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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.01.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188701254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-01
- Tag1887-01-25
- Monat1887-01
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.01.1887
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Bat-Ott,»« Pr. 12 Gros Bitzthim do» Kcksttdt, diese» «st der ft ietzOhea Bei-sioa, be« H^uptmana« und Comp-llucfs »» Fuß- ?I ilteri--Rtgin-eni, Ni t^ Nerger, dielen mit der gesetzlichen Pca> sion nnS de, E laudniß zum Forli-ageii dti Rentmoiis-tlnisorm mit ven io glich ieblnku Abze ck-n. sowie unter gleichzeitiger Bei leidunq de« Lvacaktere als Major, btt Seconde-Lieulrnanl« im Fuß Arttllerie- Rr->>>ercv/e Nr. 12 Gaebrl, des Riilmtisler« der Reserve Eleiger des t. Huiaren - Regiment« Nr. 18, brr Premier - Lieutenant« drr Reierve Bk der uad Brau» dr< l. (Leid.) Grenadter- Reg'menls Nr. lOO, von Crou-Hoor drs Schützen» iFüsilicr-) Regime»!» „Prinz Beoig" Nr. l08, de- Hauplmann« der L-ndwehr- Jnianlerie Pivrtoweki de« l. Bataillons tLeivj'g) 7 Landwehr- RegimenI« Nr. IX-, de« Premier-Leuleaant- bei L-uidwebr-Jniauterle Weger de« Reierve-Laiibw-Hr-Baloilloo« (Dresden) Nr. 108, de« Seconde L eulenanl« der Landwedr-Ji-ionleiie PI ob de« l. Ba taillon« (Bo-no) 8. L ndwehr-Reginiente Nr. 107. letztere sieben m» der Eclanbiiß zum Tenge» der Londwedr-Armee-ltniiorm. der Hanvilenle der Lsniw He-Jnianterte Eck., rdt und Diuckmüller de« >Reierv--L-'uo,vehi Bai-nllo»« (Dresden) Nr. 108. diele mit der C'laudniß zum Forlirugen der biSkerlgea Uaijorm mit den vor. eiairredenen -tbzeichen, der Premier-Lieulenani« der Reierve 1>r. Haole de« ö. Juianiertr - Reginient« Nr. 133. Edel- m n » n und Bohlond de« 2. Ulanen Regimen!« Nr. 18. der Premier.Lieutenant« der Landwedr-Jnianierie Sch me ihn er de« 1 Bataillon« (Elnmnitz) 2 Landiveln Regimen!« Nr 101. Schwa bach des 1. BatalllouS (Plaue») ü Landwehr-Regime»!« Nr. 104, Sarierl de« 1 Bataillon« (Zw ckau) 6. Landivebr R-giment« Nr. IOÜ Vogel de« l Baia-llon« (Leipzig 7. Landw-hr>Reg,„ienls Nr. >0L. de« Pcemier.Lieutenants der Landwehr Cavallerie Beck- wann de« 1. Baiaillon« (Leipzig) 7. L indivebr - Regiment« Nr. 106, der Seconde- Lieutenant« der Landwehr - Jnianterie Hehler de« 2 B-iaillonS (A»naberg) 1 Landwehr-Req-menl« Nr. lO>1, Eulitz und Just de« 1. Bataillon« (Chemnitz) 2 La. divrh, Regimeiiis Nr. 101. Llndner de« 2. Balaillon« (Zittau) 3. Landwrhr-Regimeni- Nr. 102, Gr »hl des 1 Ba- taillon« (Bautzen) 1 Landivedr - Regiment« Nr. 103, Eodler de« 2. Bataillon« (Meißen) 4. Landwehr-Regiment« Nr. 103, Beulhner de« I. Baiaillon« (Plaue») ä. Lanrivkhr-Rkglmenis Nr. 104, de« Seeond-Lieutena.-l« der Lcmdweh-Feld-Artillerie Heniiiq de« 2. Baiaillon« (Glauchau) 0. Lantwehr-Reginienl- Nr. 103. de« Major« z. D. Pt atz,»an», diesen unter Forlgewäh- rung der geletz icheu Pension und ,i»l der Trlaudiiih zum Forllragen der bisherigen RegimenlS Uniform Mil den vorg sche,ebenen 'Ab- zechen, de« SlavSarzies der Reierve l>r Eisrnderg de« 1 Ba iaillon- (Leipzig) 7 Landwehr-Regimen!« Nr 106; die Eilheilung der Erlai.biiih zum Tragen der Landwehr-Armee. ttaijolM a» den Preuuer-Lleuteiiaat der Rejeive a. D. Ciuenckrl. Socialpolitischrs. ** T« Ist bereit« irüber mehrsach auSg-iprochen worden, daß sich die Thä'igkeit der BerusSgrnoileuichaslen nichi aus de Uniallversicherunq zu beichiänkra haben werde, sondern daß deuielben ein wiiiki,« Gebiet der Arbeit Üveriragen weiden könne. Bon Mannheim an«, und zwar au« ix» Kreisen dortiger Tabak ndust, iellrr, ist nun der Vorschlag ge,»acht wo,den, daß e« eveniuell de» Berui«. ftenosieulchajl-« übertragen weiden möge, al« begutachtende Organe darüber zu entscheiden, ob ei» ang,meldete« Waaren- erchen wirklich al« eine individuelle Mo,ke zu erachten ist. Be- annillch ist die Entscheidung nichi immer leicht, und bei d-r Unii-oise der Seichen geschieht es de« Oesleren. daß in nicht»nuchlicher Weite d'g Freizeichen (d. h. solche, welche sich bisher im sre-en Aebrauche von Grweki treibenden besande») al« individuelle Marken elngerragen wl'rben. Für die Berui«ge»vile,,schasle» ipr.cht tneibli der »iiisiand. dasi sie sich öill-ch über einen wert grichete» Raum erstrecken Ol die Handel« und Bewertekamniecn, olso bei ersleren die K-nnluijje aller einschlagendea Bcrhaltuisse eine örtlich größere sein laaa. « Die Brauerei« und Mälzerel-BernfSgenolsenschast hat an die BorslLnde