Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.09.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-09-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188209238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820923
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18820923
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-09
- Tag1882-09-23
- Monat1882-09
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.09.1882
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Vierte Beilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^-268. Sonnabend den 23. September 1882. 76. Jahrgang. Mujik. Carola-Theater. Leipzig, 22. September. Am gestrigen Abend wurden un- nickt weniger al« drei Stücke, die beiden Operetten: „Die Verlobung bei der Laterne" von Offcnbach, und „Die schkneGalathee" von Suppö, dazwischen da- einaktige Lustspiel: „Duft" von Hugo Müller, vorgcsührt, von denen wenigsten- „Tie schöne Gcuathcr" einen recht leb- basten Applaus kavontrug. DaS reizende Stückchen von Offenbach, in welchem noch jene liebliche Melodik vorwaltet, die der spätere Beherrscher der Operettenbühncn leider zu Gunsten deS pikanten oder frivolen Stils preisgab, verlangt große Präcision und Fein heit de- Vertrags, sowie zweifellose Sicherheit aller Mit wirkenden, zumal in den Ensembtestellcn. Da nun diesmal davon wenig zu spüren war und auch da- Orchester sich oft mangelhaft erwieS, so konnte die Gcsammtdurchführung, die außerdem durch Kürzungen beeinträchtigt war, nur bescbeldenen Ansprüchen genügen. Am besten mit der Ausgabe vertraut zeigte sich Frl. Nitsch alS svcculative Wittwe Anne-Marie, deren Heller und mäckitiger Sopran immer siegreich, manchmal auch zu siegreich hervordrang, während daneben ihre Partnerin Frl. Bielska »och zu sehr mit der Schwierigkeit der schnellen Tempi sowie mit der Textaussprache zu kämpfen hatte, um ihre Catharine al» ebenbürtig erscheinen zu lassen. Stellen weise bestand auch Herr Wilhelmy (Pächter Peter), Vesten Routine manche Unsicherheit zu verdecken vermochte, befrie digend, er müßte aber noch correcter singen, um in dieser Rolle zu reussiren. Leider ganz ungenügend blieb Fräulein Suter als Life sowohl in Gesang wie im Dialog; vermuth- lich war dieselbe nur aushilfsweise in diese ihr sernliegende Partie eingetreten. Den zum Thcil recht mißlichen Eindruck dieser Operetten« Aufführung hat darauf da» muntere Lustspielchen: „Duft" r heilweise wieder vergessen lasten. In den Händen des Herrn Darmer und de» Fräul. Valmore waren die beiden Hauptrollen: Hermann und Ida v. Falken, gut aufgehoben. An Herrn D a r ru e r gefiel außer der trefflichen Repräsentation besonder- die gewandte Art de- Dialogs. Auch die Leistung deS Fräulein Val - more verdiente in mancher Beziehung Anerkennung, da ihre Darstellung sinnloser Eifersucht meist da- Richtige traf und verschiedene Nuancen nicht übel ausprägte. Au einigen Stellen vermißte ich aber noch die nvthigrn Kunstpausen und ein belebtere- oder weckselreichcreS Mienenspiel. Ten listigen Gärtner Adam hatte Herr Roth meyer wohl nicht ganz richtig ausgcfaßt oder doch durch theatralischen Auftrag zum Theil verzeichnet. Durch Trockenheit und erheuchelte Sim- plicität muß dieser Intrigant zum Vortheil seine- Herrn die Dupirung der Eifersüchtigen plausibel und wirksamer machen, aber nicht durch pathetische Uebertreibung Mißtrauen erregen oder die Absicht der Straußkomödie verralhen, wie vom Tage. ? Bel der jetzigen Lage der Dinge kann e» nicht auffallen, daß die einzelnen Börsenvlätze an demselben Tage in der Tendenz von einander differiren. Die Geldfrage ist eS ja allein, welche gegenwärtig die Tenoenz bestimmt. Je weiter die Versorgung vorgeschritten, desto mehr glaubt auch die Spekulation sich herausnehmen zu dürsen. Dazu treten allerdings noch locale Einflüsse. Es ist wie beim Wetter. Paris eröffnete am Donnerstag fest, ermattete später aber in Folge großer Realisirungen und schloß flau. Fünsprocentige aus Conversionsgerüchte neuerdings rückgängig. Suez angeboten aus einen Artikel der „Times" bezüglich eine» Projektes für einen zweiten Suezcanal. Wien eröffnete die Boibörse mit