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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 06.08.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-191008068
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19100806
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19100806
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1910
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622 Versammlungen ist Herr Kaufmann und Obstgutsbesitzcr Kurt Fritzsche, Waldau (Oberlausitz). Am 3. August sprach in einer van liberaler Seite cin- beruseuen Wähler-Versammlung inHeidclbcrg Herr Partei sekrctar Krön er für die Kandidatur Brodaus. Heute Freilag spricht Herr Landgerichtsrat Brodaus in Lenge- feld. Eine Wühler-Versammlung unter freiem Himmel verboten. Am letzten Svuntagc sollte i» Appersdorf auf dem David Weißgerberschen Grundstück eine sozialdemokratische Wühler-Versammlung unter freiem Himmel abgchalten werden, in der Herr Paul Göhre zu den Wühlern sprechen wollte. Die Amtshanptmannschaft hat diese Ver sammlung verboten und zwar ans folgenden Gründen: Stach den von der Königlichen Amtshauptmannschaft aufgestellten Erörterungen ist der Bersammlnngsplatz lediglich durch einen Privatives zu erreichen. Da jedoch der eine der ans diesem Wege Berechtigten gegen die Bcn»tzuug desselben durch die Versammlungsbesucher- ausdrücklich Widerspruch erhoben hat, fehlt es überhaupt an einem Zugänge zum Versammlungs platze. Dieser Mangel au Zugüugigkeit macht schon die Ver sammlung tatsächlich unmöglich. Es ist aber auch anznnchmcn, daß der Wegeberechtigte das unbefugte Betreten des Weges zu verhindern versuche» würde, dabei könnte es leicht zu Aus schreitungen kommen. Es ist sonach aus der Abhaltung der Versammluug Gefahr für die öffentliche Sicherheit zu be fürchten. Von der Sozialdemokratischen Partei ein- bernfcne Wühlerversammlungen finden statt: Sonnabend, den 6. August in Olbernhau, in Kl ein neu schönberg, in Hü tteugru nd-Marienbcrg und in Großolbers- dorf; Sonntag, den 7. August, vormittags in Wünsch en- dorf, nachmittags in Krumhcrmcrsdorf, in Ditt mannsdorf bei Sahda und inFalkenbach-Schönbriinn, abends in Dittersdorf. Als Redner in diesen Versamm lungen werden genannt: Herr Reichstagskandidat Paul Göhre, Herr Rcichstaasabgeordneter Noskc, Herr Ncichs- tagsabgeordneter Stückle«, Herr Landtagsabgevrdueter Riem nnd Herr Redakteur Bartels. Aus Sachsen. Zschopau, den 5. August 1910. — Die Platzmusik, die am Sonntag in de» Anlagen des Kvnigsplatzes stattfindet, beginnt diesmal ausnahmsweise '/,11 Uhr. — Ei» blühender und zugleich Früchte tragen de r A p s e l b a u in konnte dieser Tage hier in dem zu Dedeks Restaurant gehörige» Garten beobachtet werden. Jedenfalls auch eine Folge der außergewöhnlichen Witterung. — Krumhermcrsdorf. Der Bau des hiesigen Gemoindeverwaltungsgebüudcs ciuschl. Lieferung aller Nebenarbeiten ist vom Geiueiuderat nach eingehendcr Beratung Herr» Baugewerkcu Nob. Göpfert hier übertragen worden. Die Oberleitung hat Herr Architekt Curt Hcrfurth, Dresden-A. — Der König, der gestern nachmittag mit den Prinzen und Prinzessinnen über München wieder iu Dresden eintraf, begab sich sofort vom Hauptbahnhof aus mit Wagen nach dem Kgl. Jagdschloß Mvritzburg, wo die Kgl. Familie bis zum 20. August verbleibt. Das