der Kranke acasien ein Circular qeiicttet, in welche.n sie erörtert, daß nach ihren Crsavrungen in etwa 10 Proc. ihrer eiilschädiqunqSpslichligeu Fälle kleine Verletzungen, »amenllich der Finger, die Beianlassuiig znni mißlichen Am'gange gewesen wäre. Be, rechtzeitiger äizilicher Hilse Hölle sicher ein großer Ihn! dieser Falle einen günstigen Berlans genommen. Sie selbst könne hier nicht direet einioirken, weil sie erst nach Ablaus der 13. Woche mit dem Verletzten ln Beziehung trete. Die Berus gr iossrnschasl wtll ihre tzlibeiter und Aibeilgeber veranlassen, in Zukunft derartige» kleinen Verletzungen eine sorglältigere Beachiung al« bisher zu The» werden zu lallen, biliel aber auch die Krankenenijeiiverwallungen. sie »u unterftützen und ihrerseil« nach dieser Richtung belehrend aus die Lersicherlen elnzuwirken, sowie geringen Berletzungcn b«t dcu Brauerci-Arbeilera besondere Beachiung zu schenke» * Da« schweizerische Hondel-devartement hat den Cnn- tone» solgende aus gkiiiachie Erlnhru-'gen gestiitz'e Aniräge der Fabrikii>ip,clore» zur Beruihiing unterbreitet: 1) In jeder Fabrik ist ein Berzeichiiiß der auserlegten Lira'en ued Eiiiichabigungen z» sttbren, na« welchem der N>me der in Slraje Ge»on»»knen, sowie Ursache, Betrag und Berivenbung de' Buße rejp Eniichnüigurigen ersichtlich sind. 2) schaoeiiersatz dars nur sür wirklich erlittene und im Betrag nachweisbare Schädigung v-rlangt werden. 3) ES ist liamenilich Streichung derienigen Sttcterei - Regiei»ent«besi»»- mlingeo der llanionSrigieiungen zu empseblen. welche sür veriüumte Arbeit llu» Buße sestznletzen, eine Scbadenerlatziuinmc kestst-llen, weiche den w» koche» Schaden de« Fnbritanien in der Regel über schreitet. 4) Lobnabzllge sür Reinigung, .Heizung ober Be enchiung der Locale, Bestreitung der Unkosten der R chnungsslellung sür den Zahllag und zu ädntichen Specialzw-cken sind uiizulaistg, cs wäre de»», daß sie durch Reglenicni, Lobnlaris oder ädnliche Abmrchungen au-drürklich vorgesehen und de» eiairelenden Arbeiieru betanni ge- machi werden, ü) Die den Banmwollipinirereie» gewahrte Be willigung, täglich nach den 11 gesetzlichen A>bkil«stundcn eine halbe Elunde durch die mäunlichcu u»0 Uiverheiralhelen weibliche» Arbeiier die Maschinen putzen zu lassen, wird zurück,ezogen. S) Nur diejenigen Zwischenpausen türie» von der Arbeit« eil ub- gerechnet werden, in welchen dre Maichinen adgcstclli weroen, oem Arbeiter keinerlei Arbeit. Putzen »ibrgrisscn, zu verrichten gestattet ist und da« Ardeit-local von demselben verlassen werden dars. Begiuo und Dauer der Pause sind der Orlsbehördc auzuzrlgcll. Gedenkfeier im Kaufmännischen Verein. * Leipsiq, 24. Januar. Daß der hiesige Kc,us m(in- «ische Berein ve,,ie»igen seiner Milglieker, welche sich um ihn durch treue Anhänglichkeit und langjährige«, ersprieß liche». uneigennützige» Wirke» verdient qem.rchl haben, eine von Dankbarkeit und Pietät ersiillle l^csinnung bewahrt, da« bekundete oin gestrige» Soiinlag die Äedenkjeier zu Ehren de» am 10. Zanuar verstr'rhenen Ehreniiiitgliede» des Ber lin». Herrn Friedrich Earl Äoltlieb. Um lt Ukr Vormittag» Halle sich zu diesem Zweck eine zahlreiche Trauer- derlammiung in dein großen 2aate de« Bereinshauje«, welcher an seiner westliche» ^angenseile einen tnipoianle» kalasatk- arligen, von der umstorten VereinSsahne überragle» und mit dem Aildiiiß de» Bcrstorbcireu gezierlen Ausbau zeigte, eingesunden. Da« erste Wort schmerzlichen Angedenken« sprach der erste Vorst-der. Herr Linvner, welcher betonte, daß der Kaus- männilche Verein seinen treuesten Förderer verloren habe. Der E-ilschiasene sei der erste Leiter de« Berein», nachdem er idn balle milbegrlinve» dclsen. gervese», sein damalige« Echasse» und Strebe» sei die Giunklage geworden, aus weicher d e spätere Dbätrakeit de« Verein« sorlgcbaul bade, kr b-rbe auch zur Erjüllung de« Wrir-sche«, daß der Verein „n eigene» Heim erwerbe, wesentlich br'gekragen. und e« könne der V i», de« Bcrei»«ba»sc» al« sein Verdienst, al- sein Werk bezeichnet werden. Sern N->me werde de«balb in deni Verein sür alle Zeile» sorllebe», und dessen Mitglieder seien einig in dem Gelovn ß. daß sie sein Werk in seinem (Leiste sortsübre» werden Al- der Redner geendet, erklangen d»e seierlichen Tön» re« ^l1c-<,uiem uelonmw" von 2omcUi, Vor gelragen von den Tbvmanerii. Hieraus b>elt Herr Eonsistorialrath Pros l)r Fr icke, ein lanrjäbriger Freund de« Verstorbenen, die ergeiilliche Aedächti' ßrede R-chdem der verehrte Herr