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Dresdner Nachrichten : 19.10.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-10-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192910198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19291019
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19291019
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1929
- Monat1929-10
- Tag1929-10-19
- Monat1929-10
- Jahr1929
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- Dresdner Nachrichten : 19.10.1929
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M- LkSsLLSMLM. — »Vr»dkM stachrtchst," — Xr.»r SM, KermtfchteS Drahstvst Hstm-ta,"»-, Sd«r i»EO0 K«o«rtG» Lösche, Berit» »»b vueno« »ireg >»ued« vvr k»rz«, Leit »ach »««rtkantschen ZritunaSmeidunae« ei«e Ser», diaanose aus drahtlosem Weg« über eine Entfern»», von Um» Kilometer «»glich gemacht. I« verlt» war otn arge», ttnischer Plantagentzesiher an einem Engenleid«» erkrankt »«d er bat. de« ihm bekannten Professor lkastrtr and vueno» Eire» nach Berlin zu einer veHandlung »u berufen. Da aber dt« Erkrankung de« «uge» schon lehr weit sortaeschritte» war» wurde der versuch gemacht, aus drahtlosem Weg« «in« Diagnose de« argenttntschen Prosessor» herbetzusühre». Die Reyvaut de« Patienten. die da« Krankb«tt»bUb zeigte, wurde »ach Mitteilung der amertkanifchen Zeitungen mit Hilfe de« Opytalmoskvp» photographiert und diese» Vild auf funken« telegraphischem Wege nach Vueno» Eire« gesandt. Angeblich war die Photographie de« kranken «ugentnnern so vorzüglich, daß der argentinische Prosessor dadurch die Mbgltchkett erhielt, eine genaue Diagnose zu Vellen und mit Hilf« eine« Sern, aespräch». da» er mU dem in Berlin weilenden Arzt de» Patienten führt«, die genau« Behandlung zu bestimmen. Man «uh den amerikanischen Blätter« dtp Verantwortung für diese Mitteilung überlassen, denn e« ist fraglich, ob die vilürele. graphte bereit« so wett vervollkommnet ist. bah mit Htlse eine» gefunkten Bilde» eine Diagnose gestellt werden kann. Der geschulte Augenarzt kann an dem Zustand de» Augen- Innern, da« er mit Hilfe de» Augenspiegel» erforscht, die Art der Krankheit erkennen. E» wäre nun eine wirklich großartige Leistung der Technik, wenn e» möglich wäre, mit Hilfe der Photographie und der vilbtelegraphte einwandfreie Fest stellungen über die Art der Krankheit des Augeninnern zu treffe«. Gek»le»1srranN>»t1 gilt als verschuldet wettere» einleuchtend, daß der außereheliche Umgang mit Personen de» anderen Geschlecht» die Gefahr der Ansteckung mit einer Geschlechtskrankheit in sich berge. Eine solche Er- krankuna sei daher verschuldet im Recht»/,nur. Auf Grund dieser Erwägungen kommt da» RctchSarbcitSgericht. ebenso wie zuvor da» Lande»arbeit»gericht al» Berufungsinstanz, zu dem Ergebnis, baß der Arbeitnehmer selbst für dt« Folge» eine» außerehelichen Verkehr» etnzustehen hat und die Zu- ziehung einer Geschlechtskrankheit nicht al». unverschuldet im Rechtssinne anzusehen ist. Die Entscheidung de» ReichSarbeitS- gertcht» bestätigt den alten im Handelsgesetzbuch nieder- gelegten RechtSftandpunkt. Der Arbeitgeber erhält durch die verschuldete Krankheit des Arbeitnehmer» bä». Recht zur Ent- lassung. Gleichzeitig hört damit die BerstcherungSpslicht de» Arbeitgeber» auf. Dem Arbeitnehmer bleibt jedoch da» Recht, sich selbst zu versichern, unbenommen. vtn Lärm Messer