und Mörtelreste aus dem Boden. Auch keine Wallvertiefungen sind zu entdecken, die doch bei dem bedeutend überhöhten Terrain unbedingt hätten angelegt werden müssen. Den Ausfall der belagerten Bergpartei glauben wir abgeschlagen zu haben; ich fürchte indessen, daß dadurch die Gegner noch nicht zur Ergebung gezwungen sind. Wir gehen deshalb über zum regelrechten Sturm. Julius Schmidt bietet selbst eine Bresche dar. Er sagt in den „Bau- und Kunstdenkmälern" weiter: „Mit der Pfalz verbunden war die Kapelle des h. Martin." Die Ge schichte dieser Kapelle habe ich verfolgt mit heißem Be mühen. Um ihretwillen bin ich hinabgestiegen in den Quellbrunnen der Archive, habe nach allen Himmelsrichtungen Sendboten ausgeschickt, um Hilfsvölker zu werben in Gestalt von Büchern, Urkunden, Zehntregistern, Steuerkatastern. Sogar nach Rom an das Archiv des Papstes sind meine Fragen gegangen, und obgleich Rom noch nicht gesprochen hat, „so ist doch die Sache zu Ende." Es ist unzweifelhaft, daß die Kapelle St. Martini auf dem jetzigen Schlosse gestanden hat. Wir werfen einen Brief mit der Aufforderung zur Uebergabe in die Bergveste: Nordhausen bewahrt die Ur kunde (in Abschrift?), durch die Kaiser Friedrich II. in Ferrentino in Unteritalien dem einst von Heinrichs Gemahlin Mathilde gegründeten Kreuzstift (dem jetzigen katholischen Domstifte) die Peterskirche in Nordhausen und die Kapelle S. Martini in Walhausen übertrug „mit all ihren Gütern und der ganzen Fülle ihrer Rechte, die bisher frei und unmittelbar unter dem Reiche stand. - Hier wird die Kapelle ausdrücklich genannt als in Wallhausen belegen. Von ihren Gütern werden noch c. 1570 vier Hufen, die Martinshufen, erwähnt, die damals schon im Besitz des Klosters Nauendorf b. Allstedt waren und jetzt in mehr als 100 Parzellen geteilt hiesigen Einwohnern gehören. Auch einen „Martinshof" kann ich noch an der Stelle der jetzigen neuen Schule nachweisen. Die Martinskapelle bestand noch 1435. Damals ver machte der Domprobst Friedrich v. Hake, dessen Familie bis ins 17. Jahrhundert in Wallhausen z. T. mit reicherem Landbesitz als die Asseburger angesessen waren, dem „Erz bischof von Mainz mit Bezug auf die Kapelle St. Martini