gebesserten Eoursen und in etwa- günstigerer Stimmung, die jedoch beide nicht Stand halten konnten, da der scharfe Rückgang der Lombarden allgemein einen rerflauenden Einfluß ans die Spcculation auSübte. Der namhafte Rückgang der letzten Wochen-Einnahmen der Südbahn — eS wird nur ein PluS von 26,000 fl. ausgewiesen — in Verbindung mit den großen Wasserschäden am Bahnkörper in Tirol und Kärnten kaben das Ausgcbot in diesem Papiere und ebenso in Graz-Köskacher Bahn bervorgeruseu und die LourSreduction beschleunigt. Die Eourse der übrigen SpeculationS-Papiere bleiben indcß trotz der matteren Tendenz höher als gestern. Valuten ohne Veränderung. Die MittagSbörsc zeigte im Beginn keine freundlichere Stimmung, vle Eourse blieben gedrückt. Im Weiteren blieb die Tendenz des Geschäftes unentschieden, da sich bei den gewichenen Eoursen mäßige Lauflust entwickelte, welche eine Erholung ermöglichte. Im Schranken besteht einige Nachfrage aus Traiisportactien, deren Eourse sich erhöht haben. Anlagewcrthe fest. Devisen und Valuten versteift. Später Hauste aus angebliche Käufe eines ersten Berliner Hauses. Die ungarische Regierung, wurde erzählt, soll der Ereditanstalt Er leichterungen bezüglich der Eonversion eingeräumt haben. Eredit 321.90 (317.80). — Die Bereitwilligkeit, mit welcher die Spieler solche Gerüchte aufnehmcn, zeigt, wie sehr die Meinung für die Hauste ist. Allerdings suchen oft Fiuanzhäuser durch dergleichen Manöver gewisse Zwecke zu erreichen. Berlin ließ sich ansangS mehr von Wien als den anderen Plätzen leiten und eröffnete in reservirtcr und eher matter als fester Hal- tung. Lombarden gaben ca. 7 nach; dieser Rückgang schien den ganzen Markt beeinflufien zu wollen. Die Spekulation fand aber bald, daß dazu keine genügende Veranlassung vorliegt und so be festigte sich die Haltung sehr bald. Das Geschäft gewann auch im Allgemeinen an Lebhaftigkeit, besonders gaben Maricnburger zu größeren Umsätzen Veranlassung. Credit anfangs 550'/,, stiegen aus 552'/,, Franzosen auf 604'/,. Elbethalbahn gewannen 1'/, Andere österreichische Bahnen (mit Ausnahme der Lombarden) waren still. Von den Schweizerbahnen waren Central etwa» matter. In- ländische Bahnen, Banken und Montamverthe setzten ebenfalls zu herabgesetzten Eoursen ein. Oesterreichisch-ungarische Renten blieben bei stillem Geschäft behauptet. Sehr fest und um Bruchtheüe bester waren russische Anleihen, in denen sich auch ciu gute» Geschäft entwickelte. London geht mit der Hauste in Rüsten stark voran. Freilich ist abzuwarten, wie lange der Spuk dauern wird. Auch für russische Noten firirte sich ein etwas erhöhter CourS. Die Liquidation macht nur langsame Fortschritte, scheint aber durch die stattgehabten Reali- sationen und daS Decouvert erleichtert zu sein. Die Tendenz wurde im weiteren Verlause sehr fest und stellten sich Eourse schließlich wesentlich höher als dieselben ansangS bezahlt waren. Deckungen für hiesige und Wiener Rechnung, sowie Meinung-käufe in Folge deS flüssigeren GcldstandeS und besserer auswärtiger Notirungen veranlaßten den Tendenzwechsel. Gotthardbahn steigend aus eine lehr günstige AugustEnnahme. Schluß fest. Bei der Reichsbank kommen fortgesetzt große Sendungen von 20-Mark-Stücken aus Pari- und Imperials aus Rußland ein. Auch aus Oesterreich hat der Goldexport nach Deutschland begonnen. Geld war an der Börse wesentlich flüssiger. Zu Ultimo-Zwecken war Geld zu 6 Proc. ohne Schwierigkeit zu beschaffen. ES wurde bereits ziemlich viel per L-iober gebandelt. DaS „Pariser Börsenblatt" schreibt: Wir glauben zu misten, daß in diesem Augenblicke schon lehr vorgeschrittene Unterhandlungen deS italienischen AnlehenS-SyndicatS von 1881 mit einer mächtigen italieuisch-französisch-deutschen Finanzgruppe stattfinden, zu dem Zwecke, um den unbegebencn Restbetrag der zweiten Emission». Serie, den wir aus weniger denn ein Vieriheil dieser AuSgabeserie toxire» möchten, fest abzutreten. ES ist, nach unsere, Jnforma- tione» vom Tage, zu hoffe», daß spätesten» in erster Octoberhälste dar Syudicat dieser Anleihe an seine Participieuteu Ftnalabrechnung «a erlheilen in der Lage sein werde. Der Köcher der