Set» Fahrenheit vor mehr als SOO Jahren da« von Gaktlet erfundene Thermometer mlt einer Skala versah, können wir di, Temperatur von diesem Instrument ablesen. Aber nie. «and kan» angeben, wieviel Lärm in einem Raum herrscht, und doch erweist sich diese Feststellung al» immer notwendiger, j« mehr wir in unserer von Motoren durchdröhnte« und vo» »ntohupen durchgellt«» Zeit unter der stet« zunehmende» Gülle der Geräusche leiden. Da» Behürfnt» nach einem Apparat, der de« Lärm mißt, ist in der modernen Technik ausgetreten, seitdem man bet den Bauten schalldämpfend« Einrichtungen anbringt und die Stärke der Lautsprecher genau seftstrllrn will. In de» Laboratorien der amerikanischen Bell- Telephongesellschast hat man daher «inen ..Audiometer* konstruiert, einen „Geräusch-Thermometer*. da» aus elektrt- schem Weg« die Stärke der Geräusche mißt. Die Skala, die an diesem Apparat angebracht ist, geht von dem leisen Ge räusch, da« an einem vollkommen ruhigen Ort gerade noch hörbar ist, bt« zu dem stärksten Lärm, dem wir im Alltag», leben begegnen. Zehn Einheiten des kleinsten Geräusche« stellen eine Tonstärke dar. die dem Rauschen der Blätter bet leisem Wind entspricht. Bet SV Grad ist das Geräusch der menschlichen Stimm« im Flüsterton «rretcht. Zwischen »0 »nd 4V Grad liegt eine sanft« Radiomusik, wie sie in einem Zimmer gehört wird. Bei öü Grad ist die Tonstärke erreicht, die die menschliche Stimme im gewöhnlichen Gespräch an- nimmt. Zwischen SO und 70 Grad zeigt der Lärmmcsser die Geräusche an. dir sich aus einer durchschnittlich belebten ver- kehrSstraße entwickeln. Bei 80 Grab ist der Lärm in einer Reuyorker Untergrundbahn erreicht und zwilchen 00 und ISO Grad der Lärm in einem Flugzeug. Bei 108 Grad wird «in starker Lärm registriert, der die Grenze dessen darstellt, «a» da» normale Ohr noch auShalten kann. Hoffentlich wird sich dieser Lärmthermometer allmählich überall etnbürgern und der leidenden Menschheit erst einmal zum Bewußtsein »ringen, wie sehr ihre Ohren und Nerven gegenwärtig miß handelt werden. Kure Sara-schi. -te „Lo-ern-e Flamme" Erlebnisse einer HaremSbame an» Afghanistan Nuze Saradschi. die HaremSbame. ist nach den Umwälzun gen in Afghanistan aus ihrer Heimat entslohen: sie lebt jetzt in Europa und hat tu einer englischen Wochenschrift ihre seit- samen und aufregenden Erlebnisse geschildert. Nuze Saradschi — der Name bedeutet „Lodernde Flamme* — wurde als zivölfsährtgeS Mädchen ium diese Zeit werden die afghanischen Mädchen mannbars von ihren Eltern um fünf Ziegen und einen Sack voll Rupien an den Kaufherrn Schalem Dagh verkauft. Es wurde kein sehr hoher Preis für die junge Nuze Saradschi bezahlt: sie war zu mager, und man liebt in Afghanistan dicke Frauen. Schalem Dagh gab sich Mühe, seine neue Frau durch Süßigkeiten dick zu bekommen: je mehr Nuze Saradschi davon aß, desto magerer wurde sie, und Schalem Dagh bekam sie über und verkaufte sie an den Tepptchbewahrer im Palast Aman UllahS. Die afghanischen Frauen haben ihre Grheimmtttel. um sich die Liebe ihrer Männer zu bewahren. Die „Lodernde Flamme* gab Krötenasche und Knoblauch in dte Speisen Ihres Teppichbewahrer», und fast etn Jahr lang taten diese LtebeSmittel ihren Dienst. Dann roch der König den Snoblauchdunst, der au« dem Munde seines Teppichbewahrer» kam: er fuhr ihn hart an. und der von Nuze Saradschi trennen in da» Hau» des Henker» Manne», der fast