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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 18.12.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188612186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18861218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18861218
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
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834 Bekanntmachmm! Montag d. SV. Dezemker 188« dt. 2 Uhr gelangen im Artvolt« NeAltorksch«« Gasthof in Weißbach 10 Ellen Steif, leinwand, 13 Ellen Aerrnelfutter, 7 Elltn Westenfnttereattun, 6 Ellen RotkfAtter, 7 Stück Pappkastche« mit Inhalt, 1 Westen- steckrest und eine kleine Partie Rockvorde gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Gerichtsvollzieherei Zschopau. —Hering. Bekanntmachung! Dienstag d. 21. Dezember 188S B./-1V Uhr sollen im Auctionslocal am Königsplatz hier 2 HNaarenregale, K6 Groß eide, Knöpfe, Band, Zwirn, Ser Strickgarn, Spitzen u. m. andere gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Gerichtsvollzieherei Zschopau. Hering. Örtliches und Sächsisches. — Die Einweihung der am 15. d. M. dem öffentlichen Verkehre übergebenen Wilischthal- bahn, durch welche ein romantisches Seitenthal unsere» herrlichen Zschopauthales dem Eisenbahn verkehr erschlossen worden ist, erfolgte am 14. d. zwar unter strömendem Negen, der indeß nicht Vermochte, den Ausdruck der Freude über die er haltene Bahn bei den Bewohnern der anliegenden Ortschaften zu vermindern. Die EröffunngSfahrt erfolgte von Station Wilischthal auS, welche der Extrazug vormittags 10 Uhr verließ. Als Ehren gäste nahmen an derselben u. a. teil die Herren Kreishauptmann von Hausen aus Zwickau, die Amtshauptleutc v. Kirchbach und Meyer aus Ma rienberg un)> Annaberg, Finanzrat Ledig und Fi- nanzassessor v. Seydewitz von der königl. General direktion der Staatseisenbahnen und Bau-Ober- ingenieur Preßler in Vertretung der Bauleitung. Nach einer Fahrt von ungefähr 15 Minuten traf der Extrazug auf der ersten Haltestelle der Bahn, Grießbach ein. Hier erfolgte die Begrüßung der Festteilnehmer durch den Gemeindevorstand Haase, worauf Bau-Oberingenieur Preßler erwiderte. In Unterherold, der zweilnächsten Haltestelle, hatte der Besitzer der Kalkwerke, Herr Böhme, ein reichhal tiges Büffet ausgestellt, an welchem die Festteil nehmer von lieb- nswürdigen Damen bedient wur den. Dabei fehlte auch ein heiterer Zwischenfall nicht/ Es sprang nämlich bei der Einfahrt des Zuges daselbst ein Wagen aus dem Gleise, und zwar gerade vor dem Büffet. Dieser Vorfall hatte aber zur Folge, daß die in den letzten Wagen des Festzuges befindlichen Teilnehmer jenseits einer Brücke nicht aussteigen konnten und nun ruhig zusehen mußten, wie ihre glücklicheren Genossen vorn am Büffet sich stärkten. Auch in Gelenau erfolgte die lebhafteste Begrüßung, welche durch Herrn Finanzrat Ledig Erwiderung fand. Der Festzug verkehrte zunächst auf der Seitenlinie nach Thum, woselbst Herr Bürgermeister Schneider die Kestteilnehmer begrüß:e. Dieser Begrüßung folgte die Einnahme eines von der Stadt Thum gebo tenen splendiden Frühstücks in Thierfelders Restau rant. Nach dem Frühstück ging die Fahrt weiter nach Ehrenfriedersdorf, woselbst der Festzug um halb 2 Uhr nachmittags eintraf. Hier erfolgte unter strömendem Regen die Begrüßung durch den Bürgermeister im Beisein des Stadtverord- netenvorstehers und des Pastors. Mit klingen dem Spiele wurden die Festteilnehmcr nach dem Rathause geleitet, wo um 2 Uhr das Festdiner stultfand, an welchem sich ungefähr 200 Personen beteiligten. Der erste Toast auf Se. Majestät den König wurde vom Vorstände des Amtsgerichts ausgebracht. Herr Kreishauptmann v. Hausen toastete auf die Stadt Ehrensriedersdorf. Der auf die Ingenieure aufgebrachte Trinkspruch fand Erwiderung du>ch Herrn Overingenieur Preßler, und dem von Herrn Papiersabrikanten Wendler der Betriebsverwaltung