die eisten Siedlerscharen, Slawen vom Stamme der Nisaner mit der Axt durch den Urwald vis an den Fuß des Berges vordrangen, staunten sie über das seltsame Naturspiel und gaben davon dem Berge den Nomen. „Stomp" oder „Stolp" ist ein slavisches Wort für „Stufe", „Säule", und diese ur alte Bezeichnung, die dann aus die Feste und später asch aus das Städtchen zu ihren Fähen überging, hat sich in den Formen Ztolp, Stulpin. Stolpan. Stolipen. Stolpen durch die Jahrhunderte erhalten. Die Tschechen haben einen andern Namen für Stolpen. sie nennen es heute noch „Slupno", das ist „Blockhaus", auch dies eine Erinnerung aus ferner Vorzeit. Die langen wechselvollen Kämpfe zwischen Germanen und Slawen um den Besitz des Landes, die die ganze östliche Hälfte Deutschlands erfüllt haben, tobten natürlich auch um unfern Berg. Da schlichen, wie HagrciuS in seiner Böh mischen Chronik erzählt, im Jahre 1121 die Deutschen von der mitternächtlichen Gegend heimlicher Weise in das Böhmer land ein und bauten nicht fern von einem Dorfe, Byla ge nannt (jetzt Bühlau, eine Stunde von Stolpen) aus einem hohen Berge ein Bollwerk von geschrotenem Holze. Dieses „Blockhaus" war der bescheidene Anfang der später so machtvollen Bergfestung. Nur spärlicheNachrichten klingen aus jenen frühesten Zeiten zu uns herüber. Im 13. Jahrhundert (18. Oktober 1227) tritt Stolpen in die Geschichte unseres engeren Vaterlandes ein. Der damalige Bischof von Meißen, Bruno II, kaufte von einem wendischen Adligen, dem Bauernschinder Moyko de Stulpen, für 168 Mark Silbers die Burg samt dem Städtchen Jockrim. das sich unweit davon im Tale gebildet halte. Fast drei und ein halbes Jahrhundert lang ist dann Stolpen mit geringen Unterbrechungen im Besitze der Meißner Bischöfe geblieben. Auch daran knüpft sich eine, wenn auch verfehlte, Deutung des Namens Stolpen: „Stul—pen" der „Stuhl Bennos", eine reichlich kühne Elhymologie. bei der auch noch übersehn wird, daß Benno bereits vier Menschen alter vor drm Ankäufe Stolpens gestorben war. Unterm bischöflichen Krummstabe entstand das Städtchen Stolpen, uachdrm das alte Jockrim in den Hussitenstürmen nieder gebrannt und unmittelbar auf den Nordabhang des Berge» unter die schützenden Mauern der Feste verlegt worden war. Das rohe Kastell aber bauten die Bischöfe nach und nach zu einer stattlichen Hochburg mit drei Höfen und zahlreichen Türmen. Verließen und Festungswerken aus. Eine Anzahl Geschütze, „Serpenlinlein" genannt, zeigten an, daß die streitbaren geistlichen Herrn ihren Besitz auch zu verteidigen wußten. Wenn wir heute durch die Ruinen schlendern, so reden die Steine aller Enden von der Nacht und dem Glanze der