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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 04.06.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-186406044
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- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18640604
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- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18640604
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
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Duppelcr Kanonen nach Berlin brachten, sind von dem Prinzen Albrecht sestlich bewirthct worden nnd haben von dem Könige ein Gnadengeschenk und zwar jeder Feldwebel 1 Friedrichsd'or, jeder Unterofsicicr 1 Ducalen, jeder Gemeine 2 Thaler erhalte»; »nn sind sie unter Fiihrnng des Hauptmanns Stöphasinö auf der Hamburger Bahn zu ihren Regimentern nach Schleswig zurückgekchrt. Wie verlautet, wird die Negierung von dem Land tage in der nächsten Session bedeutende Smnmen für die Marine und für den schleunigen Umbau der Festungen fordern. Oldenburg. Aus Oldenburg, 26. Mai, wird tclegraphirt: Der Grostherzog von Oldenburg hat erklärt, unter den gegebenen Umständen (d. h. wohl, da dem Erbprinzen von Augustenbnrg sein Erbrecht gesichert zu sein scheint) auf seine Ansprüche auf Schleswig-Holstein zu verzichten. Oesterreich. ^Dcu Entschluß, die Rechte des Herzogs Friedrich von Schleswig-Holstein anziierkcmien, soll die österreichische Regierung auf Rath von Süddeutschland auö, spcciell von Hrn. v. d. Pfordten, gefaßt habe», um sich Preußen gegenüber in eine günstige Stellung bei seinen deutschen Verbündeten zu bringen. Darauf suchte Preußen sich noch schleuniger mit dem Herzog zu verständigen, damit ihm nicht alle Früchte der ge brachten Opfer entrissen werden. So soll die beider seitige Eifersucht dein Herzog zu seinem guten Rechte verhelfen haben. Auf Befehl Sr. Maj. des Kaisers sind dem gegenwärtig in Wien weilenden Chef des Gcncralsta- bes beim 6. Armeecorps, Obersten Freiherrn v. Bla- sitS, zehn Stück goldne, 125 silberne Medaillen erster nnd 250 Stück zweiter Klasse zur Decorirung von Mannschaften der königlich preußischen Armee, welche sich im schleswig-holsteinischen Feldzüge ausgezeichnet haben, übergeben worden. Die Ankunft des Königs von Preußen in Karls bad ist jetzt auf den 12. Juni festgesetzt und ist schon ein großes Quartier für ihn gemicthct. Bismarck wird den König dorthin begleite». Mau erwartet sicher, daß auch der Kaiser von Oesterreich und vielleicht auch der Kaiser von Rußland einige Tage dorthin gehen werden, um mit dem Könige von Preußen eine Zusam menkunft zu halten. — Der Frcmdenbesuch in Karls bad ist in diesem Jahre ausfallend gering. Frankreich. Die halbamtlichen preußischen Be richte über Stand und Aussichten der Friedensverhand lungen finden Bestätigung in Dem, waS man über die Erfolge des Besuchs des Hrn. v. Benst in Paris mel det. Man versichert, daß in den wenigen Besprechungen zwischen dem Kaiser der Franzosen und dem Bevoll mächtigten des Deutschen Bundes viel mehr Entschei dendes abgemacht wurde, als in allen bisher gepfloge nen und noch abzuhaltcndcn Londoner Conferenzsitzungen berathen und beschlossen wurde und werden wird. Hr. v. Bcust soll mit dem Resultate seines Pariser Ab stechers zufrieden sei», und man dürfte als gewiß an- nchmcn können, daß auch der Herzog Friedrich von Schleswig-Holstein - Sonderburg - Augustenburg Ursache zur Zufriedenheit hätte, wenn ihm nicht von gewisser (leider!) deutscher Seite fortwährend die größten Schwie rigkeiten in den Weg gelegt würden. Die Gesundheit des Kaisers ist nicht die beste; nur mit Mühe soll er an dem Diner haben Theil neh men können, das zu Ehren des Hrn. v. Benst gege ben wurde. Der Tod deS Marschalls Pelissicr, der an einer Lungenentzündung erfolgte, die bei dem 70- jährigcn Manne einen tödtlichcn Verlauf nahm, soll Napoleon III. sehr erschüttet haben. Die Nachrichten aus Algier sind nach wie vor höchst beunruhigend. Die FlittaS, die sich erhoben, bewohnen den sogenannten Teil, auf dessen Ruhe man hier mit der größten Zuversicht gebaut hatte. Die Truppen, die neuerdings in Toulon »ach Algier