dargebrachten Gruße folgte ein von Herr» Finanzrat Ledig ausgcbrachter Trinkspruch auf das gute Einvernehmen zwischen den Jnteress.nten und der Betriebsverwaltung Herr Finanzassessor v. Seydewitz toastete auf das Blühen der Industrie eeS WttischthaleS. Um 5 Uhr geleite e ein prächtiger Fackel- und Lampion zug die Festteilnehmer wieder nach dem Bahnhofe zurück, wo ganz Ehrensriedersdorf versamm lt war. Wie denn überhaupt aller Orten die Bevölkerung ihrer Freude verschiebentlichsten Ausdruck gab. — Es gilt als feststehend, daß das neu zu errichtende sächs. Infanterieregiment die Städte Döbeln und Meißen als Garnison angewiesen erhält, und zwar sollen nach Döbeln 2 Bataillone und der Regimentsstab, nach Meißen das 3. Bataillon gelegt werden. Die Veranlassung zu l ' -- dieser Dislokation soll der Umstand sein, daß im Meißen-Döbelner AüShebungSbezirk verhält nismäßig »och die meisten jungen Mannschaften zu beschaffen sind. Nach Plauen soll das seit dem 1870er Kriege in Straßburg garnisonierende 6. Infanterieregiment Nr. 105 bestimmt sein, welches bekanntlich bereits nach dem 1866er Feld zuge längere Zeit in Plauen gelegen hat. — Am Sonnabend Nachmittag spielten in Linda bei Freiberg die beiden 10jährigen Knaben Paul Morgenstern und Heinrich Lange mit einer Schachtel Blechnieten. Bei dem Ausschütten der Nieten aus der Schachtel bemerkte der kleine Lange ein Dynamitzündhütchen, das er anzu brennen versuchte. Da ihm dies nicht gelang, bohrte er in dasselbe, worauf es mit einem furcht baren Knall explodierte. Dem kleinen Lange sind hierbei von der linken Hand der Daumen und die nächsten drei Finger und an der rechten Hand die ersten Glieder am Daumen und am Zeige finger abgerissen worden. Auf welche Weise das verhängnisvolle Zündhütchen in die Nietenschachtel gekommen, ist noch nicht zu ermitteln gewesen. — Die Bereinigung der Berliner Bronzewaren- Fabrikanten. welche bezweckt, die Leipziger Messe fortan nicht mehr zu besuchen oder zu beschicken, wie wir nach einem Berliner Blatte meldeten, ist noch nicht endgiltig abgeschloffen. Einige Firmen dieses Geschäftszweiges haben ihren Beitritt zu der Vereinigung noch nicht erklärt, wodurch der Abschluß verzögert worden ist. Eine endgiltige Erledigung dieser Angelegenheit soll in einer später abzuhaltenden Versammlung bewirkt werden. — Nach der „Deutschen Spediteur-Zeitung" sandte im vorigen Jahre der Lotteriekollckteur Mauersberg von Hamburg aus eine Kiste als Frachtgut nach Leipzig, in welcher sich außer einigen Feigen 15 Kilo Briefe, etwa 1250 Stück befanden. Diese waren für die Stadt Leipzig und Umgebung bestimmt, vollkommen adressiert und mit Fünfpfennigmarken beklebt. Der Empfänger der Kiste, ein Verwandter des Mauersberg, gab die Briefe bei der Stadtpost in Leipzig auf und diese besorgte sie auch an die Adressaten. Nun hätten die Briefe von Hamburg aus 10 Pf. per Stück gekostet, während MauerSberg nur 5 Ps. verwendete, und deshalb ist Anklage gegen ihn erhoben. Der Staatsanwalt beantragte beim Ham burger Landgericht, den Angeklagten zu 500 Mk. Geldstrafe eventuell 50 Tagen Gefängnis zu ver urteilen. Der Gerichtshof verurteilte den Ange- klagtan wegen Postvefraudationen zu 10 Mk. Geld strafe eventuell 2 Tagen Haft. — In Crimmitschau verbrühte sich am Abend des 12. Dezember ein 2jähriger Knabe dadurch nicht unbedeutend, daß er, als die Mut ter das am Tische sitzende, kaum von einer über standenen Krankheit genesene Kind nur auf einen Augenblick im Zimmer allein ließ, die auf dem Tische stehende Kaffeekanne erlangte uud deren heißen Inhalt über sich ausschüttete. — Die Geldfunde in der Erde und bei der Abbrechung von alten Gebäuden haben sich, außer den dieser Tage auf der Brandstelle des Bürsten- fabrikanten Schurig in Schönheide entdeckten, achtzehn Pfund wiegenden Gold- und Silber- niünzen ui» noch zwei andere gemehrt. In der Gegend von Grimma fand man eine bedeutende An zahl Dukaten, darunter