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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188803240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880324
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880324
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-24
- Monat1888-03
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.03.1888
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«-<»-!>-« »,11» > ft«, «'/.«»-. »Mav, I»s LrPkttim» H>r»chA»sr« der Kes«F«»: vormittag« 10—1» Uhr. Nachmittag »—s Uhr. * *mÄLk * »«, ksr »tt »sch».,»,»« . hechimmtr» A«t»,«»» m> «««»> Ai» > »hr N,ch»«n»,«. > «»h-rfti«»»» frttz »««'/,» Uhr. z, hr« Fttisle» ftr 2»^ 2»«stz«e vttt AI,««. UaimrslUttsstrah» 1. r«, » tkäschr. hchharimaftr. « part. ». «hgghlatz V. ,« »U »»r. «WM TaMB Auzeiger. Abonns«e«t4pr»1» vierteljährlich 4'/, Mk. t»cl. Brtngerloda b Mt., durch dir Dost bezogen V M'. Jede einzelne Nummer -1 V Belegeremplar 10 Ps. Grbsthrea für Extrabeilage» (tu Tagebtatt-Foimat gefalzt! ohne Postbeiörberunq M Mk. «tt Postbrsördrrnuz 70 Mk. Zttlsrikk Sasspaltms Pstihtile »0 M. Größere Pchrtsien la»t >us. Prrisdrrzrichoist. Tavellattscher ». Ziffernsatz »ach hSherm law. ^rrlamrn «ttsr dn» «rb,e»t»a«strlch dir 4«»»U. 8rU« bOPs.. vor denFamUIennachrtGle» die «gespaltene Zeile 40 Pt. Jnseratt sind ssei« an die Expedttt«! M senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prnan »m«>r»a'In oder durch Post- Nachnahme. 4- H 84. Sonnabend den 24. März 1888. 82. Jahrgang. «» ZU gefälligen Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag» de« SS. März» vormittag» nur bi» >,» Uhr geöffnet. LxpsMIon Leu l-Blprlxer l'nxedlntte«. AmMcher Thetl. Vtklamllmalksnns. FRr den Me»l»a« nne« F,«,r*»ehrd,po1s an der Gch»»-r»horfstra-« sollen die Stetnmetzarhettr» in öffentlicher Bndmffsion vergeben werbrn. D», N»terl»ae« hierzn sind aus unserem Banamtr» Hoch, teuverwalluag, Rnthhau», II. Obergeschoß, Zimmer Nr. 5 gi>ra Zahlnna von 6.60 ^e zu entnebmru und bi» zum >. April » Abends N Uhr chmdaselbst und mit der Aufschrift: ,,Gtet»«etzarheitr» AenerWehrdepmt^' «ersehen. Mieder adzugeben. Die N»«wahl unter den Bewerber», etwaig« Theilung dieser Arbeite», sowie Ablehnung stmmtlicher Gebote behalten mir »u« vor. Lechzih. de» l». Mär, 1888. Des Aaths Bandepntatto». Erbtheil»,g«holb»r soll da« bi«her »uter der Firma Tavtd loch za Tietendors bei Erfurt gele>e»e HaadeKgärtnereigeschüst mit sbmmilichen dazu aedörtgen Gebäude» und sonstigen Anlagen Mittmoch, »r« 4. April «. Nachmltr«,« » Uhr. i» Gofthos der Herrenhuter Gemeinde zu R-ubleleadorf von dem u»«er»»ichnrtru Gericht frei bündig verkauft «erden. Nähere A»4kunft eriheilea aus Vnsrage» berettwilllgst Herr lausma», ». Schulz und die Wittw« Marte loch zu Dirtrndors, lomt» da« »uttrseaigte Amtsgericht. »mH«, de, «. Mär, 1888. Herzogt. Eschs, «mtsgrricht A. Ztrlrmou». Nichtamtlicher Thetl. I«r dulgarifchen Frage. Der Tod Kaiser Wilhelm'», dir Thronbesteigung Kaiser Friedrich'» «nd die daraus bezüglichen Kundgebungen der europäischen Presse, insbesondere auch der russische«, konnten der Meinung Borschub leisten, daß die bulgarische Frage ihre Wichtigkeit Verloren habe und daß an deren friedlicher Lösung nicht mehr ,u zweifeln sei. Eine erste Andeutung, daß diese Auffassung unrichtig sei. brachte der Brüsseler .Nord" vom 