Die Völkerschlacht bei Leipzig. Einleitung. uf Rußlands Schneefeldern war im Winter 1812/13 Napoleons Große Armee zugrunde gegangen, ihren flüchten den jämmerlichen Resten das geschwächte russische Heer im Frühjahr bis zur Elbe — seit 1807 Preußens Westgrenze — gefolgt. Fortgerissen durch Horcks kühnen Entschluß zur Konvention von Tauroggen hatte die Provinz Ostpreußen, dann das ganze preußische Volk auf de» Ruf seines Königs in flammender Be geisterung, in ungeahnter Opferwilligkeit sich erhoben, um den Franzosen die durch sechs lange Jahre geübte unerträgliche Bedrückung und Ausbeutung heimzu zahlen. Trotz den 40000 Franzosen, die noch die Festungen besetzt hielten, wurde das in den Winterkämpfen in Kurland erprobte Heer, dank der von Scharnhorst seit 1808 durchgeführten Neubildung verdreifacht; durch die Order vom 9. Februar, die Errichtung der Land wehr am 17. März, des Landsturms am 21. April ward auch der letzte waffen fähige Mann aufgeboten; freudig gab das verarmte Volk den letzten Groschen her für die Befreiung des Vaterlandes. Am 16. März veröffentlichte König Friedrich Wilhelm den Bruch mit Na poleon, das Bündnis mit Rußland. Aber auch Napoleon hatte in Frank reich und den ihm unterworfenen Ländern des Rheinbundes (West- und Süd deutschland, auch Sachsen) rasch ein neues Heer zusammengebracht; Ende April stand er mit 152000 Mann kampfbereit an der Saale. Durch die Schlachten bei Großgörschen (2. Mai) und Bautzen (20./21. Mai) bis nach Schlesien zurückgedrängt, schlossen Rußland und Preußen mit Napoleon .einen Waffenstillstand, während dessen Öster reich gerüstet dem Bunde beitrat, das Professor Heinrich Stessens begeistert in Breslau zur Volkserhebung. (Nach vem Gemälde von Arthur Kamps.)