ciu- gcschisft worden, sind daher auch sehr zahlreich, nahe an 6000 Manu. Wie man ferner erfährt, wird, wenn nicht bald bessere Nachrichten cintressen, auch noch die ganze Division Bourbaki nach Algier einge schifft werden. Italien. König Victor Emanuel beschäftigt sich, wie man versichert, nicht nur schon längere Zeit ernst lich mit seiner Abdankung, sondern trifft möglicher weise nächstens in Fontainebleau ei», um sich persön lich mit dem Kaiser über diese Angelegenheit zu verständi gen. Der König, so heißt «S, sei entschlossen, die immer schwerer werdende Last der Verantwortlichkeit für die ver gangenen wie die zukünftigen Ereignisse auf die jungen Schultern seines Sohnes Humbert zu legen, und wolle sich für den Niest seiner Tage in die Abgeschiedenheit sei nes Jagdschlosses Montefalcone zurückziehen. England, lieber die Sonnabciid-Sitzung der Lon doner Eonfcrenz enthält die Wiener „Presse" einige tat sächliche Angaben: England brachte einen Vermittlungs- Vorschlag ein, der darauf hinansgeht, das Hcrzogthum Hol stein, vergrößert durch den südlichen Theil des Herzogthums Schleswig, zur freien Verfügung des Bundes zu stel len, dagegen so ziemlich ungewiß läßt, welche Stellung das übrige Schleswig erhallen soll; cs scheint, daß das englische Cabinct dabei eine Art SuzeränetätS-Bcr- hältniß oder die Pcrsoual-Union im Auge hat. Frank reichs Vertreter beschränkte sich darauf, den Vorschlag der deutschen Großmächte indirect durch daS Argument zu unterstütze», daß die rein deutsche» Territorien un möglich mit dem Königreich Dänemark vereinigt blei ben könnten. Der deutsche Antrag wurde übrigens von den Dänen sofort nnd entschieden für unannehm bar erklärt; ml roicrvmlum nahmen sie nur, und dies noch mit Widerstreben, den englischen Vermittlungs- Vorschlag. Sehr rcservirt hielt sich Schweden, dagegen erfolgte Seitens Rußlands eine Hinweisung auf das Erbrecht Rußlands in einem Theilc Holsteins, welches durch die Annulirung des Londoner Vertrages wieder aufleben werde. Jni Interesse der Menschlichkeit nnd des Erfolgs der Unterhandlungen sind die Bevollmächtigten der krieg führenden Theilc in der Eonfcrenz aufgefordert worden, ohne Verzug ihre Regierungen dringend um Instruc tionen zur Verlängerung der Waffenruhe anzugchcn, so daß diese Frage am nächsten Sitzungstage, den 2. Mai, zur Verhandlung käme. Die von Rußland oder eigentlich England gestellte Forderung des Verbots, auö Kiel einen Bundeskriegs hafen zu machen, und das Verlangen, diese herrliche Bai für neutral zu erklären, hat keine Aussicht, von Frankreich unterstützt zu werden, so daß, wenn die deutschen Mächte sich nicht einschüchtern lassen, das „Recht Deutschlands auf das Meer" ganz sicher ihm nicht vorenthalten werden kann. Ucbcr den Modus der Abstimmung heißt cs, daß nur in den gemischten Districten das allgemeine Stimmrecht in Anwendung kommen sollte, während sonst allein die Stände ihre Meinung abzugebcn hätten. Dänemark hat in London die Wiederaufnahme der Blokade zum 13. Juni angemeldet, wofern in der Con- ferenz den 12. Juni kein Präliminär-Uebereinkommen erzielt werden würde. Dänemark. In Kopenhagen ist man sehr gereizt über die Nachricht, daß die schwedisch-norwegische Re gierung sich in neutraler Eigenschaft plötzlich ent schlossen haben soll, bis zum AuSgange deS gegen wärtige» Kriegs mit den beide» deutschen Großmächten die von dem dänischen Kriegsministerium auf schwedi sche» Eisengießereien bestellten Kanonen zurückzuhalten. Trotzdem versichert man, daß die Regierung keines wegs geneigt ist, auf eine Verlängerung der Waffen ruhe einzugehe», sondern nur dann einen Waffenstill stand zu genehmigen, wenn zuvor die Provinz Jütland von den preußisch-österreichischen Truppen geräumt worden! Rußland und Polen. Nach dem „Frankfurtcr Jvt^ual" hat das Bauern-BefrciungSgesetz unter der bäuerlichen Bevölkerung überall große Freude, ja, wah ren Jubel erregt. Obgleich die nationale Partei diese Thatsache zu unterdrücken sucht, so kann darüber doch kein Zweifel mehr sein. Der Jubel der Bauern nimmt in vielen Gegenden einen tumultuarischen, ja geradezu feindseligen Charakter gegen die adligen Gutsbesitzer an, und bei