nen, weißbärtigen Basken ausstrahlt, von dem Rilke einmal - möglicherweise in einer schwermü tigen Anwandlung von intellektuellem Selbstüber druß - gesagt hat: dies sei der Dichter, der er - Rilke - gerne hätte werden wollen. Ich habe eines Herbstnachmittags 1940 einmal, als Soldat, am Grabe dieses Dichters gestanden - Francis Jammes, poete, kein Wort mehr war auf seinem Grabstein in Hasparren zu lesen -, nachdem ich seine Witwe besucht hatte. Ich kannte seine gemmenhaften Mädchen-Geschichten und den rührenden Hasen- Roman, kannte also in etwa Francis Jammes. Aber als normaler, primitiver Leser kannte ich nicht den Übersetzer dieses Dichters. Wer aber, um in die zweite Dimension zu steigen - wäre für uns dieser dickköpfige, unaufdringlich durchdringende, selbstsichere, schwerblütige und »undiplomatische« (weil überzeugte) Diplomat Paul Claudel, Verfasser merkwürdig hymnischer, homerisch tönender, schwer spielbarer und darum reizvoller Stücke - »Verkündigung«, »Goldhaupt«, »Ruhetag«, »Der seidene Schuh« (den der Kölner Volksmund 1947 die Dreigroschenoper der CDU nannte) - Protagonist edler heimgekehrten Apo staten, Briefpartner Andre Gides... wer wäre er für uns Deutsche ohne seine Übersetzer? (»Der seidene Schuh« ist von Balthasar übersetzt) - Ich verrate mit Wollust, daß Sie, lieber Hegner, ihn einmal ein »Ekel« genannt haben (in privatem Gespräch, versteht sich), und ich werde ihm zeit meines Lebens wohl nachtragen, daß er Goethe -