17 März, welcher sich dahin au«sprach, daß zwar die theoretisch entscheidende Phase, in welche die bulgarische Frage getreten sei. vorläufig vielleicht keine Lösung berbeisühren werde, r« werke sich jedoch zeigen, wohin die Absichten Derer zielten, welche bestrebt seien, die Frage nicht in Fluß kommen zu lasten. Die Spitze gegen Oesterreich, welch« in diesen Worten liegt, ist zu deutsich, als daß sie verkannt werden könnte, und der .Nord" befindet sich in dieser Beziehung auch im vollen Eiatlaag mit der Mehrzahl der Petersburger und Moskauer Blätter, die darin Überemstimmen, daß die Auflösung de« BUnvnisieS zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn nach dem Regierungsantritt Kaiser Friedrich'« nur eine Frage der Zeit fei. Ueber den Deveschrnwechsel zwischen dem Fürsten Bismarck und dem Grasen Kalnokh kam die Mehrzahl der russischen Blätter mit der leichtfertigen Bemerkung hinweg, daß derselbe nur eine Privatcorrespondenz ohne Bedeutung sei, und daß die Nichtigkeit dieser Ansicht bald durch die Tbat- sachen ihr, Bestätigung erhalten Werde. Die Wiener .Presse" erwidert« darauf, daß die Ereignisse vielleicht schon in wenigen Wochen beweisen würden, wir vergeblich da« Werben und Letzen btt russischen Presse anläßlich der Thronbesteigung Kaiser Friedrich'» gewesen sei. Diese geheimnitzvolle Anspielung könnte Besorgnisse wegen Gefährdung de» Frieden» erregen, wenn man nicht wüßte. Wie eifrig Deutschland und Oestrrreich-Ungar« seit langer Zeit uud mit Erfolg bemüht sind, den Frieden aufrecht zu erhalten. Dir „Presse" wollte offenbar nur sagen, daß die nächsten Wochen vollgittije Beweis« de« ungetrübten Fortbestände« de» deutsch- österreichischen Bündnisse» bringen würden. E» handelt sich dabei um BertheidigungSmaßregetn gegen die fortgesetzten Truppen- anhäufnngen Rußland« an der deutschen und österrrich ischen Grenze uud gegen dir sonstigen augenscheinlichen KriegSvordereitungen Rußland». Wenn Rußland für sich da» Recht in Anspruch nimmt, innerbalb seine» Gebiete» zu tbun und zu lassen, wa« ihm beliebt, gleichviel, ob dadurch die Nachbarn bedroht und beunruhigt werden, so fleht den Nachbarn auch da» Recht zu. sich gegen di« Möglichkeit von Ueberfällen zu schützen, und dazu sind Oesterreich-Ungarn und Deutschland nach wie vor entschlossen. Die Ernennung de» Kronprinzen Rudolf zum Tenrral-Inspector der Infanterie ist unter Umständen erfolgt. Welche aus die Nothwrndigkeit Hinweisen, die österreichische» Strritkräfte zu concentrirrn. „Um der Infanterie ol» Haupt waffe de» Heeres einen Bewei» Meiner besonderen Fürsorge , heißt e» in dem bezüglichen Erlaß, „ernenne ick neu Herrn Sohn zum General-Jnsanterie-Inspeckor E« haben auch in der neuesten Zeit wieder militairische Be» rathungru in Wien unter dem Borsitz de» Kaiser» stalt- aesundrn. au» welchen erkennbar ist, daß die österreichische Kriegslrituno die russischen Truppenbewegungen an der Grenze mit unau»gesetztrr Aufmerksamkeit verfolgt. Rußland kann seinen Aergrr darüber, daß der Schritt der Tütkdi vom 5. März ohne alle Wirkung geblieben ist. nicht unterdrücke«. seine halbamtliche Presse spricht versteck!