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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 10.11.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-191011106
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- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19101110
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- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19101110
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
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* Zur Lage des havarierten Fünfmasters „Preußen". Die Raketcnabtcilung der Küstenwache hat sich geniitigt gesehen, ihre Stellung am Fuße des Küsten abhanges nufzngebe». Sie hatte vorher, bis zur Brust in der Brandung stehend, gearbeitet und schließlich den Grat der Klippe und das Schiff durch eine Leine verbunden, sod.iß der Mannschaft, wenn das Schiff in Trümmer gehen sollte, die Möglichkeit zur Rettung bleibt. Der Mannschaft schien gegen Abend noch nichts daran zu liegen, das Schiff zu verlassen. Die etwa 40 Mann starke Besatzung war auf Deck versammelt und sang von Zeit zu Zeit Lieder »ach der Begleitung von zwei Ziehharmonikas. Die gestrandete „Preußen" stieß während der Stacht znm Dienstag verschiedentlich auf die Klippen. Das Schiff hat zwölf Fuß Wasser, im Vorderschiff zwanzig. Die Abschleppungsversuche waren bisher erfolglos. Die Londoner Zeitungen bringen lange Berichte über die Strandung der „Preußen", in welchen sie die Tapferkeit der Mannschaft und der Passagiere loben. Der Kapitän namens Nissen kam am Sonntag an Land, um mit den Vertretern seiner Reederei zn beraten. Der Sturm verhinderte ihn, wieder an Bord zu gehe». Er sagte zu Berichterstattern: Ich bin stolz auf meine Leute. Als das Rettungsboot kam, sagten sie: Kapitän, wir wollen bei Ihnen ausharren, im schlimmsten Falle können wir ja an Land schwimmen. Die ganze Nacht sangen die Leute bei den Pumparbeiten. Als ich an Land ging, ent schlossen sich sogar die Passagiere, auf dem Schiffe zu bleiben. Nach einer Meldung der „Evening News" sind die beiden Fahrgäste der „Preußen", ein Doktor und ein Professor, die sich auf dem Wege »ach Südamerika befinden, gerettet worden. Der Sturm hat nachgelassen und der Schleppdienst wird weiter fortgesetzt. Zwanzig Mann von der Besatzung der „Preußen" sind gestern nachmittag in Dover gelandet worden. Wie ver lautet, sind die übrigen achtundzwanzig am späten Nachmittage gleichfalls an Land gebracht worden. * Eisenbahnunfall. Bei einem Eisenbahnunfall ans dem Bahnhöfe Lodz erlitten neun Personen schwere Ver letzungen. * Einbruch in ein Museum. Wie die „Braun- schweigischc Landcszeitung" meldet, wurde in Braunschwcig in das vaterländische Museum in der alten Aegidienkirche ein gebrochen. Die Diebe öffnete» das große Eingangstor mittels Nachschlüssels. In dem Museum erbrachen und beraubten sie sämtliche Kästen, welche äußerst wertvolle Orden, Ehren zeichen »nd Medaillen enthielten. Welcher Art die gestohlenen Gegenstände und wie viele es sind, kann noch nicht angegeben werden. * Vermächtnis. Der verstorbene Ehrenbürger der Stadt Cronbcrg, Wilhelm Bonn, vermachte außer verschiedenen anderen Spenden dem Cronberger Vcrsorgnngsfoiids 75 000 Mark. * Unwetter. Heftige Stürme und Regengüsse suchten das gaiize französische Küstengebiet und verschiedene andere Gegenden heim, insbesondere das Vogesengebiet, wo Mosel nnd Maas über die User getreten sind. * Zum Berg arbeiterstreik in Südwales. Die Lage im Kohlenbecken ist infolge des Streiks eine unverändert eriiste. 