11 mißlang, und verstimmt erklärte der italienische Diplomat, „mit der deutschen Bestie nicht mehr disputieren zu wollen." Was aber der aufgeblähte Fremdling nicht vermocht hatte, das sollte der Sachse vollbringen, Karl von Miltitz. In den ersten Tagen des Januar 1519 begegneten sich die zwei, Luther und der gewandte, liebenswürdige sächsische Kammerherr. Er hatte die Ausgabe, den Augustinermönch zu beschwichtigen. Luther zeigte sich entgegen kommend genug, daß er sagte: er würde schweigen, wo die Gegner schweigen würden, und daß er einen ehrerbietigen Brief an den Papst schrieb. Die Gegner schwiegen nicht, und Doktor Eck war's, der die Wittenberger 1519 zu einem gelehrten Zwei kampfe heraus forderte, zur Leipziger Dispu tation. Er erbat sich von Herzog Georg dieErlaub- nis, mit Karlstadt in Leipzig dispu tieren zu dürfen, und Georg, ein theologisch interessierter Mann, gewährte sie ihm, schon um selbst zu erfahren, wie man den Ablaß am besten verteidigen könne. Er hatte auf der alten Pleißenburg einen großen Saal mit zwei Lehrkanzeln Herrichten lassen. Das^Kätheder der Witten berger war mit dem Bilde des heiligen Martin, das Ecks mit dem des heiligen Georg geschmückt. Eck erschien am 21. Juni mit einem ganzen Stabe von Theologen. Am 24. Juni langten die Wittenberger in drei Wagen mit vielen Studenten an. Im ersten Wagen saß Karlstadt, Ecks eigentlicher Gegner; als er zum 2* Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen. Nach einem Kupferstich von Albrecht Dürer.