23 aus bewacht wurden. Die Ritterstraße war Sitz des städtischen Marstalles. Hier waren die Pferde der Patriziergeschlechter ein gestellt, die zum Turniere aus dem Marktplatze Verwendung fanden. Auch der reiche Grundbesitz der Klöster, deren es ehedem in Leipzigs Mauern vier gab: das Thomas-, daß Barfüßer, das Dominikaner- und das Nonnenkloster lebt in den Flurnamen wieder auf. Die „Probstei" bei Connewitz ist ein Rest des Waldes, den das Thvmaskloster 1277 und 1289 durch Kauf erwarb. Das „Nonnenholz" erinnert an die um 1250 von Hohenlohe nach. Leipzig übergesiedelten frommen Frauen, die das Gehölz 1286 dem Klarakloster zu Weißenfels für 50 Mark Silber abkauften. Das bei Liebertwolkwitz gelegene „Oberholz" gehörte den Domi nikanern. 1393 war es ihnen von den um ihr Seelenheil be sorgten Rittern von Pflugk als Seelgerät gestiftet worden. Es blieb Klvsterbesitz, bis der Geist der Reformation die frommen Brüder aus ihren Zellen verscheuchte und der aufgeklärte Kurfürst Moritz es im Jahre 1544 samt dem Klvstergebäude als säkulari siertes Gut der Universität Leipzig überwies. Mit den Klöstern verwandt sind die Hospitale. Ihre Eulstehung reicht in die Zeit der Kreuzzüge zurück. Gehören sie doch zu jenen Anstalten, die die christliche Caritas ans Mitleid mit den arme» Leproseukrauken schuf, die als Kreuzfahrer im Orient goldene Schätze zu finden hofften und nichts als einen siechen Leib zurückbrachten. Schon 1212 gründete Dietrich der Bedrängte das Hospital St. Thomas. Fromme Menschen statteten es mit liegendem Besitz aus. Die Hospital-, wohl auch Spittelfelder sind die letzten Zeugen der werktätigen Nächstenliebe. Einen bleibenden Eindruck hat auch die Zeit hinterlassen, da der Bischof von Merseburg Grundherr im Bezirke war. Beinahe 600 Jahre hat das bischöfliche Regiment gedauert und nicht weniger als 35 Dörfer und 2 Städte der jetzigen Amtshauptmaunschaft Leipzig sind ehedem unter Merseburger Hoheit gewesen. Noch jetzt kennt der Einwohner von Zwenkau, das in der Bischofsge schichte einst eine Nolle spielte, „das Bistum", ein nach Bösdorf