Redner ve« tiißeren Lebe„»qange« de» Heimgegangenen in seinen Eingel- heilen gedacht hatte, enlroUle er rin dre Herzen mächtig erhebende- Bilk von dessen Wirken und Tbun. von denen Ebaraklrr und Veveutung sür die Mit- und Rachwelt. Ohne B'kttivgen beginnend, habe der Verstorbene seinen Weg ge macht, immer den Blick nach oben gerichtet, al« ein sparsamer und unermüdet fleigiger Kaufmann, und so habe er e» zu eine» guten und segen-v-cheu Ende gebracht. Schon saine Süßer« ehrwürdige Gestalt habe ibm die Herzen vertrauen-voll e»1 gegeiischlagen tasten. Gotilieb sei eine >n jeder Bc,iek»i»g lttbeiiswürdige Natur gewesen, selbst in den schwierigsten Lebens lagen von heilerem LebenSmuth erfüllt, rin Herz ob»e Arg und Falsch und selbst, wo seine Liede durch den ausgrheyle» Elastruhaß der Arbeiter jiirtickgewtelen worden, da sei er darüber hmiveaarkoinmrn. Wie Viele hätten bei ihm Rath und Unterstützung gesunden, bei ibm, der einer von den Mensche» war, d»r keinen Feind Huben, auch unter denen nicht, die politisch und kirchlich einen anveren Weg gehen. Seine Aus richt,gleit und Frönimigkril waren die starken Mittel, mit denen er aibeiiele. Wenn man ihn sah und ibu hörte, so sagte man sich unwillkürlich: Den hast du lieb! Und noch >n seinen letzten Stunden beschäitigle ihn da- Wohl Ve- Paterlande», Venn al- man ibm am Morgen de- Tage-, an dosten Abend er endete, dir Botschaft intllbeilte, der Reichrlag sei aufgelöst, da ries er auS: „Da« ist recht, da- ist recht." Da» seien dl« leylen patriotischen Worte de- Sterbenden gewesen. Der Verstorbene bade eine wahrhaft ideale, dabei aber auch ein« wahrbast praktische Natur bargesteUt, er habe siet- nach dem Grundsatz gebandelt, daß ba- wabihasl Ideale zu gleich auch das wirklich Praktische ist. Am Schluß seiner er« greifende» Gekächlnißrede schillerte der Redner noch Gott- lieb'« Verdienste um den Kaufmännischen Verein, mit dcsten H-iuS er sich ein schöne» Denkmal ausgerictilel habe, und die vvrlrestliche Ansprache klang hieraus in die gewiß in den Herze» aller Attweirnden ties empfundenen Worte au«: .Dein Andenken wird unter UN» in Segen bleiben.- M>l dem we hrvollen Gesang de« .Wir drücken Dir die Auge» zu" vo» Schicht durch die Thomaner endrte drr seier» tlche und «hebende Actu«. Verein sür Volkswohi. » Leipzig. 24 Januar. Zur Eröffnung de« gestrigen geselligen Al-end« lang Frautrin Marst Voigt zwei Lieder: „Mutter, o sing mich zur Ruh'" von E. Hildach und „Wo sind all' die Blumen hin" von W Laudert. Die aniprechendeu Lomvosiiionen wurden den Zudörerr, in io trcsttichei Weise von der Sängerin übermittelt, daß ünriullcher Bestall sie lolnite. Hieraus dielt Herr l>r. Baldamu«, ein-m vor Kurzem im 'Vereine ausgeipiocbeneu Wunsche nachkomm-nd, einen Vorirag über Kart de» Großen mit beiondecrr Bezugnahme aus dessen Lachienkriege. Einleitend bei nie der Herr Vortragende, duß e« nicht ,uö stich sei, die gewulligr Person Karos des Gi oßen und die Bedeutung desselben sür die Heranbildung der drulschen Nat'oa in der Kurze ein,« Alcnd« erict.öpiend zu besprechen. E« tolgte lod.inn eine knappe aber üdeisichilche Schilderung der polnischen und s1->»Istcheu Verdältnisst der beidrn Oil- und Wrsi, Smstchei- Reiche vor Karl dem Groß n und de« Zusammenbruch« derselbe» durch die Gotik», low-r »icraus der duich Ctodwig erjolglen Gründung de« Ntächt-ge» Reiche« de« deuijchen Slainine« der Franken. Weiler wurde anSgeiüdri, wie kort aus dem vom Baler gelegten Grund» Ivrner ordeiteie und mit allen Kiäilen danach strebte, sämmilich« deuiichr Stamiue zu einen. Ganzen zu vereinen. Aus ganz besondere Lchwieriglrilr» stieß er hierbei bei dem Lachienstamme, die ebenso vit. wie sie vo» Kail d,m Großen bezwungen wurden, sich wieder jrei zu machen iuchle». Daß der doiiialige Stamm der T-ntsten sich niil dem heule Sachs n geiianiilen Volke uiid Lande a cht deckt, wuide ebenialls erläutert und daraus hinget»»je», baß Sachien zur Zeit Karl'S de« Großen im Norde» durch dir Nordsee uiid im Osten durch die Elbe begrenzt wurde und sich au- vier großen Stämmen, den W>ittolen, den Engeren, den Ostfalen und den Nordelbingern, jiilai„„>e»jetz>e. von denen wieder jeder ia ver schiedene Gaue zerfi-l. Tie Kampfe Karl'S de« G oben mit dem Westlateiidcrzoq Wüiekino und des letzieien endliche Unterwerfung wurden vom Herrn Bo,tragenden in anschaulicher Weise geschillert und al« Resultat de« Sachienkiiege« die Schaffung eine« vor Ber- wälschung gesimerten drulichco Einheitsstaates aus deutichem Boden bezeichnet. Weiler wurde dann noch au«geiütirt. wie Karl durch Aunabine der römische» Kaiser,vürde sich auch al- Herr de« Papst-«, den er al« solchen bestaiigle, beir.