Sommcrhoflager wird erst an diesem Tage nach Pillnitz verlegt werden. Heute Freitag trifft der König zu Pferd aus Moritzburg in Dresden ein und wird die Herren Staatsminister im Nesidcnzschlosse zum Vor trag empfangen. Nach Besichtigung der Vogelwiese wird im Kgl. Jagdschloß Mvritzburg Jamilientafel stattfiudcn. — Eine praktische Neuerung bei der Post ist zu registrieren. Beim Einzahlen von Postanweisungen erhielt bis jetzt der Ab sender bekanntlich einen weißen Einlieferungsschein. Dieser soll jetzt fortfallen. Ausgegeben werden jetzt auf den Postämtern breitere Postanweisungen, auf denen sich ein Quittungsabriß befindet. Dieser muß von dem Einzahler- gleich mit ausgefüllt werde», wird dann von dem Beamten unterschrieben und gestempelt. Dadurch soll am Schalter Zeit erspart werden. Sobald sich die Einrichtung bewährt, wird sie auf allen Postämtern eingeführt werden. — Im Königreich Sachsen betrugen die Summen der Sche u klingen und Siftnngen im zweiten Vierteljahr 1910, soweit sie zur Kenntnis gekommen sind: 1. für die Kirche 46700 M., 2. für christliche Liebcswcrke 36510 M., und zwar a) für innere Mission 16 600 M., b) für die Gustav-Adolf-Stiftung 17 010 M. und o) für den Evan gelischen Bund 1900 M., 3. für die Schule 48 850 M., 4. sür das allgemeine Volkswohl 1 197 770 M., und 5. für sonstige Zwecke 44360 M., svdaß insgesamt an Stiftungen und Schenkungen im zweiten Vierteljahr 1 373190 M. ein- gingeu. — Für die La nd t ag s er sa tzw a h l im 5. städtischen Leipziger Landtagswahlkreise sind von den Nationalliberalcii Rechtsanwalt Or. Zöphel, von der Reformpartei Justizrat Schuauß, von de» Sozialdemokraten Stadtverordneter Lager halter Adolf Bammes als Kandidat aufgestellt worden. — Iu Annaberg hat die Nachprüfung der Bücher eines jetzt in Dresden als Rentier lebenden Geschäftsmannes, der vor etwa 2 Jahren sein gutgehendes Geschäft zu horrendem Preise verkaufte, ergeben, daß die Steuerbehörde bei ihm recht bedeutend zu kurz gekommen ist. Er hatte sein jährliches Ein kommen mit etwa 6000 M. angegeben; in Wirklichkeit ergaben die Bücher für 2 Jahre 92000 M. Reingewinn. Die von der Steuerbehörde geforderten Nachzahlungen hat er schleunigst geleistet. — Die Eröffnung des neuen städtischen Vieh- nnd Schlacht Hofes in Dresden erfolgt voraussichtlich am 19. Anglist. An diesem Tage wird der gesamte Betrieb in der nenen kleinen Stadt ans der Schlachthossinscl ausgenommen werden. — Durch eine Fencrsbrnnst ist Mittwoch abend das zwischen Ebmath und Roßbach, in der sogenannten Einöd, gelegene Bauerngut des Herrn Reinhold eingeäschert worden. Nur die Scheune konnte dank den Vemühnngen der hcrbeigeeilten Feuerwehren erhalten werden. — Geschmückt mit grüner Mütze nnd Eoulcurband verübte ein etwa 20 Jahre alter Mensch unter dein Namen eines Herrn Curt v. Bredviv aus Bonn und unter der Maske eines Studenten der Medizin in Leipzig Mietsschwindeleien. Einer Familie schwindelte er n. a. vor, einer vornehmen Bonncr Verbindnng aiizngehörcn und jetzt während der Univcrsitäts- fcrien a»f Reisen gegangen zu sein. Daraufhin wnrde ihm ei» weitgehender Kredit cingeränmt. (Weitere Nachrichten ans Sachsen siehe Beilage.) Tagesgeschichte. Deutsches Weich. — Nunmehr ist das offizielle Piograinm für die in Danzig Ende August stattfindenden Kaisertage festgestellt. Am 26. Au