dieser Gelegenheit bricht die eigentliche Stimmung der Bauern durch, an der der letzte Auf stand allein gescheitert ist. Die Aufhebung der Klöster im Königreich Polen soll nunmehr eine beschlossene Sache sein und in näch ster Zeit schon zur Ausführung kommen. Ebenso wie bei den Bauern-Ukasen werden aber auch dort Offiziere mit der Ausführung beauftragt sein, die dazu am aller wenigsten geeignet sind. Amerika. Beide Armeen stehen noch bei Spott- shlvania sich gegenüber, Lee mit seinem Centrum und seinem linken Flügel sich auf daS Court-Honse stützend. Heftige Regengüsse am 13., 14. und 15. Mai machten dem General Grant ein Avancircn zur Unmöglichkeit. Seine Verluste sollen sehr stark gewesen sein; doch wird die Zahl der ihm zugcsandten Verstärkungen schon ans 50,000 Mann angegeben. Die letzten Depeschen von der Armee berichten von bedeutenden Scharmützeln am Nachmittag und Abend des 16. Mai. — Das Gerücht, welches den General Sigel am 14. geschla gen sein ließ, war zwar verfrüht; doch hat Sigel am 15. Mai wirklich eine Niederlage erlitten bei New- market, wobei er 650 Mann und 5 Kanonen verlor. Kirchliche Nachrichten. Am S. Sonntag nach Trinitatis. Allgem. Beichte u. Commnnion früh ^8 Uhr: Hr. Past. Mosen. Vormittagsprcdigt ^9 Uhr: Hr. Past. Mosen über Joh. 5, 23—24. Nach mittags predigt 1 Uhr: Herr Oberl. Cand. Prctzsch Über Act. 3, 1—10. Dienstag, den 7. Juni, früh Uhr: Beicht- und Abendmahlsgottesdicnst: Hr. Past. Mosen. Getaufte: Heinr. Albi», Mstr. K. G. Schmidt's, B. u. Web., S. — Oskar Clemens, Mstr. F. A. Wunderlich's, B. u. Web., S. — Auguste Minna, Hrn. A. C. Philipp's, Mühlenp. in Schl. Porschen- dorf, T. — Eduard Emil, der Chr. I. Großlaub unehcl. S. — Johanne Helene, der Chr. W. Schmidt unehel. T. Getraute: A. T. C. Holster, E. u. Maur. in Großolbcrsdorf, mit Chr. W. I. Richter hier. Beerdigte: Hrn. O. G. Ochme's, ans. B. u. Seifens., j. S., 1 1.11 W.; Figur. — K. A. Barth's, E. u. Web., j. S., 12 T. — Hrn. G. T. Mattheß', B. u. Kanfm., todtgeb. S.; Figur. — Frau I. D. Haase, weil. K. G. Haase'ö, B. u. Polizcid., hinterl. Wittwe, 73 I. 8 M.; Figur. — Mstr. K. F. Do- nath's, B. u. Web., einz. T., 19 W.; Chor. — Der A. F. Wittig hier unehel. S., 19 W.; Chor. Bekanntmachung. Von dem Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen ist das 6. Stück vom Jahre 1864 erschienen. Es enthält unter Nr. 34: Decrct, wegen Bestätigung des ersten Nachtrags zu den Statuten der Zweigeisenbahngesellschaft zu Großenhain, vom 15. März 1864. Nr. 35: Decrct, wegen Bestätigung der Statuten des Vorschnßvereins zu Neustadt bei Stolpen, vom 23. März 1864. Nr. 36: Decret, wegen Bestätigung der Statuten für die Männer-Kranken-Hülfs- und Unterstützungskasse zu Oedcran, vom 23. März 1864. Nr. 37: Verordnung, die Erläuterung von Art. 49 der mit der Königl. Preußi schen Negierung abgeschlossenen Ucbercinkunft über die Leistung gegenseitiger Rechts hilfe vom A NoÄr' 1839 betreffend, vom 2. April 1864. Nr. 38: Bekannt machung, die Anleihe der Stadt Leipzig betreffend, vom 9. April 1864. Nr. 39: Gesetz, daS Hazardspicl, audcre Spiele und Wette» betreffend, vom 11. April 1864. Nr. 40: Decrct, wegen Bestätigung des Regulativs für die Sparkasse zu Elstcr- berg, vom 14. April 1864. Nr. 41: Verordnung, die Aichung und Stempelung von Tafelwaagen betreffend, vom 15. April 1864. Nr. 42: Decrct, wegen Be stätigung eines Nachtrags zu dem Statut der Wcberinnung zu Meerane, vom 15. April 1864. Nr. 43: Decret, wegen Bestätigung des Regulativs für die Spar kasse zu Eisenbcrg mit Moritzburg, vom 18. April 1864. Nr. 44: Verordnung, die Aufhebung des tz. 26, der die Aufnahme der Jnventarien rc. betreffenden Ver ordnung vom 18. November 1833 betreffend, vom 21. April 1864. Nr. 45: Bekanntmachung, den BczirkSarmenvcrein zu Voigtsberg betreffend, vom 30. April 1864. Nr. 46: Decret, wegen Bestätigung der Statuten der Zöblitzer Scrpen- tinstein-Acticngesellschaft in Hamburg, vom 7. Mai 1864. Diese Gesetze rc. können auf hiesiger Rathserpedition von Jeder mann aus der Stadt cingesehen werden. Zschopau, den 25. Mai 1864. Der Stadtrath. Seyfart, Brgrmstr. . i, u
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