-ctileie. Zum Schluffe seine« Bor- trag« betonte Herr ltr. Baldomu«, daß di« Kaiservroclomattoo in Versailles die Vollendung der von Karl dem Gcoßen geplanten Vereinigung brr deutichen Siämme lei und knüplie hieran die Madnung, das Ecicichte doch und sest zu halten und nicht durch Parleiftceile zu gesävrbcn, da Deuischland nur durch seine Einheit ai« bedeutende Macht bestehen könne. Lebhafter Bestall folgte den AuSiiUnungeii de« Herrn Vo,tragenden, der üderdir« noch die Freundlichkeit hatte, ein Bild der sogenannten eisernen Krone, die Eupie ein,« römischen Moiastbilbes. welches Peiru» Sa,stellt, wie er dein Kaiier dir Faune, vo« Zeichen der weltlichen H-rrlchasl und dem Padst Leo kll. die Siola al Zeichen der geistlichen Macht überreicht, sowie da- Puitt-aii Karl'« desGroßcn nach dem Dürcr'lchen Idealbiloe des KaiteiS circuliren zu lasse». Bon Mitgliedern der decl.imalonschen Ablbeilung wurden hieraus „Kaiser Karl" von Orileb und „Der sterbende Roland" vorgelragen, während Fraulein Voigl noch in überan« aistpcechenver Weii? drei Lieder: „Das Zigeuaerkind" von H richfeid, „Mein Liebster ist ein Weber" von E, Hildach und „D-r Mullerbursch" vo» Jadassohn, sang und hiermii die Zui.örer zu lebhosien Beisall«- bezeigungen veranlaßle. Die vorlreffiiche Bestellung des GeiangeS aul de,» Pianino durch Herrn »lu,I. we>I. Sahre sand ebenjall« alli'e»ige Anerkennung. Herr 1>r Beer lprach länimilichen Vor tragenden in derzlichen Worten seinen Dank au« und beantwortete d,e »» Fragek -ste» voegeiundeuea Fragen, womit der geuußreiche Äöcud jciueu Abschluß jaad. Musik. Neues Theater. Leipzig, 24. Zcmiiar. Wolil in keiner derMeyerbeer'schen groß-» Oper» tritt die innere Hohlheit und die rassinirtestc Elsectbcstchcrei so offen und cibnoßend zu Togo, wie lin „Propheten". Freilich geht der Evinponist dabei Hand m Hand mit dem Teplkichler, denn wie die Musik, so ist auch der Text de-Propheten mnerlich unwahr; vo» allen Mey-r- heer'schen Heide» ist Johan» von Leiden der u»sn,npatbstchste. und kein Eonipenist, kein e- wahrhast um die Kunst zu thu» war, halte die Musik zu den Gestillten eine« Helden scbreihen können, kessen innerste« Wese» kic Luge ist. Deck» wa« kam e« Meyerbeer und Ecride aus W>>l»beit an! Sitnatione». Aniznge, Märsche — kurz, nur Getegenheit, den ganzen Apparat der sogenannten „großen Oper" in möglichster Reich haltigkeit zu entfalten, — ta« war eS, wa« Meherbeer hrauchte; kazu inußke da« Publicum durch den neuen, un- erbörlea Essecl e>nes Ballete- von SchliNschuhläusern ver- hlusjt und durch die Strahlen einer elektrischen Sonne ge blendet werven — und da« .Kunstwerk" war fertig und konnte seinen Triumpbziig über alle Buhnen der Welt antrctcn. Zu dem rassinirleslen Test kam die rassiiiirle'le Musik; Dichter wie Eompviiisi verstanden sich auj beu .Cssccl'', wie e- voll kommener kaum denkbar war. Und koch, habe» wir auch von keiner Scene, ja von keiner Musiknummer de« „Propheten" wabrbasten und reinen künst lerischen Genuß — wer möchte verkennen, daß auch birr ta- außerordentlicde Talent Meyerbcer'S in eclatanter Weise zu Tage tritt! Wo wir binblicken — ein Rcicdlhum der Ersin- kiinq, ker mitunter erstaunlich ist und beim Andören ke- , Propheten" nur da« tiefste Bekauern wecken kann, daß solche Schätze zu unedlen Zwecken verwendet wurken! Trauernd senkt der Geniu- der wahren Kunst sein Haupt über den ver lorenen Sckn, dem er so viel gab und ver so Übel mit dem verliehenen Pfunde gewuchert Ader daß durch alle« Rassinemenl hindurch da« große Talent hervorbricht, da- verleiht den Meyerbeer'schen Opern auch beute noch ihre Leben-krast. Frei lich aus wie lange noch! Kein Kunstwerk, da» nicht um seiner selbst willen da ist. sondern da», ein Erz-ugnitz der Mode, dem gerade vordandenen Geschmocke de» Publicum- huldig», hat innere Ledenssäb'gkeit. Schon hat die Anziehung-krast ver Meyerdeer'Ichen Opera bedeutend nachgelassen. Daß da» Hau- gestern gut gefüllt war, batte seinen Grund einerseits im Sonntag, anderersrtt» darin, daß ker .Prophet' in drr letzteren Zeit seltener aus dem Repertoire er- schirneu war. Unter den Au-sührrnden obenan stand Frau Moran »Olden al- F>ve» In der höchst dankbaren, die ganze Scala der Gefühle durchlaufenden Partie sand sie vollkommen Gelegenheit, ihre hinreißende elementare Leiden schaft zu