Hilscher, Oerlach und Arnold, am 19. Juni 1804 auf das Rathaus befohlen, ihnen daselbst das Pinther’sehe Gesuch vorgelesen und aufgegeben bis zum 30. des Monats Bericht darüber zu erstatten. Dieser Aufforderung kamen die Besitzer der erwähnten vier Handlungen pünktlich in einer nicht weniger als 11 Foliobogen starken Eingabe nach; sie erklärten darin „dass, wenn das Pinther- sche Gesuch genehmigt würde, es vollends um den Dresdner Buchhandel geschehen wäre. Pinther selbst verstünde vom Buch handel gar nichts, denn als er als Arnolds Compagnon beim Museum eingetreten, wäre ihm der ganze Buchhandel eine neue Welt gewesen.“ Nach einer längeren Auslassung über die schlechte Lage des Buchhandels im allgemeinen heisst es in diesem Bericht weiter, „es habe Zeiten gegeben, da Dresden um 20 000 Einwohner reicher gewesen sei, von denen mancher eine Bibliothek zusammengekauft habe, blos um die Bücher schön eingebunden und ungelesen hinstellen und zeigen zu können, da es ehedem zum guten Ton gehört habe, eine reichhaltige Bibliothek zu besitzen. Auch hätten in Dresden keine Lese bibliotheken, Lesegesellschaften und Journalistikums bestanden, die wenigen Bücherantiquare hätten sich auf den Verkauf von geistlichen und Schulbüchern, sowie Robinsons beschränkt.“ Im Weiteren wird nun dem Pinther wegen der vorteilhaften Schilderung seines Museums energisch entgegengetreten. „Vor allen Dingen sei sein Museum nicht das einzige, wie er in seinem Gesuch angebe. Das Pinther’sehe Museum bestände nur in einigen Zeitungen und mehreren Journalen, die man daselbst lesen und die er auch ohne eine Buchhandlung erhalten könne. Ferner sei er von dem Plane, der bei der Gründung des Museums ausgesprochen war, nämlich dass diese Anstalt besonders als Kunstniederlage für Gelehrte, Künstler und Fremde dienen solle, ganz abgegangen und sein Museum habe vor anderen gelehrten An stalten nichts weiter voraus, als den vielen Staub, der daselbst läge.“