italienischen Reute ist noch nicht geleert. AuS Ro» wird geschrieben: Der Finanzminister Magliani beabsichtigt, eS Herr Rothmeyer that. Von den beiden Freundinnen der Hausherrin konnte weder die Dorothea de» Frl. MlodvfzewSka nocd die Adelheid deS Frl. Suter höheren Ansprüchen gerecht werden, da die Erster- in der Gestikulation zu einförmig erschien und in der Tcclaination eS säst gänz lich an Interpunction fehlen ließ, die Andere aber mit zu schwerfälliger Aussprache in den Dialog eingriff, jedoch gelang Beiden der Abgang, wo die Medisance der Pcnsionssreun- dinnen zu Worte kommt, bester atS man erwartet hatte. — AlS schöne Galathee excellirte Frl. Nitsch in solchem Grade, daß ihr reicher Beifall und wiederholter Hervorruf zu Theil wurden. Im Gegensatz zu einigen berühmten Ver treterinnen dieser Rolle, welche dieser' burlesken Travestie durch gesangliche und darstellerische Verfeinerung wohl zu viel Ehre anlhun, wie z. B. Frau Geistinger, Hai Frü Nitsch in ihrer Aufastung der derberen oder keckeren LeSart den Vorzug gegeben — ich glaube, mit Recht, denn eine so koketti- rende Statue, die nur ru dem Zwecke von der LiebcSgVttin belebt wird, um möglichst frech mit allen ihr begegnenden Mannsbildern umzuspringen, hat doch keine Anlage zur Noblesse oder klassischen Peredlung. Allerdings hätte ich an einigen Stellen gewünscht, daß die Sängerin mehr Piano oder Reserve in der Tongebung angewenket hätte, aber im Ganzen durste sie alS eine vorzügliche Galatbce gelten. Auch Herr Wilhelm» entsprach seiner Pygmalion-Partie im Ganzen anerkennenSwerth, spielte mit Routine und sang mit genügender Sicherheit. An dem Ganymed deS Fräulein BielSka fehlte, um classisck zu sein, freilich noch Manches, aber die muntere Art ihres Auftretens, der ziemlich gelungene Coupletvortrag und ihre Haltung beim Ensemble haben dir Mängel fast wieder ausgeglichen. WaS Herr Pagay an bei» MidaS machte, überschritt fast di» Grenze deS Erlaubten, denn eS wurde eine so schautenbaste Carricatnr daraus, daß man, da auch der GcsangSvortrag mangelhaft war, kaum Gefallen daran finden konnte, jedoch erregten seine burlesken Ausschmückungen häufig Gelächter. Bernhard Seuberlich. Kammersänger Herr v. Witt, der königlich sächsische Kammervirtuos Herr F. Grützmacher, Herr HarsenvirtuoS Vitzthum au- Hannover und Herr Hojopernsänger krebs au» Dessau. Herr Hofcapellmeisler Thiele feiert am 1. Dcccmber sein bOjährigcS Capellnieister/nbilänin. Seinem vielseitigen Talent und seiner ungemein verdienstvollen Thätigkeit wird in weiten Kreisen hohe Anerkennung gezollt. —w. * Bilsc'SAbende tm Concerthause zuVerlin haben am 16. wieder begonnen: „e- bedarf nur diese» Hinweise- — schreibt Ferdinand Gumbert in der „Täglichen Rundschau" — um die zahl- reichen Freunde de- Unternehmens, dessen Programme sich durch glückliche Vermeidung jeder einseitigen und ermüdenden Geschmacks richtung auSzeichnen, zu versammeln. Der übervolle Saal legte ebenso Zeuginß ab sür diese Ansicht, wie der nicht enden wollende Beifall und Zuruf, mit denen Bilse bei seinem Erscheinen empsangen wurde. Bilse war bekanntlich gezwungen, ein neues Orchcsterper- sonal zu engaqire», sei» Talent und das Glück scheine» ihm geholten zu haben. Gleich die Taiiiihüuser-Ouveitnre — gewiß ein Prüfstein — wurde ebenso schwungvoll als sauber ausgesührt und fand rauschenden Bestall. Eine ilavische Rhapsodie von Dvorschak bot hübsche Details, war aber etwa- zu lang — ein Fehler so mancher modernen Orchesterwerke. Als Solist,» führten sich die Herren Liögeois (Cello) »nd Ehaussier (Horn) aus daS Bortheilhastestc ein. Zeichnete stich Elfterer in einer Fantasie von ScrvaiS durch weichen Ton wie durch Reinheit der Arpeggien und Flageolet-Passagen au-, lo brachte es Herr Ehaussier in einer selbstcoinponirten Jagdscene durch seine stauncnswcrthc Virtuosität zu so enthusiastischer Ausnahme, daß er da- Stück repetiren mußte. In der Thal habe ich diese Skalen und Triller im rapidesten Tempo, diese gebundenen Läuse, diese Sicherheit im Wechsel dcS Forte und Piano seil dem berühmte» Bwier, welcher in den vierziger und jüistziger Jahren hier concerlirle, nicht gebürt. Der