Nahmen der Einzelgruppe zu verfolgen. Dieser Rahmen bietet sich uns dar in den Grenzen der Heimat. Es ist . zweitens die Natur des Kindes, die uns ein solches Verfahren ans Herz legt. Ein jeder Lehrer ist bemüht, des Kin des freie Aufmerksamkeit für seine Darbietungen zu gewinnen. Wollen wir dieses Vorteils sicher sein, dann müssen wir a» das anknüpfen, was das Kind kennt und was es liebt, und das sind die Vorstellungen vom Heimatsboden. Hier ist ihm jeder Ort ein heiliges Land, denn hier sind die Stätten seiner ersten Jugend- lnst und seines ersten Jugendleides. Was immer als Zustand oder Begebenheit in diesen Kreis hineintritt, das weckt im Kinde einen frohen Widerhall, das macht eine reiche Vorstellungswelt lebendig, die sich des Neuen mit Freude bemächtigt und in mühe loser Arbeit mit ihm verschmilzt. Gestärkt wird das kindliche Interesse durch die Anschaulichkeit, mit der wir schildern. Die großen Vorgänge im Werden der Nation ziehen Kreise, sie dringen auch in die Täler, die Gehöfte des Ortes, da das Kind das Licht der Welt erblickte. Wie reizvoll aber ist es z. B., die Wirkungen des vordringenden Christentums oder Deutschtums an den Vor fahren des Heimatortes zu erkennen, zu zeigen, wie der große Krieg hier ein besonderes Echo weckte, die Menschen zu besonderen Großtaten begeisterte! Daß ein Geschichtsunterricht von solcher Art bisher nur wenig geübt wurde, liegt vor allem an dem Mangel genügender Unterlagen. Geschichtslehrbücher, die das notwendige Heimats gepräge tragen, gibt es zur Zeit nur für wenige deutsche Bezirke — ich denke dabei an die Arbeiten von Tecklenburg, die er für Göttingen und Hannover geschaffen hat — die meisten Lehrbücher bieten allgemeine Geschichte, höchstens daß hie und da ein paar heimatliche Notizen zusammenhangslos eingestreut oder als An hang dem Hauptteil beigefügt sind. So muß der Lehrer selbst Hand ans Werk legen. Er muß sammeln, was über die Vergangenheit der Heimat bekannt ist, um es dann nach historischen Gesichtspunkten zu ordnen und