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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 22.07.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188607224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18860722
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18860722
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1886
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- Tag1886-07-22
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ii! R« I« > turnen errang Schlenker aus Dresden den ersten Preis, zwei weitere Preise fielen auf Donner- Leipzig und Hammerschmidt-Plauen bei Dresden. — Zur Erleichterung des Besuches der Ber liner JubiläumS-KunstauSstellung wird unsere EtaatSbahnverwaltung Sonntag, 1. August d. I., einen Exlrazug mit ermäßigten Preisen von Chemnitz nach Berlin verkehren lassen. Dieser Zug soll früh 5 Uhr aus Chemnitz, '/»6 Uhr aus Mittweida, '/«6Uhr aus Waldheim, '/«7 Uhr aus Döbeln und 7 Uhr aus Riesa abgehen und 10 Uhr 15 Min. vormittags in Berlin eintreffen. Auf allen soeben genannten Sächsischen Stationen werden ExtrazugbilletS zum Preise der einfachen KourierzugbilletS 2. und 3. Wagenklasse nach Berlin ausgegeben, welche zur freien Rückfahrt in allen fahrplanmäßigen Zügen bis 7. August d. I. Geltung erhalten. — Zu der hohen Einlagesumme von 365 931 Mark, welche im vorigen Monat bei der königl. Altersrentenbank in Dresden eingezahlt wurde und welche mit Ausnahme eines einzigen Monat», des Dezembers v. I.. die größte bis jetzt erreichte Monatssumme darstellt, haben dem Wohnorte der Versicherten nach am meisten die Städte Dresden und Leipzig und die Amtshauptmanuschaft DreS- den-Neustadt beigetragen; aus ihnen stammten beziehentlich 175 282 Mk., 134682 Mark und 37758 Mk. Aber auch einige andere Bezirke haben in letzter Zeit sich ganz erheblich bei der Altersrentcnbank hervorgethan, namentlich die Bezirke der Amtshauptmannschaft Plauen und OelSnitz. In diesen beiden wurde in dem einen Monat Juni mehr eingezahlt, als z. B in den Jahren 1883 und 1884, also in 24 Monaten zusammengenonimen, in Plauen auch mehr, in OelSnitz jedoch weniger als im ganzen vorigen Jahre. Da im oberen Vogtlande die Weberei wieder flott geht, so scheint der ursächliche Zusammenhang jener Thatsache gegeben zu sein, die um so erfreulicher ist. als der Weberbcvölkerung bis jetzt mehr als jedem anderen Stande der Vorwurf gemacht zu werden pflegt, daß sie in guten Zeiten nicht sparsam genug mit dem Verdienten umgehe. — Die Altersrentenbank nimmt schon Einlagen von 1 Mk. an, monatlich, wöchentlich, wie man will; die Renten sind vom gegenwärtigen niederen Zinsfuß der Wertpapiere und Sparkassen nicht beeinflußt; für den Todesfall können die Einlagen vollständig, ohne Abzug von Kosten und bezahlten Renten, Vorbehalten werden. Tagesgeschichte. Berlin, 20. Juli. Se. Maj. der Kaiser traf am 18. d. nachmittags 4 Uhr in Lindau rin und wurde am Bahnhofe von den Spitzen der Behörden empfangen. Um 4 Uhr 40 Min. er folgte die Weiterreise nach Augsburg, woselbst die Ankunft um 8'/, Uhr abends erfolgte. Se. Maj. nahm die Begrüßung der Erschienenen entgegen und begab sich sodann in einem 4spännigen könig lichen Galawagen unter de» stürmischen Jubel- rufen der dicht gedrängten Menschenmassen, welche die mit Flaggen und Masten geschmückten und reich illuminierten Straßen füllten, »ach dem Hotel zu „Den drei Mohren". Infolge der nicht enden wollenden Hochrufe der vor dem Hotel versammel ten BolSmassen trat der Kaiser auf den Balkon und dankte, sich nach allen Seiten verneigend. Se. Majestät nahm hierauf mit seinem nächsten Gefolge das Souper ein und zog sich sodann hierauf in sein Schlafgemach zurück. Am Mon tag nahm derselbe mehrere Vorträge entgegen und begab sich früh 10 Uhr unter enthusiastischen Hochrufen der stundenlang harrenden dichten Volksmassen durch die überaus reich mit Fahnen und Laubgewinden geschmückten Straßen, in denen die Feuerwehr und die Kriegervcreine Spalier bildeten, nach dem Bahnhof. Se. Maj. reiste 10'/« Uhr vormittags nach München ab, woselbst derselbe mittags 11'/, Uhr eintraf und von dem Prinz-Regenten, sämtlichen Mitgliedern des Königs hauses, den obersten Hofchargen und den Staats- Ministern empfangen wurde. Der Kaiser trug die bayerische, Prinz-Regent Luitpold