« Drohungen au», der „Nord" erklärt es für eine Schande, wenn r» um eines so geringe» Objecte» willen wie Bulgarien »um Krieg, kommen sollte, ober auch diese» Blatt hält daran fest, da« Gewaltmaßregeln au«g»schloffen bleiben müssen. Nu», roenn da« aufrichtig gemeint ist. wozu dann üderbaupt diese Erörterungen? Rußland hat gethan, wa« unter den osmvlteabdn Umständen möglich war, um seinen Zweck zu di« Türkei ist Rußland zu Dille» gewesen. Deutsch land und Frankreich haben zugestimmt, Oesterreich-Uiigara. England und Italien baden sich an dem Schritt nicht be» lheitigt, und heule stehen die Dinge wieder so, wir sie vor der Aeußerung der türkischen Regierung standen, daß die Re gierung de» Prinzen Ferdinand ungesetzlich sei. CriSpi hat noch am l2. März in der italienischen Kammer erklärt, daß Italien nach seinen Neberlirserungen, die aus da» allgemeine Stimmrecht al» Quelle ferner Existenz Hinwersen, aus Seiten Derjenigen stehen müsse, die um ihre nationale Unabhängig keit kämpfen, daß aber die MeinungSverschiedenbeit mit Deutschland über die Behandlung der bulgarischen Frage nur beweise, daß Italien» Politik trotz de» Bündnisse» mit Deutsch land »um Zweck der Erkaltung de« Frieden» unaddänqig ei. Ueber diese» große Räib'el der Unabhängigkeit der Politik der beiden Verbündeten Deutschland» von dessen Polin! in der bulgarischen Frage kann Rußland nickt hinweg« kommen und macht veShaib die selisamsten Anstrengungen, um eine nach seinen Wünschen klare Lage zu schassen. Kußland Übersieht dabei leider nur die Hauplsache. und da» ist die Nothwendlgkeit, seine Wünsche den Beibäinnssen anzu- gassen, nicht eine Machtvollkommenheit auf der Baikanbalbinsel zu beanspruchen, die aus friedlichem Wege nicht zu erreichen ist. Wenn Rußland oder die Panslawisten — e» kommt chließlich aus Ein» herau» — im Stande wären, die Sachlage unbesangen, also ohne Rücksicht auf die traditionellen Er vberung»pläne Rußland» zu beurtbeilen, dann gäbe e» längst keine bulgarische Frage mehr Diese unheilvolle Quelle steter Beunruhigung verdankt ihre Existenz nur der Unfähigkeit Rußland», die Dinge so anzusehen, wie sie sind. Die Pan slawisten leben in der Täuschung, daß die Welt sich nach ihren Wünschen richten müsse, sie haben eine Übertriebene Vorstellung vou Rußland« Macht und Einst.iß in Europa, und k>»balb versuchen sie trotz aller Niederlagen immer wieder aus» Neue im Trüben zu fischen. Die Verhältnisse in Bulgarien selbst sind kelne»weg» frei von Tadel, die Angelegenheit Popow'» zeigt» daß auch die besten Elemente der bulgarischen Bevölkerung sich von den Schlacken ihre« Ursprünge» noch nickt völlig frei zu macken vermochten. Er ist gew ß ein edler Kern in der Bevölkerung, sonst hätte Bulgarien die schweren Zeiten seit der Abdankung de» Fürsten Alexander nicht derhärtnißmäßig so gut über dauert, wie geschehe,!, die Siege von Slivuitza und Pirol wären unmöglich gewesen, di« Ausstände in Burga», Sillstria und Rustschuk hätten rin andere» Ergebniß gehabt, «u» e- schrben, Rußland würde beute triumphir> n statt verge'. ,ch bemüht sein, für sich Shmpathtrn zu erwecken. Der Fee,. heitSvrang der Bulgaren ist in der Thal Von bewun derungswürdiger Kraft und Autbauor, und wenn sie den russischen Ränken endlich unterliegen sollten, so würde da» keineSweg» ihre politische Unreife und Un fähigkeit, die Unabhängigkeit zu erreichen und sestzuhalten, beweisnr, sondern nur. daß die Hiadeniisse, welche brr Bethälignng ihre» unabhängigen Sinne» bereitet wnrden, stärker waren al» ihr redlicher Wille. Bulgarien würde beute mit Ehren fallen a!