mittelalterliche Torturen auSübte. Er er- wtirgtr die Armen, die seinen Händen übergebe» wurden, mit leinen eigenen Händen: andere nahm er in der furchtbarsten Wiuterkälte mit an einen nahen See und bespritzte dte nackten Körper dort so lange mit Wasser, bi» dte Berurtetlten, zu EiSklumpen erstarrt, ersroren waren. Der Henker Baghtjala hatte bald genug von Nuze Saradschi. Sie war ihm zu alt, er zag zwölssährtge Frauen vor. Der Henker verlauste die mißliebig geworbene Frau an einen alten Kurdenhäuptltng, Kar-Zebb, und ste kam in dessen schönen Harem nach Horat. Hier fühlte sich Nnze Saradschi «um ersten Male zu Hause und glücklich. Ste wußte, daß Kar- Zebb ste liebte, »nd e» gelang ihr endlich, die in Afghanistan erwünschte Linie zu bekommen: sie wurde dick und begehren», wert. Kar-Zebb liebte diese Fra« so sehr, daß er iß- mit einem glühenden Messer etn Brandmal aus dte Brust brannte, um ste zu kennzeichnen und dadurch zu verbind«»», daß Nu« Saradschi i-, s« »erlass«» »«b »» et««« ««ßir,» M,»»e ggß*» Et« MttlasseMast »er BesatzmsslmM»! 1L0O0 uneheliche Atn-er - Sri- keine Alimente? bat begonnen. Dir Besatz»»»«. Abmarsch. E» ist daher an der Dt« Rheinkandräumung bat tzegon««». Dir tr«»pe« rüsten überall »um Abmarsch. E» ist daher Zeit, aus «tu sehr bettle» Thema hin,»weisen, da« einer dringende» Lösung bedarf und da» «och zu vielen Recht», streit«» führ«» wird. Dt« alltterte» Truppe» hinterlasse« nämlich nickt mrr Exerzierplätze, Kasernen. Flugplätze. Kriegsmaterial und verwahrloste Wohnungen, sondern auch 1»üOü unehelich« Kinder. Und e» wird sehr schwierig sei«, da» »bmarschterend« Militär zur Unterhaltspflicht an. zuhalten. Während der «ehnjährtgen BesatzungSzett haben sich, wa» nicht weiter verwunderlich ist, »wischen den Besatzung», truppe« — Franzosen. Belgier« und Engländern — und den deutschen Mädchen und Frauen tm besetzte» Gebiet vielfach Beziehung«« zärtlichster Natur angeknüpst. Nur »«« geringste« Teil wurde« derartige „Verhältnisse* durch eine Heirat legalisiert. Da» hat dazu detgetrage«. daß sich dt« Ziffer der unehelichen Kinder in der Rhetnprovin, in den letzten Jahren außerordentlich vermehrt hat und einen weit größeren Prozentsatz al» tm übrigen Deutschland aufwetst. Nach vor- sichtigen Schätzungen glaubt man al» Zahl der unchcltchen deutsch-sranzösischen, deutsch-belgischen und deutsch-englischen Kinder mindestens 1VOOO annehmen zu können, deren Unter- haltSansprüch« in den meisten Fällen vollkommen ungeklärt sind. Dte Schwierigkeiten tn der Regelung der Unterhalt». Pflicht begannen bereit» vor mehreren Jahren. Zahlreiche Hindernisse stehen dem Versuch entgegen, die Angehörigen der ausländischen Armeen zur Alimentenzahlung heranzuziehen. Bekanntlich besteht tn Frankreich seit dem 6oäs NapolSou der gesetzliche Grundsatz, daß bt« Such« nach der Baterschaft verboten ist, woran» sich dt« Unmöglichkeit ergibt, französische Soldaten, welche dte Anerkennung der Vaterschaft ver- weigern, zur Unterhaltspflicht zu verurteilen. Man muß loyalerwetse jedoch ermähnen, daß sich die Franzosen tm all- gemeinen ihrer Unterhaltspflicht bisher nichi entzogen haben. Biel schwieriger gestaltet sich die Sache bei den Engländern, dte tn dieser Beziehung bedeutend weniger „gentlemanlike* denken als dte Franzosen. Man konnte beobachten, daß immer sofort, wenn eine uneheliche Mutter versuchte, den englischen Vater