die preußische Uniform. Se. Majestät nahm im Königssalon mit dem Prinz-Regenten, wie mit sämtlichen Prinzen und Prinzessinnen das Dejeuner ein und reiste nachmittags 1 Uhr nach Salzburg weiter, woselbst die Ankunft 4'/, Uhr erfolgte. Am Bahnhofe wurde der erlauchte Monarch von dem Prinzen und der Prinzessin Wilhelm von Preußen, — 462 — wie von den Spitzen der Behörde» empfangen. — Ihre Majestät die Kaiserin ist am 19. Juli abend» 7'/»Uhr zu mehrwöchentlichem Kurgebrauche in Echlangenbad eingetroffen. — Fürst BiSmarck hat in Kissinge» bi- jetzt fast jeden Tag ein Bad genommen, und die Kur hat einen guten Erfolg gehabt, denn das Aus sehen deS Fürsten ist ein ganz vorzügliche». — Der frühere MarinebeomteDeninghoff, welcher wegen de» Verdacht», in dem Prozeß Sarauw ver wickelt zu sein, in Wilhelmshasen verhaftet wurde und sich daselbst seit längerer Zeit in Untersuchungs haft befand, ist am Montag nach Aurich über führt worden, woselbst die Verhandlungen gegen denselben wieder ausgenommen werden sollen. — Die AuSsührungsvorschriften zum Gesetz, betr. die Besteuerung deS Zuckers, vom 1. Juni 1886, welche die Steuervrrgütung, die Steuerkreditirrung, die steuerfreien Niederlagen für inländischen Zucker und die statistischen Nachweisungen behandeln, sind vom BundrSrat am Sonnabend genehmigt wor den, worauf sich derselbe dann bis zum Herbst vertagte. — Auch die Nachwahlen zu den Gcmeinde- ratskollegien von Straßburg und Metz sind zu gunsten der Deutschen ausgefallen. Bei den am 18. d. in Straßburg stattgefundene» Nachwahlen wurden zwei Kadidaten der deutschen Liste ge wählt, ferner ein Kandidat des elsäsfischen Aus schusses, ein elsässischer Klerikaler und ein von keiner Partei bestrittener Kandidat. Noch besser gestaltet sich da» Ergebnis i» Metz, dort haben am 17. und 18. Juli die Deutschen sechs weitere Sitze gewonnen. ES sind somit im gan zen 19 Altdeutsche und 13 Einheimische gewählt worden. Oesterreich. Die „WienerBbendpost" schreibt unterm 19. d.: Unser erlauchter, ehrwürdiger Gast, Se. Maj der deutsche Kaiser, der Freund und Bundesgenosse unsere» erhabenen Monarchen, betritt heute wieder nach Jahresfrist den Bode» Oesterreichs, um, wie seit Jahren, an den Heil quellen GasteinS neue Kräftigung zu suchen. Daß er sie auch diesmal wieder finden möge, ist der aufrichtige Wunsch der Millionen, welche seine Ankunft stets als einen erneuten Beweis der Freundschaft zwischen zwei mächtigen Nachbar reichen und als Unterpfand des europäischen Friedens freudig begrüßen. Frankreich. Die Kammern haben eine Mil lion Francs bewilligt, um diejenigen Landwirte zu unterstützen, welche durch Gewitter und Hagel Schaden erlitten haben. Der Antrag, die Ge meinderäte bei der Verteilung Mitwirken zu lasten, wurde abgelehnt, sodaß dem Minister vollständig freie Hand gewährt bleibt. Wohlverstanden ist dies der Minister des Innern, der ja die Wahlen zu machen hat. Hätte es sich um eine wirkliche landwirtschaftliche Unterstützung gehandelt, so hätte die Verteilung dem Ackerbauminister überlasten werden müssen. — Vom Nationalfeste ist nachzutragen, daß die russische Botschaft zum ersten Male seit Be stehen der Republik deren nationales Fest durch Nichtbcleuchtung ihres Palastes gefeiert hat. Diese Nichtbeleuchtung möchte man hier mit der vor einigen Tagen aufgetauchten Nachricht zusammen- bringen, daß Rußland — ein französisches Bünd nis nachgesucht habe. Die österreichische Botschaft soll übrigen» das russische Beispiel nachgeahmt haben, während die anderen Botschaften und Ge sandtschaften die übliche Festbeleuchtung angeordnet hatten. — Das französische Protektorat über die Ko ni oren-Jnseln wird unverzüglich organisiert wer den. ES werden auf diesen Inseln, deren Be völkerung auf 60000 bis 100000 Einwohner geschätzt wird, französische Agenten bestellt werden. Man hofft, auf denselben für den französischen Handel Absatzplätze zu finden. Zwei französische Lehrer werden auf jede dieser Inseln entsendet werden. Der Kommandant der Insel Mayotte wird das Protektorat ausüben. Herr Freycinet wird für diese Zwecke von der Kammer einen Kredit von 30 000 FrcS. verlangen. — Das Protokoll über daS Duell zwischen Lareinty und Boulanger sagt: „Lareinty hatte als Waffe den Degen verlangt; Boulanger, als Beleidigter, wählte jedoch die Pistole. Die