zweite Liszt'sche Mephisto-Walzer, eine mir t»nd, wie cs schien, auch dem Auditorium) wenig Ivmpathische Lompositio», die aber trotz aller beirenidlichen Harmonien rein und rhythmisch schars gegliedert gespielt wurde, beschloß den ersten Theil. Nach der sehr brav ausgesührten Becthoven'ichen 6 moll-Sinfonie verließ ich den glühheißen Saal. Bilse und seiner Lapelle ein Glück aus!" * Dessau, 20. September. DaS anhaltische Musikfest, welcher am 16. und 17. September stattfand, hat die Theilnchmcr an demselben wahrhaft erhoben und ihnen ungemein reiche künst lerische Genüsse bereitet. Am ersten Tage kam das von dem Dessauer Meister Friedrich Schneider eomponirtc Oratorium „DaS Weltgericht" zur Aufführung, ein Werk, welches auch in unserer Zeit noch der höchsten Werthschätzung würdig ist. Der allgemein verehrte Dirigent, Herr Hoscapellmeister Thiele, in dessen rastloser Thätig- keit die anhaltischen Musikscste ihre hauptsächliche feste Stütze fanden, leitete mit bewundernswerther Kraft und Ausdauer die auS Dessau, Bernburg, Löthen, Zerbst hcrbcigeeilten Sänger und Sängerinnen,' deren treffliches Ensemble durch die ausgezeichnete Dessauer Hof capelle und durch die zur Mitwirkung gewonnenen fremden Künstler herrlich unterstützt wurde. Ebenio nabm das zweite Fest- concert einen glänzenden Berlaus. Bo» den bei diesem Instrumental- und Bocal-Eonccrt mitwirkenden Solisten zeichneten sich in hervor ragender Weise auS: die sürstlich schwarzburgische Kamnicrsängcrin Fräulein B r e i d e n ste i n, der großherzoglich mecklenburgische königliches Landgericht. 11. Strafkammer. I. Die bereit- wegen Diebstahl- »nd Uebertretung polizeilicher Verbote bestrafte Dienstmagd Bertha Emilie Hcckel auS Lucka war beschuldigt und geständig, vor Kurzem in Hohendorf bei Dahlen mittelst Einbruchs-DiebslahlS einige Bekleidung-gegenstände entwendet zu haben. Es ersolgte ihre Bcrurthcilung zu 1 Jahre Gefängniß und 2 Jahren Verlust der Ehrenrechte. II. Der Name de» von hier gebürtigen Zimmermann- Emil Georg Theodor Häußler findet sich in den Strafregistern der Gerichts- und Polizei-Behörden bereits so olt eingetragen, daß bei einem zum Diebstahl derartig geneigten Sudjeci selbstverständlich eine Zubilligung mildernder Umstände schon längst keine Rede mehr sein konnte, vielmehr wurde ein von Häußler neuerdings in einem Restaurant der hiesige» JohanneSgasse versuchter schwerer Diebstahl, sowie die Entwendung einer Broche auS einem Hause der HoSpitatstratze mit 4 Jahren Zuchthaus, 10 Jahren Verlust der Ehrenrechte und Siel- VolkswirUchastliches. >L« für diesen Theil bestimmten Sendungen sind zu richten an deu verantwortlichen Redacteur desselben T. G. Laue in Leipzig. die im eben veröffentlichten Voranschläge pro 1883 in Anspruch ge- nommenen Kosten für Eiscnbabnbauten im Gesammtbetrage von 83'/, Millionen Lire durch Veräußerung von Rente bis zum effek tiven Betrage von 72 Millionen und rücksichtlich des Reste- durch Heranziehung der betreffenden Provinzen und Communen zur BeitragSlcistung zu decken. Ein Specialgcsetz wird diese Bcitrags- leistung regeln. Ein russisches Blatt weiß von allerlei umfassenden Reformen zu berichten, die nicht uur betreffs de- Finanzministeriums', sondern auch aller demselben unterstellten Gouvernements- und Kreisfinanz. Institute geplant werden. Die „Magdeb. Ztg." schreibt: „Die Bereinsbank Sternberg, welche bereits zwei Zeitungen (die „Neuesten Nachrichten" und deren Ableger, die „TageSnachrichtcn") besitzt, will voin 1. Oktober ab, wie wir hören, auch noch ein Börsenblatt hcrauSgebcn; überhaupt greift hier mehr und mehr die Unsitte Platz, daß Unternehmung-- lustige Bankiers bez. Börlenindustriclle für ihre Privatzwecke eine Zeitung erwerben ober gründen. Die Hauvtanfgabe solcher Blättchen pflegt zu sein, den Börsenoperatione» des Brodbcrrn Vorschub zu leisten und namentlich diejenigen Zeitungen anzufalle», welche gegen diese Operationen Front machen. Mag da- Publicum auf seiner Hut sein." Credit 553.50 (554), Franzosen 606 (606.50), Lombarden 251.50 (256.50), Darmstädter 160 (do.), Deutsche Bank 154.12 (153.50), Disconto 213 (213.25), Mainzer 102.62 (102.25), Marienbiirger 140 (l.38.87), Oberscblesische 257.12 (do.), Ostpreußische 95.50 (93.50), 1882er Russen 70.75 (70.25), Russische Noten 204.25 (203.75), Dort- munder 105.25 (104.25), Laura 135.62 (135.371. Freiburger 105.13 (do.), Rechte-Oderuser 187 (186.35), Galizier 138.12 (138), Nord- west 369.50 (368.50). Elbthal 416 (413^0), Duxer 143.50 (143.75), Gotthard 88 (86.75), Schweizer llentralbahn 115.60 (115.30), Ungarische Golvrente 75.50 (do.)» Italiener 89 (do.), Berliner Handelsgesellschaft 63.50 (62.25). XI. Congreß deutscher Volkswirte in Mannheim, vom 18.