ö Opfer russischer Räukesucht und Uebermackt, und seine Zukunft wäre durch ein solches vor läufiges Unterliegen noch keineswegs rndgiltig besiegelt. Aber die Aussichten für Bulgarien sind nicht so ungünstig; wenn daS Land, welche- schon so viele Beweise seiner Lcbcntzkrasl und Tüchtigkeit gegeben hat, eS versieht, anSzuharrei: und den Kamps gegen übermächtige Widersacher mit unerschütterlicher Festigkeit sortrusetzcn, dann kann eS an dem endlichen Siege Uber Herrschsucht und BoSkeit nicht fehlen. Die wider strebenden BertragSmächte können nur durch ihren Widerstand gegen Gewaltmaßregrln wirken, aber da» genügt, um Rußland in Schach zu hatten. * Leipzig, 24. März 1888. * Ueber da» Befinden de» Kaiser« ist Neue» nicht zu melden; e» ist, wie versichert wird, nach wie vor befriedigend Scklas und Appetit sind gut, der Auswurs gering Selbst verständlich würde hie Erholung von den Aufregungen der letzten Wochen eine schnellere sein, wenn sich daS Weller besserte und der Kaiser sich mehr Bewegung machen könnle Auch von dem in Aussicht gestellten Wiedergebrauch der Stimme wird eine günstige Einwirkung aus die Gei»ükhSsti,nmur>g er- wartet. Aus Audringen der Aerzte, daß der Kaiser miudestenS einige Stunden de» TageS der Ruhe pflege, erließ das Hef- marschallaml die Weisung, daß der Kaiser zwischen 4 und kV» Uhr Nachmittag» nicht gestört werte» dürft und daß alle Besuche während dieser Zeit abgelchnt werden sollen Alle ZukunftSpläne, zu denen auch die jetzt verbreltclen Nach richten von einer Urbersiedelung nach Potsdam gehören, sind gänzlich von der Witterung abhängig. Beim kaiserliche» Hosstaat-secretariat war nach am Donnerstag von dcr„Vosst sehen Zeitung" eingezogene» Erkundigungen von einer Ueder siedelung noch nicht« bekannt. * Kaiser Friedrich hat, wie die Charlottenburger „Neue Zeit" meldet, geruht, den städtische» Behörden inEharlottenburg nachstehende- Schreibe» zugehe» zn lassen »Sie haben Mir bei Meiner unter lies schmerzlichen Empfin düngen erfolgten Rückkehr in die Heimatb nickt nur Ibre warme Theilnabme an dem schweren Verlust, welcher Mich durch da» Hinschridrn Seiner Majestät de» Kaiser« und König», Meine» theueren Herrn Vater» betroffen bat, zu er kennen gegeben, sondern Mir bei Meiner Ankunft in Char lottenburg einen so freundlichen Empsang bereitet und zugleich in Ihrer Znschrist einen so herzlichen Wittkomme»»gruß. m sinniger Weise begleitet Von einem Brüche,ikorb. entgegen- gebracht, daß Ich Mich gedrungen füble, der Bürgerschaft für kiese Zeichen trener Gesinnung Meine» aufrichtigen Dank auSzusprrchen. Der Slabt. welche al- thcuerstc« Vermächlniß die Grabstätten Meiner Großeltern und so,tan auch die Meine» Herrn Vater» bewahren wird, werde ich allezeit Mein lande-väierliche« Wohlwollen erkalten. Charlotte» bürg, den »7. März 1888. Friedrich. An den Magistrat und die Stadtverordneten zu Charlottenburg." * Da» an Se. Majestät den Kaiser Friedrich von Sr. Hriligkeit dem Papst gerichtete und von dem in besom derer Mission entsandten Nnntiu». Erzbischof Galimbcrti. üderbrackte Handschreiben lautet folgendermaßen: Die tranrlqe Nachricht von dem Hinscheiden Euerer Majestät ruhmreichen Vater» hat Unser Herz »nt grvhrr Betrübniß erstllli. Denn nicht wenige und nicht geringe Brwei'e Ärmer UnS geneigten Gesinnung baden r von