entfalle». Die Bettler-Arie, der Monolog im K«krr und viele« Lader, waren Glanzpmwt, da Leist», z ihren eigentlichen Höbepunrt erreichte dieselbe jedoch in der Kirch-n'cene; da»Erke»nne» de- Sobne-, b-r Schmerz Uber seine W->h>isi»n-e>IlLcu»g, die Angst uni sein Leben — Alte» kam zu ergreifender Daistcllung. Nur davor muß sich Frau Moran-Olven hüte», unbedeutendere Tbeile ihrer Partie, Momente, wo dieselbe nicht ba» Hauptinteresse in Anspruch nimmt, zu gteichgitlig zu behandeln; auch manche Kletnig« ketten waren nicht ganz richtig. So dars sich z. B die Freude über die empjonzenen Gaben noch der Bettler-Arie nicht zu tebhast äußern; die Trauer ui» den verlorenen Sobn muß da» herrschende Gefühl bleiben. In der gesanglichen Leistung trat gestern öfter« l-ie üble Manier, die Töne nicht fest anzuletzen, sondern von uitte» heraus zu ziehen, störend hervor; hier und ba war sogar ein leis-S Uureiusingen bemerkbar. E» wird der bedeutenden Künstlerin inchl schwer satten, »lese kleinen Ucdetsläude wtcoer zu beseitigen. Für den Propheten selbst bringt Herr Lederer vor Allem die äußere Erscheinung mtt; daß seinem Gesang und seiner Daistellung da» Temperament fehlt, ist bekannt genug, al» eaß et noch wiekerboll werbe« müßte. Frau Sl Homer- And rießen spielle die Brrlba sehr schön; besonder- zeigte die Scene im Kerker, wo Bertha ln ihrem Geliebten den verhaßten Piophelen entdeckt, große- bromalische» Feuer. Gesanglich glückte nicht Alle»; auch klang die Stimme osl scdars, besonder- in der Höhe. Dir Partie ist allerdings ihrer Schwierigkeit nach eigentlich sür eine Eolvraiursängerin be echuet. Vortrefflich war da» Trio der Wiedertäufer, durch die Herren Grengg. Köbler und Marion darqestrUl. Für den Oberthal genügt Herr Golvberg. doch würde die Rolle durch Herrn S ch et per, de, sie srüb-r wohl auch schon gesungen hat, noch ganz ander- zur Wirkung kommen; namentlich kann die E,ke»iiung-sce»e im Lager viel giößere» Esj-rl machen. Die kleineren Partien waren durch Fräulein Artner, Frau Hel big, Herrn Prost rc. bcjrtcdigend vertreten. Auffallend vnpräei» war wieder die Orchesterlristung. DaS Tempo de- Trio» im KrvnungSmarsch nahm Herr Eapellmeister Mahler koch wohl zu schlrpprud. Die scenische Ausslallung genügte; der Zusaiiimei.slurz de- Schlosse« war effektvoll. Sehr schön wirk! es liier, wen» Fidc« »och ein mal erscheint, um das Lvo» de- Sohne» zu tbrilen; gestern war dl>S nicht brr Fall. DaS berühmte SchtttlsckuhbaUel lam in Weasall; ist dre« au- künstlerischen Gründe» nicht zu beklagen, so kau» man sich de» Propheten doch nicht gut ohne dass lbe denken. Manche Kleinigkeiten dürste die Regie noch verbessern; so konnte z. B. der Kerker de« letzten AeteS eine Säule ober etwa« AeknIicheS enthalten, hinter ver sich Iobann und K-d>» bei Berlba's Enilrttl verbergen; sonst ist e» zu unwahrjcheiiitich, baß Bertha die beide» schon Anwesenden so lauge nicht erbl ckt. Da- Publicum war sehr dankbar; die Hauptdarsteller wurden nach den Aclschtüffen wiederholt gcrujeu. P. Umtaust. * Leipzig. 21. Januar. E» geht unS die Mittheilung zu. daß bei Anwesenheit Sr. Majestät de« Königs dem aka demischen Gesangverein „Arion" die hohe Auszeichnung zulheck wird, die Allerhöchsten He-rschasteu in dein von genanntem Verein veranstalteten Eoncert am 28. Januar begrüßen zu dürien. Unter de» größeren Werken, die zur Aufführung kommen, sind zu nennen: „EolumbuS". Preis-Eo»,Position (sür Amerika) von Brambach, und ver ,.Falke».Rainer" vo» Gustav Schreck. Als Soltiien wirken mit: Herr Hosopern- tänger Jensen, Fräulein Rockst roh. Herr Eonce>lsänger D> er ich und der Pianist Herr Alexander S'lotr. In Anbetracht der Gegenwart der Allerhöchste» Herrschaften würde es angemeffeu sein, ia großer GescUschaslöloltelle zu erscheinen. * Leipzig, 24. Januar. In ver 133 Niedel-Derein- Kammerniusit bewährte sich Herr Gustav Traulermann al« stete' und belicichltiche Fortschritt ut wohlüberlegtem Vorträge rntwickelnber Sänger >n Liedern von Rubin- stet», b'Albert und Schumann. Ueberraschend war eS zu beobachten, wie Traulermann'- Organ an Kraft und aus giebiger Hi -e gewonnen bat. Jubelnder B Fall wurde ihn, zu theil. Aber auch eine Novize. Frl Herwig Haupt au» Weimar, eine Schülerin der wohl angesehenen Lehrerin Frau Unger-Haiipt in Leipzig. erw>c« sich al- eine in» »cttnrlich warmer Mezzosopralillimme und schöner Empsiutung begabte Künstlerin durch den Dorkrag der L eder vo» Franz Ries, Ferv. Hitler, Ludwig Hartman» und Eduard Lasse», und gewann sich sofort die Sympalhien und de» Beifall der Hörer; gleich Herr» Traulermann wurde sie mehrmals lebhasi gerujen. Wenn Frl. Haupt ihrem günstigen Debüt ent sprechend sortl'chreilel, sicht ihr sich-r eine gute Zukunft be vor. Herr Willy Rc Hb erg als Begleiter am Plaliosortc bewies von Neuem jeme künstlerische Tüchtigkeit. —> Leipzig. 