—2«. September 1882. Dritter BerhandlungStag. »*» Mannheim. 21. September. Ter Präsident giebt bekannt, daß sich die ständige Deputation des volk-wirthschastlichen TongresseS constituirt und coopttrt hat. Gewählt wurden: Zum Vorsitzenden Vr. Braun, zum stellvertretende» Vorsitzenden vr. Weigert und zum Schatzmeister Geh. Kanzleirath Quandt. Eooptirt wurden »ach- stehende Herren: Broemel (Berlin), I)r. Conrad (Halle), Dannenberg (Hamburg), vr. von Dorn (Triest), Ehlers (Danzig), vr. Emming- Haus (Gotha), vr. Engel (Dresden), vr. EraS (Breslau), vr. von Forckenbcck (Berlin), vr. Geniel (Leipzig), vr. Groening (Bremen), vr. Hecht (Mannheim), Herberh (Berlin), vr. Hertzka (Wien), Jaffa (Posen), Klcvenstüber (Königsberg), LammerS (Bremen), vr. Lcvin- stein (Berlin), vr. Makowizha (Erlangen), vr. A. Meyer (BreSlau), vr. Raffe (Bonn), Philippson (Berlin), Rickert (Berlin), Vr. Sctiulze- Dclitich, Seyffardt (Ereseld), Weidcrt (München), Witte (Rostock», Vr. Wolfs (Stettin), R. Zwicker /Magdeburg), Böhmert (Dresden», Diezmann (Lhemnitz), Soetbeer (Güttingen), Baumbach (Sonneberg). Nachdem der Präsident noch den telegraphisch eingelaufenen Dank vr. Dorn'S an- Triest für die ihm ausgesprochene Thcilnahme zur Kenntniß der Versammlung gebracht hat, ergreift »um ersten Gegen stand der Tagesordnung „Hastpflicht und Aroetterversiche- rung" al» erster Referent vr. Hahn (Magdeburg) da» Wort. Derselbe weist nach, daß die Ueberzeugung von der Nothwendigkett eine» Haftpflichtgesetzes schon seit Langem bestehe und einen aller dings ungenügenden Ausdruck in dem Hastpflichtgesetze vom Jahre 1871 gesunden habe. Redner will das ganze Risico für alle durch den Gewerbebetrieb entstehende UnglückSsälle dem Arbeitgeber »ugewiesen und nur die Entschädigung», ansprüche in ganz bestimmter Weise normirt wissen. ES sei eben dem Arbeiter trotz aller Vorsicht nicht möglich, sich gegen alle Unfälle sicher zu stellen. Redner bespricht in längerer Auseinandersetzung den Gesetzentwurf, betreffend die Unsallversick^rung der Arbeiter, und bezeichnet namentlich die aus der Basis der sogenannten Geiahren- claffen aufgebaule Versicherung al» undurchführbar. Die beste In- stanz, um die Unsall-Entschädigung den modernen Industrieverhält- nisten anzupassen, wäre die Commission sür die Codification de» EwilrechteS; da» Hasipflichtgesetz sei nur ein kleiner Vernich. Man mache den Unternehmer nur dann hastvflxhtig, wenn ein Verschulden seinerseits oder seiten-seine« Beauftragten vorlag. Die» ist nicht aus reichend. Denn der Arbeiter kann nicht alle Eventualitäten de- Betriebs überleben. Man muß den Grundsatz auistellen, daß der Unternehmer sür alleUnsälle hastet, auch wenn ein Ber'ehen oder eine Unaufmerksamkeit de« Arbeiters vorliegt. Ter Referent skizzirt eingehend de» Unterschied des liberalen Haftpflichtgesetzcntwucscs und der erste» Vorlage, betreffend die Unfallversicherung, und hebt hervor, daß sich in allen Kreisen immer mehr die Ansicht Bahn gebrochen hat, daß die Präiiiienlost dem Arbeitgeber obliege, daß der Arbeiter nicht heran- gczogei» werden darf. Nicht der Staat, sondern der Arbeitgeber müsse die Entschädigung tragen, wenn nicht der Arbeiter in der ganzen Maßregel eine nicht ihm. sondern dem Arbeitgeber gewährte Wohlthat sehen solle. Tie neueste Vorlage' fordere zwar keine Arbeiterbeiträge, ziehe jedoch die aus Nrbciterbeiträgen gefüllten Krankencasscn in um so höherem Grade heran. Diese Bestimmung ist unbillig, weil sie keine Rücksicht aus die ungleiche Gefährlichkeit der einzelnen Betriebe nchnie. Referent bespricht in ausführlicher