Ibm empfangen, und nicht geringere er- hofficn Wir sür die Zukunst. Euerer Majestät herben TLmerz wissen Wir in vollem Umfange »u würdigen; wenn zu seiner Linderung dieser Unser Veies beitragen sollie, so würde uo« d»e« zum Tröste und zur Benugihuung gereichen. MajestL, Unsere Glückwünsche »« der Tbeans-Ige^^tt^ ^ und mächtige» Reich dar geben begegne» werden. s.» d>. Euere Mojest»! sich lange dieses Leben» erfreue» v »>« «->-»« d--ch »»Mil«, daß ,, in Gnade» umfassen möze. Dem erdabene» und mächtigen Fürsten Friedrich Ul.. Kaiser vou Deutschland, Könige von Preußen. Gegeben za Nom bei St Peter am 1b Mürz 1888 Unsere« Poniificat« lm 11. Jahre Leo P V UN- ' Ans eine Adresse, welche anläßlich ^ T°de» Kajser Wilhelm'» der würNembergische ständische «uSsch 8 an den König und die Königin von Württemberg gerichtet halte, sti folgende bemerken-werthe Antwort an de Präsidenten der Ab.zrorvneten-Kammer erfolgt. Euer Lvchwahlgrborea beehre ich mich höchstcm Befehle gemäß eraLst mAuLün. daß Ihre Mastst»'«., der König nnd d.e Königin durch die -Schstdenstiben dem Indische« «°»lchav i.r der Eingabe vom W. d. M. an« Anlaß Smttittk« «« dentschea Kaiser« «ad König« »on Prrußen Wilhelm k. Majestät '» warmen Worir» tundgrgeben. Theilnahme ^"'°^« wod„bnend berührt wordrn Nnd und dem stäudischen «uSsch, V HSchst Ihrrn gnädigsten und gerüdrleo Dank hierfür an-,sprechen 'assen. In bem Helen Leide welche« Ihre Matestulen über den Berlust Höchst Ihre« erhabenen LheimS emvsiaden. ist e« sür Höbstdieselveu eni "d'ben Olelüdl Ihren «ckmrerz iu allen deutschen Landen und nameittlich von Höchst Ihrem getreuen württembergischen Volke in We se aeihrilr zu wisst». Insbesondere «Rück« Seine Majestät ber König darin inst Geiiuqthnung und mit sester Znverstchl eine e> wabr da'ür, daß d!e innige Liebe zn dem großen T-dtt« nnd da« Bcwußlsein der Brrvslichiimg, dessen Namen in treuem Bedenken zu ehren. Fürst und Bock ,n dem Bestreben einigen wrrR. »->« von dem verewigten Kaiser mit bodcm Sinne begonnene «er! nach Kräften uneniwegt in Seinem Belste weiterzusühren und ln treuer Bluidk-lienosslnlchast mit dessen Nachfolger auf dem Kaisrnbruae durch den Schutz uns dir Förderung der Größe de« ge summten deutschen Vaterlandes nach außen und innen »-gleich auch da« Wohl de» wörtlrmbergischen Lande« »n begründen. Indem irv Euer Hochwohlgeboren ersuchen darf, Vorstehende« zur Kenn In iß de« ständischen Ausschüsse« bringen zu wollen, benütze sth diesen Anlaß »um erneuten Aufdruck meiner avSgezelchnelsten Hochachlnng. — F,ope>» '1. 77ar» 1588. Für de, «abtnrt«ches: »rhr<mrr LegattonSraih Herman. * In der am 2t. b. Mt«, aigehaltene» Plenarsitzung legte der Ska-itSminister. SlaalSsrrretair de« Innern v. Toetticher, welcher kraft Substitution de» Reichskanzler» den Vorsitz führte, dem BundeSrath mehrere Schreiben de» Präsidenten de« Reick-tag«, betreffend Beschlüsse de« Reichstags, vor. Im Anschluß an diese Schreiben wurde be- schlossen, d-n Gesetzentwürfen wegen Feststellung de» Reich«. l>a»ShaltS-EtatS sür >888/89 und wegen «usnakme einer Anleihe sür Zwecke der Verwaltungen des Reich-Heere» rc. in de» vom Reichstage angenommenen Fassungen die Zustim mung zu ertkeilen. Bezüglich der vom Reich«tage angenom- menen Gesetzentwürfe wegen Abänderung und Ergänzung der Gewerbe-Ordnung und. betreffend die Entschädigung