beiden Gegner feuerten gleichzeitig auf ein gegebenes Signal; niemand wurde getroffen. Nach dem Schüsse bemerkte man, daß die Waffe BoulangerS versagt hatte. Die Zeugen erklärten, daß der Ehre Genüge geschehen sei, worauf die Gegner auf einander zuschritten und sich die Hand reichten." — Roland Bonaparte, Unterleutnant der Re serve. ist aus der Armeeliste gestrichen. Schweiz. Schweizerische Militärkreise haben die Errichtung von Alpentruppen für den GebirgS- krieg ins Auge gefaßt. Italien. Am 18. d. wurde in Genua da» Monument Viktor Emanuels unter nicht enden- molleiiden Kundgebungen auf das anwesende Kv- nigspaar enthüllt. London, 19 Jnli. Wie das „Reutersche Büreau" meldet, wird Salisbury nach seiner Rück- kehr demnächst den Posten deS Premierministers übernehmen. ES scheine als sicher, daß Hartington in das neue Kabinett nicht eintreten werde. — 20. Juli. Ein heute nachmittag abge« haltener Kabinettsrat beschloß, sofort zu demis sionieren. — Mehrere englische Blätter bestätigen jetzt die von der „Wiener Presse" schon in voriger Woche gebrachte, aber vielfach angezweifelte Nach richt, daß Lord Roseberry an die russische Re gierung eine Note über die Angelegenheit der Aufhebung des Freihafen» von Datum gerichtet hat. Die Depesche de» britischen Ministers deS Auswärtigen soll in recht scharfen Ausdrücken ab gefaßt und darin hcrvorgehoben sein, wie sehr das Vorgehen Rußlands die Dauerhaftigkeit des Berliner Vertrages auf die Probe stelle. Ein Spezialkourier soll diese Note nach Petersburg überbracht haben. Bestätigen sich die Angaben der Londoner' Organe, so gewinnt natürlich die Batumfrage von neuem an Interesse. — An dem Bau des großartigen Manchester- Schiffskanals, der binnen wenigen Wochen in An griff genommen werden dürfte, sollen schon zu Anfang 20 000 Arbeiter Beschäftigung finden, da die Ausgrabungen gleichzeitig an mehreren Stel len vorgenommen werden. Den ganzen Lauf ent lang sollen zunächst auf beiden Seiten des Ka nals Schiencngeleise gelegt werden, für die ein Betriebsmaterial von 6000 Waggons und 300 Lokomotiven in Aussicht genommen ist. Serbien. Die Skupschtina wurde am 19. Juli von dem Könige eröffnet. Die Thronrede des Königs sagt, die Beziehungen zu Bulgarien seien dieselben wie vor dem Kriege, auch zu allen übrige» Mächten die freundschaftlichsten. Serbien werde solche auch ferner sorgsamst pflegen. Ein Teil der angekündigten Vorlagen, bezweckt Spar samkeit auf finanziellem Gebiet. Rußland. Vorliegenden Meldungen zufolge tritt mit der Abänderung der Titel der nachge borenen Großfürsten eine Herabsetzung der Apa nage der Mitglieder des Kaiserhauses ein. — Nach einem am 20. d. M. veröffentlichten Gesetz wird der Zoll auf die in Häfen deS Schwarzen und Asowschen Meeres einzuftthrenden Stein-, Torf- und Holzkohlen, sowie auf Coaks und Torf auf 3 Goldkopeken pro Pud erhöht. Madagaskar. Die Regierung hat eine Kon zession zur Gründung einer königlichen Bank mit dem Rechte, Münzen zu schlagen und Banknoten auszugeben, erteilt. Das Gesamtkapital der Bank ist auf 2000000 Pfd. Sterl. festgesetzt. Der Wintergarten des Königs Lud wig II. im königl. Residenzschloß in München. Aus München, 14. Juli, wird berichtet: AIS am letzten Sonnabend der Prinzregent Mün chen verließ, genehmigte derselbe noch, daß nun mehr der neue königliche Wintergarten ausgeräumt werde; über eine weitere, etwa außergewöhnliche Verwendung der dort vorhandenen Mobilien, wie des Glashauses selbst, behielt sich aber der Prinz regent die Entscheidung vor. Am 12. Juli wurde nunmehr mit den Ausräumungsarbeiten begonnen und in sechs Wochen wird nichts mehr als daS Glashaus daran erinnern, daß hier einst eine seltene Pracht geherrscht hat. Einigen Herren War eS vergönnt, noch einmal einen Gang durch die inte ressanten Räume zu thun. Einer derselben erzählt: Nachdem mehrere Etagen erstiegen waren, befan den wir uns direkt unter dem Wintergarten in einem größeren Raum, der an zwei Seiten Reihen von mächtigen Oefen für die Warmwasserheizung zeigte. Diese 14 Oefen befinden sich in dem neuen, seit 1871 in den Kaiserhof hineingebauten Trakt. Und dort ist auch der kaminartige, von allen Seiten mit Eisen gepanzerte Aufgang für das Gärtnerpersonal. Dort mußte auch die jeweils
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