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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 19.08.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188608190
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- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18860819
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- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18860819
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1886
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522 ReichSwaisenhauS in Lahr vollständig vekuniLr fichrrgestellt ist, wird das Sachsen und zwar in der Stadt Haini Vertreter auch bereits einen Bauplatz lich angeboten haben, errichtet." — Nachdem die Erbauung und Einrichtung der v. Zimmermpnnschen Naturheilanstalt in Chem nitz infolge der qAru Unfvtdermwen ^r GMch» hritSlehre gplü-eyden Anlegung sind «rftzsjwGuzg die dazu gespendete Summe vo» 500 SOO Var? aufgezehrt hat, ist vom Stifter, Geh.Kömmerzien- rat v. Zimmermann in Berlin, zum Betriebe der Anstalt außerdem eine Vicrtelmillion zur Ver fügung gestellt worden, tpodurch die Anstalt in den Stand gesetzt wird, lediglich der Sache zu dien», sodaß dabei andere Beweggründe gänzlich außer Augen gesetzt Werden können. — Für die im K ppj pssr g er Prozeß verurteilten sozialdemokratischen Führer wird augenblicklich in den Kreisen der Sozialdemokratie gesammelt. 2300 M. hat ein angeblicher „Brasilianer" ge spendet, 80 FrcS. sind vom ArbeiterunterstützungS- verein La Billette in Paris gekommen, 1000 M. find von der Administratur des Parteiorgans ge geben. — Dadurch, daß unser KönigSpaar am Sonn tag daS ZwickaueicAlbertfest mit seinem Besuche beehrte, gestaltete sich dasselbe zu einem außer ordentlich glänzenden. Der Verkehr in den Straßen ZwickauS war außerordentlich groß und dürfte derartig noch nie dort erlebt worden sein. In den Vormittagsstunden wurden von dep näherge legenen Eisenbahnstationen über 10000 BilletS nach Zwickau verkauft, und außerdem kamen noch viele Tausende zu Fuß nach der Feststadt gezogen. Auf dem Bahnhofe in Zwickau, woselbst der das Kö- uigSpaar mit Gefolge bergende Extrazug nachm. 2 Uhr eintraf, fand festlicher Empfang statt, worauf Ihre Majestäten sich in bereitstchenden Equipagen durch die im reichsten Flaggen- und Guirlandenschmuck prangenden Straßen nach dem Aestplatze begaben. Dortselbst fanden vor dem KönigSpaare verschiedene Aufzüge von Innungen in Kostümen, turnerische Schaustellungen, Damcn- reigen, Waffentänze rc. statt, und verweilte das KönigSpaar auf dem Festplatze ca. 1 Stunde länger als ursprünglich bestimmt worden war. Gegen V»7Uhr verließ der von Ihren Majestäten benutzte Extrazug den Bahnhof wieder, begleitet von nicht endenwollenden Hochrufen der freudig erregten Menge. — Wohl nur wenige Dörfer Sachsens werden DH eines solchen Reichtums rühmen können, wie Bockwa bei Zwickau. Das steuerpflichtige Ge samteinkommen daselbst beträgt 2020980 Mark. Darunter sind 92850 Mk. aus Grundbesitz, 653560 Mk. aus Kapitalien, 566155 Mk. aus Löhnen und Gehalten und 734540 Mk. auS Handel und Gewerbe. 26125 Mk. sind als Schuldzinsen vom Einkommen abzuziehen. Mgesgeschichte. Berlin, 17. August. Kaiser Wilhelm hat von seinen diesjährigen Sommerreisen die besten Er folge mit nach Babelsberg heimgebracht. Alle, welche den Kaiser in Potsdam zu sehen Ge legenheit hatten, rühmen sein gutes Aussehen und seine erstaunliche Rüstigkeit. Auch die kaiserl. Leibärzte sind mit dem Ergebnis seiner diesjäh- >rigen Badekuren durchaus zufrieden. — Anläßlich deS hundertjährigen Todestages Friedrichs deS Großen fand am Dienstag in der Garnisonskirche zu Potsdam ein feierlicher Got tesdienst statt, welchem Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin beiwohnten. — Zur Gasteiner Zusammenkunft wird jetzt gemeldet, daß dort neue bindende Abmachungen zwischen Deutschland und Oesterreich getroffen worden sind, die sich auf die politische Lage der nächsten Zeit beziehen und die Unterschrift der beiden Monarchen tragen. Das Freundschafts bündnis der beiden Kaisermächte wird dadurch Weit enger, als es bisher gewesen. Näheres ist nicht bekannt. — Der