sür un schuldig erlittene Strafe, sowie bezüglich der Uebersicht der Neich-au-gaben und Einnahme» für da» Etat-jahr 1886/87 und der vom Reichstage übermittelte» Petitionen, die Branntwein steuer betreffend, und wegen Erböbung de« Zoll» sür Tabas erfolgte Ueberwrifung an die zuständige» A»«lchüsse zur Bor» beralhnng. Der vom Reichstage genehmigte internationale Vertrag zur Unterdrückung de« Bronntiveinhandel» unter den Norvseefischern aus hoher See wird zur allerhöchsten Voll ziehung vorgclegt werden. Von dem Beschluß kr» Reichstag», „ach welchem die Rechnung der Casse der Ober-Rechnung» kanimer sür da» ElalSjahr 1885/86 bezüglich desjenigen Theile», welcher die Reich-verwallung betrifft, entlastet wird, nahm die Versammlung Kcmttniß. Die Petitionen wegen Ergänzung de« tz. 508 der Strasproceßordnung und, Maß nahmen gegen den Wacker im Saargebiele betreffend, wurden dem Vorsitzenden de» BundeSrath» überwiesen. Von neuen Vorlagen wurde die Zusammenstellung der Bestimmung über die Mililair-Derhältnisft der seemännischen Bevölke rung den Au-scküsftn sür da» Seewesen, für da» Lano- Heer und die Festungen und sür Handel und Verkehr über geben Sodann wurde über den Sr. Majestät dem Kaiser wegen Wiederb-fttzung der erledigten Stelle de» Präsidenten de» kaiserlichen Patentamt» zu unterbreitenden Vorschlag über die Zollbehandlung verschiedener Gegenstände und über die Erböhnng der BesolkungSsätze sür Zollbeamte in Württemberg nnd Neuß jüngerer Linie Beschluß gesagt. Einer von mehreren Uhreii-Großkäiiklern an den BundeSrath gerichteten Eingabe, betreffend A>l«sük'.nnqSbkstim,»ungen zu dem Gesetz Uber den Feingehalt der Gold- und Silberwaaren. beschloß derselbe keine Folge zu geben. Endlich wurde nach dem Entwur eines Gesetze» sür Elsaß-Lolhrmgen über die Strafsachen der EnregistrenieiilS-Berwattung und dem Gesetzentwuis wegen Feststellung de? LandeShanSbaltS Etat» dou Elsaß-Lothringen sür >888/89. letzterem Entwurf mit den vom LanbeSauSschuß von Elsaß-Lothringen beschlossenen Abänderungen die Hu- stimmnng erlheilt. - Nachdem da» Gesetz, betreffend dir Abänderung dr« Gesetze» von, 17. April >886 «der die Recht«verh«lt- nisse in den deutschen Schutzgebieten, am >8. März Allerhöchst vollzogen ist. wird gleichzeitig mit dem Texte de», selbe» in dem ReichSgrfttzblalte eine Bekanntmachung de» Reichskanzlers erscheinen, durch welche gemäß Artikel III de» neuen Gesetze» nunmehr der ganze Text der die Rechts- verhältii'sse der keuischci, Schutzgebiete beiiimmende» Normen im Zusammenhänge veröffenlticht werken. Diese Be, slilnmiingeii sind vereinzelt in den Gesetzen von, 17. April >886 ^ Juli ,887 unv ,5. Mär, »888 enthalten. Bevor diesr» Äesetz nicht veröffentlicht ist. kann auch die Gold gesetz. Verordnung nickt zur Allerhöchsten Sanction voraeleat werden ; alle Nachrichten über den Inhalt der letzteren sind verfrüht und de-balb mit Vorsicht auszunehmen. * Am 28. März findet eine Sitzung de» Plenum« de» i0neer>,vii«rath» der deutsch.oslai rikaniscken Gesell H'" Or. Peter» Bericht über die b »her,ge En.wickelunq der Unternehmungen der deutsch ostasr.kan.schcn Gesellschaft erstatten wirb. ^ »» * * * Rudolf ist während drr jüngsten welentzel» in Verl.n n.ch, b,v, ^ Kaiser Friedrich empfangen worden, sondern hatte auch G-legenheih mit dem 'Ursten Bi-marck zu conserirrn. Die Unterredung