noch bestellenden Jahrmarkt umzuwandeln. Da der katholische Pfarrer der Kreuzkirche Dr. Lisenberg sich weigerte, die Messen und kathol. Gebräuche nunmehr abzustellen und evange lischt deutsche predigt zu halten, wurde er mit ansehnlichem Sehalt in den Nuhestand verseht, und an seiner Stelle am 2?. Juni der Magister Lellarius aus Frankfurt a. M., ein Sreund Martin Luthers, als erster evangelischer Kreuzkirchenpfarrer und zugleich als erster Superintendent von Dresden feierlich eingesetzt; und durch diesen wurde endlich am 6. Juli, de mS. Sonn tag nach Irinit., in der Kreuzkirche der erste volle evan gelische Pottesdienst und die erste evangelische flbend- mahlsseier mit Prot und wein in öffentlich festlicher Meise ge halten. Zu diesem 5est- und 5reudentage für Dresden war auch der Kurfürst Johann Friedrich nebst Semahlin und großem Sesolge von lorgau herübergekommen und nahm an der flbendmahlsfeier mit teil; der Dresdner lZof war durch den perzog Heinrich, seine Sattin und zahlreiche Würdenträger ver treten. Diese für die kirchliche Lntwicklung von Dresden so bedeutsame und entscheidende ZUer ist in dem schönen Ne- lief der Predella, das ist der Maraussatz des heutigen Kreuzkirchenaltars zwischen dem Mtartisch und dem flltarbild, in künstlerischer Meise dargestellt, wie das Dild aufunsc- rem litelblatt vortrefflich es widergibt. Zugleich mit dieser §eier wurde die Kreuzkirche von da ab zur evangelischen Pauptkirche Dresdens erhoben, und die Lutherische Deformation war damit gesetzlich eingeführt. Die verschiedenen Deliguien des katholischen Aberglaubens wandelten aus den Kirchen und von den pltären auf den Kreuzkirchenboden, wo sie im Jahre 1?löO bei der Deschießung der Stadt den Summen mit zum Spser sielen. Zur kreuzkirchenparochie wurden damals 24 Ort schaften gezählt, zur L p h o r i e der damals gegründeten mit dem Kreuzkirchenpfarramt verbundenen ersten Dresdener Superintendenten: gehörten damals außer sämtlichen Dresdener Kirchen noch IZ Semeindcn, die später als die Lphorien Dres den-Land, Nadeberg, Meißen und Dippoldiswalde abgetrennt worden sind. Im Dezember 1 öZ 9 lösten sich auch die beiden klöstervonDresden auf, die Mönche zogen die Kappen aus und legten bürgerliche Kleidung an, 1ö von ihnen erhielten bis zu ihrem lode ein „hinreichendes Lebenserhaltungsquantum" zugesichert. Zur Durchsetzung der reformatorischen Neuordnung im Lande wur den sofort zweigroßeDisitationen gehalten, die erste unter Mitwirkung lauter bedeutender Männer von Mittenberg. Diese begannen ihre Disitationsreise am 1ä. Juli in Meißen und Dresden, zogen dann durchs krzgebirge über Pirna,