24. Januar. Die eigentlich schon sür No vember vorige» IabrrS geplante, aber wegen einqetreteuer Hindernisse ve-schobene erste Soiräe des Fröbet-Ver- ein- sür diese» Winter wird am Die »Stag, den 8. Fe bruar. wie gewöhnlich im großen Saale de-Krystatl- pa taffe», statlstiioen. Auch diesmal habe» eine Anzahl der angesehensten Kü»sttcrinne» und Künstler unserer Stakt, die Dame» LewinSky, Gerhardt-Wilhelm. Elischer- Verhulst, M iiller-Pleisjer. die Herren Concerti»eister Petri und Pani N in l a ui l, ihre Milwiikung zu dem dekla matorisch - musikalische» Tbeile sreundlichst zugesagl. Den w ff »ichasllichcn Vortrag, durch welchen herkömmlicher Weile diese Sviröcn emgeleitet werden, hat Herr Proseffor l)r. Marshatl zu überediuen die Güte gehabt. Er wirb e>n interessantes Thema aus dem Gebiete der Naturgeschichte m jener gemeinverständlichen Form, deren er Meister ist. be- b -ndeln. Der reiche und manmgsallige Genuß, welchen diese Daibieliingen versprechen, dazu der gute Zweck der Soire (deren Reinertrag bekanntlich den vom Fröbel-Lerein unler- balleiien gemeluiiützigen Anstalten, Boikskindergarte» und Tieiisiboteiivoibildungsauslall, gewidmet ist) läßt boffen, daß auch diese Soir«e, gleich ollen vora»Sgrga»genen, sich einer zahlieichen Tbeilnahme aus alle» Claffea ülljerer Gcscüschäjt zu erfreue» haben werde. * Leipzig, 21. Januar. Mtt der Feier srine» dritten Stiftungs feste« halte am gestrigen Abend der hirüge Quarteitvercln „Lieder- srls" ein Loncert verbunden, da« von der überau« zahlreichen, den Ideaterlaal de« „Krystallvolast" süllendea Hörerschajl recht wohl wollend ausgenommen wurde. Da« diesem ConceN zu Grunde ge legte Programm benand au« zwei Tdeileu, die je wiederum durch Lljorgelouq oud Solovorträge de« Herrn Moritz Holder (Tenoristen) n-d des Herr» Alfred Leivnitz (B olinifte,,) ausqelüllt wurden. Wa« den Edorgesang onbeiriffi. so wurde derselbe unier der Direktion de« Herr» Ledrrr G. Wodlgeniuth io einer Weile au-aeiübn. die de, alt überreich gespendeten Beifall in vieler Hiusicht rechisertigle. Beziehentlich de« erftc» TheileS sind die von Franz Otto camvonirten Lieder. „Ständchen" and „Klage" betitelt, in den Vordergrund zu stellen: der Vortrag dieser beiden Werk» de« um den deuttchen Männerqesang so doch verdienten Lietermeifter« gelang rech» gut und dasselbe dort auch von dem Vorträge de« Nollop'ichea Liede« „Wie ein Kind, wen,'» geweint bat" gelag« werden. Eine gestern ebeulall« ans dem Programm befindlich« Lowpos,»,, d-« Dirigenten Herr» vohlftimulh legte uuvukeuubar da« edle künstlerische Strebe» de« Autor« dar. — Au« dem zweiten Lbeile bot die geiaoqliche Wieverqab« der Lieder „Wach aus. d» schöne Träumen»" von Wilhelm Gericke und „« Busserl tl a schnuckrig Ding" Anspruch aus lobend« Lrwädmrnq: auch t» der Po ka „Llrktrisch" vo» Söll»er trat eine gvie Schnln-g de« über manche lräsnq» »»d »odlloniend« klimme pertüqeuden Männerchor» de« Gesangverein« „L'edersel«" zu Tage. — Wie bereit« bemerkt, gäbe» gestern zwei Vollste» Probe» ihre» Könne»- »nd Strrbe,» znm Beste». Herr Lech»'» dandhobtr die V>»t>»e «tt viater Sicher- vei» und es ftrht t« Hinblick aus den gestrige» Baeteag der Beriat'- sche» „Fantasie »nd Se-o« ü» 8»U«t", sowie des 8 mo>l--o»crr»e« Kr. > von demlelb«, Lvmponiße, z» erwarte», daß Herr Leivaitz a»ch srnw, a»s der van ih» «ü Erfolg betreten vaha Wewer. sch-EG. M» «O —»a» ftch Ft» »GW »«. Wchatsch stnmer »ehr abninbe, mrd vervolkkomm»»» »lrß. Herr Halber brachte dle ewlg ichäne „Freischütz '-Arie „Durch die Wälder, oncch die Aue»" n»d die Arie au- „Martdo" „Ach Io jromm. ach i» kraul" mll seinem enlw ckelung«sädi,:en Tenor sehr anerke» e^Swcrlh zun, Vortrag. Dem Sänger wurde» oitle Lu-zrichuaape» von Seuen d« Pttblicom« zu Theil. * Freiberg. 