gust nachmittags erfolgt »ach dem Empfange ans dem Bahn- Hofe die Uebergabc der neuen und der geänderten Fahnen an die Jnfantcricregimenter 128, 129, 141 nnd 152. Dann geht der Einzug in die Stadt vor sich. Abends findet großer Zapfenstreich vor der Technischen Hochschule statt. Nachmittags findet ein Zivildincr im Remter zu Marienburg statt. Danach erfolgt die Abreise nach Berlin. — Aus Gmunden kommt folgende, sehr der Bestätigung bedürftige Meldung: Hier verlautet, Kaiser Wilhelm werde dem Kaiser Franz Josef ein eigenartiges Geburtstagsgeschenk auf dessen eigene Bitte machen, nämlich die wiederholt schon geplante Versöhnung mit dein Herzog Ernst von Cnmberland, an der Kaiser Franz Josef viel gelegen sein soll. Die Ver söhnung soll durch einen Telcgrammwechsel zwischen Kaiser Wilhelm und dem Herzog von Ennibcrland angebahnt werden und definitiv bei der Anwesenheit Kaiser Wilhelms in Wien erfolge», wo eine Begegnung des Dcntschen Kaisers mit dem Herzog von Cumbcrland stattfinden soll. — Die Gerüchte über eine bevorstehende Versöhnung zwischen Kaiser Wilhelm und dein Herzog von Cnmberland werden von Ciimberlandschcr Seite auf das entschiedenste dementiert nnd erklärt, daß weder von der einen noch von der anderen Seite ein diesbezüglicher Schritt erfolgt sei. Es sei alles beim alten geblieben. — Einige markante und für gewisse ansgesprochc» katho lische Zeitungen sehr bemcrkenswcrtc Sätze hat bei der Jubel feier der Breslauer katholische» Arbeitervereine dieser Tage Kardinal v. Kopp gesprochen. Er sagte: „Wir fragen nicht, welcher Religio» nnser Landeshcrr ist; wir wissen, daß er von Gott berufe» ist, unsere bürger lichen Verhältnisse zu leite», und erkennen ihn als solchen vorbehaltlos an. Wir fragen nicht, ob die Träger dcr Obrigkeit, dieser Gewalt, der wir unterstehen, katholisch odcr nichlkatholisch sind; cs ist uns genug, daß die Obrigkeit von Gott gesetzt ist, um in Gehorsam und Vertrauen uns ihr uiiterznordncn. Wir fragen nicht, ob der Herr, der Arbeit geber, der Vorgesetzte katholisch oder nichtkatholisch ist; die Arbeit, die wir ihm schulden, erfüllen wir als Gewissens- Pflicht. Wir frage» nicht, welcher Religion unser Mitmensch ist, wenn wir ihn in Not nnd unserer Hilfe bedürftig sehen; wir erblicken in ihm nnser» Mitbrnder, den wir nach der Lehre des Apostels in Wahrheit und Tat lieben sollen." Der Kardinal fügte diesen Worten hinzu: „Wir können die Gegensätze in religiösen Dingen nicht ändern nnd beseitigen, aber wir können sic zum friedlichen Zusammenleben mildern; wir können sic nicht verwischen, aber sie ans unseren gesellschaftlichen nnd bürgerlichen Be ziehungen fernhalten; wir können unsere katholische Eigenart nicht verleugnen, aber sie wird andere nicht verletzen und kränken." Wenn alle Kardinälc und Bischöfe so dächten nnd handelten, brauchten wir um den konfessionellen Frieden weniger besorgt zu sein. — I» einer Dankadresse an den Abgeordneten Bassermanii spricht die nativnalliberalc Rcichstagsfraktion den Wunsch ans, auch künftig unter seiner Führung zu arbeiten. — Ein großer Teil des Fahrdienstpersonals der Straßen bahn in Posen ist in den Ausstand getreten. Der Grund ist in der Hauptsache darin zu suchen, daß sieben Angestellte, die sich in Sachen der Lohnerhöhungsbewegung der Direktion gegenüber in