfeil ist, sondern in der jährlichen Mehrausgabe recht deutlich zum Ausdruck gelangt; ich erinnerere hier nur an den systematisch geordneten -Schlüssel- zum Monatsverzeichnis und an das »Verzeichnis der künftig erscheinenden Bücher-, welche an dem Mehr der ertraglosen Seiten einen erheblichen und teuren Anteil haben. Vor mir liegt der Artikel des Herrn See mann im Börsenblatt 165 vom 20. Juli 1887, dem ich auch die obigen Preisnotierungen ent nommen habe. Wenn nun die Tabelle des mittel deutschen Verbandes etwa eine nachträgliche Wider legung jener Ausführungen sein soll, so hat sie ihren Beruf gründlich verfehlt; denn, weit ent fernt zu widerlegen, bestätigt sie nur die dort ge gebenen Zahlenreihen und Folgerungen. Es empfiehlt sich wirklich, jenen Artikel nochmals durchzulesen und mit der neuen Tabelle zu ver gleichen, die Redaktion d. Bl. würde gut thun, ihn wieder abzudrucken, um die Köpfe klar zu erhalten und vor Verwirrung zu schützen. Was will z. B. die nächstfolgende Rubrik (Annoncen-Zahl nach Nummern) eigentlich be weisen? Es waren 1886 nur 480 Anzeigen mehr gegen das Vorjahr, während dieses seiner seits einen Zuwachs von 2301 Nummern gegen 1884 hatte und letzteres gar 2878 mehr gegen 1883. Erstens bedeuten diese Nummern in finan zieller Beziehung nichts, so lange wir nicht wissen, wie groß die einzelnen Anzeigen waren; denn jede Anzeige, ob eine ganze Seite, ob nur 2 Zeilen füllend, hat bekanntlich nur eine Nummer. Zudem liegt hier das Schwergewicht in der großen Masse der kleinen, einspaltig gesetzten Anzeigen, für welche der Formatzwang ja nie aufgegeben war. Wer für diese Rubriken das Börsenblatt gebraucht hat, der bat sich seiner ganz gewiß bedient, ohne ein Aerger- nis an den mehrspaltigen Anzeigen in anderen Rubriken zu nehmen. Zweitens: Wenn hiermit bewiesen werden soll, daß ein solches Aergernis in der That bestand und seine Wirkung in der Enthaltung vom Inserieren gezeigt hat, so scheint mir das eine sehr unglückliche Beweisführung. Mir wenigstens scheint aus der verminderten Annoncen ziffer im Gegenteil hervorzugehen, daß früher bei dem bestehenden höchst ungünstigen Spalten format mehr Wiederholungen nötig waren, als später, wo jeder Inserent seine Anzeige gleich beim ersten Male in wünschenswerter eindrucks voller Weise wiedergegeben fand. Bei dieser Ansicht muß ich verharren, so lange der mittel deutsche Verband nicht noch ein weiteres Opfer an Zeit und Mühe aufwendet, um auch diese Wiederholungen von Inseraten in die richtige statistische Beleuchtung zu rücken. Die nächstfolgende Spalte (Annoncen-Er trägnis) giebt mir zu der angenehmen Betrach tung Anlaß, daß es in der That zum weit über wiegenden Teile die Anzeigen sind, welche den jährlichen Mehrertrag des Börsenblattes be dingen. Da interessiert es zu sehen, daß sogar in dem schlimmen mehrspaltigen Defizit-Jahre 1886 nur aus den Anzeigen ein Einnahmeplus von 9124 V4 sich ergiebt. Wenn diesem nun aber das brave einspaltige Jahr 1888 mit seinem Anzeigen-Einnahme-Plus von beinahe 15 000 Vs als Muster vorgehalten wird, so übersieht der Herr Verfasser doch zwei gewichtige Umstände, i Erstens schließt das Jahr 1888 nur scheinbar
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