Reichskanzler Fürst Bismarck weilt zur Zeit noch in Gastein; wie auS den Blätter meldungen ersichtlich, leistet dem Fürsten die dortige Kur die gehofften Dienste; dabei gönnt er sich nur die notwendigste Muße und widmet den größten Teil des TageS, wie in Berlin, den Staatsgeschäften. ES wird gerüchtweise ver sichert, der deutsche Reichskanzler werde noch vor entschieden, daß auf preußischen Universitäten FsäWUGeder ach Studierende ausgenommen noch « Hqspitantm LuMOen werden tziGe«,- — Auch dem MaaMtral Von Berlin Müe von Pest au« eineWnle>D«g ,u den sachlich leite» zu- gegangen, welche auS Anlaß der Wiedereroberung OfeuS dort veranstaltet werden. Diese Einladung hat der Mamstryt NtzeleM. — Die Deputation der zu den Manövern nach RutzkUtd kommandierten Offiziere besteht aus dem Generalleutnant vo»Grolmann I., dem Major Grafen steuer, dem Major Prinzen zu Salm-Hörsimar und dem PremiertLentnantZrei- herrn vom Humboldt-Dachroeden. — Der ReichSpostdampfer „Oder" ist am 16. d. in Shanghai in Ostasirn -«ingetroffen und hat damit zum trstev Male feine Fahrt Oeenhet. — Im Zusammenhang mit der kürzlich in St. Pauli bei Hamburg vorgenommenen Ver haftung von 8 S^ialdemvkraten sind fetzt daselbst abermÄS 8 Eigarrenarbriter verhaftet worden. München, 16. August. Die feierlicheUeber- führuna deS Herzens deS Königs Ludwig II. nachAft-Oetttng Hai Heut« «ach de« dafür aufg«- stellten Programm stattgefunden. Hiernach traf der vom Generaldirektor Schamberger geführte Extrazug mit dem Herzen König Ludwigs II. aüf dem Vahrthof GitU-Detting am 8 Uhr 45 Minuten vormittags ein, empfangen vom Stations vorstand und den übrigen Beamten. Nach kurzem Aufenthalt wurden die Hofwagrn bestiege»; Stifts dekan Türk fuhr mit der Urne in einem sechs spännigen Wagen. Zur Seite schritt Militär vom Leibregiment. Die Häuser waren schwarz beflaggt. Eine große Menschenmenge, besonders Landvolk, hatte sich eingesunden. Um 9 Uhr 46 Min. traf der Zug in Alt-Oetting ein, empfangen von sämtlichen Beamten in Trauergala, dem Bischof von Pqffau mit Assistenz, den Bür germeistern beider Orte, worauf die Kommission mit dem Herzen zur Abhaltung der Vigilien und deS Requiems sich in die Stiftskirche begab. Selbst die Dächer der umliegenden Gebäude waren von Menschen besetzt. Der Eindruck war ein düsterer, Ausrufe der Trauer über den Tod des Königs waren besonders in der Landbevölke rung vielfach vernehmbar. An 200 Geistliche, Kämmerer und Offiziere wohnten dem Requiem bei. Hierauf wurde in feierlicher Prozession unter Geläute aller Glocken die Urne nach der WohlfahrtSkaprlle übertragen und neben dem Herzen König Max II. nach einer Ansprache durch den StiftSdekan Dürk unter Absingung der Trauer kantate „äs vwlrmäis" beigrsetzt. — AuS Kreisen, welche mit den Verhältnissen am Münchener Hofe vertraut sind, verlautet, daß sich beim König Otto jn den letzten Wochen Er scheinungen bemerkbar machen, welche einen reißend schnellen Fortschritt der Gehirnerweichung befürchten lasten. Kopenhagen, 17. August. Der König von Portugal traf heute mittag über Kiel kommend, von dem dänischen König, dem griechischen König, dem Kronprinzen, wie von deu Ministern am Bahnhofe empfangen, hier ein und reist am Don nerstag nach Stockholm ab. Oesterreich. Alexander Ezilogyi, Sekretär der ungarischen historischen Gesellschaft, welcher an der Spitze der Feier der Wiedereroberung Ofens steht, veröffentlicht im „Pester Lloyd" einen geharnischten Artikel gegen den Beschluß deS Münchener GemeinderateS. welcher die Ein ladung zur Pester Feier abgelehnt. Szilagyi erklärt, eS sei eine tendenziöse Lüge, wenn von dem Haffe Ungarn- gegen Deutschland gesprochen werde; er verweise übrigen- daraus, daß unga rische Gelehrte, die sich an die wissenschaftlichen Kreise Deutschlands wenden, trotz Heidelberg und München, stets der größten Herzlichkeit und Zuvorkommenheit begegnen. DaS zeige, daß die geistig maßgebenden Kreise Deutschlands die Ber- folgungSmanie nicht teilen, welche im Münchener Beschlüsse zum Ausdruck gelangt. Wenn die Münchener auch nicht kommen, die bayrischen Fahnen und Wappen würden darum bei der Pester Frier doch nicht fehlen und Zeugnis ab legen, daß die Bayern vor 200 Jahren klüger gewesen al» heute und mehr Sinn für die Er der Zeit gehabt hätten al- W jetzige« . (!) Diese heftige Sprache SzilagiyS Münchener Gemeinderat beweist wohl man sich in Pest getroffen fühlt. Mögen gyi und seine Landsleute noch so ent rüstet zeigen, die Thatsache, daß die Deutschen von Magyar» aqßefeiftdet und unterdrückt wer- dW. WHichAelygephrit bjtttt. tflüpt bestehen. -v Pf» hiftovHhe AuSsteSmg ft, Mst auS Ayftiß Wc V>GilS»«»ftier Hmiftag vom Minister TiSza eröffnet worden, »er in seiner Rede auch den Nationen dankte, die an der Er oberung von Pest und der Vertreibung der Türke» teilgenommen. Rumänien. Zum Zollkrieg mit Oesterreich- Ungarn wird geschrieben: Eine Partie Wollspitzen im Werte von 100 Mk. auS Deutschland tst nach der Meldung de» österreichischen Konsuls in Rarnan I« Rumänien der riuzige LirüteLlnUMt deS dortigen Zollamts im Monat Juli gewesen. Di« VertragSlosigkeit wirkt lähmend auf den Handtt. verurteilt den Gewerbestand zur Arbeits losigkeit und droht Gutsbesitzer und Pächter zu ruinieren, da der Export von Frucht ganz auf- gehört hat. die Landwirte kein Geld zur Bezah lung der Erntearbeiter haben und Bargeld allein durch den Fruchtexport in» Land kommt. Frankreich. Die Opportunisten wollen den ffrirgjnchiister Boulanger stürzen. Man will die Regierung nötigen, eine minder radikale Po litik zu verfolgen und namentlich Boulanger fallen zu lassen. Die Opportunisten wollen sich nicht nie Opposition gegen bgS ckkabtnett aufthun, bevor sie sich mit den Gemäßigten der Rechten verständigt haben, ohne deren Mitwirkung sie die Mehrheit in der Deputiertenkammer nicht haben. Es gilt jetzt für zuverlässig, daß Boulanger wenigstens bis zur Wiedereröffnung der Kammern KriegSminister bjeihen wird. — Am 16. August hat die Eröffnung der Session der Generalräte stattgefunden. — Die aus Frankreich auSgewiesenen Prinzen von Orleans wollen sich in Pölen an der öster reichischen Grenze ankaufen und haben schon Agenten abgesandt. Italien. Wie die „Pol. Korr." meldet, ist die italienische Regierung über alles, wäS in Gastein verhandelt und beschlossen wurde, genau unterrichtet und befindet sich in voller Ueberein- stimmung damit. — AuS Barletta werden vom 11. d. 82 Cho lerafälle mit 49 Toten gemeldet. Die Not da selbst ist entsetzlich; von Aerzten sind 9 erkrankt, auch die meisten Apotheker sind von der Seuche befallen. Die Leute sterben ohne ärztliche Hilfe, von Desinfektion ist keine Spür, e» fehlt sogar an Särgen, sodaß die Leichen längere Zeit um- herlirgen. Belgien. Bei den am Sonntag, dem Tage der belgischen Nationalfeier, in Brüssel stattge- habten Arbeiterkundgebungen ist die Ruhe bis zum Ende in keiner Weise gestört worden. So ist denn friedlich eine Veranstaltung verlausen, die lebhafte Besorgnisse unter der Bevölkerung hervorgerufen hatte. Großbritannien. Jn der Nacht vom Sonn abend zum Sonntag kam es in Belfast aber mals zu Ruhestörungen. Bewaffnete Trupps der protestantischen und der katholischen Ein- w»hnerschaft schaffen mehrere Stunden lang auf einander, auf beiden Seiten gab eS Tote und Verwundete. Erst am Sonntag früh wurde die Ruhe durch daS Militär wieder hergeftellt. Bulgarien. Allem Anschein nach wird sich in naher Zukunft daS gespannte Verhältnis zwischen Bulgarien und Serbien zu einem freundnachbar licheren gestalten. Wie verlautet, wurde von Begrab aus vorsichtig in Sofia angefragt, ob man damit einverstanden sei, die früheren guten Be ziehungen wieder herzustellrn. Die Antwort war bereitwillig entgegenkommend. Rußland. Einen beachtenswerten Beweis von freundnachbarlicher Rücksicht hat soeben der Zar dem deutschen Reiche dadurch gegeben, daß er befahl, den französischen Hetzapostel DöroMde, der sich in Rußland aufhält, um dort für seine Sache Anhänger zu werben, bei der ersten gegen Deutschland gerichteten Rede auszuweisen. Därou- löde wurde bereits von Freyeinct zu verstehen ge geben. er solle sich feindseliger Akte gegen Deutsch land enthalten und womöglich Rußland ganz meiden, veil Frankreich sich mit letzterem nicht noch mehr verfeinden wolle. Döroülöde hatte
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