20600 Bergarbeiter sind ausständig. Das 10. Husaren regiment »nd 200 Mann Infanterie sind in Sonderzügen nach dem Ausstandsgebiet in Wales abgesandt worden, eben so 300 Mann der Londoner Polizei. Während der Ruhe störung in der vorvcrgangenen Nacht wurden die Ventilations anlagen zweier Schächte unbrauchbar gemacht. Man befürchtet, daß infolgedessen 400 Pferde in diesen Schächten erstickt sind. Der ganze Bezirk bietet ein Bild der Zerstörung. Mehrere Polizeibeamte wurde» schwer verletzt. * Der wegen Giftmordes zu zwanzig Jahren Kerker ver urteilte Oberleutnant Hofrichter hat nm die Wiederauf nahme seines Prozesses nachgesncht. * Die Macht der Musik oder die feindlichen Mieter, lieber mir wohnt ei» sehr nervöser, exzentrischer Herr, dem das gelegentliche schöne Klavierspiele» meiner Gattin, nicht das Lebe» versüßt, nein — verbittert. Darüber mehrfacher Briefwechsel, die Briefe werden der Einfachheit halber von den Dienstboten „bestellt". Der Herr im oberen Stockwerk macht aus Wut aus seinem langen Korridor eine regelrechte Kegelbahn, auch seiue Freunde dürfen sie benutzen. Ich schaffe sofort ein Starkton-Grammophon alt, der andere eröffnet während der Kegelpausen einen Pistolcnstand; zur Verwendung gelange» nur Vorderlader-Duellpistolen mit Pulver und Blei. Meine Gattin spielt seltener. Die Kegelbahn nebst Pistoler.stand dagegen erfreut sich stets stärkeren Zuspruchs. Halt, ich Habs! Ich miete sofort ein elektrisch betriebenes Orchestrio» mit Trommel- und Kastagnctteubegleitung. Die Wohnung über mir ist „umständehalber" sofort z» vermieten. Die Musik hat gesiegt! Au- Sachsen. — Zum Ratsaffessor in Frankenberg wurde Herr Rats assessor Üi. Wols in Waldheim gewählt. Er wird sei» Amt am 1. Februar n. I. antrcten. — Gewarnt wird von Burgstädt aus vor einem Reisenden, der sich als Vertreter einer Magdeburger Buchhandlungsfirma ausgibt, Bestellungen entgcgennimmt nnd sich 2 bis 3 Mark anzahlen läßt. Die Bücher und Zeitschriften, welche in acht Tagen eintreffen sollen, bleiben aus, »nd wenn man sich dann an die Firma wendet, so erfährt man, daß man einem Schwindler in die Hände gefallen ist. Der Mann ist ungefähr 24 Jahre alt und von beleibter Statur. Erst in den letzten Tagen hat der Reisende dieses Manöver in verschiedenen Orten aus- geführt: Es ist nicht ausgeschlossen, daß er sein Feld auch nach der hiesigen Gegend verlegt. — Wer auf ein Werk oder eine Zeitschrift abonnieren will, wende sich vertrauensvoll an eine Ortsbuchhandlung, die bei größere» Werken gern auch sicheren Abnehmern ein günstiges Abzahlungssystem einräumcn. — Ein Masscnprozeß begann gestern vormittag vor der 3. Strafkammer des Königl. Landgerichts in Zwickau. An- geklagt sind nicht weniger als 16 Personen, größtenteils Arbeiter in einer Handschuhfabrik in Johanngeorgenstadt. Sie werden beschuldigt, fortgesetzt Lederdicbstähle in den Fabriken von L. Cohn und Wertheimer Glove Nachf. Co. in Johann georgenstadt verübt zu, habe» und das auf diese Weise ge wonnene Leder sodann an die Ehepaare Sadler, Lorenz und Wolfs in Halberstadt verkauft zu haben. Die vier letzt genannten Personen sind also der Hehlerei angeklagt, weil sie wußten, daß cs sich um gestohlenes Leder handelte, das sie kauften. Die Diebstähle liegen zum Teil schon S Jahre zurück, und während dieser Zeit sollen die betrügerischen Arbeiter mit dem gestohlene» Leder einen förmlichen Handel getrieben haben. Sie erhielten von den Hehlern, wie die Anklage be hauptet, für einzelne Posten Beträge bis zu 5 M., 66 M., 84 M. usw., und wußten sich auf diese Weise im Laufe der Zeit ganz hübsche Summen zu verschaffen. — Die Verhand lung dürste mehrere Tage in Anspruch nehmen. — Ein Automobilunglück hat sich auf der Straße nach der Stadt Schetbenberg ereignet. Der Chauffeur der Firma Ncinstrom u. Pilz in Schwarzenberg hat ohne Erlaub nis das Geschäftsautomobil benutzt. Mit dem Kraftwagen, in dem sich zwei fremde Fahrgäste befanden, ist der Führer in der Nacht derart an einen Straßenbanm angefahren, daß das Auto vollständig zertrümmert wurde und die beiden In sassen durch die Glasscheiben aus dem Wagen herausgeschleudert wurden. Sie haben schwere Verletzungen erlitten während der Fahrer mit dem Schreck davongekommen ist. — Auf der Muldenbrücke bei Grimma hat sich am Sonnabend ein Soldat von