eine numismatische Sel tenheit. die, bei drei Thaler Goldwert, auf einige hundert Mark geschätzt wird. Ferner wurde beim Abbruche eines Gebäudes in Gehofen bei Altern ein r icher Schatz von SpezieSthalrrn und anderen großen Silbermünzen zu Tage gebracht, die, nach Gepräge an Jahreszahlen zu schließen, zur Zeit des dreißigjährige» Kriege» versteckt worden sind. Der Echönheidaer Fund war fast gänzlich ge schmolzen, und da einzelne Stücke noch Jahres zahlen aus der Mitte deS vorigen Juhrhunderts erkennen ließen, mag er zur Zeit der ersten schle sischen Kriege versteckt worden sein. Die genannten Dukaten dürften nach ihrem Gepräge zu urteilen bei dem Einfalle Karls XII., im Jahre 1706, der in der Erinnerung der schwedischen Ruchlosig keiten während des dreißigjährigen Krieges glück licherweise ohne Grund die Einwohnerschaft mit Schrecken erfüllte, vergraben worden sein. Die Grimmaischen und Gehofischen Münzfunde hat die Firma Zschiesche u. Köder in Leipzig ange kauft. — Ein neues Bahnprojekt, das Sachsen mit Böhmen verbinden soll, ist in Teplitz aufgestellt worden. Es betrifft die Erbauung einer schmal spurigen Eisenbahn von Teplitz über Eichwald nach Borderzinnwald. Bon letzterem Orte aus sollen dann Anschlußbahnen an die sächsischen Bahnlinien Kipsdorf-Hainsberg und Berggieß hübel-Pirna, sowie an die projektierte Müglitz- thalbahn erbaut werden und die kleinen sächsischen Gebirgsbahnen somit Vermittelungsglieder für den Verkehr zwischen Sachsen und dem böhmischen Kohlenbecken werden. Tagesgeschichte. Berlin, 16. Dezember. Das Befinden Sr. Majestät des Kaisers ist ein vorzügliches. Der selbe nahm heute militärische Meldungen und den Vortrag des Chefs des geheimen Militär kabinetts, von Albcdyll, entgegen und machte nachmittags eine Spazierfahrt. — Wie die „Allgemeine Zeitung" mitteilt, sendete der Prinzregent nach seiner Rückkehr von der Reise nach Berlin ein herzliches Telegramm an Se. Majestät den Kaiser Wilhelm. Der Kaiser antwortete darauf: „Wie soll ich Ihnen danken für Ihr so herzliches, freundliches Tele gramm noch am heutigen Tage, nach Ihrer Rückkehr nach München? Sie haben sich über zeugen können, wie freudig ihr erstes Erscheinen nach Uebernahme der Regentschaft bei uns be grüßt worden ist, wie die alten Erinneruügen eines siebenmonatlichen Zusammenlebens in der wichtigen unvergeßlichen Kriegszeit uns von neuem einigten. Möge es immer so bleiben I Ihre herzlichen Worte, gesprochen zu Ihren Unter« thanen im Reichstag, sind hoffentlich auf guten Boden gefallen. Wilhelm." — Die Militärgesetzkommission des Reichstags begann am Dienstag die Spezialberatung mit dem von der Formation der verschiedenen Waffen gattungen handelnden §2, Es wurde mit dem Train begonnen, bei welchem die Bataillone um je eine Kompanie verstärkt werden sollen. Die Notwendigkeit einer Vermehrung des TrainS wurde vom Abg. Richter bestritten, vom General v. Hänisch und verschiedenen Kommissionsmit gliedern (v. Maltzahn, v. Hüne, Buhl) aber ent schieden befürwortet. Zu der Errichtung einer Kompanie Pioniere teilte Major Haberling mit, daß der Luftschifferdienst der neuen Kompanie übertragen werden solle. Dann wandte sich die Verhandlung zu der Fußartillerie. Auch hier bestritten die Abgg. Richter und Rickert die Not wendigkeit der Vermehrung, für welche der Kriegs- minister mit besonderer Wärme eintrat. Durch beraten wurde ferner noch die Formation der Feldartillerie und der Jäger. Zu Abstimmungen kam eS noch nicht. — In der Sitzung der Militärgesetzkommission vom 15. d. fragte Abg Hobrecht an, ob es nötig sei, auch für Bataillone, die nicht neugebildet, son dern nur verstärkt werden sollen, die Dispositions urlauber einzuberufen. Kriegsminister vronsart v. Schellendorff erklärte, die Frage sei beachtungS- wert, darüber ließe sich verhandeln. Die Regie rung sei nicht abgeneigt, in diesem Punkte nach«
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