22. Januar. Ia dem va» de» ftädlischea Be hörden zu diesem Zwecke unentgeltlich überlassenen großen Kaulhaur. saale v.raustallel der von dem Organlsten an der Petri-Kirche, H,rru W. Stein, geleitete hiesige Geiaugverein „Liebrrkroiiz" am Mittwoch, de» 2. Februar, Abend« 8 Udr, ein Eoncert, dessen Reinertrag zum Besten armer Lonfirniandea bestimmt ist. In diesem Couren wird unter Leuuna de« Lvmvonistea da« i» Leipzig, Lhemnitz und Meißen mü so großen, Ersolge grsungrne Werk .Xzs»uüecsi' von Paul Umlauft in Leipzig zur AnÜndrung gelangen. Flir da« Gelingen der Auisübrung bürgt die lteffliche Schulung de« „Licder- kcunz", lowik die Mitwirkung tüchtiger Solisten. Die Titelportir siiigi Fläulein Hedwig Rockftrob aa« Ehemaitz. derea ichöue» Talent vier bereu« vor einiger Zeit bet ernrm klassischen Eoucert in ver Pclrl kiiche allgemetae Anerkenaung sand. Die Partie de« Fingal Hai Herr W. Lteia bereit- ia Ldrmnitz mit evlichirdrncm Lriolg dnrMgcsühr«. Die übrigen Soli habe» Frl. Hedwig Ruter au« Dresden, die Herren Loacertläager Enge» Hildach au« Dretbeu und Lehrer Tdrodor Lange au« Feeiberg treandlichst üderuommea. Da« Orchester stellt da« verstärkt« Sladlmusikevip« »ad wird daber die Harke durch Frl. Lina Roscher an« Leipzig ge- spieli werden. Ueber da« Werk Umlauft'« schreibt der .Fretderger An. zeiger": -zzznnüeei:» ist iinGrundegrnoinniea ein welllichr« Oratorium iür Niänntichor. Soli und Orchester, ein wahrhast bedeutendes Werk von edler, voltsidümlicher Hallong. Do unsere Gesangvereine mehr »nd mehr der in Honig gesottenen Früchte der Mine Tlch'rch's. A vl'« und Anderer herzlich müde werden, dars man dem Werke eine wodl. verdiene weile Verbreitung vorau«sageu. ebe»Io aber von ieinem Versasser noch viel Hochinteressante« erwarte». Der Lomponift zeigt >a ieiuer „Agaadecca" ei»e dlüdeud« ErfiadungSgob«. die zur Zeit noch eia wenig an Wagner and Mendelssohn sich onlebnt, ein bade» Talent sür Wodlloul in Melodie, Hormoaie and Modulaliou. sür klare» Fluß und Elelgerunq im Ausbau. Chöre wie Orchester wirke» ungemein lesselub. Jeder der drei Tdeile de« Werk.« bildet ein tiiideiillche« Ganze, In welchem die seftgeichloffeaea Einzelviloer o'aaniicti verbunden worden sind. Inhalt und Betonung des Tex es sind in Giirderung u»d musikalisch, rFäi bung meslerhasi beiücksicktiigi worden. D-r Schlußchor mn dem sugeaarligeu Ausbau und noch mehr der voihergehendr Cdor „Mädchen von Kola, da schläsft tm Grabe" ge« hö en zu dem Großartigsten, wo« die Literatur der Mänarrcdöre üderdaupl besitzt. In dcu Sologesängen ist deiouder« hervorragend die Innigkeit und Macht To» berrlicd« Werk Umlauft'« kann somit alle» Üuustireuuden angelegentlichst empfohlen werden." Bei einem io günst gen Bormideil and bei der Miiwirtuag Io berdvrrogenrer Kräite läßt sich an dem Erso ge der Vor'uhruag drr „Aganbecra" in Freiberg kaum zweifeln. (Da- Wert ist bereits tm Leipziger Tagcbtalte oüSjührtlch bespcochea worden. Die Red.) * Au« Iobanngeorgenftad« erholten wir von dem dortigen, in Velen Musitkreisea wohld-kannten Cantor Herrn Schön rich folgende Noii» der, weil e« dem weiteren Fortkommen eine« junge», talentvollen Jünger« der heiligen Läcilio gilt, wir gern hiermit untere Spalte» öffnen: „Im vergangene» Jahre mochte sich a» unserer Orgel, einen, größeren Weikc de« Meister« krrutzboch t» Borna, eine umsasjende Llimmung nebst verschiedenen Reparaturen nötliig, zu deren Aursükrung von Letzterem ein Gehilfe desselben, H-rr Zillgill, eine ruchlige Kraft, betraut worden war. Derselbe dal in wahrhajl künstlerischer Weise diesem Aultrage enlsvrochen, indem das ganze Orgelwerk aa Schönheit. Lieblichkeit und Krajt weientlich gewonnen hat und una zur Förderung der Andacht nicht wrnig beiträgt. — Da sich aaa inzwischen Herr Zillgitt in Zwckau i. S. etoblirt Hai, so verseht« ich aichl. d»r Kirchbebörden aus diese leistunq-sä lge Srait ausmerksam zv macken. Derselbe, welcher seine reichen Erfahrungen oui dem Gebiete der Orqelboukunst nur in hervorrageiioen Orqelbau-Eiab»ffe»>ent« ge« lammeli und im In- und AuSIanbe. selbst in der Türkei, Polen rc. al« ou«sü'.irenber Gebilie seiner Meister zur besonderen Zutriebenbeit der beir-ffkliden Kirck- emrinden geardeitei hat, und dem vorzügliche Atteste über ieinc Leistungea zur Teile stehen, kann mit gutem Ge wissen jeder Airchendebörde bei Neubauten, Reparaturen, sowie iür regelmäßige Pflege von Orgeln warm empsohleu werden, wa« ich h erum »er» »m dem Wunime ih„e, daß Herrn Zillgitt recht bald eia reiche- LrbellSseld sich eröffac» möge. L, Schämich." -lc- Lützen. St. Januar. Am 20 d. M- gab hier unser ver ehrter S:aetiliiisikbircctor, Herr Germer, mit seiner tüchtigen Capelle da« ll. Abonnement - Coecert. Der Saal äe« „Bürger- ganen" war bi« aus den letzten Play gefüllt, und da« Publicum w-dmete den zum Theil brillanten Leistungen der Capelle ongetheilie Aufmerksamkeit. Da« sein gewählte Programm, welche« als Ein gang«»!,»imer den N-.