einem Zuge überfahren lassen. Der Soldat war sofort tot, DaS Havtjucke« ist ein äußerst qualvoller Zustand, der die damit Befallenen fast zur Verzweiflung bringt, denn je mehr man kratzt und scheuert, desto toller wird das Jucken. Der Ursprung dieses UebelS ist parasitär, nervös oder die Folge einer Umwertung des Stoffwechsels. Aus letzterer Ursache erklärt es sich, daß das Hautjucken in vielen Fällen durch die Ausscheidung von Harnsäure hervorgerufen wird, die mit dem Schweiß auS den Poren heraustritt und sich dann in deren Oeffnungen nieder schlägt und zu feinen mikroskopischen Nadeln kristallisiert. Man kann dieses Hautjucken sehr leicht und schnell be seitigen, indem man die bekannte „Zucker's Patent-Medi- zinal-Seife" auf die juckenden Stellen als Schaum auf trägt und kurze Zeit anstehen läßt. Der in. dieser Seife enthaltene kohlensaure Kalk, der mittels patentiertem Ver fahren hineingebracht wird, gibt die Kohlensäure frei und verbindet sich mit der Harnsäure, die dann mit dem Seifen schaum zusammen leicht abgcwaschen werden kann. Wer zu derartig starker Harnsäure-Ausscheidung neigt, sollte nebenbei ein alkalisches Mineralwasser, z. B. den „Alt-Buchhorster-Marksprudel Starkquelle" (Jod-Eisen- Mangan-Kochsalz-Quelle) längere Zeit genießen, damit die Harnsäure-Ausscheidung auf dem direkten Wege erfolgt und somit Ansammlungen, die zu Gicht, Steinleiden usw. führen, überhaupt nicht eintrcten können. Fast jede Apo theke und Drogerie führt die beiden Mittel. 10. November. Sonnenaufgang 7 Uhr 14 Min. Sonnenuntergang 4 Uhr 14 Min. Mondausgang 2 Uhr IS Min. N. Monduntergang II Uhr 8 Mtn. N. 11. November. Sonnenaufgang 7 Uhr IL Mtn. Sonnenuntergang 4 Uhr 12 Min. Mondaufgang 2 Uhr S7 Mtn. N. Monduntergang — Uhr — Min. vis pklsgs uncl Konservierung riss kaares bis ins Koks ültsr. Die physiologische und ästhetische Bedeutung deS Haares für unser ganzes Dasein bedarf unter gebildeten Lesern keinerlei weite rer Begründung, da diese in der alten und neuen Literatur aller Länder erschöpfend klargclegt worden ist. Es erübrigt nur noch, die Frage aufzuwerfeu, wie ist dieser uns von der Natur gegebene Wert zu erhalten und eventuell zu steigern? Da die Natur indessen in den meisten Fällen die Gabe der «chönheit in verschwenderischer Fülle auszuteilcn Pflegt, und bei dieser Austeilung keinen Unterschied zwischen Arm und Reich macht, so liegt uns zunächst nur ob, das Naturgeschenk durch eine wirklich naturgemäße und vernünftige Wartung und Pflege zu erhalten. Das ist nicht schwer und zweifellos viel leichter, als man uns von mancher interessierten Seite glaubhaft zu machen sucht. Man hat eine Unmenge sogenannter Mittel zu Pflege, Er haltung und Verstärkung des Haarwuchses erfunden und sucht nieist den Glauben zu verbreiten, als sei das Haar ein künstliches Ge wächs, dessen Entstehung und Entwickelung absolut von dem Ge brauch dieses oder jenes künstlichen Elixiers abhängig sei und nach Belieben reguliert werden könne. Daß dieses aber gar nicht der Fall sein kann, lehrt uns außer der Erfahrung die Erkenntnis der vitalen Vorgänge im menschlichen Körper. Das den ganzen Körper im steten Kreislauf durchströmende Blut führt jedem ein zelnen Organe in ununterbrochener Folge die notwendigen Stoffe zur Entwickelung, Erhaltung und zum Aufbau derselben zu. Auf diese Weise wird auch das Keratin, dieser im Blut zirkulierende, hornbildende Eiweißstoff an denjenigen Stellen' abgelagert, wo er durch den Organismus weiter verarbeitet und als Haar oder als Finger- und Zehennägel am Körper in greifbare Erscheinung tritt. Es gäbe demnach logischerweise nur eine Möglichkeit, korri gierend nach dieser Richtung in den Organismus einzugreifen, wenn wir imstande wären, dem Blute durch geeignete Nahrungsmittel solche Stoffe zuzuführen, die auf die Keratinbildung von günstigem Einfluß sind. Daß solche Stoffe existieren, ist außer Zweifel; leider jedoch sind ihre Bestandteile