ihre» schriftliche» Eingaben fortgesetzt ungebührlich benahmen und dies auch trotz mehrfacher Verwarnung nicht unterließen, entlassen worden sind. Die Streitenden verlangen eine allgemeine Lohnerhöhung von 10 Mark pro Monat. Es streiken bis jetzt etwa 200 Straßcnbahnangcstelltc. Dcr Vcrkchr wird nur sehr schwach aufrecht erhalten. — Nachdem die Reedereien und der Verein dentscher Seeschiffswerftcn die Forderungen der Hamburger Verwaltungs stelle des Dcntschen MctallarbeitcrverbandcS nbgelchnt haben, beschlossen die Arbeiter mit großer Mehrheit, die Arbeit ein- ziistellc«. — Etwa 8000 Arbeiter der Hamburger Schiffswerften stellten wegen Lvhndisfcrenzcn gestern die Arbeit ein. — Die am 1. Juli infolge Beschlusses der Vereinigung der Unternehmer der Baninwolliiidiistric in Enschede begonnene Arbeitcraussperrnng ist jetzt vollständig dnrchgcführt. Sie soll solange aufrecht erhalten werde», bis eine Einigung zwischen de» Verbanden der Arbeitgeber nnd der Arbeitnehmer erzielt sein wird. Vestevreich - Mngai'i». — Vor einigen Jahren wurde in Karlsbad eine tschechische Vereinigung gegründet, die das Hotel „Monopol" nnknnftc nnd cs als Tschcchcnheii» znm Mittelpunkte der in Karlsbad ciiigcwanderteii Tschechen nnd der slawischen Knrgästc machte. Seit der Schaffung dieses tschechischen Vereinshanses hörten die Reibereien zwischen de» tschechischen Einwanderern und den urdcutschcn Karlsbader» nicht mehr auf; ja, cs kam wieder holt — so erst im vorigen Sommer — zn blutigen Znsaminen- stößcn zwischen Deutschen nnd Tschechen vor dem Hotel „Monopol", wenn dort tschechische Provokationsfcste zur Ver höhnung der Deutschen abgehalten wurden. Nunmehr ist das tschechische Unternehmen verkracht. Uni den Konkurs zu ver meiden, wnrde die Auflösung nnd Liquidierung der Gesellschaft beschlossen. Das Hotel „Monopol" wird inni wieder in deutschen Besitz übergehe». Das Ende dieser slawischen Trutz burg im deutschen Karlsbad wird von den deutschen Bewohnern mit Genugtuung begrüßt. — Der japanische Botschafter in Wie» überreichte dem Grafen Achrenthal eine Note, die den Handelsvertrag mit Oesterreich-Ungarn kündigt und die Bereitwilligkeit zu einem neue» handelspolitischen Abkommen erklärt. — Das Wiener „Frcmdenblalt" dementiert die Nachricht, wonach zwecks Meidung von Zwischenfällen durch Militär patrouillen an der italienischen Grenze eine militärische Aktion eingeleitet werden soll. Holland. — Prinz Heinrich der Niederlande hat sich bei einem Sturz mit dem Rade einen Bruch des Schlüsselbeins zugezogen. VrosM'iianliien. — Mehrere englische Blätter geben ihrem Unwillen darüber Ausdruck, daß England seine ansrangierten Kriegs schiffe als altes Eisen zn verkaufen Pflege, während Deutsch land 500000 Pfund (---- 10 Mill. Mk.) per Stück dafür erhalte. Die beiden Schiffe, die Deutschland der Türkei für 1000000 Pfund verkauft habe, seien kleiner und sicher nicht besser als die beiden im letzten Monat ans Abbruch verkauften britischen Kriegsschiffe „Centnrian" und „Bardeur", die zu sammen keine 50000 Pfund eingcbracht hätten. Die deutsche Regierung habe ein vorzügliches Geschäft gemacht; denn sie habe die Hälfte der Kosten eines neuen Dreadnoughts für die alten Schiffe erhallen. Italien. — Die Herzogin Elisabeth von Genna, Mutter der Königin Margaritha, ist seit einigen Tagen infolge