Weise die Vorzüge der PrivatversicherungSgescllschaften und erklärt die elfteren als vollkommen zureichend, um den gewünschten Zweck zu erreiche». Dagegen entspreche das Unilageversohren den jetzigen Verhältnissen nicht mehr. Aus allen diesen Gründen empfehle er di« Annahme der vorgelegtc» Resolution. Zweiter Nciercnt Geh. Rath vr. Engel sucht den Kreis von Personen z» prücisiren, aus welche der Begriff Arbeiter anzuwenden ist. oder wenigstens gewöhnlich angewendet wird. Er betont die Ungleichheit der Behandlung, die namentlich in der Kleinindustrie, wo ja der Unterschied »wische» Arbeitgeber und Arbeitnehmer kein so durchgreifender sei. durch eine solche besondere Rücksicht auf de» Arbeitnehmer geschaffen werden müsse. Er erläutert die einzelnen Unfälle und Zufälle, gegen deren Folgen man dem Arbeiter eine Entschädigung « gewähre» soll. Redner erklärt die Forderung, daß der Staat die Schäden tragen soll, welche die Industrie dein Arbeiter on Leib und Leben zufügt, als ungerecht. Die Industrie selbst und allein müsse diese Schäden aus sich nehmen. DaS Hastpslichtgesetz sei ein guter, aber unvollständiger Anfang gewesen, indem eS die Hastvslicht nicht auf alle Betriebsunfälle ausgedehnt habe, außerdem mit Rück- sicht auf seinen an sich so einsachen Zweck viel zu eomplicirt sei. Die Unfallversicherung solle ebenso wie die Lebensversicherung eine freie sein und bleiben, sie würde im Falle einer Verstaatlichung ihre erfolgreiche und wissenschaftliche Entwickelung einbüßen. Man müsse dcni Reichskanzler dafür dankbar sein, daß er diese und andere Fragen auf die Tagesordnung gebracht habe, wenn man auch mit der von ihm gcwünichten Form ihrer Lösung nicht immer einver- standen sein könne. Mit Bezug aus das Umlagcverfahren erklärt Redner, dasselbe sei wohl beim Staate, der ewig bestehe, nicht aber bei Versicherungsgesellschaften anwendbar. Referent empfiehlt die Annahme folgender, von ihm und seinem Torrcferenten vorgelegtc» Resolution: 1) Die Sicherung der Arbeiter gegen die wirthschaftlicken Folgen der Betriebsunfälle ist Pflicht der Arbeitgeber und die aesetzliche Regelung dieser Verpflichtung aus sittlichen, wirth- schaftlityen und politischen Gründen dringend nolhwendig. 2) Die gesetzliche Regelung aus dem Wege einer Zwangsversiche- rung, einerlei ob dieselbe staatlich oder genossenschaftlich orga- nisirt wird, widerspricht de» berechtigten Interessen der Industrie, da diese Zwangsversicherung weder die Herstellung de« Gefahren- auSgleichs aus der breitest«'» Grundlage, noch die induviduali- sirrnde Behandlung dcS NisicoS und damit die größtmögliche Erleichterung und die gerechteste Verkeilung der Unsalllast durchzuftlhren vermag und weil die mit dem Zwange noth- wendig verbundene behördliche Beaufsichtigung und Einmischung geeignet ist, die Industrie in ihrer freien Entfaltung zu stören. Der Wegsall der individualisirenden Versicherunasmethode beraubt den Arbeiter de« wirksamsten Mittels zur Verminderung der Betriebsunfälle. 3) AlS zweckmäßigster Weg für die gesetzliche Regelung empfiehlt es sich, in Anknüpfung an den bestehenden Rechtszustand die gesetzlich« Haftpflicht der Betrieb-Unternehmer aus alle BetriebS- unsälle auSziidehnen unter Fixirung der EntschädigungSbeträge und unter Erlaß gesetzlich r Normativbestimmungen sür den Betrieb der freien Unfallversicherung. 4) Bctrieb-unternehmer, deren hastpslichtmäßigen Verbindlichkeiten Mangels einer geschlossenen ttnsallversicherung nicht durch eine aus Grund der Normaltvbcstimmungen zugelasiene Gesellschaft erfüllt werden, sind gesetzlich anzuhalten, die in Folge eine« Unfall' zu leistenden Renten durch Rentenversicherung bei einer staatlich concessionirten Leben»-, Renten- oder Unfallversicherung sicher zu stellen. Die Deckungtcapitalien sür alle au» Unfällen entstehenden Rentenleistungen sind von den VersicherungSgcscll. fckiasten bei einer durch daS Gesetz zu bestimmenden Behörde zu hinterlegtn. Hierüber wird die DiScussion eröffne», vr. Dittmar (Mainz) betont, daß nach der ganzen deutschen NechtSentwickelung der Sin- »eine sür sich haften müsse, e» liege keine Verpflichtung, kein jurt- stfichsr