4839 4S40 BLÄTTER FÜR MÜNZFREUNDE Monatschrift für Münz= und Medaillenkunde. Begründet 1865 von Dr. E. G. Oersdorf. Organ des Numismatischen Vereins zu Dresden und der Bayerischen Numismatischen Gesellschaft. «Herausgegeben v. Dr. H. Buchenau. München. Verlag v. C. G. Thieme. Dresden-A. 9, Augustusstr. 4. Nf. 10 (fortlaufende Nr. 380). ®s XLVI. Jahrgang. Oktober 1911. Monatlich eine Nummer, die Ausgabe von zwei Doppelnummern im Jahre Vorbehalten. Mit Abbildungen im Text und jährlich mindestens sechs Lichtdrucktafeln, als Beilage dazu der Verkaufskatalog „Numismatischer Verkehr“. ■ Jährlicher Bezugspreis 6 Mark. Drei Jahrgänge (36 Nrn.) bilden einen Band mit Titel und Register. Zu beziehen durch jede Postanstalt, Buchhandlung, oder direkt vom Verleger. "ijBy Inhalt: Schwäbisch-allemannische Pfennige. — Pfennige der Stadt Lüneburg. — Westfälischer Sprach- oder Bauerntaler. — Deutsche Reichsmünzen. — Portrait-Medaille P. Ehrlich. — Münzfunde. — Neue Münzen und Medaillen. — Gelehrte Gesellschaften und Vereine. — Sammlungen und Versteigerungen. — Personalnachrichten. — Verschiedenes. — Literatur: Verkaufskatalog. Dr. R Forrer. K.. H. Schäfer, K. Plage, Frhr. v. Schrötter, Dr. R. Dorr, E. Fiala. — Anzeigen. — Eine Beilage. Schwäbisch = Allemannische Pfennige. (Fortsetzung zu Spalte 4798.) Dieser, nach den Kopfbildern der Hauptseite zu -schliessen, von einem weltlichen Herren herrührende Typus entstand unter Anlehnung an Augsburger und bayerische Halbbrakteaten um 1170—80 und war in dem erwähnten neueren Funde zwischen Bozen und Meran (Photographien mitgeteilt von Dr. Möser, Inns bruck) neben italienischen, Augsburgern und anderen oberdeutschen Geprägen derart vertreten, dass der Gedanke an die bisher vermissten Tiroler Prägungen der Herzoge von Meranien naheliegt. Das geistliche Bild konnte (hier wie bei Nr. 45) durch Entlehnung entstanden sein (um die Münze etwa den Augsburger Pfennigen ähnlich zu machen). Nachtrag zu den schwäbisch-allemannischen Pfennigen Tafel 195/'b. Breisgauische Gruppe? (Zähringer und deren Nachfolger in Freiburg oder auch Villingen). 48. Brustbild mit Haube links, davor stabförmige Figur und Stern? Einseitig, 0,57 g. Basel, hist. Mus. Südwestallemannischer Herr (Zähringer?) um 1150? Vgl. Nr. 3 und folgende. 49. Brustbild links mit Diadem? und erhobenem Schwert, Perlreif. Rs. Spuren desselben Gepräges. 0,56 g. Basel, h. M. Südwestallemannischer Herr (Zähringer? um 1150) 50 a, b. Paar, seitlich eines Kreuzstabes mit *—* Varianten zu T. 193, 4. Lm. Zürich, 0,49 g. Basel, h. M., 2 Stück, eines doppelseitig vom nämlichen Typus. Südwestallemannisch (zähringisch?). Mitte 12. Jh. 51. Stehender Adler, Kopf rückwärts, 1., darüber Kreuz mit Punkten. Perlkreis. Zu T. 193/18. Basel, hist. M. Freiburg i. Br.? 52. Ebenso, Adler r. Lm. Zürich. Freiburg? 53a — c. Stehender Adler, Kopf vorwärts. Perl kreis. 0,34, 0,35 g, Lm. Zürich, Stadtbibliothek Zürich, 3 Varianten. Meyer, T. 11 144. Freiburg? 54. Adler 1. mit offenem Fluge. Perlkreis. Lm. Zürich. ln dieser Form führt später auch Graf Konrad von Freiburg den Adler als Helmbild (1248/58), Freib. Ub. 1, T. II. 55. Doppeladler im Perlkreis. 0,35 g. Lm. Zürich. In den Serien der Wittelsbacher und Babenberger (1180/1230), auf den älteren Henneberger Siegeln usw. erscheint der Adler aus ornamentalen Gründen ge legentlich auch doppelköpfig; so später auf savoyschen Münzen und vermutlich auch auf diesem Typus breis- gauischen Charakters. 56. Stehender Adler links, dahinter ★ Perlkreis. Spuren des Vierschlages. 0,35 g. Lm. Zürich. Fund Wolsen 1869. Freiburg i. Br? Das zweite Siegel von Freiburg i. B. lässt das Burgbild von vier Sternen und einer Lilie begleitet