für den Unterhalt seine» unehelichen Kinde» e» ihre Hand da»« g«, >id der Tepptchbewahrer mußte sich >i. Dt« setzt Vierzehnjährige kam » von Kabul, eine» grausamen konnte. Di« afghanischen Männer sind maßlos eifersüchtig: e» ist sllr sie ein unerträglicher Gedanke, daß andere Männer auch nur da» Gesicht einer geliebten Frau zu sehen bekamen. ES trug viel mit bei zu dem Ausstand gegen Aman Ullah, daß die Königin Surasa europäische Sitten angenommen hatte und sich nnbedeckten Gesicht» und mit unverhüllten Beinen vor den Männern sehen ließ. Selbst die afghanischen Frauen wandte» sich gegen da» würdelose Verhalten der Königin, und Nuze Saradschi selbst war so empört, daß sie mithelseu wollte, den König und seine Frau abzusetzeu. Al» der Aufstand auöbrach, entfloh sie dem Harem Kar- Zebb» und schloß sich Sacha Bakao an. dem jetzigen Emir Habib Ulla» Khan, der di« Frauen seine» Harem» besonder» streng abschloß und heftig gegen Aman Ullah auftrat. Nuze Saradschi erzählt, daß sie tn dem Kampse gegen Aman Ullah allein min- besten» neunzig Männer getötet hat: sie ist stolz aus diese ihre Erfolge. Sie hat mit diesen Männern kein Mitleid: ste waren Verräter, die vertilgt werden mußten. Bald wurde ste de» Leben» bet Sacha Bakao überdrüssig: dte Männer dort sahen tn den soldatischen Frauen nicht nur Kameraden, sondern sie wollten sie vorübergehend zu ihren Frauen machen. Nuze Saradschi floh mit zwei anderen sungen Frauen nach Kabul: dort verkaufte ste einige der wertvollen Schmucksachen, die ste von Kar-Zebb erhalten hatte — und dte drei Frauen wandten sich der persischen Grenze zu. Unterweg» mußte der Kamel- siihrer sterben, der sich an einer der Frauen vergreifen wollte. Dte Angegriffene benutzte die kleine, sehr giftige Najaschlange, die jede der Frauen zu ihrem Schutz mit sich führte, und der Biß der kleinen Schlange brachte dem Kamelsührer einen schnellen Tod. Nuze Saradschi warf ihre Nasaschlange erst fort, al» ste nach Bender Abasst gekommen war. Bon hier au» würde ste Europa erreichen: dort konnte ste die Najaschlange nicht mehr gebrauchen. Jetzt lebt Nuze Saradschi ln Europa: aber sie hat sich an die europäischen Sitten noch nicht gewöhnen können. Ste ist entsetzt über dte Schamlosigkeit der Frauen, die ihre Gesichter, ihre Beine, oft sogar Brust und Rücken den Blicken der Männer, fremder Männer, auSsetzen, und ste begreift diese Ehemänner nicht, dte mit alledem einverstanden sind. ** Explosiv« in eine» Tabaklade«. Dte Frau eine» Tabakhändlers tn Narbonne (Frankreich) entdeckte hinter -er Ladentür eine Kiste, über deren Inhalt ste tm Zweifel war. Sie versuchte daher, den Deckel zu öffnen, was nach vieler Mühe gelang. AIS sie sich gerade daran machte, den Inhalt der Kiste zu untersuchen, entstand plötzlich eine Explosion. Die Frau stand sosort tn Hellen Flammen und hat schwere Verletzungen davongetragen. Eine Kundin, bt« sich tm Augenblick der Explosion tm Geschäft befand, wurde ebenfalls schwer verletzt. Während die Inhaberin de» Geschäftes ihren Verletzungen wenig Stunden später erlag, befindet sich die Kundin in lebensgefährlichem Zustande tm Krankenhaus. Dte Polizei nimmt an, daß es sich um einen Eifer sucht»- ober Racheakt handelt. * LieSche« Müller feiert Berlobnng. Zu dieser Ver lobung kommt auch Tante Mtnchen aus Wriezen. Sie be grüßt die Anwesenden außerordentlich freudig und kommt zur Braut, dte sie