ßler'schen Hock>zeck«»larsch au« dein „Railea- sänger von Hameln" brachte, enthielt unter Anderm die Ouvertüre zur Over „Die weiße Dame" voa Boildieu. Emleiinng und Cdor an» „Lohengrin" von W 'gner. die Euihanihe-Ouvertüre voa L M. von Weber, da« Finale au« „Lucia von Lammermvor" voa Donizetti und schloß mit den ungarische» Tänzen Nr. S und 6 von Brakm«. Ließen e« in dem ersten Abo »neme»t-Co,-certe die Holzbläser in der Wagner'ichen Musik au« dem „Tana- bäuser" etwa« an Reinheit der Jnlonation schien, so ireut e« nn« »m so mehr, daß gestern diesen Musikern und deiouder» dem ersten Ciarin-ttislen die volle Anerkennung gebührt. Durch anhallenben Ueiioll iad sich die Capelle qenötkigt, roch den Marsch „Frisch und heiler" von Al'iiiu« zuzuaebea. Für den vokalen Tdeil de« Pro- qramm- hatte H-rr Musikdireclor Germer die Sängerin Fräulein Margaretha Dov-d, Schülerm am königl. Tonservaloriam in Leipzig, gewonnen. Sie lang eine Sopranorie au« „Manfred" von Reinecke und Lieder voa Th on Wols. Mever Helmund. Wuerst und Mozart. Die Früche und ModulattonSsähigkeil ihre» Organ«, die sehr reine Intonation, edle Tonbildung und gute TextoiiS-prache, sowie auch die Sicherheit. Wärme und Nüoncirung de« Vorträge« rissen die athemlo« lauicheuden Zubörer zu stürmischem Avplau« hin, der nicht «iidru wollte und die Sängerin zu einer Zugabe drängte, die sic uns in dem reizenden Liedchen „Aennwen im Gonen" von Hölzel bot DaS W ederauiireten de« Frl. David in unseren Coucerten würde in Lützen allseitig mit Freuden begrüßt werden, ond die ver ehrte Sängerin dars sich hier de« freundlichsten EmpsangeS versichert halten. Ihr sowohl, wie auch Herrn Musikdireclor Germer mit seiner fleißigen Ltodlcopelle sei auch an dieser Stelle sür de» genuß reichen Abend der wahluerdieale Dank au-gciprochen. * Altenbnrg, 2t. Januar. Die unter der Leitung de« Herrn Hosccpellmcifter« vr. Stabe stehende Singolademie batte zu idrer 104. Ausiüdrung da« Oratorium ..Elia«" von Meudelssohn- Vo>Idoldy gewählt und Herrn Trouterinann au« Leipzig, Herrn Nölbechen au« Brouuschweig, Frl. Svliet au» Dre-deu und Art. Swöler an« Weimar al- Solokräsie dazu gewonnen. Bi« aus Frl. Scköler waren alle So iste» hier schon be kannt, und man wußte sie au« früheren Loncerten schon zu iwätzen. Besonder« sprach Herr Trauter mann aa, schon mit ieiiicr Em- gang-arie: „So ihr mich von ganzem Herzen suchet" gewann er alle Herzen. I» seiner Hellen Tenvrftiinine war nirgends Zagdasiigke.t und Unsicherheit zu merken, und auch die geschmackvolle Art seine« Lortrage« ließ ihn al- rmen seinfüdlenden Sänger er kennen. Eveadürtig stand ihm Herr Nölbechen mit einer vortrefflich au-gebildeten, kraftvollen Baßstimme zur Seite. Auch leine Stimme ist technisch vorzüglich grichult und zeichnet sich an« durch Meiallceichtbum und Abriindang. Dabei singt er warm und innig and vermeidet Alles, wa« der Würbe de- Boetrag» ichoden könnte. Frl. Splirt ist al« Oraivrienlängeri» nicht s» vorzügt-ch wie in der Oper. Man merkt e« ihr an. daß sie sich in biete« Fach noch nicht eiageledt ha« und die Schönheiten ihrer Summe nicht genug zur Geltung zu bringen we ß. Ader trotzdem möchte» wir der Dame nicht obrathen. Wie sie schon hier ei» budichr« Könne» offenbart«, so wird sie mit de» ihr zu Gebote st-henden Stimmmitteln bei weiterem Streben noch eine trcffocke Oratoriemäageri» werden. Frl. Sch öl er veriü it über keine große Altstimme, aber I, nerlichkrit »nd Gemüih Nmgr a»« idrem Bor- trage. Gr-ßr« Verdienst gedübet namentlich dem Dänqerchor und Orchester, da beide zeiaten. daß i» einer rächt qen Schule, wie sie die Swdr'iche Singakademie bietet, eckt tünstt-ri'che Leistungen er,teil werde» känaea. D>e Aus'üdrunq de« ,.Ei>a<", da« lei zur Ehre de« Dirigenten »nd der Tdeilnedmer gesagt, wird immer zu de, glanzvollst,» Darbtet»»-«» drr hirftge» tzlagakademie gezählt wertzr» «üffea. 8. Brüssel. 22. Ja»»ar. Die dresoettge komische Oper „l.'»wo»r mtöavi»" »o» Pols«, Tex« »o» Moaiele», hat voraefter» »ad gestern, bei de» beide» erste» A-ssühunge» i, der „M»»«ie", trotz mangelboster Besetz»»- ei»e lehr deciälltqe Ans. nähme gesnude». Dir Houdl»»- schließt sich e»g «» lKoli-er« gleich namige« Lustspiel a»; m »er Musik zeig» sich dt« gleich« Frische und Leichtigkeit »t« i» des Compmttste, viel,eoed»»e, „I»li GMrs". Das Oiarint der UrrzG »»d das SchlaßtaCrt dar 4L Atzrltzcllr
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