Verletzung eines Fußes bettlägerig. Ihr Befinden hat sich derart verschlimmert, daß bei dem hohe» Alter der Patientin das Schlimmste be fürchtet wird. Die Tochter wurde an das Lager der Sterben den gerufen. Spanien. — Der König nnd die Königin von Spanien sind zum Besuch der Prinzessin von Battenberg auf der Insel Wight eingetroffen. — Entgegen den pessimistischen Blättermeldungen wird aus der spanischen Botschaft erklärt, daß der spanisch-vatikanische Konflikt auf dem besten Wege sei beigelegt zuwerden. Der spanische Botschafter de Ojcda werde in kürzester Zeit wieder ans seinen Posten znrückkehren. Rußland. — Das Zarenpnar wird am 24. d. M. in Schloß Friedbnrg cintreffen. Offiziell wird bestätigt, daß zwischen dem Zaren und dem Kaiser Wilhelm I I. eine Zusammenkunft stattfinden wird. - - In der russisch-polnischen Kreisstadt Wlslawsk wurde der Pvlizeimeister während einer Theatervorstellung erschossen. Viivliei. — Der griechische Gesandte in Kvnstantinopcl erhob beim Minister deS Auswärtigen ernste Vorstellungen wegen der Fvrtdaner des Boykotts. — Bei Hauran hat ein blutiger Kampf zwischen Arabern und türkischen Truppen stattgcfundcn, wobei »ngefähr 200 Araber gefallen sind. Die Verluste der türkischen Truppen sind nicht bekannt. Es ist eine Smyrnaer Neservebrigadc einberufen nnd nach Beirut entsandt worden. Telegramme «nd letzte Nachrichten. 6. August 1910. Berlin. Gestern nachmittag ging wieder ein starker LVolkenbruch über Berlin nieder. In kurzer Zeit waren Straßen und Plätze überschwemmt. Zahlreiche Verkehrsstörungen traten ein. In Hamburg ging gestern von 1t) Nhr vormittags bis in die Nacht ein starker Regenguss nieder, wie er seit Jahren nicht beobachtet wurde. Zwischen Görlitz und Aittan richtete das Un wetter großen Schaden an. Berlin. Das Amtsgericht Bergen (Rügen), wo der verhaftete Karl Mohr zurzeit interniert ist, wurde gestern auf Anordnung der Staatsanwaltschaft vom Ber liner Polizeipräsidium verständigt, daß Mohr dort bleiben solle, bis ein Kriminalkommissar auf Rügen eintrifft, um an dein Tatort des Doppelmordes an dem Pastor Ver mehren und seiner Frau weitere Erhebungen anzustellcn. -Hamburg. Gestern abend um °/«11 Uhr ging das Elektrizitätswerk des NordseebadeS Lvittdün auf Amrum in Flammen auf. Das Feuer hatte auch das danebcnliegcndc Kasino des Bades ergriffen. Wegen des herrschenden schweren Nordweststurmcs bestand Gefahr für das ganze Bad. Sellin (Rügen). Hier unternahm gestern eine Ge sellschaft von Badegästen, bestehend aus drei Damen und drei Herren, eine Segelpartic. Kurz vor Baabe kenterte das Boot. Der vorübcrfahrendc Dampfer „Hertha" rettete die Verunglückte». Metz. Heute steigt I." zum letzten Male auf, dann sind die hiesigen Luftschiffübnngen beendet. Die Luftschiffe „8." nnd „Ll." sind bereits entleert. Die Militärluftschiffcr kehren nach Berlin zurück. Paris. Anläßlich des gestrige» Bombenattentats bei den Werkstätten von ClSment-Bayard in Levalleis- Pcrrct, das allgemein als Tat des Sozialistenredncrs Liaboeuf angesehen wird und gegen einen dort wohnenden Polizcibeamtcn gerichtet war, tadelt der „Gaulois" die Milde, die gegen die Rebellen bei jeder Gelegenheit geübt werde. Die Wildheit derselben stehe in direktem Gegen satz zu der Rücksicht der Richter.
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