herzhaft abküßt. Dann fragt ste nach dem glücklichen Bräutigam. Auch dieser erhält von Tante Mtnchen einen Kuß auf den Mund. Nachdem bas Brautpaar diese Küsseret über sich hat ergehen lassen müssen, küßt Tante Mtnchen auch die übrige Verwandtschaft der Reihe nach ab. Dabei erzählt ste: „Und denkt Euch. Kinder, ich freue mich doch so über die Verlobung, und dabei wollte mir der Arzt nicht einmal erlauben, daß ich daran tetlnehme, weil ich doch Diphtherie gehabt habe und noch nicht bazlllenfret bin. Aber ich habe eS mir doch nicht nehmen lassen, zu kommen* damit gibt sie dem Bruder der Braut einen kräftigen und Kuß. Wie Neuerung bunter rhEattrfltze un» VamrnNei-er an» London geschrieben wird, ist dort al» letzte tm Theaterwesen dt« Einführung verschiedenfarbig tze an Stelle der bisher gebräuchlich gewesenen tg roten beschlossen worden. Mit dieser Aenderung uchen die Londoner Theaterleiter den wiederholt geäußerten Wünschen der weiblichen Theaterbesucher entgegenzukommen, die darüber klagten, -aß sich so oft die Farbe de» Theater» sitze» von -er Farbe ihres TbeaterkleideS unvorteilhaft ab bebe. Zum ersten Male wird diese Neuerung öffentlich tn Er scheinung trete», wenn tm Lauf der kommenden Wocke da» Savoytheater nach einem völligen Umbau wieder zu spielen beginnt. Bei dieser ^Kolorierung* der Tbeaterplätze hat man den künstlerische« Gesichtspunkt doch nicht völlig außer acht gelassen und vor allem aufdringliche und schreiende Farben- »usammenstellungen vermiede». Die bet der Tönung der Gttz« t« de» gr»«mte« Thealar gewählt«, Farhe» gehe» vom mache», sich dieser einer Psltcht entzog. Man auch be« Befehlshabern der nicht erspare«, daß ste t« solche» boten habe«, solch« «»ehelich«» Väter ,« einem ander«» Trnppenteil ,« versetze«, und mit dieser Maßnahme die Etutretbung de» Unterhalt», gelbe» zumindest für längere Zeit unmöglich machte». Dt« Folgen dieser Entziehung von der Alimentation», Pflicht sind natürlich katastrophal. Für die meisten der rrn» ehelichen Kinder wurde kein Geld für Lebe» und Erziehung bezahlt. Selbstverständlich mußten deshalb tunner die Kom munen etnsprtngen, und man hat berechnet, daß für jede» uneheliche Kind bi» zur Vollendung de» 1ö. Lebensjahre» an» öffentlichen Mitteln etwa 11000 Mark zu zahlen sind, da di« Mütter in der Regel »um Unterhalt nicht» bettragen können» ES gibt kleine rheinische Gemeinden, für die eine derartig« Belastung sich sehr verhängntevoll tm Budget aukwirkt. Und es ist ganz erklärlich, daß man alles versucht, um sich der Unterhaltspflicht, die doch eigentlich auf Kosten der englische» und der französischen Besatzung gehen sollte, zu entledigen^ Damit einmal prinzipiell di« Altmentationsansprüche, dt» doch auch für sämtlich« Soldaten der BesatzungSarmee Gel» tung besitzen, sestgestellt werden können, hat sich nun ein« große Frauenorgantsation des besetzten Gebietes entschlossen^ «tuen Prozeß für eine dieser Tausende« uneheliche« Mütter vor englischen Gerichte« in London tznrchzusühre». Man will auf diese Weise einen Präzedenzfall schaffen «nd dan» bei günstigem AuSgang des Londoner Prozesse» sämtlich« Alimentationsansprüche kollektiv einklagen. Es mutet viel- leicht etwas merkwürdig an, wenn man sich bemüht, di« Ge samtansprüche auf NeparattonSkonto verrechnen zu können. Viel schwieriger jedoch und fast aussichtslos dürfte sich bt« Beitreibung der Alimente von