Grund, sondern lediglich rin soeialpolitischrr, aus Gründen de» öffentlichen Wohles entspringender Anlaß zu einem Hastvsiicht- gesctz vor. Jedenfalls solle der Arbeitnehmer auch seinerseits zu» lung unter Polizeiaufsicht geahndet. WaS den Diebstahls-Bersuch an langt, so ist die Vereitelung der Ausführung einem Bäckergeselle» zu danken; Letzterer, gleich Häußler ohne Subsistenzmittel, wurde verleitet, dem professionellen Spitzbuben bei einem neue» Diebstahl behilflich zu fein. Häußler niotivirte sein Borhaden ganz einsach damit, daß da» Stehlen besser lohne als Bettel». Ter Bäcker ging zum Schein aus das Ansinnen Häustler's ein und so wurde beschlossen, die Mittagszeit zur Ausführung zu de- »ützen. Da jedoch die dazu auserlesenen verschlossene» Behältnisse mittelst der vorhandenen Werkzeuge nicht zu öffnen waren, so wurde die Ausführung de» Diebstahls aus den Abend verlegt. Mittler weile machte nun aber der Bäcker sowohl dem betreffenden Wirthe als auch dem Polizeiamte von Hüußler's Vorhaben Mittbeilung, und so geschah eS, daß, als Letzterer seine gewohnte Tbütigkcit be- gönnen hatte, plötzlich der Hausmann jenes Grundstücks und cm Polizeibeanitcr den gefährlichen Dieb erfasste» unv nach dem Polizci- Nmic sistirten. Der weitere Verlaus ist bekannt und Häußler wieder einmal sür längere Zeit unschädlich gemacht. III. Gegen den Cigarrenmacher Oskar Emil Carl au» Reudnitz lag die Anklage vor, zum Nachtheil seines Schwagers sich eines unter erschwerenden Umständen ausgesührten Diebstahls, bei welchem eine Uhr nebst Kette und ein Anzug in Frage kamen, schuldig ge macht zu habe». Der Angeklagte, welcher «ach Verübung des Dieb stahls »i dir Fremde gegangen, nachmals aber i» der Gegend von Lüneburg verhaftet worden war, gestand heule die Eiilweiiduiig zwar ein, suchte aber die große Notb als Eiitsch»ldigu»gegru»d geltend zu mache». Er wurde zu 1 Jahr Gesängniß und 3 Jahren Verlust der Ehrenrechte verurtheilt. Der Gerichtshof bestand ci»S den Herren Landgerichts Direktor Rci» (Präsidium), Landgerichtsräthen Jaspis, Vieler, Lertel, Hahn und Assessor Groh; die Anklage führte Herr StaatSaiiwallschasis- Affessor vr. Nagel. Aus dem Geschäftsverkehr. k In den letzten Tagen hat der Besitzer des Handel» - Thier- aartenS i» Connewitz, Herr Lmil vlrupcl, ein Verkaussgcwölbe in Leipzig, Schloßgasse 15 (Ledig - Passage) eingerichtet und damit den Freunden gut gezüchteter gefiederter Sänger und Luxus-Vögel aller Zonen Gelegenheit gegeben, ihre Bedürfnisse schnell decken zu könne». Für den guten Rus der Firma spreche» die zahlreichen Prüinürun- ge» aus Geflügel-Ausstellunge», deren allein im Verlause des letzten und de» gegenwärtigen Jahre» 24 erfolgten (17 silberne und 7 bronzene Medaillen). Besondere Anerkennung fanden die schönen und gesunde» Thiere in Berlin, woselbst der königliche Hos drei Exemplare der werthvolle» sprechenden Papageien ankauscn ließ. Briefkasten. Otto 8ct>. 1k. Darüber erhalten Sie in jeder Eisen-, Werkzeug» und Kurzwaarenhandlung Auskunft. 0. 6. Schlagen Sie im Leipziger Adreßbuch II. Abtheilung, Seile 123 nach. Itr. In dem „Bürgerlichen Gesetzbuch- für das Königreich Sachsen" enthalten die 88« 1568 folg, aussührlichc Bestimmungen darüber; allein wir geben Ihne» den wohlgemeinten Rath, sich doch lieber an einen Recht-anwalt zu wenden. ivtraiNircrMSicr iNctacteur <>n Siellrcnietungi Heinrich titzle; kürte» musikiitilchen Theil Prol. Ilr. O. Paul, in keiinig. Entschädigung einen, wenn auch kleinen Theil beitragen müssen, da nur auf diesem Wege eine größere Vermeidung von Unfällen erziel bar sei und dem Arbeiter das Bewußtsein seiner eigenen Kraft und Leistungsfähigkeit nicht zu sehr entfremdet werde. Die Sitzung wird darauf aus 20 Minuten unterbrochen. (Fortsetzung folgt.) Die internationale Ausstellung für Colonien und Export )u Amsterdam. Wir haben bereits früher schon einmal auf dieses unter dem hohe» Protektorate Sr. Majestät dcS Königs der Niederlande stehende Unternehmen, welches sür das Jahr 1883 in Amsterdam veranstaltet wird, in diesen Blättern die Ausmcrksainkcit hinqcleiikt und in Kürze den Charakter und die Grundzüge der Ausstellung