in ihrem ursächlichen Zusammenhänge noch zu unergründet, als daß die Hoffnung wachwcrden dürfte, dem Manko einer natürlichen Haarproduktion auf einem ebenso natürlichen Wege abzuhelfen-). Wir werden uns daher vorläufig weiter damit begnügen müssen, unsere Mühewaltung auf dem Gebiete der Haarpflege auf die Erhaltung des jeweiligen Besitzes, dieses schönen Schmuckes zu beschränken und einen Erfolg nicht zuletzt in einer geregelten, namentlich bezüglich der Diät einwandfreien Lebensführung suchen müssen. Alkoholexzesse und auf Nervenstörungen zurückzuführende Krankheiten ühen zumeist auch auf das Wachstum der Haare einen sehr nachteiligen Einfluß aus. Außer diesen mit den inneren Lebensvorgängen im Zusam menhang stehenden Ursachen, deren Behandlung selbstverständlich vor das Forum des Arztes gehört, kann sehr Wohl durch äußere Einflüsse und Umstände eine Beeinträchtigung im Aufbau und in der Entwickelung des Haares eintrcten. Verletzungen und Wunden zerstören die Wurzeln des Haares meist gänzlich. Beständiges Ziehen am Haarschaft und anhaltender Druck auf die den Haarbalg bergende Kopfhaut beeinträchtigen die regelmäßige Weiterbildung des Haares ebenso wie eine durch innere Erkrankung herbeigeführte Unterbrechung in der Bildung von Keratinsubstanz deren anfangs akuter Charakter leicht chronisch wird und meist mit dem Verlust des Haares endet. Da man die wahre Ursache nicht erkennt, schiebt man sie meist auf eine Erkältung. Auch sachwidrig und ohne hygienisches Ver ständnis angcfertigte Frisurteile, sowie dicht anschließende Hauben und Kopfbedeckungen sind, da sie die so notwendige Ausscheidung der Haut verhindern, in hohem Grade schädlich. Daß die häufig stattfindende bedingungslose Anwendung so genannter Haarerzcugungsmittel, Haarwiederhcrsteller, Regenera toren usw. zum großen Teil die Schuld an der degenerierten Haar produktion trägt, ist außer Zweifel. In der kultivierten Damenwelt hat eine Angst wegen des Ver lustes des Haupthaares Platz gegriffen, die sich bei den geringsten Symptomen von ganz naturgemäßem und folgerichtigem Haaraus fall zu einer nervösen Unruhe steigert, die das Nebel nur verschlim mert, auch wenn gar keine Bedenken nach dieser Richtung Vorlagen. Einige im Kamme beim Auskämmmen zurückblcibcnde Haare sind für viele das Signal, zu einem der tausendfach angepriescnen Mittel zu greifen, die im besten Falle keine Verschlimmerung be wirken und indifferent sind, in vielen Fällen jedoch die Quelle emp findlicher Störungen in der Entwickelung und Konservierung de» Haares bedeuten. -) Es soll nicht unerwähnt sein, daß von namhaften ärzt- lichen Autoren leimhaltige Nährmittel, Gallerte aus Knochen, cmp- sohlen werden. Sind Stoffe zur Neubildung des Haares im Blute und Or- ganismus vorhanden, so würde das Weiterwachsen desselben ohne die angepricsenen, Reklame bedürfenden Wundermittel vonstatten gehen, wenn nicht, bescheide man sich mit dem Rest des ehemaligen Reichtums und der vergangenen Pracht und behüte diesen auf da» sorgsamste. In der äußeren zweckentsprechenden Behandlung des Kopf haares besitzen wir ein prophylaktisches Mittel von eminenter Be- beutung, dessen Formel in dem kategorischen Imperativ ausklingt: Mißhandle mich nicht I Mißhandle mich nicht beim Kämmen, beim Frisieren, bei», Kräuseln und Wellen. Mißhandle mich nicht durch Auf- und Unterlegen von unpraktischen Haarersatzteilen, wie die unerbittliche Mode sie beansprucht, sondern lasse auch hier die Gesetze der Vernunft und Ueberlegung walten. Hier wie auf allen Gebieten sind Kompromisse möglich, erforderlich, ja unbedingt not wendig, sofern man nicht in der Lage ist, gesellschaftliche Rücksichten zu ignorieren. Ein anderer ebenso kategorischer Imperativ darf mindesten- dasselbe Interesse beanspruchen und ist von ganz außerordentlicher Bedeutung für die Erhaltung des Haares: Schütze mich vor In fektion I Die Verhütung der Uebertragung parasitärer Haargebilde ist geradezu eine Sorge der Hygiene geworden; die Bekämpfung der selben gehört mit zu de» schwierigsten Kapiteln unserer modernen Kulturhygiene. In der Prophylaxis (Vorbeugung) liegt hier die Heilung. Der gewissenhafte Hygieniker wird in einer regelmäßigen, konse quenten Reinigung und Pflege des Haares und der Kopfhaut das Mittel zur Hebung der physiologischen Funktionen derselben er blicken. Daß diese Hygiene des Haares am zweckmäßigsten mit dem bekannten Kopswaschpulvcr „Shampoon mit dem schwarzen Kopf" durchgcführt wird, soll scstgcstcllt werden. Die Bedeutung dieses Mittels »nd seiner Abkömmlinge in Form von Teer, Eigelb, Kamillen- Shampoon mit dem schwarzen Kopf wird allseitig erkannt. Diese uni verselle Bedeutung eines Mittels hat natürlich auch zu zahlreichen Nachahmungen geführt; deshalb muß man beim Einkauf die Forde rung „Shampoon init dem schwarzen Kopf" besonders apostrophieren, wenn man sich nicht mit minderwertigen Surrogaten begnügen will. Die Vorhedingung zu einer rationellen Haarpflege ist eine mit Pedanterie durchgcsllhrte, konsequente Reinigung des Haares und der Kopfhaut. Erforderliche leichte Waschungen kurzer Haare sollen möglichs täglich vorgenomme» werden, während ein« gründliche Reinigun, langer Haare mittels „Shampoon mit dem schwarzen Kopf" mi warmem Wasser wöchentlich ein- bis zweimal stattfinden muß. Letzteres richtet sich nicht nur gegen die Verschmutzung de Haares selbst, hervorgcrufen durch Straßen- und Stubenstaub währen der Berufsarbeit, als gegen die stets mehr oder weniger stark aus tretende Verunreinigung des Haarbodens durch stattgefundene Ah lagerungcn der Hautausscheidung und ihrer Nebenerscheinung, de Schuppenbildung. Das ständige Werden und Vergehen, Auflebcn und Absterben de: Haare nach dem ewigen Naturgesetz erfordert auch hier ein: mechanische Nachhilfe zur schnelleren Beiseiteschaffung der abge- storhenen Reste, die einer Neubildung im Wege stehen. Mit de, Arbeit der Entfernung schädlicher (toxischer) Stoffe und Säure,, ist die Kopfhaut ebenso in Anspruch genommen, wie jeder andere Teil der Epidermis, verdient also auch dieselbe Berücksichtigung be treffs der Pflege, wie wir sie dem Körper aus gesundheitlichen un! ästhetischen Gründen zuteil werden zu lassen gewöhnt sind. Du sich ablagernden Stoffe der Epidermis werden durch Waschungei mit „Shampoon mit dem schwarzen Kopf" löslich gemacht und bc seitigt. Letzteres unter Zuhilfenahme eines guten Kammes und eine Bürste deren Qualität zur Konservierung der Haare durchaus nich gleichgültig ist. Der Kamm muß recht weit gezähnt und an seinen Flächen rech sorgfältig abgcschliffen sein. Der tägliche Gebrauch eines billige, ungeschliffenen Kammes wird die Kopfhaut bald in einen Reiz zustand versetzen, der, wenn auch anfangs kaum merkliche Ent zündungserscheinungen aus der Kopfhaut hervorruft, die in der Folg: sich zu Ekzemen entwickeln und als Herde für eine parasitäre In vasion zunächst in Frage kommen. Die Kopfbürste soll lange, ober starke Borsten enthalten, di: nicht zu eng stehen sollen, um ihre öftere Reinigung zu ermögliche, nicht stumpf und flach geschnitten sein, sondern scharf konvex stehen! den Haaren leicht Durchlaß gewährend. DaS Trocknen der gewaschenen Haare geschieht am besten mittel Frottiertuches. l-»st not least soll erwähnt werden, daß ein sorgfältige Pflege des Haares mit „Shampoon mit dem schwarze: Kopf" besonders im Kindesalter dringlich erscheint. Gerade bk Kindern ist Gefahr einer Infektion und Uebertragung parasitär:: Gebilde täglich vorhanden. Ihr zu begegnen ist leicht, sofern nw> die geeigneten Mittel dazu verwendet, wie sie hier skizzcrt und z«: dringlichen Beachtung empfohlen sind. Otto Börner. Verantwortlicher Redakteur: «. Raschke in Zschopau. - Druck und Verla, von 8- «. Raschle, Paul Stredelow» Nachsol,« in Zschopau. - Ferusprech-Anschluß Nr. I».
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