uneheliche» französische« Vätern bewerkstelligen kaffen, La solchem Gelingen tm O-xj« NapolSo» ein Feind ersteht, der sich auf gesetzliche Grundlage, stützt un-d gegen den auch deshalb gesetzlich nicht anzu- kämpfen ist. Ueber den tief beschämenden Eindruck, den da« -nrch solch« Tatsachen geoffenbarte Verhalten „deutscher* Frauen nnd Mädchen auf jeden Deutschen und auch tm Ausland« mache« muß, ist natürlich kein Wort weiter zu verlieren. Gelb über die färbe zum Rot und Goldbraun, und e Fleischsu^v^ .v. wv^^ diese Farben sollen auch bet den übrigen Theatern, fokal ste sich der Neuerung anschließen, zur Verwendung komme«. In den Theaterpläneu, die tn den einzelnen Agenturen au», gehängt sind, werden künftighin die Sitze der besseren Plätze in den entsprechenden Farben eingezetchnet, so daß jede Dame bereit» beim Kauf ihrer Eintrittskarte darauf achten kann, daß dte Farbe ihre» Kleide» auch mit dem vo» ihr gewählten Theaterplatz übe retnstimmt. — Nun ist dte Kunst gerettet! Das Kino als verrüstr In Budapest sah dieser Tage eine Dame ans der weiße» Wand des Kino» ihren Mann wieder, von dem ste seit Jahre, nichts mehr gesehen und gehört hatte. Der Kunstmaler Bela Wilhelm Sanöorhazy war Anfang de» Jahre» 1014 mit fei ner Frau au» irgendwelcher Ursache in heftigen Streit gerate» und hatte bann die Frau mit ihren zwei Kinder» verlassen. Al» der Krieg beendet war, ließ Frau Sanüorhazy durch dte Be hörde tn Amerika Nachforschungen nach ihrem Manne an-, teilenr doch dieselben blieben ohne Erfolg. Jetzt sah ste nun tn einem Kino sein Gesicht auf dem weiße« Tuch er scheinen. Ste zweifelte keinen Augenblick daran, baß der Mann, der da dem Publikum als Regisseur William Darling voracstellt wurde, niemand ander sei als ihr seit 1v Jahre» verschwundener Gatte. Sie schrieb nun einen Brtes an „Mr. William Darling tn Hollywood*. Und als darauf keine Antwort kam, wandte sie sich an den ungarische« Konsul t» Ehikago, damit dieser der Sache einmal nachgehen mvge. vom Konsulat wurde denn auch bald festgestellt, daß William Dar ling und Bela Wilhelm Sanborhazy etn und dieselbe Per son sind. Der frühere Maler hatte seinen Namen in Amerika geändert und hatte auch wieder geheiratet. Wahrscheinlich wird er sich jetzt wegen Bigamie »« ver antworten haben. „Sa- haben Ste für eine« entzückende» Hut. gnädige» Fräulein.* „Den Hab' ich seit zehn Jahren. Siebe« Jahre trug ich ihn so, wie er war. Bor zwei Jahren ließ ich ihn umpressen. Bor einem Jahre ließ ich ihn färben. Und vor einem Monat Hab' ich ihn in einem Restaurant vertauscht.* Wie man de« Vesten Hnstenstrnp yerfteM. Man löse 2S0 g Zucker in einem Viertel Liter kochendem Wasser aus, rühre tüchtig um, bi« der Zucker vollständig aufgelöst ist; dann füge man VO g Ansy (dreifachen Extrakt) hinzu, der in jeder Apotheke erhältlich ist. Hiervon nehme man einen kaffeeköffelvoll drei- oder viermal de« Tage« ein. Dieser daheim zubereitete Hustensirup fett, wenn man ihn einnimmt, lindernde Fichtendünste frei. Diese ye>I- samen Dünste durchdringen da« ganze Bronchiassystem, tdten dir Erkültung«ke»me, lösen den Schleim und heilen die entzündeten Schleimhäute. Jede Hau«frau sollte diesen vortrefflichen Lustensirup im Hause haben, denn er ist von gleicher Wirksamkeit für Junge und Akte, während sei, an«»»«h»»er »«schmock ihn bei de, Lenden, tz.li.bt mach«. ,
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