dr« ro»pri»zen mit dem Kanzler soll länger al» eine Stunde gedauert haben. * Auch in der holländischen Kammer wird jetzt die Sorialdemokratie vertreten sein. Telegraphischer Nachricht au» dem Haag zufolge wnrde bei der engeren Wahl i» Sckwterland der vielgenannte Socialist Domela Nicuvenbui? gewählt. Derselbe ist da» Haupt der socialdemokralische» tartei in den Niederlanden; namentlich seiner unermüdlichen Ngilalion gelang e». die vor wenigen Jahren in de» Nieder landen noch vollständig bedeutung-lose Socialdemokratie zur Macht zu bringen. » Wie au» Brüssel gemeldet wird, enthält die daselbst ringelrosftnc Congvpost noch immer keine Nachricht von Slanlev. Der inzwischen verstorbene Hauptmaon van de Velde hat die vermuthung ausgesprochen, daß Stanley den Rückzug angelretrn habe. — In der Elation Bangala am oberen Congo habe» blutige Kämpfe mit de» Eingeborenen statt- gesunden, wobei 15 Angehörige der Station getödtet wurden. Nach der „Indöpendance beige" hatten die beiden Asrika- orscker de Macar und Le Marmel in drr Nähe der Station Luluaburg (am Kivilu) einen Kamps mit eingeborenen Neger- iSmmen zu bestehen. Die beiden Ossiciere mußten den Rückzug antreten, wobei fünfzehn ihrer Begleiter sielen. * Äu» Pari», 22 März, meldet die „Post": „Nachdem die ersten Erzeugnisse einer hier leider stark üblichen Caricalur- und Schmäh-Lileralur beim Tode Kaiser Wilhelm'» so- ort aus Befehl der französischen Regierung consiScirt worden, >at die letztere auch alle weiteren versuche in dieser Richtung tet» verhindern oder unterdrücken lassen, odschon da» Recht ene» polizeilichen Einschreiten» bei den bestehenden Gesetzen über Freiheit von Presse und Colportage etwa» zweifelhaft ist. Dagegen sieht inan hier jetzt überall zahlreiche und gute Bilder der Kaiser Wilhelm und Friedrich, sowie de» Kron prinzen. Andererseits billigte die hiesige Presse da- Vorgehen drr Regierung und bewahrte Überhaupt durchweg einen an- iändigen Ton. E» dünkt nn« angemessen, die» sie selbst ehrende Verhalten der französischen Regierung und Presse unsererseits nicht zu übersehen und anznerkennen." * Den neuesten an» Apia in Sydney ringetrossenen Nach richten zufolge herrscht in Samoa Ruhr. Die Feindseligkeit der Eingeborenen gegen de» König Tamascse vermindert sich, und die Fremden zeigen sich drr neuen Regierung günstiger gestimmt. Llilitairisches. Da» neueste Beiheft de» „Militair-Wochen blattes" ist ausschließlich Kaiser Wilhelm zum Ab schiede gewidmet; r« rntlält einen eingehenden, streng sach lich, aber mit voller patriotischer Wärme geschriebenen Umriß de» militairischen Leben» unsere» Hrldenkaiser». Der Brr- sasser nennt sich mit seinen Anfangsbuchstaben M. I. E» unterliegt keinem Zweifel, daß »nler diesen Zeichen sich der Heidelberger Ehrendoctor Oberstlieutenant Max Iähn« verbirgt, drr zur Zeit wohl al» einer der gründlichsten Kenner der preußischen und deutschen HrereSgeschichte und einer der hervorragendsten Militairschriftsteller gilt. Er ent wirft mit Meisterhand ein leuchtende« Bild de» militairischen Wirken» de» Kaiser», dem derselbe ja auch die meiste Zeit seine» Leben» gewidmet hat. Alle die Züge, alle dir Tugenden, vor Allem der Heldriimuth, die Pflichttreue und dir Vater landsliebe, die den Dahingeschiedenen so sehr beseelt und aus gezeichnet haben, sie treten ans jeder Seite dieser