dargelegt. Gegenwärtig sind wir nun in der Lage, einige weitere Mittheilungen von allgemeinerem Interesse über das Unternehme», daS sich allseitig der regsten Thcilnahme und Förderung iu dcn weitesten Kreisen zu erfreuen hat, hinzusügen z» können. Das Interesse, welches sich bei unS allenthalben sür Eoloniscttion knndgiebt und, wenn auch noch mancher Widerstand zu überwinden und zu beseitigen ist, mit Macht daraus hindrüng», documentirt sich auch in sehr lebhafter Weise für die Ausstellung, welche in den Monaten Mai bis Lctober des nächste» Jahres zu Ainsterdai» abgehaltcn werden soll und welche i» einer ersten Abtlicilung die Colonien und außereuropäischen Besitzungen der verschiedenen Mächle und in einer zweite» Abtheilung die Aussuhrartikel, die »ach deu Colonien und überseeischen Besitzungen gehen, »Insassen soll. Als im September des vorigen Jahre» die Einladiing zur Be iheiligung an der AuSsteViliig erging, war der Gedanke ein so übcr- raschciidcr. »euer, daß man sich nicht gleich eine rechte Vorstellung von der AuSsührung, dem Werth und dein Nutzen de» Unternehmens machen konnte. Doch sehr bald hat man sich von der ganz außer ordentlichen Wichtigkeit derselben und von den Vorthcilen, welche eine solche bt» jetzt noch nicht zur Ausführung gelangte und doch so überaus zeitgemäße Ausstellung bietet, überzeugt, so daß ihr sehr bald eine über olle Erwartung lebhafte Theilnayme cntgegcngcbracht worden ist. Auch Deutschland hat sich mit regem Interesse dem praktisch so wichtige» Unternehmen zugewendet und durch rege Theilnahme bc- thätigt, daß es auch seinen Vorthcil zu wahre» versteht. Bereits heute, sieben Monate vor Eröffnung der Ausstellung, haben ungefähr dreihundert Industrielle ihre Bel Heiligung an der Ausstellung an- gemeldet und etwa ebenso viele unterhandeln dieserbalb noch mit der ÄuSstellimgs-Commission. Obgleich die den Ausstellern erwachsende» Spesen sür Manchen sehr erheblich sind, so erklärt sich doch die lebhafte Bewegung, welche sich aller Orten sür daS Unternehmen kund giebt. aus den augenscheinlich günstigen Chancen, welche sich auf der Ausstellung unserem Handel darbictcn. Die Anmeldungen von Seiten der deutschen Industriellen sind diesmal zahlreicher und zeitiger eingegange» als die unserer Nach barn, ein Fall, der noch nicht dagewesen ist und der Zeugniß ab legt, wie hoch man den Werth de» Unternehmens hier zu schätzen versteht. Allerdings ist aber auch sür die deutsche Industrie und sveciell sür die sächsische tn Holland selbst und aus den colonialen Märkten noch viel zu gewinnen. Wir erwarben un» bereit» in manchen Zweigen eine hochgeachtete Stellung, so sind unter Ander», alle Eisenbahnen aus Java mit deutschen, und zwar ausschließlich mit Chemnitzer Lokomotiven versorgt. Aber sehr Hroß ist das noch offene Feld und ganz außerordentlich der Bedarf. So sind Maschinen und Geräthschasten sür Landwirihschast und Forstcultur überaus gesucht. Der Bedarf danach in den holländischen Colonien ist ein ganz anßergewöhnlich bedeutender und noch beständig im Wachsen begriffen. Glänzende Resultate stehen aus diesen Gebieten bevor, und reiche Früchte können aus den verschiedene» Felder» cingebracht werden, wenn sich die Mehrzahl unserer leistungsfähigen Industriellen recht bald entschließt, in Amsterdam mit England, Frankreich, Belgien »c. zu concurriren. Die Regierungen letztgenannter drei Länder, auch neuesten» die spanische, haben Vertreter für diese Ausstellung ernannt und die bisher »„gemeldeten deutschen Aussteller hoffen auch aus eine bal dige zusagende Antwort von Seiten unseres Reichsamtes de» Innern, Indem dieselben in diesen Tagen in etwa dreihundert Eintel» Positionen um Wahrung ihrer Interessen durch Ernennung einer osficiellen Vertretung eingckommen sind. ES handelt sich hier tn der That nicht nur um den unmittel baren geschäftlichen Erfolg, auch unsere nationale Ehre fordert, daß wir aus diesem Kampfplätze, wie unsere Nachbarvölker, einheillich geführt und unter dem starken Schutze unserer RcichSregierung austrctcn. > Nicht Unterlasten wollen wir für Diejenigen, welche di: AnSstel-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder