Die Tracht der Berg- und Hüttenleute von einst drückte nicht nur aus, welch hohen Wert sie ihrer Arbeit zuschrieben, sondern sie stellte jeden nach Alter und Aus bildung in die Rangordnung des „Bergstaates“, der technische Intelligenz und Werkschaffende vereinte. Sie betonte, daß ihre Träger sich zugehörig fühlten zu einer großen Gemeinschaft. Der Bergmann stand solidarisch zu allen Männern vom gleichen Beruf. Er feierte seinen Streittag in Erinnerung an das feste Zusammen stehen seiner Vorfahren im sozialen Kampfe. Unser Arbeiter-und-Bauernstaat pflegt daher die jahrhundertelange Überlieferung echten alten Bergmannsbrauches, wie sie im Streittag ausgeprägt ist und schönste Werte erzgebirgischer Heimatliebe in sieb trägt. Waren einst, als der Streittag erkämpft wurde, die Bergleute ausgebeutet von Gruben herren und mußten kleinste soziale Fortschritte in Bezug auf Arbeitszeit und Lohn oder Hilfe für Kranke, Alte, Invalide mühsam erkämpfen, so wird heute für die Kumpel, deren Arbeit für uns alle von größtem Werte ist, in jeder Weise gesorgt. Polikliniken, Krankenhäuser, Nachtsanatorien, Urlaub an der See erhalten die Ge sundheit der schwer arbeitenden Bergleute. Klubhäuser und Kulturhäuser, allen voran der Kulturpalast in Siegmar, ermöglichen ihnen kulturelle Sportstätten aller Art sportliche Betätigung. Der „Tag des Bergmanns“ stellt sie vor dem ganzen Volk als vorbildlich Schaffende heraus, und ihre Aktivisten werden aufs höchste geehrt.