Schrift unverkennbar und dentlich hervor. Freilich erst „wenn einst Jahrhunderte vorübergerollt sein werden und da» Auge ferner Geschlechter zurückblicken wird aus diesen König — dann erst werden die Verhältnisse ferner er« Iiabenen Persönlichkeit in ihrer Vereinigung von ge waltiger Mackt unv schlichter Würde vollkommen dciillich sein; Sage nnd Dichtung werden sie erfassen und Kaiser Wilhelm wird unsterblich leben im Volksmiinde »nv im Liede." Mit besonderem Geschicke bat der Verfasser e» ver standen. bervorragenve Aussprüche nnd Kernsprlicke kcS Kaisers wieder in die Erinnerung ziirückzurufcn. Zwei derselben wollen wir an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen. Als der jugendliche, 18 Jahre alle Prinz am 8. Juni >8t5 eingesegnct wurde, fügte er der Niederschrift seine- Glaubendbckcnnlnisies eine Reihe von „LebcnSgrundsätzen" bei; einer derselben lautet folgendermaßen: „Meine Kräfte geboren der Wett, dem Vaterlande. Ich will daher unablässig in dem mir an gewiesenen Kreise thälig sein, meine Zeit aus« Beste anwende» nnd so viel Glltr» snstrn, al» in meinem Vermöarn strick. Ich will ein ausrichlige» nnd herzliche« Wvhlwol! n gegen all- Mensche», auch gegen die geringsten — denn sic sind alle meine Brüder — de, mir erbaltcn und belebe.,. Doch will ich, meiner Pflicht gemäß. Alle» ausbieten, daß da» Werk der Heuchelei und Bosheit zerstört, da» Schlechte nn» Schändliche der Verachtung preiSgegrben n»v da» Verbrechen zur verdienten Straft gezogen werde: davon darf mich kein Mttind zurückballen. Nie will ick de« Glck-m vergessen, da» mir vo» Menschen erwiesen worden ick. Den Pflichten de« Dienste« will ich mit großer Punctlickkeit nacl - kommen und meine Untergebenen zwar mit Ernst zu ibrer Schuldigkeit anhalten, ihnen aber auch mit freundlicher Gilt: begegnen." Und im hoben Greisenalter, beim Kölner Dom- bauscst >880, da erwiderte Kaiser Wilbelm dein We bl-ischos, der ihn am Domeingangr begrüßte: .Sei-n Sie versichert, daß, wie stet«, so auch on diesem von der gesammten Nation freudig begangenen Tage da« Walten ungetrübte» Göltet« frieden« allüberall im Reich da« Ziel meiner »iianSgcsetzl „ Sorge nnd meiner tägliche» Gebete'bleibt." Da« sind wahr haft goldene Worte und Gedanken, die unser großer Kaffer der Nachwelt ^»r stete» Befolgung binterlassen bal. Möchten sie nicht blcS jedem Herrscher, möchten sie jedem, der im öffentlichen L den znm Wobt de» Vaterlande« z» wirken und z» kämpfen bat, stet» hellleucktend vdr Augen bleiben * Ueber die Festung Kar» schreibt der militairische Be richterstatter der .Poll": Der Pforte stad im Januar nnd Februar b I. von Ihren A°"iuln in Rußland Berichte zugegangen. nack, denen ln groß-n, Maßgabe niitlrackiich« Vorbereitungen, welche nur inii kriegerischen Absichten der russischen Negierung vereinbar seien, getroffen und bc- deniende Truppenmassen nebsi KrieaSbediirsniffen der verschiedensten Art nn südliche,, Rußland und Kaukasien angffanime» werden. Diese Rnchrichrrn ßien die Ausmerksamteil der P'orte erregen nnd die- i" einigen Boisickt'naß ^kmrn veranlassen. Bemrat R stow Pascha wnrdc geg n Ende Februar lm dclonderen Aufträge de- Sulkan« zvr Besichtigung der Dardanelien'chlösser entsendet, in Ru- melien wurden große Borräihr an Korn und Heu aagekauft, die
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