Damit aber kommen wir ins Herz des erzgebirgischen Spielzeuglandes, nach SEIFFEN (640—760 m über NN, 4600 Einwohner, mit Ortsteil Heidelberg, Heidelbach, Nieder- und Oberseiffenbach, Bahnstation Dittersbach— Seiften 3 km). Nach Einwohnerzahl und Umfang ist Seiffen der größte Ort des Schwartenberggebietes und Hauptsitz einer weitbekannten Holz- und Spielwarenindustrie des oberen Flöhatales. Hier grüßen die selt samsten Zeichen der Erinnerung an den einst blühenden Zinnbergbau sowie die Zeu gen emsigen Gewerbefieißes in der Her stellung vielfältiger Holz- und Spielwaren, die aus überlieferter und jahrhundertealter bodenständiger Volks- und Heimatkunst stammen. An den Bergbau erinnern Schachthalden und verfallene Stolleneingänge, das alte Huthaus und Bethaus und die ehemalige Schmelz hütte. Die bedeutend sten und markantesten auiic. uie ueueuienu- , . ,, . , c ... sten und markantesten Barockene Rundk.rcho Se.ffen Erinnerungszeichen sind die beiden tiefen Bingen, von denen die eine, „Geyerln" genannt, zu begehen ist und 1934 zum romantischen Naturtheater mit etwa 1000 Sitz plätzen in selbstloser Eigenhilfe ausgebaut wurde. Sie ist seither im Sommer mit Aufführungen von Laien spielgruppen und Gastspielen städtischer Theater An ziehungspunkt für das gesamte Schwartenberggebiet. Dicht unter ihr steht die selten schöne, barockene Rundkirche, erbaut 1779 von George Bär. Sie ist das Wahrzeichen Seiffens und als Lichterkirche am Weih nachtsabend das Wallfahrtsziel vieler. Von ihrer Wetterfahne grüßt der Hüttenmann aus alter, erzfündiger Zeit. Mittelpunkt für die bodenständige Arbeit im Holz- und Spielwarengewerbe ist die Staatliche Spielwaren fachschule mit sehenswerten Ausstellungsräumen. Aber auch private Verkaufsausstellungen geben trefflichen Einblick in die heimische Handwerkskunst. //iet ifi die PietkfiaU des lAeikna(i\t(m&hnef Die Ortsteile Heidelberg und Oberseiffenbach ziehen sich teils im Tale des Seiffenbaches entlang, der früher zahlreiche Wasserdrehwerke trieb, teils über die Hänge des dem Schwartenberg gegenüberliegenden Ahorn- und Reichelberges. In den verstreut liegenden, sauberen Erzgebirgshütten sur ren die Drehbänke, kreischen die Sägen und entstehen in überlieferter Handfertigkeit die drolligen Räuchermännel, die festlichen Engel und Berg leute, lustig-bewegliches Spielzeug und vieles mehr. Und wenn der Winter Baum und Strauch in märchenhaften Rauhreifzauber hüllt, wenn wie ver träumt und verschlafen das weite Land unter dicker Schneedecke liegt und zur einbrechenden heiligen Nacht die Kerzen auf Leuchtern, Laternen und Pyramiden in den kleinen Stuben aufleuchten, dann wird es hier zum wahren Weihnachts- und Kinderland und es bewahrheitet sich das alte Wort: ,,An Arzgebirg, do is fei schie, wenns draußn stürmt un schneit, un wenn de Peremett sich dreht, do is de schännste Zeit!*'